Autor Thema: Meteorite in Endmoränen  (Gelesen 10308 mal)

Offline Mettmann

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Re: Meteorite in Endmoränen
« Antwort #15 am: Juli 06, 2010, 20:08:32 Nachmittag »
...ich tät halt auch nicht unbedingt Meteorite suchen wollen, wo alles voll mit Geröll liegt. (Ich mein deswegen geht man ja in die Antarktis und in spezielle Wüstengebiete ohne störende andere Steine). 
Warum sollte man es sich also extra schwer machen und die Stecknadel in den Heuhaufen werfen?

Verstehts, der Zeitschelfund wurde nicht weeegen der Moräne, sondern TROTZ der Moräne gemacht.

Nuju, die Zahlen über die Haltbarkeit, die man findt sagen, die Wüstenmets werden im Schnitt 30.000 Erdenjahre alt, die Antarktischen 50.000.

Zitat
könnte ein Schlüssel zum Auffinden vergessener Eisenmeteoritenstreufelder sein.

Jaso, aber wenn man in einem Artefakt soviel Nickel drin findt, daß es aus einem Meteoriten geschmiedet sein muß,
woher willst denn dann wissen, wo der Meteorit gelegen?
Des verstehst nicht richtig, bei den metallischen Artefakten nimmt man bestimmte Isotope und vergleicht diese Signatur mit denen, der Metalle aus bekannten Minen, dann weiß man erst, wos herstammt.

>so bleibt in unseren Gegenden bei metallischen Eisen nur voreiszeitliche Eisenschlacke

Ja, ein Wellltsensationsfund, H5P6 hat mit diesem Fund bewiesen, daß man nicht erst seit 1000 v.Chr mit Beginn der Eisenzeit in Europa Eisen verhütten konnte, sondern schon vor 120.000 Jahren!!!    :bid:

Wenns schee macht?
 :prostbier:
Mettmann
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Offline Greg

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Re: Meteorite in Endmoränen
« Antwort #16 am: Juli 06, 2010, 22:31:37 Nachmittag »
Hallo,  :hut:

ich gehe mal aus der Sicht eines geologischen Laien an die Frage und füge hier zur Veranschaulichung drei Bilder an.

Selbst wenn ein Gletscher vor langer Zeit zufälligerweise mal einen Meteoriten mitgenommen hat, dann ist es nur schwer vorstellbar, dass dieser Meteorit es unbeschadet überstanden haben könnte.
Mechanische Kräfte, Feuchtigkeit und Chloride, die ihm zusetzen, wurden oben schon angesprochen.
Der Meteorit würde in einem großen Geröllhaufen liegen und letztlich im Erdreich verschwinden. Hier würde er weiter verwittern. Wie wollte man ihn dort finden? Vor allem, wenn man sich vor Augen führt, wie selten Meteorite sind und wie extrem großflächig sie verteilt sein dürften.

Und selbst wenn, wäre bestimmt nicht mehr allzuviel von ihm übrig. Zumindest kein ästhetisch ansehnlicher Meteorit mehr, wobei dies natürlich im Auge des Betrachters liegt und andere Kriterien für einen wissenschaftlicher Nutzen gelten.

Endmoränen scheinen mir kein guter Ort zu sein, um Meteoriten zu suchen.  :user:

Viele Grüße  :prostbier:
Greg


Plagioklas

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Re: Meteorite in Endmoränen
« Antwort #17 am: Juli 06, 2010, 23:09:52 Nachmittag »
Normale eiszeitliche Sande (Was Endmoränen mit einschließt) haben ein Vergammelungspotential, das die Meteoriten schon in wenigen Tausend Jahren in gewöhnliches Bohnerz umwandeln würde.

Selbst die größten Brocken währen schnell futsch. Man bedenke, was schon mit menschengemachten Eisen in den wenigen Jahrtausenden Liegezeit so passiert.

Menschengemachtes Eisen kann schon in wenigen Jahrzehnten schicke "Shale Balls" in beachtlicher Größe (Rostkugeln) aufbauen.

