Ehm,
nur der Korrektheit halber und nicht um die Analyse zu entwerten,
aber daß die Gerzeh-Perlen meteoritisch sind, ist ein älterer Huth.
Ursprung der Idee, daß das frühgeschichtliche Eisen von Meteoriten genommen wurde, war übrigens der Münchner Ägyptologe Franz Joseph Lauth (1822-1895), der sich in der Ägyptischen Sammlung Ludwigs I. gütlich tun durfte (übrigens, dieses Jahr ist endlich die Ägyptische Sammlung in München an ihrem neuen Ort unter der Filmhochschule eröffnet worden, sehenswert arrangiert).
Der aber vor allem es über die Sprache (koptisch und altägyptisch) herleitete.
(In welchen Werken genau, leider sind seine Schriften in dem Google-Books nur als "Snippets" sicht- und damit nicht lesbar).
Zu den Gerzeh-Perlen selber,
da stand ja schon für den Ausgräber Wainwright fest, daß sie meteoritisch waren,
insbesondere nach deren chemischen Analyse von C.H.Desch, der einen Nickelanteil von 7.5% fand.
(C.H.Desch: "Reports on the metallurgical examination of specimens for the Sumerian Committee
of the British Association. Reports of the British Ass. for the Advancement
of Science. 1929).
Etwas verwunderlich ist für mich, daß die neue Untersuchung als Sensation abgefeiert wird (grad in der SZ gelesen),
hatten doch schon Johnson, Grady und Tyldesley just vor 2 Jahren sich eine solche Gerzeh-Perle mit Elektronenmikroskop und (energiedispersiver) Röntgenspektroskopie vorgenommen und deren meteoritische Natur bestätigt.
Siehe Abstract hier: "Gerzeh, a prehistoric Egyptian meteorite", veröffentl in MAPS 46, 2011:
http://oro.open.ac.uk/33364/1/Insofern handelt es sich um eine weiterführende Studie, die keine neue Entdeckung an sich präsentiert, sondern Vorgeleistetes bestätigt und ergänzt.
(Daß Johnson, Grady, Tyldesley nicht im Literaturverzeichnis des Artikels erscheinen, ist allerdings ein bisserl befremdlich.)
...und wieder ab in die Versenkung.
Mettmann
(PS: Aussem Iran soll es noch zwei, drei Eisenkügelchen geben, die nochmal 1000 Jahre älter sind, als die Gerzeh-Funde).