Autor Thema: Bad Blankenburger Silberbergbau  (Gelesen 18469 mal)

Peter5

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Re: Bad Blankenburger Silberbergbau
« Antwort #15 am: Mai 05, 2010, 14:42:54 Nachmittag »
Na dann liegt hier aber noch ein großes Defizit vor, wenn da nur von Baryt die Rede ist.. :traurig: :eek:

http://www.mindat.org/loc-21798.html

Gruß Peter5

FlyingTim

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Re: Bad Blankenburger Silberbergbau
« Antwort #16 am: Mai 05, 2010, 15:50:50 Nachmittag »
Danke Jens! Einen Beitrag davon hab ich sogar schon, aber jetzt weiß ich wo ich die anderen finde.

Was mich bei der ganze Sache auch noch interessiert ist, ob es sich bei den Schwarzburger Holpfennigen und anderen kleinen Silbermünzen vor 1600 um Silber aus den Gruben der Gegend handelt. Ist ja eigentlich naheliegend. Es gibt auch alte Münzen aus Königsee, um 1100 glaube. Dort gibt es ja auch alte Silbergruben.

@Peter5: mit Leutnitz sind die Baryt Gruben gemeint die es dort gibt. Die sitzen im etwas jüngeren Zechstein. Die Silbergruben sind aber räumlich nicht weit davon entfernt aber irgendwie ziehmlich unbekannt. Liegt vielleicht auch daran daß sie wesentlich älter sind.
In Leutnitz wurde noch bis ins Letzte Jahrhundert auf Schwerspat gebaut.

Gruß Tim


Jens ohne z

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Re: Bad Blankenburger Silberbergbau
« Antwort #17 am: Mai 05, 2010, 16:50:18 Nachmittag »
Hallo Tim,

das wird mit einem Nachweis schwierig sein. Brakteaten - und damit Silber. wurden, wie auch heute, in Bar angekauft. Die Herkunft spielte keine Rolle. Es könnte sich also auch um Silber aus Ilmenau oder aus dem Neustädtischen handeln - oder aus ganz Europa.

Grüße
Jens

PS. was mir bei dieser Geschichte noch einfällt: in Rudolstadt befindet sich ein Teil der Akten aus dem Bergamt Könitz. Darunter einige laufende Meter aus dem Blankenburger Revier.

Offline Aurum

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Re: Bad Blankenburger Silberbergbau
« Antwort #18 am: Mai 06, 2010, 12:28:03 Nachmittag »
Hallo Alle ,

das mit dem Silber aus der Zeit um 1200 und Später ist so eine Sache ,

1192 wurde Richard Löwenherz in Österreich gefangen genommen und festgesetzt.
Erst gegen die Zahlung von 23 Tonnen Silber wieder freigelassen ( Sehr verkürzte Wiedergabe der Geschehnisse )
Einige wenige Jahre Später mussten noch mal 12 Tonnen silber von England an Bayern und Österreich gezahlt werde , alles in allem also 35 Tonnen silber , das entsprach der dreifachen Menge der Englischen Jahres Silber Produktion.
Ich kann mir durchaus vorstellen das sehr viele Münzen aus dieser Zeit mit englischem Silber geprägt worden sind.
Auch dürfte das plötzliche auftauchen einer solcher Menge an Silber gewisse Auswirkungen auf den damaligen Silberbergbau gehabt haben dürfte .

Ich weiss jetzt nicht wirklich ob ich mit meinem Beitrag noch im Thema bin , habe nicht alles gelesen , doch glaube wenn es um die Herkunft des deutschen Silbers geht sollte dieses Ereignis berücksichtigt werden .

Bis dann Lutz  :winke:

 
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Jens ohne z

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Re: Bad Blankenburger Silberbergbau
« Antwort #19 am: Mai 07, 2010, 23:26:24 Nachmittag »
und jetzt stell dir mal vor Lutz, diese 23 Tonnen Silber mussten ja über den halben Kontinent bewegt werden. In einfachen Fuhrwerken!
Kaum befestigte Straßen, Kein GPS oder Navi, keine brauchbaren Landkarten usw.