Abgesehen davon bleibt noch das Problem mit den vielen anderen dort rumliegenden Steinen.

Letztendlich ist das Suchen auf den Straßen in der Stadt erfolgsversprechender als das Suchen auf endmoränen und anderen Eiszeit und Geschiebeplunder.

Offline Hungriger Wolf

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Re: Meteorite in Endmoränen
« Antwort #18 am: Juli 06, 2010, 23:34:10 Nachmittag »
Hallo Forum!

Hier mal ein Beispiel eines fossilen Meteoriten der vor 480 Millionen Jahre auf die Erde viel (Schweden)....

http://www.wissenschaft-online.de/sixcms/media.php/591/120503_meteorites.jpg

Dabei ist deutlich erkennbar, dass wiederstandsfähige Komponenten in den Meteoriten auch nach noch sehr langer Zeit erhalten bleiben können bzw. damit auch eindeutig als Meteorit noch identifizierbar sind!

Das selbe gilt natürlich nicht nur für fossile große Meteoriten sondern auch für kleine fossile Mikrometeoriten.....

Ergo: Fossile Meteoriten können in Endmoränen oder auch Sediment-Gesteinen (Kalkstein/Sandstein) bei günstigen Konservierungs-Bedingungen durchaus vorkommen.....

schöne Grüsse von
Achim
  
« Letzte Änderung: Juli 06, 2010, 23:49:31 Nachmittag von Hungriger Wolf »

Offline herbraab

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Re: Meteorite in Endmoränen
« Antwort #19 am: Juli 07, 2010, 09:17:58 Vormittag »
Hier mal ein Beispiel eines fossilen Meteoriten der vor 480 Millionen Jahre auf die Erde viel (Schweden)....

http://www.wissenschaft-online.de/sixcms/media.php/591/120503_meteorites.jpg

Dabei ist deutlich erkennbar, dass wiederstandsfähige Komponenten in den Meteoriten auch nach noch sehr langer Zeit erhalten bleiben können bzw. damit auch eindeutig als Meteorit noch identifizierbar sind!

Erhalten bleiben können. Das entscheidende Wort ist "können"!

Die in Schweden gefundenen fossilen Meteoriten wurden offenbar bald nach dem Fall in Sedimente eingelagert, fossilisiert (wobei allerdings ein Großteil der ursprünglichen Mineralbestandteile durch irdische ersetzt wurde) und blieben so erhalten. Ja, soetwas kann vorkommen. Daraus abzuleiten, Meteoriten müssten auch in Endmoränen gehäuft vorkommen, ist aus meiner Sicht nicht schlüssig. Es behauptet ja auch niemand, man müsste in Endmoränen vermehrt fossile Ichtyosaurier finden, weil es auch im Holzmadener Schiefer gehäuft zu solchen Funden kommt, und somit bewiesen wäre, dass es zur Fossilisierung von Ichtyosauriern kommen kann.

Natürlich kann auch in oder auf einer Endmoräne ein Meteorit liegen. Aber ich sehe noch immer keinen schlüssigen Grund, warum die Suche dort erfolgversprechender sein sollte, als die Suche im eigenen Garten.

Grüße, Herbert
"Daß das Eisen vom Himmel gefallen sein soll, möge der der Naturgeschichte Unkundige glauben, [...] aber in unseren Zeiten wäre es unverzeihlich, solche Märchen auch nur wahrscheinlich zu finden." (Abbé Andreas Xaverius Stütz, 1794)

Offline matze56

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Re: Meteorite in Endmoränen
« Antwort #20 am: Juli 07, 2010, 11:29:42 Vormittag »
           Hallo zusammen :winke:

Besten Dank für Eure zahlreichen, interessanten Beiträge.Ich habe alles mit großem Interesse gelesen. Trotz allem möchte ich die Möglichkeit speziell von Sandlagen in Endmoränen noch einmal ansprechen. Deren Anteil an Geröll ist im Vergleich zu gewöhnlichen Geröllfeldern relativ gering. Dieses kann ich aus Erfahrung sagen, da genau so eine Sandgrube unmittelbar in der Nähe meines Wohnortes existiert. Das ausgesiebte Material von einem halben Jahr ist dort ein doch recht überschaubarer kleiner Haufen. Abgesehen von den ganzen härteren Geschiebegesteinen befinden sich darin aber auch eine große Anzahl von "weichen" Sedimenten, welche für das stolze Alter von min. 12000 Jahren erstaunlich gut erhalten sind. Und es sind vor allen Dingen auch reichlich Gesteine darunter, welche absolut keine Spuren vom Eistransport aufweisen.
Des Weiteren bin ich der Meinung, daß eine genügend tiefe Lage ( ich sage mal 8 m um mal eine Zahl zu nennen ) durchaus eine konservierende Wirkung haben kann. Tumindestens, wenn man die normalen Gegebenheiten an der Erdoberfläche zum Vergleich heranzieht.
Im Großen und Ganzen bin ich der Meinung, daß ein einmal eingelagerter Met. unter diesen genannten Bedingungen eine größere Lebensdauer besitzt als an der Erdoberfläche.

  Viele Grüße von               Matze :winke:

Offline Mettmann

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Re: Meteorite in Endmoränen
« Antwort #21 am: Juli 07, 2010, 12:22:49 Nachmittag »
Psst Hörb, man muß einfach an Bildern zeigen, wie Meteorite überhaupt gefunden werden.

Schautmal. Warum haben wir soviele Meteorite überhaupt aus den heißen Wüsten und aus der Antarktis?

Deswegen:
Hier ein Bild der Schwyzer, wie man einen Meteoriten im Oman findet:
http://www.astrobio.net/albums/meteor/aqn.jpg

Und hier ein Bild, wie das Suchgebiet in Libyen, für die berühmten Dar al Ganis ausschaut, samt Meteorit.
http://www1.uni-hamburg.de/mpi/museum/en/meteorite/bilder/titel.jpg

Und sooo schauts in der Antarktis aus:
http://www.dtm.ciw.edu/users/lrn/pictures/ant/sun_snow_ice.jpg


Und die Ami-Freunde gehen mit Vorliebe Meteorite finden auf Trockenseen, hier der Ruben:
http://www.meteorite.com/blog/wp-content/uploads/2008/12/xthis-place-is-huge.jpg


Merkt Ihr was? Eben. Man geht zum Meteoritefinden exakt an die Orte, wo möööööglichst wenig andere Steine rumliegen und wo man große Strecken einfach zurücklegen kann.

Nix ungeschickteres und aussichtloseres kann es geben als in Kiesgruben oder Gletschergeröllen nach Mets zu suchen, weil da Kubikkilometer anderer Steine herumliegen!
Das mit Brunflo habt ihr falsch verstanden. Das war ein reiner Zufall, daß da beim Blöcke und Plattensägen dieser Meteorit angeschnitten wurd und daß das ein altes Streufeld war. Das war ein glücklicher Zufallsfund, und nicht, weil in Sandsteinbrüchen sich bevorzugt Meteorite finden würden.
Genausowenig, wie man auf die Idee kommen würde, Kubikkilometer Torf abzutragen auf der Suche nach Meteoriten, bloß weil mal einer, weils der Deibel so wollt, in einem Moor gefunden wurd.

Auch mit den Gletschern und der Antarktis habt ihrs völlig mißverstanden. Die beiden Eisen, Muonionalusta und Morasko/Seeläsgen - sind "normale" Eisenstreufelder, die nicht wegen der Gletscherei existieren, sondern trotz und die auf ganz normale Weise, nämlich durch Zufall gefunden worden sind. Der Morasko beim Schützengräben ausheben, der andere müßt ich bei Österberg nachschaun.  Da ist das besondere nicht daß sie von Gletschern koserviert oder angehäuft wurden, sondern dasse die Eiszeit überhaupt überlebt haben. Die Eiszeit ist immerhin schon ewiglich her, und die vielen Tausend Jahre dazwischen machen z.B. jedem Steinmeteorit den garaus.  Und die Diskussion geht nicht darum, ob die durch die Gletscher hergschafft worden sind, sondern wie und ob die Glescher die Streufelder deformiert haben und wieiweit man das Gerümpel vom ursprünglichen Fallpunkt entfernt noch finden könnt.

