Autor Thema: Meteoritenbestimmung mit einfachen chemischen und technischen Mitteln  (Gelesen 6280 mal)

metcollector

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Re: Meteoritenbestimmung mit einfachen chemischen und technischen Mitteln
« Antwort #15 am: Januar 26, 2013, 16:13:40 Nachmittag »
Okay danke das ihr mir auch bei meinem alten Sorgenkind dem vermeintlichen Achondriten helfen wollt hier einmal die XRF Analyse:

es wurde eine gepresste Pille hergestellt,
Fundort unbekannt, gekauft in Wien bei einem Marokkaner, möglicherweise Fundort NWA.

SiO2 46%
TiO2  0,95%
Al2O3 16%
Fe2O3 15%
MnO 0,23%
MgO 5.3%
CaO 12%
Na2O 3,7%
P2O5 0,16%
SO3 0,2%
Cl 0,073%
Sr 0,017%

Ba 533,2 ppm
Ce <1ppm
Co 49,7 ppm
Cr 133,4ppm
Cu 117,6ppm
Ga 12,8ppm
La 15.4 ppm
Mo 0,6ppm
Nb 2.8ppm
Ni 80 ppm
Pb 4.1 ppm
Rb 9.7 ppm
Sc 52.3 ppm
Sr 135.9ppm
V 305.7ppm
Y 20.9 ppm
Zn 102.0 ppm
Zr 40.4 ppm

Bilder folgen.
Ja, die XRF ergibt meiner Ansicht nach einen Basalt, aber wartet auf die Bilder, so etwas an dunkel schwarzen Basalt habe ich noch nicht gesehen.

Offline Mettmann

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metcollector

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Re: Meteoritenbestimmung mit einfachen chemischen und technischen Mitteln
« Antwort #17 am: Januar 26, 2013, 16:24:45 Nachmittag »
Dünnschliff und angeschnittener Stein.
Übrigens Adresse kannte ich noch nicht ist aber interessant.

lG

Plagioklas

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Re: Meteoritenbestimmung mit einfachen chemischen und technischen Mitteln
« Antwort #18 am: Januar 26, 2013, 16:29:06 Nachmittag »
Schwarz auf weiß. Bilde den Stein mal auf dunklen Hintergrund ab, dann kommt der Kontrast zwischen Schwarz und Dunkelschwarz besser zur Geltung. Basalte können übrigens absolut nachtschwarz sein, und das gar nicht mal so selten. Ich kannte eine lange Zeit lang fast nur solche.

metcollector

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Re: Meteoritenbestimmung mit einfachen chemischen und technischen Mitteln
« Antwort #19 am: Januar 26, 2013, 17:04:31 Nachmittag »
Bild die zweite.

Offline Buchit

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Re: Meteoritenbestimmung mit einfachen chemischen und technischen Mitteln
« Antwort #20 am: Januar 26, 2013, 17:19:47 Nachmittag »
Hallo,

bei dem Dünnschliff meine ich, ein annähernd ophitisches Gefüge von Feldspatleisten zu erkennen - was ich nicht erkennen kann, sind irgendwelche Schockspuren: keine Brekzienbildung, keine Schmelzadern, keine irgend geartete Inhomogenität, die auf Impaktbelastung hinweisen könnte. Der Stein erscheint "frisch wie aus dem (erstarrten) Lavastrom" entnommen.

Daher tendiere ich zu: kein Meteorit :crying: (mit allen Unsicherheiten einer Ferndiagose!)

Gruß,
Holger

metcollector

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Re: Meteoritenbestimmung mit einfachen chemischen und technischen Mitteln
« Antwort #21 am: Januar 26, 2013, 17:38:31 Nachmittag »
So ähnlich hat mein "petrologischer" Freund auch geantwortet darum bei mir als Wrong eingestuft.

Was mich eher stutzig macht ist, ist der sehr niedrige TiO2 Gehalt (0,95%). Durchschnittlich haben Basalte zwischen 3 und 4% was ich so aus der Seite www.geokem.com herauslese bei dem MgO Gehalt.

Es gibt ein paar durchlaufende, sehr schmale (Schock)adern, dann hat das Ding auch so etwas wie eine dünne schwarze Kruste, die sich definitiv vom restlichen Stein abhebt (sehr dünn ich würde sagen <5/100mm), kann Wüstenlack sein.

Es gab schon die Vermutung, dass die in Marokko versucht haben einen Meteoriten zu fälschen, da wäre er aber wieder interessant.

Offline Buchit

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Re: Meteoritenbestimmung mit einfachen chemischen und technischen Mitteln
« Antwort #22 am: Januar 26, 2013, 17:52:53 Nachmittag »
Vergiss die Durchschnittswerte für irgendwelche Bestandteile: Du hast ein Individuum vor Dir, das entspricht selten dem Durchschnitt.

Darüber hinaus: Titan tritt in echten Basalten meines Wissens nach am häufigsten in Magnetit-Ilmenit-Körnern und in Augiten (Titanaugit) auf. Beide Mineralphasen sind in diesem Stück - nach dem Bild des Dünnschliffs zu beurteilen - nicht eben häufig vertreten. Daher dann auch wenig Titan...

Gruß,
Holger

Offline speul

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Re: Meteoritenbestimmung mit einfachen chemischen und technischen Mitteln
« Antwort #23 am: Januar 26, 2013, 17:57:44 Nachmittag »
moin moin,
also für mich hast Du auch einen ziemlich typischen Basalt vor Dir zu liegen. Sowohl vom Dünnschliff als auch vom Handstück. Bei mir ist irdischer Basalt auch schwarz, ganz schwarz. Also für mich gibt es keinen Anhaltspunkt, dasss es was andere wäre.  :nixweiss:
Grüße
speul
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