Ich kann mir durchaus vorstellen das sehr viele Münzen aus dieser Zeit mit englischem Silber geprägt worden sind.

mag sein. Aber schon zu dieser Zeit wurde im Harz und in Tirol Silber im großen Stil gewonnen. Und das Erzgebirge wurde zu DEM Zentrum der Silbergwinnung im deutschsprachigen Raum.  :einaugeblinzel:

Grüße
Jens

Offline Aurum

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Re: Bad Blankenburger Silberbergbau
« Antwort #20 am: Mai 09, 2010, 09:31:33 Vormittag »
Ja Jens ,

Logistisch eine Meisterleistung , keine Frage , was aber den Deutschen Silber Bergbau angeht will ich den ja gar nicht kleiner machen als er war .
Tatsache ist es aber das es aus dieser Zeit keine Silber Erzeugnisse aus England mehr Gibt , keine Münze keinen Schmuck und ach keinen Leuchter , und ich vermute mal das die Engländer ach schon vorher Silber abgebaut hatten .
Gerade zu dieser Zeit waren die Herscher dort nicht gerade für ihre freigiebige  und groszügige art dem Volke gegenüber bekannt . es war die Zeit von Robin Hood und Prinz Johann , der später als König Johann ohne Land in die Geschichte einging .
Meine Überlegeung wenn es kein Silber mehr aus England dieser Zeit Existiert dann muss das schon eine Wirklich grosse menge an Silber gewesen sein den sie konnten ja auch schon auf eine lange Tradition im Silberbergbau zurück schaun .
Zwar verfügte England nur über wenige damals noch fündige vorkommen in Davon und Charlisle , doch der Deutsche Silberbergbau bei Freiberg hatte auch erst seit einigen Jahren seinen Betrieb aufgenommen . Der Silberbergbau bei Rammeslberg begann meines Wissens nach erst um 1231 also nach der Geschichte mit Richard.
Aber ich muss dir auch in sofern Recht geben das der Europäische Silberhandel fest in Deutscher / Kölner Hand war, und die haben wirklich grosse Mengen an Silber gehandelt doch 35 Tonnen insgsamt waren schon eine Rissen Menge für diese Zeit .

Sorry muss hier leider abbrechen , bis dann Lutz  :winke:     
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Offline speul

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Re: Bad Blankenburger Silberbergbau
« Antwort #21 am: Mai 09, 2010, 12:28:21 Nachmittag »
Zitat
Der Silberbergbau bei Rammeslberg begann meines Wissens nach erst um 1231 also nach der Geschichte mit Richard
"offizieller" Beginn war 968, aber auch in den 2000 Jahren davor wurde schon, wenn auch nicht systematischnach Silber geschürft. Die ersten Freiberger Bergleute (Beginn 1168) kamen nachweislich aus dem Harz .
Grüße
speul
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Offline Hungriger Wolf

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Re: Bad Blankenburger Silberbergbau
« Antwort #22 am: Mai 10, 2010, 22:26:49 Nachmittag »
Hallo Tim, Jens und Forum!

Die vorkommenden Silber- und Kupfererze westlich von Saalfeld, sollen ihren Ursprung in der Haussachsener Gangzug-/Störungszone bzw. Erzanreicherungszone haben!

schöne Grüsse von :prostbier:
Achim

Jens ohne z

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Re: Bad Blankenburger Silberbergbau
« Antwort #23 am: Mai 10, 2010, 23:04:13 Nachmittag »
Hallo Tim, Jens und Forum!

Die vorkommenden Silber- und Kupfererze westlich von Saalfeld, sollen ihren Ursprung in der Haussachsener Gangzug-/Störungszone bzw. Erzanreicherungszone haben!

Hi Achim,

ja wirklich - der Haussachsener Gangzug liegt westlich von Saalfeld.   :super:
Oder hast Du etwas über die Nordrandverwerfung des thür. Schiefergebirges gelesen?
In den Ausläufern des thüringer Waldes wurde nämlich - geografisch grob - von Neustadt-Triptis bis hinter Eisennach, intensivst nach Kupfer, Silber, Kobalt und anderem gesucht. Teilweise auch bis in die Neuzeit!
Schau mal in die entsprechenden geologischen Karten und die Beschreibungen.