Und Antarktis is ein völlig anderer Mechanismus als das übliche Gegletschere. Und man sucht in der Antarktis ja eben nicht in den Geschieben, sondern wann immer es sih ergibt auf den Blaueisfeldern. Weil da nix anderes herumliegt.
Auf der Antarktis liegt ein riiiiiiiiiiiiesiger Eispanzer. Da plumpsen die Dinger druff, werden im Eis durch Niederschläge eingeschlossen. Das Eis is mehrere Kilometer mächtig, schieres Eis. Unter seinem eigenen Druck wird das Eis in der Tiefe flüssig und es bewegt sich, es schiebt sich hin zum Meeeeere.
Triffts in der Tiefe auf ein Hindernis, auf einen Bergrücken, dann drückts es nach oben. Auf der Oberfläche auf dieses Blaueisfeldern, da gibts wenig Niederschag, da sublimiert das Eis teilweis, und es geht ein Wind darüber, sodaß die Eiskristalle wie ein Sandstrahler das Eis abtragen. Welches immer weiter nachdruckt. So werden dann über die Jahrtausende und Jahrzehntausende die Mets an diese Stellen hintransportiert und freigelegt. Und liegen auf dem schieren Eis herum, sodaß man sie leicht sehen und einsammeln kann. Und das geschieht in ganz anderen Dimension als bei einem Dulijöh Alpengletscher.
Sooo funktioniert des. Im Prinzip.

Oiso tut es Euch doch nicht an, ausgerechnet da suchen zu wollen, wos am alleraussichtslosesten ist!

Finds doch erstmal die Meteorite, die einfach so herumliegen. Je nach Schätzung, nehmer einen Mittelwert 40.000 Fälle im Jahr uffe Welt, wo mindestens ein bisserl was auch unten ankommt. Nu nehmts Fläche BähÄrDäh zu Weltfläche, und ein paar einzelne Jahrzehnte, bevor das Zeug unkenntlich kaputt geht oder im Boden verschwindt - dann habtsas. Und viel aussichtsreicher (wenn auch sowieso vergebens) als in Geröllhalden Steine umzudrehen oder 15.000 Jahre alte Moränen abzutragen.

Diese wenigen Einzelfunde an solchen Orten, wie ihr sie euch nu in den Kopf gesetzt habt, wurden NICHT WEGEN der besonderen Gegebenheiten gemacht, sondern TROTZ der ungünstigen Gegebenheiten.

 :prostbier:
Mettmann



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Offline matze56

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Re: Meteorite in Endmoränen
« Antwort #22 am: Juli 07, 2010, 13:41:48 Nachmittag »
                    Hallo Mettmann :winke:


Und genau so ist es bei den bisherigen Eiszeiten geschehen. So ne Eiszeit is nix anderes als ein Gletscher, nur eben ein "bisschen" größer :fluester:
Warum sollen dann für diese Zeiten nicht die gleichen Gesetzmäßigkeiten wie für heute existierende Gletscher gelten :gruebel:
Und dann mußt Du meinen letzten Beitrag mal richtig lesen. Ich schreibe da nicht von millionen Tonnen Geröll bzw. Geröllhalden, sondern von einer überschaubaren Menge von Gesteinen, welche beim kommerziellen Abbau ausgesiebt wurden.Auf gar keinen Fall vergleichbar mit O.-Okrilla oder anderen Kieswaschgruben.
Ums noch etwas präzieser zu formulieren: Im Verhältnis zum vorhandenen Kies ist der Anteil der ausgesiebten Gesteine in dieser Endmoräne verschwindend gering. Und das wiederum spiegelt doch ein ähnliches Verhältnis zu den von Dir bevorzugten Suchgebieten wieder.


