Autor Thema: VORSICHT !!! Funde können gefährlich sein.  (Gelesen 10118 mal)

Zumthie

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VORSICHT !!! Funde können gefährlich sein.
« am: Juni 26, 2009, 12:08:31 Nachmittag »
Mir ist jetzt wieder aufgefallen wie unbekümmert mit unbekannten Funden umgegangen wird. Auch die Ratschläge die hier im Forum an die Finder gegeben werden sind oft etwas fahrlässig. Wenn da geraten wird, etwas abzuschleifen, Säure darauf zu schütten, auf Brennbarkeit zu testen oder mit dem Hammer darauf zu schlagen.

Viele unbekannte Funde sind Rückstände der letzten Kriege und können Explosivstoffe oder Gifte enthalten. Auch natürliche Gesteine sind nicht immer harmlos wenn sie traktiert werden. Selbst bei den seltenen Meteoriten sollte man Vorsicht walten lassen, denn sie können sicher auch Stoffe enthalten die reaktiv sind.

Ich denke also, dass es angebracht wäre in dieser Rubrik auf der Startseite einen deutlichen Hinweis auf die mögliche Gefährlichkeit unbekannter Funde zu geben.
 :fingerzeig:

 :gruebel:
Zumthie

Offline aknoefel

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Re: VORSICHT !!! Funde können gefährlich sein.
« Antwort #1 am: Juni 26, 2009, 12:35:52 Nachmittag »
Hallo Zumthie,

da hast Du sicher recht (gabs da nicht z.B. Berichte von Bernsteinsammlern, deren vermeintlicher Bernstein sich plötzlich spontan entzündet hatte, weil es sich eigentlich um Phosphor aus Brandbomben handelte). Allerdings glaube ich bei Meteoriten Entwarnung geben zu können - ich kenne eigentlich keinen der reaktiv sein könnte... (das man bei einer Meteoritensuche natürlich auch anderes Zeugs findet steht auf einem anderen Blatt)

Gruß
  André
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Offline Haschr Aswad

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Re: VORSICHT !!! Funde können gefährlich sein.
« Antwort #2 am: Juni 26, 2009, 12:56:54 Nachmittag »
Bitte sag uns mal genau, welcher Rat, der hier gegeben wurde, "fahrlässig" ist.

Außerdem interessiert mich, welche "reaktiven" Stoffe mit Gefährdungspotenzial gemeinhin in Meteoriten enthalten sind und welche Sicherheitshinweise Du hier geben möchtest.

So wie ich das sehe, haben wir gerade mal einen einzigen Fund (kein Meteorit und vom Meeresgrund), der möglicherweise giftig ist, vorausgesetzt, es werden davon größere Mengen über die Haut oder die Nahrung aufgenommen.

Und die Hinweise zur Identifikation, die Du hier kritisierst, haben das eventuelle Gefährdungspotenzial dieses Fundes überhaupt erst ans Licht gebracht, bzw. den Finder für einen entsprechenden Umgang damit sensibilisiert.



« Letzte Änderung: Juni 26, 2009, 13:21:21 Nachmittag von Haschr Aswad »

Mantafahrer

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Re: VORSICHT !!! Funde können gefährlich sein.
« Antwort #3 am: Juni 26, 2009, 13:02:08 Nachmittag »
So ist es. Der Kampfmittelräumdienst ist informiert, Danke nochmal........

Offline gsac

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Re: VORSICHT !!! Funde können gefährlich sein.
« Antwort #4 am: Juni 26, 2009, 13:14:47 Nachmittag »
Mal abgesehen von irgendwelchen Funden, und daher auch nicht ganz "threadgerecht":
Vorsicht walten lassen sollte man bei radioaktiven Strahlern, selbst wenn sie deutlich
unter den Freigrenzen der StrlSchV liegen und also damit auch den Privatsammlern
zugänglich sind. Erfahrene Sammler wissen das natürlich und achten auf Abstand
und/oder gute Abschirmung, aber Neulinge sollten durchaus schon gemahnt werden,
nicht allzu sorglos mit diesem Material umzugehen...

Dies nur als kleine Bemerkung zum Stichwort "VORSICHT". Wurde aber schon anderswo
im Forum diskutiert und muß jetzt nicht noch mal neu als Thema erfunden werden.

