Autor Thema: Meteorit Ensisheim - nicht erkannt  (Gelesen 11487 mal)

Offline speul

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Re: Meteorit Ensisheim - nicht erkannt
« Antwort #15 am: März 02, 2021, 22:27:04 Nachmittag »
für Oliver:
Kap. "Sexta etas mundi", Steinigung des Stephanus, Bekehrung des Paulus,
ist Blatt CIII
und ist halt kein Meteoritenschauer sondern ein Hagelschauer,
aber heute weiß es eh keiner mehr, und mit Schedel können auch nur wenige noch was anfangen,
was solls:
Ist der Meterotenschauer von Mocs, kann natürlich nach Gusto auch ausgetauscht werden.
Und so sieht das ganze Blatt aus:
Lächle einfach - denn du kannst sie nicht alle töten

Offline Thin Section

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Re: Meteorit Ensisheim - nicht erkannt
« Antwort #16 am: März 02, 2021, 22:47:46 Nachmittag »
... hast du einen Link, wo man die deutsche Version in höherer Auflösung findet? Oder wo hast du den her?

Habe mir die Schedel'sche Chronik vor etlichen Jahren in einer Buchhandlung in Mannheim gekauft.
Es handelt sich also um ein eingescanntes Bild der entsprechenden Seite in dem Buch!


Bernd  :winke:
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Offline Gibeon2010

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Re: Meteorit Ensisheim - nicht erkannt
« Antwort #17 am: März 03, 2021, 07:29:07 Vormittag »
Habe mir die Schedel'sche Chronik vor etlichen Jahren in einer Buchhandlung in Mannheim gekauft.
Es handelt sich also um ein eingescanntes Bild der entsprechenden Seite in dem Buch!
Bernd  :winke:

Ok, danke für die Info.
Viele Grüße
Jens

Offline Mettmann

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Re: Meteorit Ensisheim - nicht erkannt
« Antwort #18 am: März 03, 2021, 08:24:03 Vormittag »
Zitat
.. hast du einen Link, wo man die deutsche Version in höherer Auflösung findet?

Da wär ein Digitalisat der deutschen Ausgabe der Uni Heidelberg;

http://digi.ub.uni-heidelberg.de/touch/is00309000/#page/534

ist aber nicht allzu hochauflösend.
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Offline Mettmann

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Re: Meteorit Ensisheim - nicht erkannt
« Antwort #19 am: März 03, 2021, 09:04:18 Vormittag »
Ach so, falls sich nun jemand die Chronik zulegen möchte,
würd ich wohl die Gesamtausgabe der deutschen kolorierten Version von Stephan Füssel aus dem Taschen Verlag empfehlen.
(Taschen macht ja oft sehr schöne Bücher), ist leinengebunden, nach dem Original aus der Anna Amalia Bibliothek in Weimar.
Kommt im Schuber mit einem guten Kommentarband.
Ist zwar vom Seitenformat her kleiner als das Original aber ein sehr guter Kompromiß hinsichtlich des Preises,
da andere Alternativen oder Faksimiles oft sehr hochpreisig sind,
und diese Ausgabe neu nur 40Euro kostet - gebraucht dementsprechend billiger, wird glaub ich seit 2001 verlegt -.
(Also auch nicht wesentlich mehr kostet als Taschenbuchausgaben, für die man die Augen einer Libelle braucht, so winzig machts keine Freud).

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Mettmann

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Offline Mettmann

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Re: Meteorit Ensisheim - nicht erkannt
« Antwort #20 am: März 03, 2021, 09:24:11 Vormittag »
Psst Speul,

der Hlg. Stephanus wär eigentlich ein idealer Patron für Meteoritenfreunde.

https://www.heiligenlexikon.de/Fotos/Stephanus2.jpg

(hilft auch gegen Kopfweh)
https://www.heiligenlexikon.de/Fotos/Stephanus.jpg

wie auch für Minera- und Petrologen und Methunter (in der Gewandfalte hat er schon die main mass):
https://de.wikipedia.org/wiki/Stephanus#/media/Datei:Hans_Memling_034.jpg
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Offline Gibeon2010

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Re: Meteorit Ensisheim - nicht erkannt
« Antwort #21 am: März 03, 2021, 13:29:22 Nachmittag »

Da wär ein Digitalisat der deutschen Ausgabe der Uni Heidelberg;

http://digi.ub.uni-heidelberg.de/touch/is00309000/#page/534

ist aber nicht allzu hochauflösend.