    Beste "heute Abend WM- Spielgrüße" von      Matze :prostbier:

Was nach einer eventuellen "glücklichen" Ablagerung am Zielgebiet mit dem Met. passiert, ist natürlich eine andere Frage.

Offline Mettmann

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Re: Meteorite in Endmoränen
« Antwort #23 am: Juli 07, 2010, 15:18:39 Nachmittag »
Neiiiin niiiiiicht. Fundamentaler Unterschied: In der Antarktis liegend die Mets am Ende AUF DEM uralten Eis.
Nicht in Moränen und Geschieben - auf dem Blaueis is jeder Stein, der da rumliegt ein Meteorit. Und dieser Kumulationsmechanismus hält an, da wird andauernd Eis abgetragen und neue Mets freigelegt. Und das geschieht, weil das Eis gegen Gebirge anrennt und vor diesen abgetragen wird, sodasse sich vor dieser Barriere ansammeln. Diesen Konzentrationsmechanismus hast bei normalen Gletschern nicht. Die Schieben halt ihr Geröll herum bisse auslaufen und dann abtauen. Da find man nix. Und die Antarktis ist garooooooooß, das sind ganz andere Dimensionen.

Und nun da schau doch mal:   http://tin.er.usgs.gov/meteor/metbull.php
Wiiiie WEEEENIG allein in der Antarktis unter diesen allerbesten Bedingungen, die es gibt auffem Planeten, gefunden wird!!
Das is ja fast nix, schau Dir die Gewichte an!

Ich mein, wir machen ja nur die allerseltensten Klassen, aber guxxt so zweie wie der Stefan und ich, wir holen ja mehr an verschiedenen Funden und Gewichten aus der Wüste bei den Rarsten innerhalb weniger Jahre, als die Amis, die Japaner, die Europäer, die Italiener, die Koreaner und die Chinesen alle zusammen in 34 Jahren permanenter Suche in der Antarktis gefunden haben!

Und vergeß endlich mal die blöden Eisen. Eisen gibt es kaum, Eisen ist einer der seltensten und atypischsten Meteoritensorten, dies gibt.
Da hams in der ganzen Antarktis - ich bin zu faul um die Pairings rauszusuchen - vielleicht 20 Stück gefunden.

Und da schaust, im Eis sind die relativ gut konserviert, aber in der Antarktis werden die ja kurzfristig neu freigelegt.
Wann war die große Vergletscherung der letzten Eiszeit zu End, helfts mir, vor 15.000 Jahr?
So eine Zeit übersteht kein Steinmeteorit in unserm Klima, tut mir leid. Und die verschwinden ja im Boden - Fälle die keine 70 Jahr alt sind, a la Kainsaz, die muß man in unsern Breiten heutzutag aussem Boden ausgraben  - wie willst denn sowas finden?

Und immer diese Naivität. Bittschön, wieviel Tonnen Diamanten werden im Jahr gefördert?  14 ?
Meteorite hammer - wenn man mal die Rieseneisen wegläßt, also an Steinmeteoriten hammer bislang auf der Welt einschließlich Antarktis keene 70 Tonnen, vulgo zwo Lastwägen voll, das is alles. Zehnmal seltener als ein Diamant in Brillantqualität. Was hammer an Gold 160.000 Tonnen.

Warum findet das jeder für eine absurde Idee in Deutschland sich aufzumachen und einen Kiloschweren Diamanten zu finden oder Zentner an Goldklumpen?
So ein Meteorit, so ein nettes Handstückerl, das ist 250x seltener als ein Goldnugget gleicher Größe.

Ich find das halt auch immer reichlich naiv, wenn die Leut daherkommen, die Meteoriterei neu erfinden wollen, und dann meinen, ja das wär ja ganz einfach, sowas zu finden.
Huh, grad diese Dödel, die jeden Tag anrufen: Ja hab Meteorit gefunden, was bringt der, wo kann ich ihn verkaufen - und Sie, Sie ham ja keene Ahnung.

Warum ruft mich niemand an und sagt, jaa ich hab nen Zenter oder auch nurn Kilo Gold oder nen Säkchen Diamanten im Wald oder in der Moräne gefunden?

