Autor Thema: Jaspis aus Deutschland  (Gelesen 43350 mal)

Offline agategerd

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Re: Jaspis aus Deutschland
« Antwort #75 am: Dezember 13, 2008, 15:17:54 Nachmittag »
Hallo Heiko

Die beiden Stücke sind zu kompakt um mit meiner mir zuverfügung stehenden Optik Zellstrukturen zu erkennen und zu
klein um verschiedene Schnittachsen an zu fertigen.
nachfolgend ein Jaspis aus Ebersbach.

Grüße Gerd  :w-ge:

Achgold

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Re: Jaspis aus Deutschland
« Antwort #76 am: Dezember 16, 2008, 20:47:48 Nachmittag »
Hello in die Runde,

hier mal eine 8 cm -Mandel aus St. Egidien mit Jaspisfüllung       Glück Auf    Jochen

Offline agategerd

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Re: Jaspis aus Deutschland
« Antwort #77 am: Dezember 28, 2008, 15:34:50 Nachmittag »
Hallo,
 von mir mal ein Trümmerjaspis mit feinen gelben Achat aus den Muldental

Grüße Gerd  :si05:

Offline bruwe

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Re: Jaspis aus Deutschland
« Antwort #78 am: Januar 02, 2009, 15:55:59 Nachmittag »
Hallo,

von mir mal ein Jaspis aus einer Kiesgrube bei Offenburg.

Nach langem Vergleichen (Flintsource) meine ich daß es sich um einen sog. Blutjaspis aus dem Markgräfler Land handelt.
 
8X 6,5 cm

Offline agategerd

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Re: Jaspis aus Deutschland
« Antwort #79 am: Januar 02, 2009, 19:43:20 Nachmittag »
Hallo Bruwe,

 Ich würde Dein eingestelltes Foto nicht als Blut- Jaspis bezeichnen .
Für einen Jaspis fehlt mir die kompacte feinkörnige ,opake Struktur,da sind zu viele kleine "Blasen" zu erkennen
Jaspis kann man ja eigentlich schon als Gestein ansprechen .


Grüße Gerd


Offline Victoria2

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Re: Jaspis aus Deutschland
« Antwort #80 am: Januar 02, 2009, 20:37:03 Nachmittag »
@agategerd
Hallo,also jaspis als gestein? das geht ja dann doch nicht. Jaspis ist im engsten sinn eine variätät von quarz,also ein mineral.
@Bruwe
es gibt durchaus jaspis die deinen hier ähneln. Blutjaspis oder auch heliotrop wie er genannt wird ist aber das nicht. Heliotrop ist grün und hat rote tupfen die an blutflecke erinnern.

Offline lithoraptor

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Re: Jaspis aus Deutschland
« Antwort #81 am: Januar 02, 2009, 23:39:37 Nachmittag »
Moin!

Hallo,also jaspis als gestein? das geht ja dann doch nicht. Jaspis ist im engsten sinn eine variätät von quarz,also ein mineral.

Wo steht denn geschrieben, dass ein Gestein nicht monomineralisch sein darf? Wenn man also etwa vor einem riesen Felsen von Quarz (sonst nix) steht, muss man diesen doch auch ansprechen können. Wenn man die Quarz Varietät noch genauer benennen kann, dann ist das um so besser.
Ein kleines Problem gibt es bei der Ansprache aber: Die Begrifflichkeit "Quarzit" ist als Terminus für metamorphe Gesteine bereits fest definiert. Der Begriff "Silex" bezeichnet chemische Sedimente und ist hier wohl der passendste, wenn wir die Varietät nicht genauer definieren können bzw. wollen.
Nach dem STRECKEISEN-Diagramm (1976) wird alles, was mehr als 90% Quarz enthält als "Quarzgestein" angesprochen, dies sagt natürlich NICHTS über die Genese aus. Was macht man also, wenn man ein plutonitisches Gestein mit über 90% Quarz hat (das gibt es wirklich: http://farm2.static.flickr.com/1293/587143780_1f539a9a4a.jpg?v=0)? Ganz einfach: Man umgeht das ganze geschickt und bezeichnet es als Pegmatit-Quarz oder Quarz-Pegmatit!  :laughing:

Gruß

Ingo

Offline agategerd

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Re: Jaspis aus Deutschland
« Antwort #82 am: Januar 04, 2009, 14:52:07 Nachmittag »
Hallo Jngo   
                                                                                                                                                           
Der Begriff "Silex" bezeichnet chemische Sedimente

Gehören zu den Begriff Silex dann auch die verkieselten Tuffe,Fossilien fürende Hornsteine und Kieselhölzer?
oder nutze ich den Begriff nur algemein für nicht sicher ansprechbare silizierte Sedimente.
Was ist mit Flint?  :gruebel:


Nachfolgend noch Ein Bild eines "Blutsteins" aus dem Harz

Grüße Gerd


Offline lithoraptor

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Re: Jaspis aus Deutschland
« Antwort #83 am: Januar 04, 2009, 16:59:51 Nachmittag »
Moin Gerd  :winke:

Unter den Begriff "Silex" fallen auf jeden Fall Flint und die Hornsteine (die zählen streng genommen mit zu den Flinten). Silex bezeichnet definitionsgemäß ALLE chemischen SiO2-Sedimente- jegliche Ansammlung durch Fällung von amorpher Kieselsäure egal wo, egal wie alt (Flinte bzw. Silex gibt es ja nicht nur in der Kreide)  :user:.
Ein silifizierter Tuff fällt sicher nicht darunter, da hier nur das Bindemittel aus SiO2 besteht, nicht aber die Komponenten. Sonst müsste man ja auch, nur so als Beispiel, einen silikatisch gebundenen Sandstein evtl. als Silex bezeichnen.
Die Kieselhölzer sind da schon etwas knifflig: Im Zuge der Fossilisation (die natürlich mit der Diagenese (also Gesteinsbildung) einhergeht, wird ja die gesamte organische Substanz gelöst und durch SiO2 ersetzt. Liegt das SiO2 amorph vor, könnte man von Silex sprechen. Aber die genauen Genesevorgänge hat man damit ja nicht beschrieben bzw. einen evtl. wichtigen Teil weggelassen. Ich bin der Überzeugung, dass man immer so genau wie möglich benennen sollte und da sind dann Termeni wie etwa "verkieseltes Holz" oder "Kieselholz" eindeutig sinnvoller.  :prostbier:

Gruß

Ingo

Offline bruwe

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Re: Jaspis aus Deutschland
« Antwort #84 am: Januar 04, 2009, 17:55:28 Nachmittag »
Hallo an die Jaspisfreunde.

@lithoraptor: vielen Dank für die Ausführungen, ich bin überzeugt. :hut:

@Victoria 2 & Achategerd: schöne Stücke habt ihr da eingestellt.(bin nix anderes gewohnt) :winke:

   macht euch aber den Spass und geht auf flintsource.net .Unter den Orten Augen und Schliengen werdet Ihr das gleiche 
   Material abgebildet sehen (auch mit Blasen).

   Kann es nicht sein, daß solche Konkretionen regional unterschiedlich benannt werden?   

   Schmidt in Lapis 12 2002 über den sizilianischen Jaspis schreibt, daß die Jaspisblöcke von dort beim Sägen und Schleifen wegen des unverkieselten Hämattits vom Rand her bluten. Und das schöne grüne Stück von Victoria 2 hat bestimmt nicht "geblutet".

