Autor Thema: Wie kann man Rohdiamanten aus einem Gesteinsgemenge am besten isolieren?  (Gelesen 8748 mal)

Peter5

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Re: Wie kann man Rohdiamanten aus einem Gesteinsgemenge am besten isolieren?
« Antwort #15 am: Mai 19, 2008, 13:52:35 Nachmittag »
thermodynamisch betrachtet ja, stabil auch ja (habe ich nicht bestritten.. :smile:..ich meinte stabiler)..nur im Kontext Graphit oder Diamant betrachtet - nein. :smile:..da ist der Diamant natürlich stabiler, denn weshalb ist er wohl gegenüber dem Graphit deutlich härter und damit logischerweise stabiler.. liegt an der Kristallstruktur! :smile:..Graphit lässt sich aufgrund der geringen Härte bereits mit der Hand schnell zerbröseln! :laughing:..Diamant nicht.

Gruß Peter5 .. :baetsch:

Offline Hungriger Wolf

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Re: Wie kann man Rohdiamanten aus einem Gesteinsgemenge am besten isolieren?
« Antwort #16 am: Mai 19, 2008, 22:09:48 Nachmittag »
Hallo Willi und Forenmitglieder!

Der Artikel -IMPROVING THE SEPARATION OF DIAMOND FROM GANGUE MINERALS- ist s u p e r!!!!!  :super:  :super:  :super:
Das Beste, was ich dazu bisher gelesen habe! :applaus:

An ein geeignetes Flotationsverfahren zur Trennung von Gestein und Rohdiamanten habe ich bisher nicht gedacht!

Die hydrophoben bzw. hydrophilen Eigenschaften als Trennmethode zu verwenden finde ich sehr interessant!

schöne Grüsse von :winke:
Achim
   
 

Offline Hungriger Wolf

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Re: Wie kann man Rohdiamanten aus einem Gesteinsgemenge am besten isolieren?
« Antwort #17 am: März 12, 2009, 22:30:54 Nachmittag »
Hallo Forenmitglieder!

Mehrere Tests das Fett- oder Flotationsverfahren zur Abtrennung von Diamanten aus einem Gesteinsgemenge nachzuvollziehen waren leider bisher nicht erfolgreich!

Wer kennt näheres zum Fett-Trennverfahren?


schöne Grüsse von :prostbier:
Achim


Offline Hungriger Wolf

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Re: Wie kann man Rohdiamanten aus einem Gesteinsgemenge am besten isolieren?
« Antwort #18 am: März 13, 2009, 18:04:26 Nachmittag »
Hallo Forenmitglieder!

Für das Experiment habe ich einen kleinen Roh-Diamant mit Sand gemischt und versucht den Roh-Diamanten wieder daraus zu trennen.
Leider habe ich bisher keine geeignete Methode zur Abtrennung des Diamanten gefunden. :gruebel:

Wer kennt die Fett-Methode näher?

Welche Alternativmöglichkeiten gibt es u.U. noch, um den Diamanten (klein) daraus wieder abzutrennen?


schöne Grüsse von :prostbier:
Achim

Offline pallasit

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Re: Wie kann man Rohdiamanten aus einem Gesteinsgemenge am besten isolieren?
« Antwort #19 am: März 13, 2009, 18:13:42 Nachmittag »
Hallo Achim,

Für das Experiment habe ich einen kleinen Roh-Diamant mit Sand gemischt und versucht den Roh-Diamanten wieder daraus zu trennen.
Wie hast du das denn gemacht? Beschreib mal deinen Versuch genauer!

Grüsse Willi  :prostbier:

Plagioklas

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Re: Wie kann man Rohdiamanten aus einem Gesteinsgemenge am besten isolieren?
« Antwort #20 am: März 13, 2009, 20:50:32 Nachmittag »
Hallo,
das wirkungsvollste würde im privaten Bereich folgendes sein:

1. Aufkonzentrieren des Gemenges zu einem schwermineralkonzentrat
2. Herraussammeln allen Magnetits und anderer magnetischer Bestandteile mittels Magneten, die magnetite enthalten viel wertvolles konzentrat und sind magnetisch noch mal in einen weiteren behälter zu überführen, im ersten behälter verbleibende reste sind dem Mineralgemisch wieder zuzuführen
3. Sieben um das Gemenge auf die Korngröße zu reduzieren, die die zu erwartenden diamanten enthalten soll.... bei Impaktdiamanten müsste beispielsweise alles ab 2 mm weg, bei der Suche nach schmuckdiamanten alles was zu klein ist weg und alles was zu groß ist. Grobfraktionen können ggf. per hand durchsucht werden machen aber eine feinverarbeitung unnötig schwer
4. erneutes waschen des gemenges um den großen Anteil zu schwerer unmagnetischer materialien abzutrennen (Ilmenit u.ä.)
5. Die fraktion mit passender Dichte dem Fettrennverfahren zuführen
Gruß
Plagioklas

Offline Hungriger Wolf

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Re: Wie kann man Rohdiamanten aus einem Gesteinsgemenge am besten isolieren?
« Antwort #21 am: März 14, 2009, 00:06:53 Vormittag »
Hallo Willi, Plagioklas!

Meine Schwierigkeit ist Schritt Nr. 5 das Fett-Trennverfahren.
Wie lässt sich das Fett-Trennverfahren, praktisch, durchführen?