Matze, es is ja xund, an der frischen Lufffft und der H5P6 muß jetzt schon solche Muckis vom Steinewuchten haben,
aber ehrlich gesagt, es macht mehr Sinn, wenn Du Deinen Garten 20m tief aushebst und den Aushub durchsiebst, als ausgerechnet in Moränen rumzuräumen.

Des Mettfunds Feind ist er, der Stein!

In diesem Sinne:

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Mettmann


 

 
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H5P6

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Re: Meteorite in Endmoränen
« Antwort #24 am: Juli 07, 2010, 17:16:02 Nachmittag »
Hallo,

nur so ein Gedanke,ich hatte schon mal darüber gesprochen:
Wenn ich bedenke,wie viele Quadratkilometer Braunkohlenflöz schon abgetragen wurden und noch werden,hätte die Auswertung der ausgesiebten Steine aus dem Brenngut bestimmt etliche Meteorite zu Tage gefördert.Allein schon der Einsatz eines magnometergesteuerten Materialtrenner,hätte sicher schon einiges vor der Halde bewahrt.

Offline Mettmann

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Re: Meteorite in Endmoränen
« Antwort #25 am: Juli 07, 2010, 18:33:38 Nachmittag »
Das muß die Hitze sein....      :laughing:

Haloh. Er, der Mett, der packts grad mal 30.000 Jahr, bevor in die Jagdgründe. Und auch nur, wenn er die meiste Zeit davon knarztrocken liegt.
Die Braunkohle hat dutzende Mio Jahre uffe Buckel. 

Was finds denn ned lieber einfach erstmal die Meteorite, die einfach so herumliegen?

Find den schwarzen Stein in diesem Berg?
http://www.kulturserver.de/home/cbruenig/Regionen/Deutschland-Ruhrgebiet-West/0621.jpg
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William

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Re: Meteorite in Endmoränen
« Antwort #26 am: Juli 10, 2010, 23:03:13 Nachmittag »
Das Schöne ist das Meteoriten überall gefunden werden können da es denen egal ist wo sie vom Himmel fallen. Eine Kiesgrube ist genauso lohnend wie der Spielplatz im Stadtzentrum. Nur die Kiesgrube, und das ist auch schön, bietet ja nicht nur evtl. Meteoriten sondern auch ganz andere "Schätzchen" die gefunden werden wollen/gefunden werden können. Daher ist es sicher spannender in einer Kiesgrube zu suchen wenn auch die Wüste effektiver ist, alle 3m liegt in der Wüste auch nichts und auch in der Wüste gibt es eine ganze Menge nicht kosmischer Gesteine.

Für Gold und Diamanten dagegen braucht es gewisse geologische Gegebenheiten die halt nicht überall vorherrschen ... man kann heute auch sehr gut via Wissenschaft Lagerstätten finden oder ausschliessen. Daher geht zb. auch keiner bei Berlin natürlich gewachsene Goldklumpen und Diamanten suchen.

Und auf der Welt gehen soviele Meteoriten runter das man es kaum glaubt, diese werden nie erfasst, sind beim Fall nicht sichtbar aber sie sind da. Gab da mal ne nette Studie/These die besagt das die Masse der Erde zunimmt durch kosmische Fremdkörper.

Viele Meteoriten sehen auch garnicht so aus wie man sie sich vorstellt so das sie schlichtweg nicht erkannt werden, Metalldetektoren schlagen ja auch nur auf metallische Objekte an und selbst Experten können Meteoriten nur sicher mit div. Hilfsmitteln ausschliessen/bestätigen.

Denke Meteoriten sind weit weniger selten als man annimmt und die Suche ist überall gleich versprechend.

Also nicht entmutigen lassen, viel Spass und Erfolg allen hier bei der Suche :)

Offline lithoraptor

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Re: Meteorite in Endmoränen
« Antwort #27 am: Juli 11, 2010, 00:22:33 Vormittag »
Moin!

Denke Meteoriten sind weit weniger selten als man annimmt und die Suche ist überall gleich versprechend.