Grüße
Jens

Jens ohne z

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Re: Bad Blankenburger Silberbergbau
« Antwort #24 am: Mai 10, 2010, 23:28:03 Nachmittag »
Meine Überlegeung wenn es kein Silber mehr aus England dieser Zeit Existiert dann muss das schon eine Wirklich grosse menge an Silber gewesen sein den sie konnten ja auch schon auf eine lange Tradition im Silberbergbau zurück schaun .

Hallo Lutz,

und selbst wenn die damaligen "Reiche" keinen eigenen Bergbau auf Silber hatten, so konnten sie offenbar doch auf ihre gehorteten Schätze zurückgreifen. Deutscheland hat angeblich auch weit über 3 t. Gold gehortet. (mit Tim's Ausbeute noch etwas mehr)
Wann hat das letzte Goldbergwerk in Deutschland aufgegeben? Ich glaube das Mansfeld-Kombinat waren die letzten die bei uns Gold in nennenswerten Umfang gewonnen haben...

Grüße
Jens

fossi47

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Re: Bad Blankenburger Silberbergbau
« Antwort #25 am: Mai 11, 2010, 09:33:38 Vormittag »
Hallo Jens,
hab mal ein bissel gestöbert,offizielle Daten zur Goldproduktion des Mansfeldkombinat hab ich nicht gefunden,aber einige gesicherte Richtwerte :Goldkonzentration im Kupferschiefer
ca.60 Proben von 10 ppb - 1,2 ppm (2005 uni Halle) Jahresproduktion 1970 =25.000 to Cu,
118 to Ag.Die Produktionszahlen könnten bis zum Ende beibehalten worden sein.Auch wenn die Goldgehalte von - bis Werte sind,also kein Durchschnitt,ist absehbar,daß sich da im Raffinadeschlamm der Elektolyse einiges an Gold angesammelt haben wird.
Trotz Sauwetter ,einen schönen Tag noch,Günter

Offline Hungriger Wolf

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Re: Bad Blankenburger Silberbergbau
« Antwort #26 am: Mai 21, 2010, 18:05:22 Nachmittag »
Hallo Tim, Jens und Forum!

Kommen im Bereich des Bad Blankenburger Silberbergbaus, die silberhaltigen Mineralien Imiterit Ag2HgS2, Xanthokon Ag3SbS3, oder auch Proustit Ag3AsS3 vor?

schöne Grüsse von :prostbier:
Achim

Peter5

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Re: Bad Blankenburger Silberbergbau
« Antwort #27 am: Mai 21, 2010, 20:04:18 Nachmittag »
Hallo Achim,

die drei von Dir genannten und mineralogisch in der Tat interessanten Spezialitäten habe ich z.B. aus einem marokkanischen Vorkommen (Imiter ..) .. wie kommst Du denn gerade auf diese Vertreter in Verbindung mit dem Blankenburger Silbervorkommen?  :smile: .. nur wegen dem Silber + ...? oder wegen der zusätzlich möglichen Anreicherung von Quecksilber und/oder Antimon unter bestimmten hydrothermalen Bildungsbedingungen?  Leider taucht dieser Fundort in Verbindung mit dem alten Ag-Vorkommen ja, wie gesagt, nicht in Mindat.org auf; sonst wäre das sicher eine leicht zu beantwortende Frage für mich gewesen :smile:  ... aber vielleicht kann das ja einer der diesbezüglichen Regionalsammler sicher beantworten.  :hut:

Gruß Peter5  :winke:

FlyingTim

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Re: Bad Blankenburger Silberbergbau
« Antwort #28 am: Mai 21, 2010, 20:58:46 Nachmittag »
Keine Ahnung.

Das einzige was ich auf Anhieb weiß ist daß die Vererzung so ziehmlich die selbe ist wie im Kammsdorfer Revier.

Gruß Tim

Jens ohne z

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Re: Bad Blankenburger Silberbergbau
« Antwort #29 am: Mai 21, 2010, 21:21:51 Nachmittag »
von Beulwitz wurde Proustit & Freibergit bestimmt (Haussachsener Gangzug). Aber ob das noch zum Blankenburger Bergbau zählt?

Grüße
Jens

 

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