Als Fett habe ich Schweineschmalz ausprobiert; es haftete aber an dem Fett sowohl Diamant als auch der gesamte Sand (Fehlerursache?)!
Als Alternative habe ich das Flotationsverfahren ausprobiert, 1:1 Wasser mit Sediment gemischt, mit etwas Testbenzin überschichtet, Natriumsilikat zugegeben und eine geringe Menge von Polymethyacrylat gelöst in Toluol eingearbeitet. Danach Luftblasen in dem Gemisch erzeugt. Aber eine Flotation (Diamant) habe ich auch nicht beobachten können!

schöne Grüsse von :prostbier:
Achim

Plagioklas

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Re: Wie kann man Rohdiamanten aus einem Gesteinsgemenge am besten isolieren?
« Antwort #22 am: März 14, 2009, 01:13:25 Vormittag »
Hallo,
so ganz einfach ist es auch nicht. Der Sand wird soweit ich weiß auch erst vorbehandelt. Und zum floating gehört ein ziemlich turbulentes schaumgemisch, das man im privaten auch nicht so einfach hinbekommt.

Eine Sortierung der letzten Fraktion per Hand währe vermutlich sinniger. Am besten trennst vorher den Quarz mit einer dichtelösung ab.

Nicht ganz ungefährlich aber billig währe das:
http://de.wikipedia.org/wiki/Eisen(III)-chlorid Man bekommt es oft als Mittel zum Ätzen von platinen. Es "schmilzt" bei 30 bis 40 grad und bleibt lange flüssig. Alles schwere sinkt nach unten, quarz bleibt oben. Den schöpft man ab. Dann bringt man die flüssigkeit in einen andren behälter und verschließt ihn luftdicht (Eisenchlorid zieht aus der luft wasser und verliert Dichte!). Der Versuch muss draußen durchgeführt werden und das zeug darf nicht über 40 bis 50 grad erwärmt werden. Alternativ geht hier auch eine Lösung eines schweren Salzes.

Übrig bleibt nun eine Mischung, die wesentlich übesichtlicher ist. Es kann nun versucht werden mit einer gesättigten schweren Salzlösung, die nun ein wenig schwerer als diamant ist, die schwereren sachen absetzen zu lassen. Welche salze zum anfertigen der Lösung geeignet sind kann ich nicht sagen. Man muss bedenken, Dichte, Zersetzlichkeit, Preis, Gesundheitsrisiko, Schwierigkeit es zu besorgen.

Nun müsste eine fraktion übrig bleiben, die vor allem grnat, Zirkon und Kosorten und halt die diamanten beinhaltet. Du scheinst einiges an Mitteln zu deiner Verfügung zu haben, wähle also ein paar säuren, die die unliebsamen bestandteile wegmachen und enge die mischung weiter ein.

Jetz kannst per Hand sortieren.

Es versteht sich von selbst, dass dies nur im kleinen Maßstab machbar ist wegen der giftigkeit und umweltgefährlichkeit der einzusetzenden Chemikalien.

Wichtig für nicht Experten: Die hier genannten verfahren sind äußerst ungesund und NICHT nachzumachen! Es lohnt sowieso nicht.
Gruß
CC

Offline pallasit

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Re: Wie kann man Rohdiamanten aus einem Gesteinsgemenge am besten isolieren?
« Antwort #23 am: März 14, 2009, 07:38:40 Vormittag »
Hallo Achim,

so ganz einfach ist es auch nicht.
Da muss ich Plagioklas wirklich zustimmen!

Schweineschmalz ist wirklich nicht geeignet, es hat einen hohen Wassergehalt. Mit Fett ist Industriefett gemeint. Es sollte eine hohe Viskosität haben. Versuche es mal mit Kettenfett oder Kugellagerfett. Sowas bekommt man auch in geringen Mengen.
Mein Experimentiervorschlag: Bestreiche den Boden eines Gefäßes mit dem Industriefett, es sollte gut haften. Die diamanthaltige Probe in einem anderen Gefäß mit viel Wasser aufmischen. Dieses Wasser-Festsoffgemisch in das Gefäß mit dem Fettboden einbringen, leicht bewegen, damit möglichst jedes Korn die Chance hatte mit dem Fett in Kontakt zu kommen. Dann das ganze ausschütten und nachschauen was an dem Fett haften blieb. Beim Fetttrennverfahren ist viel Wasser nötig, im trockenen Zustand geht es nicht.

Grüsse Willi  :prostbier:

Offline speul

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Re: Wie kann man Rohdiamanten aus einem Gesteinsgemenge am besten isolieren?
« Antwort #24 am: März 14, 2009, 18:31:21 Nachmittag »
Es gibt auch noch ander Stellen in Deutschland, wo es Diamanten gibt: im Erzgebirge. :lechz: Es handelt sich dabei um die sog. Gneiss-Eclogit-Unit (Saidenbach-Revier). Leider etwas klein: Einschlüsse in Granat von einigen 10 Mikrometern. Entdeckt von MASSONNE 1999 VIIth Intern. Kimberlite Conf., Capetown, Proc. 2, 533-539.
Er hat auch ein "einfaches"  :super: Verfahren zur Extraktion beschrieben, weglösen des Restgesteins, MASSONNE et. al.(1998) Eur. J. Mineral. 10, 497-504.
Ansonsten auch mal schauen bei LANGENHORST (2003), Mitt. Österreich. Min. Ges 148, 401-412, die sollten irgendwo online kostenfrei zu finden sein, hab den Link aber nicht mehr parat :gruebel:
Der Masaitis hat sie aus dem Popigai-aterial untersucht. Zit.: "Die kleinesten Diamanten sind kleiner als die Dicke der Dünnschliffe und können so in ihrer Paragenese untersucht werden"
Viel Spaß dabei
Lächle einfach - denn du kannst sie nicht alle töten

 

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