Dies ist mit Sicherheit ein Trugschluss!!!

Daher geht zb. auch keiner bei Berlin natürlich gewachsene Goldklumpen und Diamanten suchen.

Gold wirst Du in jeder Kiesgrube bei Berlin finden. Es kommt 100%ig vor - nur eben in sehr geringer Konzentration und in kleinen Flittern - einen Meteoriten sicher nicht...

Viele Meteoriten sehen auch garnicht so aus wie man sie sich vorstellt so das sie schlichtweg nicht erkannt werden...

Wie meinst Du das? :gruebel:

Gruß

Ingo

Offline MarkV

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Re: Meteorite in Endmoränen
« Antwort #28 am: Juli 11, 2010, 00:30:14 Vormittag »
Zitat
Je nach Schätzung, nehmer einen Mittelwert 40.000 Fälle im Jahr uffe Welt, wo mindestens ein bisserl was auch unten ankommt.

Die Zahl von 40.000 Fällen im Jahr scheint mir deutlich zu hoch. Ich weiss nicht woher diese Zahl stammt, aber da sind dann sicherlich Fälle bis in den <1g Bereich dabei. Sowas ist absolut unfindbar. Rechnet man die Zahl von 40.000 Fällen weltweit auf die Fläche von Deutschland um, dann müsste es jedes Jahr bei uns 28 Meteoritenfälle geben. Das kann nicht sein. (Erdoberfläche hat 510.000.000 km², 510.000.000/40.000= ein Fall pro 12750km², Fläche von Deutschland ist 357.111km²/12750=28 Fälle allein in Deutschland). Es ist doch so, dass heutzutage im Zeitalter von Internet und allgegenwärtiger Kameraüberwachung kaum ein Meteoritenfall unbeobachtet bleibt.  So ein Fall geht mit einer hellen Feuerkugel einher und oft auch mit Überschallknall und Meteorwolke. Wenn es pro Monat mehr als 2 solcher Fälle geben würde, dann würden wir das mitbekommen. Von daher gehe ich von deutlich weniger Fällen aus. Wenn es 2-3 Fälle im Jahr in Deutschland gibt, bei denen unten >10g Masse ankommt, dann ist das viel. Fälle >100g, bei denen sich die Suche lohnt sind noch seltener und geschehen nicht, ohne dass das jemand mitbekommt.

Grüsse,
Mark

William

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Re: Meteorite in Endmoränen
« Antwort #29 am: Juli 11, 2010, 00:58:11 Vormittag »
Moin!

Denke Meteoriten sind weit weniger selten als man annimmt und die Suche ist überall gleich versprechend.

Dies ist mit Sicherheit ein Trugschluss!!!

Daher geht zb. auch keiner bei Berlin natürlich gewachsene Goldklumpen und Diamanten suchen.

Gold wirst Du in jeder Kiesgrube bei Berlin finden. Es kommt 100%ig vor - nur eben in sehr geringer Konzentration und in kleinen Flittern - einen Meteoriten sicher nicht...

Viele Meteoriten sehen auch garnicht so aus wie man sie sich vorstellt so das sie schlichtweg nicht erkannt werden...

Wie meinst Du das? :gruebel:

Gruß

Ingo

Huhu Du !

Gold wird man sicher finden, da gebe ich Dir recht. Nur wird der Fundort nicht mit dem Entstehungsort übereinstimmen.

Zu den unerkannten Meteoriten, nehme mal an das Meteoriten mit der Zeit ihr Aussehen verändern durch Verwitterung oder mechanische Prozesse zb. im Wasser, viele werden nicht im Ganzen rumliegen sondern als Bruchstücke usw. ... gibt einen Haufen Meteoriten die ohne Analyse garnicht von normalem Gestein als Meteoriten zu identifizieren sind. Meine Logik sagt mir das Meteoriten auch schlichtweg übersehen werden können :). Sonst bräuchte ja auch niemand in relativ gesteinslosen Wüstenabschnitten suchen wenn einem im Gebirge oder Kiesbach der Meteorit ins Auge springt :).

 

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