Alex

Offline aknoefel

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Re: VORSICHT !!! Funde können gefährlich sein.
« Antwort #5 am: Juni 26, 2009, 13:21:33 Nachmittag »
Hallo Alex,

ich habe zwar wenig Ahnung von Mineralien, habe aber inzwischen gelernt, das so einige Minerale durch radioaktive Bestrahlung 'aufgehübscht' werden. Da hätte ich auch was dagegen, wenn die direkt neben mir gelagert würden... Aber ich denke mal, so richtige Sammler werden für diese und die natürlichen Strahler entsprechende Vorsichtsmassnahmen ergreifen (schon aus eigenem Interesse).

Gruß
  André
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Offline MetGold

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Re: VORSICHT !!! Funde können gefährlich sein.
« Antwort #6 am: Juni 26, 2009, 13:57:19 Nachmittag »
Hallo,

es ist absolut unrealistisch jeden gefundenen Stein erstmal auf solch mögliche Gefahren überprüfen zu lassen, bevor man nicht nähere Hinweise auf konkrete Gefährdungen hat.

Es liegt ein Stein auf der Straße - erstmal weiträumig absperren, dann die jeweiligen Experten für Explosivstoffe, biolog. Kampfstoffe, chem. Kampfstoffe und sonstige Giftstoffe, radioaktive Materialien,  usw. heranzitieren. Wenn die alle grünes Licht gegeben haben, kann man den Stein endlich anfassen/aufheben.  :bid:

Ich glaube spätestens beim 2. Steinfund würde man denjenigen in eine geschlossene Anstalt einliefern!

 :winken:   MetGold
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Offline aknoefel

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Re: VORSICHT !!! Funde können gefährlich sein.
« Antwort #7 am: Juni 26, 2009, 14:04:52 Nachmittag »
Naja, vielleicht kommt es auch darauf an wo man herumsucht... Beispielsweise würde ich hier in der Gegend nicht rumsondeln, denn hier liegt noch ziemlich viel im Boden - entweder vom Krieg oder nachdem die Kollegen mit dem Roten Stern hier in den Wäldern saßen...
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Offline MetGold

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Re: VORSICHT !!! Funde können gefährlich sein.
« Antwort #8 am: Juni 26, 2009, 14:10:41 Nachmittag »
Hallo André,

da hast du sicher recht, daß man in solchen Gebieten das Suchen unterlassen sollte. Wenn man mit Metallsuchgerät unterwegs ist, ist es auch ratsam nicht unbedingt mit der Kreuzhacke den Fund freizulegen, sondern beim Ausbuddeln etwas Vorsicht walten zu lassen, man weiß ja nie was den Krieg da alles überlebt hat.

Übrigens das "radioaktive Schönen" von Mineralien führt meist nicht zu radioaktiven Anregung dieser Mineralien, sodaß diese dann selbst strahlen würden, sondern ändert nur ggfls. die Struktur und hauptsächlich die Farbe, z.B. Amethyst, blauer Topas.
Bergkristall -> "Rauchquarz"
mitunter strahlende Ausnahmen: Chrysoberyll-Katzenaugen, Rubine

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Plagioklas

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Re: VORSICHT !!! Funde können gefährlich sein.
« Antwort #9 am: Juni 26, 2009, 15:21:57 Nachmittag »
Erinnert mich zur Zeit an die Panikmache, die Hobbychemikern zur Zeit das leben schwer macht. Wegen so nen Blödsinn können die Jugend-Forscht und sonstige Naturwissenschaftenclubs schon jetz nen riesen aufwand betreiben um selbst simples, wie Kristalle züchten zu praktizieren.

Wer als Privatman zuhause rumexperimentiert gilt gleich automatisch als Bombenbastler, auch wenn er zuhause nur Farbstoffe herstellt und lagert hat er jederzeit schon mit BKA Besuchen zu rechnen.

Seid vorsichtig mit solchen Übertreibungen sonst haben wir als Steinesammler das bald genauso "schön". 

