Autor Thema: Standortbestimmung  (Gelesen 7144 mal)

Offline Sikhote

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Re: Standortbestimmung
« Antwort #15 am: Januar 17, 2016, 12:32:12 Nachmittag »
Herbert,
deine Sikhotesammlung gefällt mir sehr.  :super: Sie zeigt, wie vielfältig der Eisenfall ist: Von glatt und flach bis zu stark von Regmaglypen geprägten Individuals ist alles dabei, bestimmt fehlt auch kein Schrappnell.

Weiter so  :laola:

Sigrid

Offline ironsforever

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Re: Standortbestimmung
« Antwort #16 am: Januar 17, 2016, 19:59:32 Nachmittag »
Standortbestimmung?

Ironsforever! :einaugeblinzel:

Offline Schönedingesammler

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Re: Standortbestimmung
« Antwort #17 am: Januar 17, 2016, 20:16:34 Nachmittag »
Man kann z.B. nie zuviele Sikhotes haben.

 :pro:
Siehe Bild! (Und das sind noch nicht mal alle... :dizzy:)

 :hut:
Herbert


Inspiriert von Deiner Sikhote Sammlung, konnte ich es mir nicht verkneifen, meine kleine Sikhote Sammlung auch mal zu zeigen. Denn mit genau diesem Eisen fing 2004 auch meine Sammlung an. Und das war damals der billigste Met im Netz. So billig, dass man als Anfänger glaubte alles davon kaufen zu müssen. Und man bekam auch immer den Zuschlag, weil einfach gar keiner mehr mitgeboten hat. So versorgt war der Sammlermarkt. Leider habe ich durch ebay gemerkt, dass man nicht nur meteoriten kaufen kann, sondern auch Mineralien, Fossilien, Antiquitäten aller Art und was noch viel schlimmer ist, Literatur zu all den Themen. Insbesondere historische Literatur hat es mir angetan. Seit 2011 ist die ganze Thematik bei mir eingefroren und glänzt in meinen Vitrinen als Ausschnitt eines Lebensabschnitts. Habe mich seitdem wieder meinen Hobbys der Jugend zugewandt, Gitarre und Opel GT. Bin aber wieder regelmäßiger mitleser hier im forum, einfach weil die Leute hier teil meines Lebensabschnitts geworden sind. So, dass musste einfach mal gesagt werden. Danke dir, Peter, für diese tolle Plattform und dir, Alex diese schöne Thema eröffnet zu haben. Da kann man so schön in Erinnerungen schwelgen, wie es alte Herren nun mal gerne tun. Unterstelle hierbei, dass der Forumsdurchschnitt bei 60 Jahren liegt und ich mich da voll einreihen darf. Also, zeit, den Staffelstab weiterzureichen.

Cu, Uwe
Dsds

Offline gsac

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Re: Standortbestimmung
« Antwort #18 am: Januar 18, 2016, 22:56:25 Nachmittag »
Ich komme gerade von einem verlängerten Wochenendtrip in etwas wärmere
Gefilde zurück und finde hier wirklich sehr schöne Beiträge zu dem Thread,
den ich aufgemacht habe. Wunderbar - und bitte gerne noch weiter so...!!!

:super:

Morgen muß ich wieder in die Siele, denn noch bin ich kein Rentner (..wenn
auch bald..). Wenn ich etwas Zeit finde, schreibe ich hier noch meinen eigenen
Beitrag zum Thema...

:hut: Alex

PS: hi Uwe, das Tunguska-Holz im Rahmen habe ich auch. Sample 2 aus der
auf 5 Exemplare limitierten Sonderausgabe vom chief-impactor Olaf - nur die
Briefmarke dazu, die man natürlich auch haben muss, ist bei mir da nicht
reindrapiert. Ist ne gute Idee von Dir!


