Autor Thema: Twannberg-Meteorit "Jäger des verlorenen Schatzes"  (Gelesen 8503 mal)

Offline saharagems

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Re: Twannberg-Meteorit "Jäger des verlorenen Schatzes"
« Antwort #15 am: Dezember 15, 2016, 21:09:33 Nachmittag »
Hallo Michael

Ja da könntest Du richtig liegen. Sieht ihm wenigstens ähnlich. Aber der hat ja nicht gesucht sondern nur den Befehl erteilt :-)

Gruss
Thomas

Offline Murchison´s friend

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Re: Twannberg-Meteorit "Jäger des verlorenen Schatzes"
« Antwort #16 am: Dezember 15, 2016, 21:58:19 Nachmittag »
Guten Abend Thomas,

freut mich, dass wenigstens Du Spaß verstehst ! :wc:

LG,
Michael
Murchison`s friend ist für alles Neue offen - besonders um Meteorite zu finden !

Offline Thin Section

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Re: Twannberg-Meteorit "Jäger des verlorenen Schatzes"
« Antwort #17 am: Oktober 04, 2017, 12:31:14 Nachmittag »
SMITH TH. et al. (2017) The cosmic-ray exposure history of the Twannberg iron meteorite (IIG) (MAPS 52-10, 2017, 2241-2257).

Bernd  :winke:
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Re: Twannberg-Meteorit "Jäger des verlorenen Schatzes"
« Antwort #18 am: November 05, 2017, 19:18:38 Nachmittag »
Hallo Forum,

ich habe ja aus München drei kleine Twannberg (1 Individual, 2 Scheibchen) mitgebracht und möchte sie Euch "close-up" vorstellen.

Bild #1 zeigt mein 7.6 gr Individual. Deutlich erkennt man noch Reste dunkler Schmelzkruste.

Die Mineralogie von Twannberg ist simpel: Kamazit und Schreibersit machen den Großteil (99.99%)* der modalen Zusammensetzung aus. Deshalb sieht man in Bild #2 und Bild #3 genau das und nur das.

Bild#2: im unteren Bereich gelblich-goldene Schreibersite.

Bild #3: dünne, lamellare Schreibersite in Rissen mit drei verschiedenen Orientierungen (oben etwa im rechten Winkel - unten von links unten diagonal nach rechts oben).

*HOFMANN B.A. et al. (2009) The Twannberg (Switzerland) IIG iron meteorites: Mineralogy, chemistry, and CRE ages (MAPS 44-2, 2009, pp. 187-199).


Bernd  :winke:
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Offline Chondrit 83

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Re: Twannberg-Meteorit "Jäger des verlorenen Schatzes"
« Antwort #19 am: November 05, 2017, 19:27:59 Nachmittag »
Hallo Bernd,

herzlichen Glückwunsch nochmal zu deinen tollen Twannberg Mitbringseln  :super: :super: :super:

Liebe Grüße

Marco
Mit einem Gibeon hat’s begonnen....

Offline Thin Section

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Re: Twannberg-Meteorit "Jäger des verlorenen Schatzes"
« Antwort #20 am: November 12, 2017, 17:44:33 Nachmittag »
Guten Abend Allerseits,

Als ich in München meine drei Twannberg Meteorite (#345-7, #484-3, #768) bei Marc Jost kaufte, erwarb ich auch ein Exemplar der sehr empfehlenswerten Abhandlung "Der Twannberg-Eisenmeteorit – Funde 1984-2016". Auf den Seiten 32-35 berichtet Andi Koppelt (ironsforever) von seinem völlig unerwarteten Twannberg-Fund TW84 und auf Seite 34 von einem "Meteoritenfall" der besonderen Art.
Der 555 gr wiegende Twannberg war aus Versehen von der Anrichte gerutscht und direkt auf seinen rechten Fuß gefallen. Originalton Andi:

" … zu sehr war ich an diesem Morgen mit meinem ramponierten Fuß beschäftigt, der im Laufe der folgenden Tage fast alle Nuancen des sichtbaren Farbspektrums aufweisen sollte."

Ein Bild dieses Farbspektrums existiert nicht aber ich kann aus eigener, leidvoller  Erfahrung ein Bild beifügen, das lebhaft zeigt, was mir vor einiger Zeit widerfahren ist. In meinem Fall war es aber kein kosmisches Eisen sondern ein zig-Kilogramm schwerer Gesteinsbrocken, der aus etwa 50-70 cm Höhe mit der Kante auf meinem großen Zeh landete. Autsch!

Andis Missgeschick führte übrigens zur Entdeckung von Chukanovit [Fe2(CO3)(OH)2] bei seinem TW84 – bislang nur nachgewiesen bei Twannberg, Dronino und Morasko (siehe p. 18).

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Offline ironmet

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Re: Twannberg-Meteorit "Jäger des verlorenen Schatzes"
« Antwort #21 am: November 13, 2017, 12:07:31 Nachmittag »
Autsch Bernd  :dizzy:

das sieht heftig aus. :eek:
Glückwunsch zu Deinen 3 Twannberg Stücken! :super:
Was ich aber wirklich ganz wunderbar finde, dass es solch ein Buch gibt.
Da haben Beda, Marc und Andi ganze Arbeit geleistet.  :hut: :super: :hut:
Ist doch fantastisch, wenn jeder einzelne Fund in solch einem Buch dokumentiert und beschrieben ist.
So kann auch jeder Sammler sein eigenes Stück nachvollziehen.
Besser geht es ja wirklich nicht.

