Magmaozean an der Kern-Mantel-Grenze----------------------------------------
Während der Bildung der Erde unterlief diese einen 
Fraktionierungsprozess in ihrem Inneren, der den 
silikatischen Mantel von dem eisen- und nickelreichen 
Kern schied. Der äußere Erdkern blieb flüssig, bzw. 
kristallisiert nur langsam aus, während sich der Mantel 
in einem Zustand befindet, in dem eine Mischung aus leichter 
Schmelze und auskristallisiertem Gestein vorliegt. 
Französische Geowissenschaftler entdeckten nun durch 
seismische Messungen und Labormodelle, dass der Mantel 
jedoch nicht nur aus den zwei oben genannten Komponenten 
besteht, sondern dass an seinem Grund, in der Nähe der 
Kern-Mantel-Grenze eine sehr dichte, geschmolzene Phase 
bestehen könnte. Diese soll, neben der Konvektion im 
äußeren Kern, ebenfalls für die Aufrechterhaltung des 
Geodynamos, der das Magnetfeld unseres Planeten erzeugt, 
verantwortlich sein. Diese Schicht aus geschmolzenem Material 
soll ein ideales Reservoir für inkompatible Elemente sein, 
an denen der restliche Mantel verarmt ist. Vor allem Elemente, 
die durch radioaktiven Zerfall Hitze produzieren sollen hier 
angereichert worden sein, was auch die langsame Kristallisations-
geschwindigkeit erklären könnte. Das Vorhandensein eines solchen 
'verborgenen' Reservoirs würde auch den Unterschied in der 
Zusammensetzung des Mantels 
im Gegensatz zu den chondritischen 
Meteoriten erklären, der schon länger bekannt ist.
Quelle: Nature, Vol. 450, S. 866-869Gruß Peter .. 