Vielen Dank.  :hut: Zum Lesen ist die Auflösung völlig ausreichend.
Viele Grüße
Jens

Offline Met1998

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Re: Meteorit Ensisheim - nicht erkannt
« Antwort #22 am: März 04, 2021, 09:46:27 Vormittag »
Nachgefragt bei den Buchbesitzern:

1. @ Forumler: Wo ist die Hauptmasse?
Wie man in Bild und Text sieht, kam da ein schöner Brocken vom Himmel und fiel ins Suntgew (Weizenfeld?).
Laut Text ein zentnerschwerer Stein, ca. 127 kg.
Die Leute (Beobachter) aus den umliegenden Siedlungen haben sich unmittelbar nach dem Ausgraben
erste Teile als Talisman abgeschlagen, bis ihnen dies untersagt wurde.

Heute können nur noch ca. 56 kg im Regentenpalast in Ensisheim besichtigt werden.
Wo ist die Hauptmasse abgeblieben? Da müssen sich doch einige Herrschaften ganz schön bedient haben! :gruebel:

2. @ Mettmann: Steine/Meteoriten als Kopfschmuck und in Gewandfalten!
In Mettmann seinem „Digitalisat“ zeigt er, dass man Steine, Meteorite, usw. nicht in Vitrinen,
Schachteln und Dosen verfallen lassen, sondern sie täglich zur Schau stellen sollte.  :wow: :pro:

Gibt es in den Texten zu den Bildern evtl. Hinweise zu den Kopf/Gewand-Steinen/Meteoriten?  :nixweiss:

Der "Steinfried"  :hut:
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Offline Mettmann

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Re: Meteorit Ensisheim - nicht erkannt
« Antwort #23 am: März 04, 2021, 10:53:40 Vormittag »
Zitat
Gibt es in den Texten zu den Bildern evtl. Hinweise zu den Kopf/Gewand-Steinen/Meteoriten?

Nu Steinfried,

freilich, die Stephanusgeschichte steht in der Apostelgeschichte, also im Neuen Testament.
(gab Streitigkeiten zwischen den hellenistischen und den Diasporajuden, woraufhin Stephanus angeklagt und hernach gesteinigt wurd, wobei auch Saulus, der spätere Apostel Paulus dabei war und die Steinigung guthieß - drum ist Speuls Stephanus bei Schedel in der Paulusgeschichte).

Stephanus ist der erste Märtyrer, ein Erzmärtyrer.
Märtyrer werden bildlich mit ihren Marterwerkzeugen dargestellt (und oft habens noch eine Märtyrerpalme in der Hand) - damit der Betrachter gleich weiß, wer dargestellt ist.
z.B. im ersten Link, ein Relief von Donatello in San Lorenzo in Florenz, der Herr daneben, der etwas verdutzt schaut, daß der Stephanus einen Stein an den Kopf kriegt,
hat einen Rost dabei - das ist also der St.Laurentius, der gegrillt worden und der passenderweis uns jeden August seine Tränen spendiert, die Perseiden.

Zwote Bild ist ein Stephan von Giotto, auch in Florenz; dritte ist von Hans Memling, im Museum in Cincinnati.

Zu den Steinen selber,
besonders die Katholiken sind ja äußerst reliquienversessen. Gibt drei Klassen. 1.Klasse sind Körperteile: Knochen, Fleisch, Haare, Blut, Tränen, Milch, Asche usw. von den Heiligen, 2.Klasse sind Dinge, mit denen sie in Kontakt gekommen, Kleidung, persönl. Besitz ect.; 3.Klasse sind Gegenstände, die eine Reliquie 1.Klasse berührt haben.

Die Steinigungssteine sind also Marterwerkzeuge, mithin Reliquien 2.Klasse und wurden als solche aufgehoben.

In Ancona soll ein Stein von der Stephanussteinigung verehrt worden sein,
und der Dom von Mainz hat einen solchen Stein besessen. Doch ist man von dessen verehrung abgekommen, wo er dann hingekommen oder ob er noch vorhanden,
- muß man forschen.

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Offline Met1998

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Re: Meteorit Ensisheim - nicht erkannt
« Antwort #24 am: März 04, 2021, 11:54:30 Vormittag »
Hi Mettmann,
 :danke:, bist ja gut bewandert in den Stephanus- Apostelgeschichten!
Interessant diese Steinigungssteine!  :wow:

Zitat von: Mettmann
... Doch ist man von dessen Verehrung abgekommen, wo er dann hingekommen oder ob er noch vorhanden, - muß man forschen.
Da muß ich doch mal in meine Sammlung gucken!  :fluester:

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Offline ironsforever

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Re: Meteorit Ensisheim - nicht erkannt
« Antwort #25 am: März 04, 2021, 11:57:56 Vormittag »
...folglich ist die Mettmann´sche Reliquienhose aus´m Klenze 17 sogar 2 x eine Reliquie 2. Klasse, zumal

1. der damalige Mondstein in der Hosentasch aufbewahrt wurd und
2. der Mettmann sie getragen hat.