Viele Grüße Mirko

Offline Wunderkammerad

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Re: Twannberg-Meteorit "Jäger des verlorenen Schatzes"
« Antwort #22 am: November 13, 2017, 15:58:21 Nachmittag »
Bernd, da hilft definitiv nur ein kalter Umschlag mit kühlen neuen Moldaviten. An alle, die ihre Füße unter herabfallende Meteorite zu halten glauben müssen (-> anderer Thread) -das ist der unleugbare Vorteil von Mikrometeoriten ...

Die Publikation kann ich jedem nur ans Herz legen. Twannberg, ein sehr besonderer und spannender Fall, höchst authentische Texte, schöne Fotos, ein akribisch kompilierter Fund-Katalog - it's the whole adventure.

Offline karmaka

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Re: Twannberg-Meteorit "Jäger des verlorenen Schatzes"
« Antwort #23 am: Oktober 01, 2020, 14:38:47 Nachmittag »
Schweizer Meteorit im Wiener NHM zu sehen

LINK  :super:

Wer genau schenkt? Die Schweiz?

Offline karmaka

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Re: Twannberg-Meteorit "Jäger des verlorenen Schatzes"
« Antwort #24 am: Oktober 02, 2020, 13:23:24 Nachmittag »
Weitere Informationen zur Schenkung des 370-Gramm-Exemplars, gefunden am 3.4.2016 und jetzt in der zentralen Vitrine Nr. 109  im Saal 5 .  :super:

LINK

LINK

Offline ironsforever

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Re: Twannberg-Meteorit "Jäger des verlorenen Schatzes"
« Antwort #25 am: Oktober 03, 2020, 08:03:04 Vormittag »
Hallo Forum,

ich kann mich noch gut an den Fund dieses Stücks erinnern. :laughing: Die Fundumstände sind im Buch "Der Twannberg-Eisenmeteorit" auf Seite 74f nachzulesen. Es handelt sich um die Masse TW441, die Madeleine Sturny mit ihrem Detektor zwischen einer Anhäufung großer Felsbrocken in einem Wäldchen lokalisierte.

Aus meiner Sicht stellte sich dieser recht besondere Fund wie folgt dar: Ich war an diesem Tag schon fertig "gekocht" vom anstrengenden Suchen und wartete in unserem improvisierten "Lager" inmitten historischer vierkantig behauener Steinquader im Wald auf die anderen. Plötzlich stolperte Madeleine völlig außer Puste hinter den Bäumen hervor und berichtete mir, dass sie in ca. 300 m Entfernung ein Eisenobjekt mit dem Detektor ortete, es aber wegen der vielen Baumwurzeln und großen Steinblöcke nicht ausgraben konnte. Zudem war sie an diesem Tag schon so erschöpft vom Suchen, dass einfach nichts mehr ging. So hoffte sie, in unserem Lager auf Hilfe zu stoßen. Sie erzählte mir, dass auch ein anderer Sucher in der Nähe war, das Objekt kurz mit seinem Detektor überprüfte und zu dem Schluss kam, dass das Eisenobjekt "mit ziemlicher Sicherheit nur Schrott" sei, weshalb sich ein Ausgraben nicht lohne.

Ich ließ mich nicht zweimal bitten, und wir beide starteten sofort in Richtung ihres Fundes. Zunächst mussten wir die richtige Stelle erst suchen, bis wir sie schließlich dann doch noch fanden. Ich begann sofort mit meiner Spitzhacke auf den Boden einzudreschen, was in Anbetracht der armdicken Wurzeln und großen Felsblöcken kaum zu nennenswerten Ergebnissen führte. Dazwischen musste ich immer wieder Pausen machen und kam nur sehr langsam voran. Plötzlich tauchte auch Marc auf und ich bat ihn völlig erschöpft, weiter zu graben. Marc machte sich sogleich mit großem Eifer daran und nach nur ca. 3-4 Hieben holte er mit einem Grinsen den später benummerten TW441 aus ca. 40 cm Tiefe. Wir waren alle sehr überrascht über die Größe diese Exemplares, ganz besonders aber der Kollege, der meinte, es handle sich nur um Schrott und ein Grabe lohne nicht... :einaugeblinzel:

Gruß
Andi :prostbier:


Offline karmaka

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Re: Twannberg-Meteorit "Jäger des verlorenen Schatzes"
« Antwort #26 am: Oktober 03, 2020, 08:33:35 Vormittag »
Eine sehr schöne Anekdote zum Exemplar!

Vielen Dank dafür, Andi!  :super:

 :belehr: 'If in doubt, dig it out!'

 :prostbier:

Martin

Offline Thin Section

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Re: Twannberg-Meteorit "Jäger des verlorenen Schatzes"
« Antwort #27 am: Oktober 03, 2020, 13:54:05 Nachmittag »
ich kann mich noch gut an den Fund dieses Stücks erinnern. :laughing: Die Fundumstände sind im Buch "Der Twannberg-Eisenmeteorit" auf Seite 74f nachzulesen.
Es handelt sich um die Masse TW441, die Madeleine Sturny mit ihrem Detektor zwischen einer Anhäufung großer Felsbrocken in einem Wäldchen lokalisierte.

Hallo Zusammen,

Auf Seite 74 ist Madeleine Sturny mit ihrem ersten Meteoritenfund überhaupt (TW440, 40.4 gr, 3. 4. 2016) zu sehen. Neben ihr Andi, der ihre Freude über den Fund teilt.
Auf Seite 75 ist Madeleine mit TW441 (372.8 gr, 3. 4. 2016), ihrem Nachfund, zu sehen.

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