Peter5

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Re: VORSICHT !!! Funde können gefährlich sein.
« Antwort #10 am: Juni 26, 2009, 17:36:50 Nachmittag »
Also Zumthie,

lies doch lieber erst mal bestimmte Beiträge hier durch, bevor Du solche Panikmache hier verbreitest!  :ehefrau: :bid:

Zitat
Informationen zur Reinigung von Mineralien

Beseitigung von lockerem Schmutz
Lockerer Schmutz kann mit einem Pinsel oder Bürste beseitigt werden. Dabei ist darauf zu achten, eine Schutzbrille zu tragen, da sonst Schmutzpartikel ins Auge gelangen könnten.
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Reinigung mit Wasser
Eine der risikolosesten Reinigungsmethoden ist die Reinigung mit Wasser, da weitgehend chemisch neutral. Dabei werden die Mineralien in eine Schüssel mit Wasser eingelegt, welches zum Verbessern der Reinigungswirkung evtl. mit Geschirrspülmittel versetzt wurde. Bitte wähle die Temperatur des Wassers in Abhängigkeit von der Temperaturstabilität des Minerals. Zu warmes Wasser kann Risse verursachen und das Mineral sprengen. Bei fließendem Wasser (Wasserhahn, Munddusche etc.) ist darauf zu achten, dass keine feinnadeligen Aggregate durch den erhöhten Wasserdruck abgebrochen werden. Bitte beachte, dass es wasserlösliche Mineralien gibt, die keinesfalls gewaschen werden dürfen.
Uranglimmer sollten nicht mit Wasser gereinigt werden (WEBER B. 2007). Durch Wasserverlust gehen fast alle Uranglimmer über kurz oder lang im Wohnraumklima in die entsprechenden Meta-I-Phasen über, bei diesem Gitterumbau entstehen häufig Mikro-Risse, die den Kristall oft trübe erscheinen lassen. Diese Dehydration ist reversibel, jedoch heilen die Mikro-Risse bei Wasseraufnahme (also Rehydration) nicht aus, im Gegenteil. Die Kristalle bleiben trübe und können durch diesen inneren Stress später sogar zu Pulver zerfallen (lungengängiger radioaktiver Staub!). Sie stellen dann eine mehrfache Pseudomorphose von z.B. Autunit nach Meta-Autunit nach Autunit und wieder Meta-Autunit dar.
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Ultraschallreinigung
In der Literatur wird die Ultraschallreinigung häufig als elegante mechanische Reinigungsmethode zur Entfernung hartnäckig aufsitzenden Schmutzes beschrieben. Dabei wird eine Reinigungsflüssigkeit in Schwingungen versetzt (20.000-50.000Hz). Bei jeder Schwingung entsteht ein Druckstoß, dem eine Vakuumphase folgt. Die dabei enstehende "Presslufthammerwirkung" entfernt Schmutz, ohne die Kristalle zu beschädigen, es sei denn, diese waren bereits beschädigt! Siehe auch Ultraschall.
In der Regel reicht eine Beschalldauer von 1 Minute. Es sind Ultraschallbäder mit Volumen von 0,5-1 Liter handelsüblich. Einfache Geräte sind bereits ab rd. 170 € zu erwerben (z.B. auch auf einigen Mineralienbörsen).
Für Reinigungen mit dieser Methode liegen gute Erfahrungen vor. Eine weitere optische Verbesserung von bereits gereinigten Stufen konnte mehrfach belegt werden.
ACHTUNG! Wegen der Gefahr von Blutgefäßzerstörung bitte nicht in laufendes Ultraschallbad fassen!
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Einwirkung von Wasserstoffperoxid
Mit Wasserstoffperoxid (H2O2) können organische Verunreinigungen (Moose, Algen usw.) entfernt werden. Hierzu wird das zu reinigende Mineral in eine etwa halbkonzentrierte Wasserstoffperoxid-Lösung eingelegt. Die Reaktion ist beendet, wenn keine Gasbläschen mehr aus der Lösung aufsteigen. Zu berücksichtigen ist allerdings, dass Wasserstoffperoxid als sehr starkes Oxidationsmittel lösliche Verbindungen in sehr schwerlösliche Verbindungen umsetzen kann (z.B. wird lösliches Fe2+ und sehr schwer lösliches Fe3+ oxidert).
In den Handel (z.B. Apotheken) kommt Wasserstoffperoxid als max. 30%ige wässrige Lösung. Auf der Haut verursacht H2O2 schmerzhafte Verätzungen. Da die Chemikalie, besonders in katalytischen Mengen von Schwermetallionen (Fe-, Mn-Ionen), zu Wasser und Sauerstoff zersetzt wird, sollte Wasserstoffperoxid in dunklen Flaschen gekühlt aufbewahrt werden. Üblicherweise wird Wasserstoffperoxid in schwarzen Kunststoffflaschen verkauft.
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Zerstörung von Moosen, Wurzeln und Flechten mit Ammoniaklösung
Wenn es nur darum geht, die vorgenannten organischen Überzüge und nicht auch noch feinen festsitzenden, mineralischen Schmutz zu beseitigen, kann man sich mit leicht beschaffbarer und recht ungefährlicher Ammoniaklösung behelfen.
Dazu legt man die vorher gut gewässerte Stufe 2-3 Tage in eine Verdünnung aus 2 Teilen 25%iger Ammoniaklösung (Salmiakgeist) und 1 Teil heißem Wasser. In dieser Zeit werden die organischen Substanzen so zersetzt, dass sie sich mechanisch jetzt unter fließendem Wasser gut entfernen lassen.
Die Behandlung sollte in einem dicht verschlossenem Glasgefäß vorgenommen werden, um die Freisetzung des höchst unangenehm riechenden Ammoniakgases in den Arbeitsraum zu verhindern!
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Ethanol zur Reinigung von Salzen
Zur Reinigung von wasserlöslichen Mineralien (Salzen) empfiehlt sich die Verwendung von Ethanol. Diese Chemikalie kann in jeder Apotheke oder jedem Baumarkt erworben werden. Der sich im Handel befindliche Alkohol ist 96%ig und mit Vergällungsmittel ungenießbar gemacht.
Ethanol ist mit Wasser unbegrenzt mischbar. Daher ist darauf zu achten, dass die Flasche immer gut verschlossen bleibt, da Ethanol Wasser aus der Luftfeutigkeit aufnimmt. Beim Arbeiten mit Ethanol ist darauf zu achten, dass nicht zu große Mengen auf die Haut gelangen, da sonst die Haut sehr schnell spröde und rissig wird. Außerdem ist Ethanol sehr leicht entzündlich.