Ich möcht´ die Hose ja noch immer schnetzeln und scheibchenweise für einen guten Zweck versteigern, aber der Mettmann gibt sie ums verrecken nicht her. Dabei könnte er sich damit ja auch unsterblich machen, wenn fortan bis in alle Zeit ein Teil seiner beigen Cordhose in jeder wohlsortierten Meteoritensammlung liegt. Die würde die Steine wunderbar auflockern.

Gruß
Andi :prostbier:

P.S.: Als vor ca. 10 Jahren der Balkon des großen Saales im Rathaus von Ensisheim noch lustig vor sich hinbröckelte, kam ich in den Besitz eines Stückchens Sandstein mit original Chladni-Label. Legendär! Mittlerweile nicht mehr zu haben.  :fluester:

Offline Mettmann

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Re: Meteorit Ensisheim - nicht erkannt
« Antwort #26 am: März 04, 2021, 13:21:24 Nachmittag »
Blasphemie!
Aber wir könnten eine Reliquie 4.Klasse draus machen, in dem wir im Dom zu Aachen darum ersuchen,
mit der Hose die Hosen des Heiligen Josefs zu berühren, welche die Kaiserin zu Konstantinopel (wobei wir wieder beim Thema wären)
Licinia Eudoxa in Jerusalem gekauft und in Konstantinopel bestattet hatte und die später wieder hervorgeholt, zwischen Rom und Karl dem Großen geteilt wurde und die alle 7 Jahre im Dom gezeigt wird.

Danach müssen wir mit ihr nach Ensisheim, den heiligen Stein berühren - erst danach derfst sie schnetzeln und in Kapseln verkaufen.

Mich wunderts eh, daß die ehemalige Bruderschaft dort sich nicht zur Börse ein Zubrot verdient hat, indem sie gegen einen Obolus den Ensisheimer zu berühren gestattet hätte.... oder als Aufnahmeritual, nur wer reinen Herzens, kann den Stein heben...

Ähm, aber zu Steinfrieds erster Frage, hatten wir nicht früher mal einen Thread, wo versucht wurd, den Verbleib möglichst vieler Ensisheimstücke zusammenzuschreiben?

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Offline Met1998

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Re: Meteorit Ensisheim - nicht erkannt
« Antwort #27 am: März 04, 2021, 13:26:11 Nachmittag »
@ Andi, Hmmm:

- solche Mettmann´sche beige Reliquien - Cordhose hat doch eigentlich jeder Met- und Gesteinesammler der etwas auf sich hält. (Stauraum Hosentasche)  :wow:
Ich habe gar nicht gewusst, dass die so gefragt sind. (sogar für die Vitrine)

- ... Stückchen Sandstein mit original Chladni-Label (etwas zum hier zeigen, anderer Thread?)

- Thread Verbleib Ensisheimstücke, restlichen Zentner?

Gruß Ehrfried
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Offline Mettmann

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Re: Meteorit Ensisheim - nicht erkannt
« Antwort #28 am: März 04, 2021, 13:43:03 Nachmittag »
Zum Gesteinsfexx gehört aber unbedingt noch eine Kunstlederweste.....

Mein Gedächtnis...der Verbleib der Ensisheimstücke war mal ein Thema auf der US-List vor 20Jahren:
http://www.meteorite-list-archives.com/2002/dec/0005.html

und hier im Forum gabs auch einen Thread wo ein paar Mitglieder ihre Exemplare gezeigt haben.
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Re: Meteorit Ensisheim - nicht erkannt
« Antwort #29 am: März 04, 2021, 17:19:54 Nachmittag »
ich hab die Seite nicht (die letzte hatte mit der Hörb im ebay weggeschnappt),

Das muss unser Mettmann was verwechseln, weil ich hab die Seite aus der Schedelschen Weltchronik niemals nicht auf eBay gekauft, und dort auch nie gesehen.

- Thread Verbleib Ensisheimstücke, restlichen Zentner?

Die sind wohl den Weg alles Irdischen gegangen. Denn der ereilt auch Himmelssteine früher oder später, wenn sie einmal hier gelandet sind.

Bild im Anhang: Die Ensisheim-Hauptmasse bei einer ihrer ganz, ganz seltenen Auslandsaufenthalte, und zwar 2013 in NHM Wien.
Dazu einige zeitgenössische Darstellungen des Falls, die bei dieser Gelegenheit auch gezeigt wurden.

:hut:
Herbert
"Daß das Eisen vom Himmel gefallen sein soll, möge der der Naturgeschichte Unkundige glauben, [...] aber in unseren Zeiten wäre es unverzeihlich, solche Märchen auch nur wahrscheinlich zu finden." (Abbé Andreas Xaverius Stütz, 1794)

 

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