Offline Thin Section

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Re: Standortbestimmung
« Antwort #19 am: Januar 19, 2016, 19:29:35 Nachmittag »
Guten Abend Forum,

Standortbestimmung... ja, wo stehe ich eigentlich ca. 4 Monate vor meinem 71-ten Geburtstag? Der Zähler der Sammlung steht bei 1895. Diese Zahl beinhaltet allerdings Meteorite, Dünnschliffe, Impaktite, Tektite und Moldavite. Ganz am Anfang stand natürlich die Begeisterung für und die Beobachtung des gestirnten Himmels. Mitte der 80er Jahre traten dann die Meteorite ins Zentrum meines Interesses. Erst ein Moldavit, dann ein Indochinit, danach ein kleines Mundrabillascheibchen von 15 Gramm - bei Walter Zeitschel gekauft und noch heute in meiner Sammlung. Alsbald folgten Canyon Diablo, Nuevo Mercurio, Allende, etc. nebst  einschlägiger Literatur jener Zeit: Meteorite Catalogue, Heides "Kleine Meteoritenkunde", u.s.w. Meteorite sollten nun über die nächsten 30 Jahre eine Hauptrolle in meinem Leben spielen, die Sammlung wuchs stetig, ich sammelte und sammelte, verkaufte aber nie – was in meine Sammlung kam, blieb und bleibt dort. Ich tippte den kompletten Catalogue of Meteorites in meinen Computer, legte eine umfassende Datenbank an, wurde 1987 Miglied der Meteoritical Society. Ab 1999 kam zur Leidenschaft ein neuer Teilbereich hinzu: Dünnschliffe von Meteoriten – bislang sind es 221 DS.

Seit Anfang 2015 gab es bei meinen Meteoriten und den DS keine Neuzugänge mehr – ich besitze keinen Tirhert, keinen Tissint, kein Exemplar vom NWA 7325, keinen Bingöl und auch keinen forsteritischen NWA 7135. Der Grund: Mein Interesse verlagerte sich 2015 zu den Moldaviten. Befanden sich Ende 2014 gerade mal 29 Moldavite in meiner Sammlung, sind es inzwischen 142 dieser flaschengrünen Gläser.

Was habe ich erreicht? Wo stehe ich heute? Als Wertanlage habe ich meine Sammlung nie gesehen. Es war und ist die Faszination, solches "Material" zu sammeln, zu betrachten, in den Händen zu halten und mein Wissen darüber ständig zu vervollständigen. Ich besitze eine ansehnliche Sammlung von Meteoriten, Dünnschliffen, Impaktiten, Tektiten und Moldaviten. Bei den Meteoriten ist ausser Kakangari-like eigentlich fast alles vorhanden – H, L, LL, Monde, Märse, Achondrite, HEDs, Eisen, Pallasite, Mesosiderite und ... last but not least kohlige Chondrite, darunter dieser: (247553) Berndpauli = 2002 RV234  :einaugeblinzel:

Wie wird es weitergehen? Einige Moldavite werden bestimmt noch dazukommen aber die Sammlung insgesamt? Keiner unserer beiden Enkel interessiert sich für diese Sammlung (auch nicht für meine Briefmarken, meine Münzen, meine Mineraliensammlung). Ich weiß also nicht, wie es weitergehen wird... On verra, we will see, man wird sehen!

 Bernd  :winke:
(247553) Berndpauli = 2002 RV234

Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, dass die Dummen todsicher und die Intelligenten voller Zweifel sind. (Bertrand Russell, britischer Philosoph und Mathematiker).

Offline Contadino

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Re: Standortbestimmung
« Antwort #20 am: Januar 20, 2016, 11:10:46 Vormittag »
Liebe Sammlerfreunde,

ich hatte vor einiger Zeit mal - im Zusammenhang mit einer Ausstellung meiner "Widmannstätten-Graphiken" in Wien - einen Text verfasst, der wiedergibt, wie ich zum Sammeln gekommen bin:

Im Jahr 1967, im Alter von 10 Jahren, las ich zum ersten Mal in der Jugendzeitschrift KOSMOS über das Phänomen der Meteore und den manchmal daraus resultierenden Meteoriten und es war um mich geschehen! Die faszinierende Möglichkeit, extraterrestrische Materie - Steine und Eisen aus den Weiten des Weltalls - besitzen zu können, ließ mich nicht mehr ruhig schlafen. Schließlich sollte es Wirklichkeit werden: Mit Hilfe meines Vaters, einem Experimentalphysiker, gelang es mir, für die damals für ein Kind von 10 Jahren unvorstellbar hohe Summe von einhundert D-Mark, einen echten Meteoriten zu erwerben. Ich war außer mir vor Freude und Stolz, endlich etwas in den Händen halten zu können, was nicht von "dieser Welt" war. Viele Jahre später stellte sich jedoch heraus, dass dieser "Meteorit" (den ich übrigens heute noch besitze) ein sog. Tektit ist, ein Produkt irdischen Ursprungs, welches beim Aufschlag eines größeren Impaktors auf die Erde in vorgeschichtlicher Zeit entstanden war. In den 60-er Jahren gab es aber durchaus noch ernstzunehmende wissenschaftliche Theorien, nach denen Tektite außerirdischen Ursprungs sein könnten, sogar ein Ursprung durch vulkanische Aktivität aus der Frühzeit des Mondes wurde diskutiert. Für mich war aber erst einmal die von diesem Stück ausgehende Faszination etwas abgekühlt und ich wollte nun erst recht einen "echten" Meteoriten besitzen und zwar einen Eisenmeteoriten. Ich hatte gelesen, dass die Eisenmeteoriten Bruchstücke des Eisenkernes eines differenzierten Asteroiden sind, die bei Kollisionen solcher Himmelskörper im Asteroidengürtel unseres Sonnensystems - zwischen Mars und Jupiter - entstehen und schließlich auf ihren Bahnen um die Sonne manchmal unsere Erde treffen. Auch war mir inzwischen durch die Lektüre einschlägiger Publikationen bekannt, dass sich solche Eisenmeteoriten zweifelsfrei von Stücken irdischen Eisens unterscheiden lassen anhand der nur in Eisenmeteoriten vorkommenden sog. Widmanstätten'schen Strukturen. Ein solcher Beweis der "Echtheit" eines Meteoriten war für mich äußerst beruhigend - nach der tiefsitzenden Enttäuschung,  jahrelang ein "falsches Idol" verehrt zu haben...

...nun ja, inzwischen sind einige Jahre ins Land gegangen und ich betrachte die Tektite auch nicht mehr als "falsches Idol", sie sind zu einem schönen und wichtigen Teil meiner Sammlung geworden die sich inzwischen auf über 2000 Exemplare vergrößert hat (alle Arten, Klassen und fast alle Untergruppierungen...). Ich werde mit Sicherheit weiter sammeln, solange es mir finanziell möglich ist! Allerdings will ich mich auf beobachtete Fälle beschränken. Daher werde ich in Zukunft versuchen - vielleicht auch mit Eurer Hilfe  :smile: - einige Doubletten, Micros etc. zu verkaufen, um so Mittel zu generieren, die mir diesen neuen Sammlungsschwerpunkt möglich(er) machen.

Nicht zuletzt möchte ich ganz klar sagen, dass mir die Mitgliedschaft hier in dieser "Forums-Familie" meine Sammelleidenschaft ungemein unterstützt hat! Das Wissen um diese faszinierende Materie - die mich durchaus auch in meiner Tätigkeit als Künstler inspiriert - welches ich mir hier aneignen und erweitern konnte, ist eine großartige Bereicherung für mich! Danke an Euch alle :hut: :super:


Ciao, Heiner
Doe maar gewoon, dan doe je al gek genoeg

Offline Met1998

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Re: Standortbestimmung
« Antwort #21 am: Mai 07, 2016, 16:44:25 Nachmittag »
(oder wo es sonst hinpasst?!)
Weil wir gerade bei Diamantsägen, sowie Schleif- und Poliermaschinen waren.
Nach mehreren Jahren Met- und Gesteinssuche und fast 3 Jahren Foren-Mitgliedschaft, eine gefühlsmäßige und sachliche Betrachtung zu meinen Hobby’s:

Geschiebe:
1. Erst sucht man Tagel/Wochen/Jahre in Deutschland/Ausland das Material. Mal ein Gestein, dann mal einen ganzen Karton/Rucksack voll.  Die „Grauen Mäuse“ sind aber noch weit entfernt von einem schönen Stein. Manchmal tauscht man auch Rohlingshälften, oder schlägt auf Börsen zu.