Gruß
Bruwe

Offline agategerd

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Re: Jaspis aus Deutschland
« Antwort #85 am: Januar 10, 2009, 11:17:56 Vormittag »
Hallo,

Erst mal  :danke: !Ingo für Deine Information (wieder was gelernt),

@ Bruwe und Viktoria2 ,das stimmt wohl, dass wir alle drei den Begriff Blutjaspis für unterschiedliches Material
verwendet haben. Kann Regional bedingt sein und ist bei der Vielzahl der Namen eigentlich auch kein Wunder .
Denn auch das Wort Prasem wird für zwei verschiedene Varietäten von Quarz verwendet:
1. grün gefärbter Jaspis
2. grüner Bergkristall
Da Ordnung  :gruebel: rein zu bringen ist verdammt schwer !(und ich trau mir das auch nicht zu)

Viele Grüße Gerd

und noch ein Feldfund als Anhang


Peter5

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Re: Jaspis aus Deutschland
« Antwort #86 am: Januar 11, 2009, 12:54:20 Nachmittag »
Hallo Gerd,

Zitat
Denn auch das Wort Prasem wird für zwei verschiedene Varietäten von Quarz verwendet:
1. grün gefärbter Jaspis
2. grüner Bergkristall

Das stimmt so leider nicht! Großes VETO!!   :confused: :contra:

Bergkristall ist immer nur farblos (!!) - "grünen Bergkristall" gibt es also nicht. Es gibt reichlich grüne Quarz-Varietäten, ja.
Und Prasem ist grüner Jaspis (natürlich dann auch nur undurchsichtig) und dann gibt es noch den, meist durch Hedenbergit- oder Chlorit-Einschluss grün bis braungrün gefärbten "Prasemquarz" (z.B. von Serifos).. siehe auch mein Foto z.B. - von Serifos allerdings nur durch Hedenbergit grün gefärbt! Prasemquarz ist aber eben kein grüner Bergkristall sondern nur grüner Quarz und sonst nix..

Aventurin gibt es dann noch als grünen Quarz oder als rötlichen Feldspat (= Aventurin-Feldspat).

Dann gibt es noch Prasiolith, eine lauchgrüne, durchsichtige Varietät von Quarz, die aber immer nur durch Brennen aus Amethyst oder Citrin entsteht - also nur durch Menschenhand entsteht und damit eigentlich kein Mineral ist!

Gruß Peter5  :winke:

Offline Victoria2

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Re: Jaspis aus Deutschland
« Antwort #87 am: Januar 11, 2009, 14:16:05 Nachmittag »
Hallo Peter5
Danke für die lehrreiche ausführung.

Offline agategerd

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Re: Jaspis aus Deutschland
« Antwort #88 am: Januar 11, 2009, 17:54:50 Nachmittag »
Hallo,Peter5

 :danke: und  :imsorry:
Ich habs nur abgeschrieben aus extra Lapis Nr.19 S.8
KLAR ist das Bergkristall klar ist (von Einschlüssen abgesehen)
und ich mich als Mineralischer Laie (Steinesammler) auf die Literatur verlasse.

Also noch mal DANKE für die Richtigstellung

Grüße Gerd


Peter5

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Re: Jaspis aus Deutschland
« Antwort #89 am: Januar 11, 2009, 20:21:03 Nachmittag »
Hallo Gerd und Victoria ..

.. alles klar, gern geschehen!  :hut:

Ja, zunächst ist vieles erst mal Bergkristall (immer der farblose klare Quarz) - wenn dann aber z.B. Bergkristall mit Gold bedampft wird, kommt z.B. der bläuliche "Aqua Aura" heraus..(die Variante eines "Kunstprodukts")..  dann ists halt "Aqua aura" und damit quasi "Ex-Bergkristall" ..so auch mit bestrahltem Citrin aus "Ex-Amethyst", bestrahlter Arkansas-Morion aus "Ex-Bergkristall oder "Ex-Rauchquarz" etc.. :laughing:..sämtliche Morione aus Arkansas sind übrigens bestrahlt..ich kenne jedenfalls keine natürlichen Morione aus Arkansas!

"Rutilquarz" nennt man übrigens den Quarz mit Rutil-Einschlüssen und "Turmalinquarz" ist der Quarz mit Turmalin-Einschlüssen ... :smile: ..siehe auch meine Fotos ..

Gruß Peter5 .. :winke:

 

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