2. Geologen wollen zur Gesteinsbestimmung einen frischen Bruch sehen, aber für mich als engagierten Amateur ist ein wesentliches Qualitätsmerkmal das Polieren halber Steine!
Sie machen in der Vitrine bedeutend mehr her als trockene, graue Mäuse am Strand. Deshalb kam ich auf die Idee der Kinderarbeit.
Die Handpolitur auf Glasscheiben - Asketenverfahren, das ist richtig Arbeit, gibt Muckis und braucht Zeit! Interesse hat der Kleene ja, aber es geht nicht so richtig voran und die Ausdauer fehlt.

3. Weil man nicht die entsprechenden Maschinen hat, und deren teure Anschaffung sich für mich nicht lohnt, schafft man die „Rohlinge“ auch zum Steinmetz - als Füllarbeit!
Von dort bekommt man sein Material nach Monaten geschnitten, geschliffen und poliert zurück, oder man fällt evtl. in Ohnmacht. Anstatt geschnitten und poliert, erhält man auch mal Grabowskis Wellenbahn mit Hochglanzlack versiegelt. Oh Gott, oh Gott!
Einen nur faustgroßen, 2 cm dicken, diskusförmigen Stein, in Längsrichtung plan zu schneiden (ohne ihn zu drehen), das ist eben etwas anderes als Fensterbänke, Grabsteine, oder Granittreppen zu bearbeiten.

4. Man sucht auch mal Hilfe im Forum – die gibt es zum Glück (meistens). Deshalb ist das Forum Klasse!!!
So hat man nach einem dreiviertel Jahr! endlich den gewünschten Erfolg zu verzeichnen und weitere, schöne Stücke landen in der Vitrine. Durch Platzmangel ist eine „Evakuierung“ in den Stall, oder in das Kiesbett am Haus, nicht ausgeschlossen.

5. Ab und zu kann man sich unter Aufsicht auch mal selber an den Maschinen naturwissenschaftlich – technischer Einrichtungen der Umgebung schaffen (Jugendbildungslandschaft - NATZ) Aber immer großer Andrang und höchstens 1 bis 2 Steine pro Person, ist ja schließlich für Kinder und Jugendliche gedacht.

Der Mensch hat die Fähigkeit zur Vorahnung und er reift mit Geduld, wie Whisky, Käse und Wein!

Offline Met1998

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Re: Standortbestimmung
« Antwort #22 am: Mai 07, 2016, 16:51:12 Nachmittag »
Angeln:
6. Mein zweites Hobby – ähnelt ersterem. Ich starre stundenlang aufs Wasser und nichts passiert, aber ich lasse mich durch Misserfolge in keinster Weise beeindrucken.
Man kann beide Hobbys auch gleichzeitig ausführen – Steinfelder/Blockstrände an Flüssen, Tagebauseen, Ostsee, Ozean.

Man sollte die Angelruten aber ständig und unmittelbar beausichtigen, oder beim Spinnangeln mal den Blick nach unten richten.
Vielleicht sieht man zufällig ein bitumenartig glänzendes, flaschengrünes Glas mit unregelmäßiger Oberfläche, denn unser Senftenberger See liegt z. B. im „Tektit-Schussfeld“ des Nördlinger Ries, wie Ottendorf Okrilla, oder ehemalige Fundorte wie Lauta, Schwarzkolm, Bergheide, Klingmühl, Kleinkoschen, Großräschen, Saalhausen, die zum Lausitzer Substreufeld gehören.
Auch Bernstein gab es an unseren Tagebau-Restlöchern reichlich.
 
Fazit:
Der Sammler und Angler hat zwei schöne, zeitraubende Hobbys. Sie stärken Optimismus und Zuversicht!

Ehrfried  :hut:
Der Mensch hat die Fähigkeit zur Vorahnung und er reift mit Geduld, wie Whisky, Käse und Wein!

 

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