Vor der Verwendung von Methanol zur Reinigung von Mineralien kann aufgrund der Toxizität von Methanol nur gewarnt werden!!
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Oberflächenreinigung mit Schleif- und Poliermitteln
Es gibt Oberflächenbelege, die sehr fest haften und mit einer Nassreinigung nicht wegzubekommen sind, auch wenn Bürsten oder Pinsel eingesetzt wurden. Es können feine, z.B. Quarz- (also = Kieselsäure!), Silikat- oder Fluoritüberzüge sein, die glatte Kristallunterlagen oder sonstige wertvolle Matrix verunstalten.
Überraschende Effekte erzielt man hier durch einfaches Bürsten mit Wasser und einem schleifbaren Zusatz von hoher Feinheit, wie Siliciumcarbid (Korndurchmesser um 20 Mikrometer) oder Aluminiumoxid zum Polieren. Bürste und wertvolle Matrix werden gut mit Wasser benetzt, ein wenig Pulver auf die Stufe bzw. sonstige Matrix gestreut und die mechanische Behandlung nach allen Richtungen mit entsprechender Vorsicht durchgeführt. Dauer und eventuell Wiederholung der Operation mache man vom beobachteten Resultat abhängig!
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Auf gar keinen Fall sollte man die aggressivste aller Säuren - nämlich die Flußsäure (HF) - einsetzen. Diese würde zwar 'blitzschnell' die lästigen Kieselsäureüberzüge enfernen aber die wertvolle Kristallstufenmatrix wäre auch ganz schnell zerätzt. Außerdem bekommt man die HF-Säure sowieso in keiner Apotheke, da einfach zu gefährlich.
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Reinigung mit Handdampfstrahler
Zur Reinigung von MM und Kleinstufen eignen sich hervorragend die kleinen Dampfgeräte. Sie kosten nicht viel (etwa 25-30€) und sind bei den Discountern immer zu haben. Mit etwas Übung kann man sogar ganz nadelige Kristalle wie Malachit, Rutil und sogar Millerit reinigen.
Die Reinigung ist sehr schnell und effizient. Wegen der Gefahr von Verbrühungen sollten aber Handschuhe getragen werden. Es ist darauf zu achten, dass an den zu reinigenden Stufen keine lockeren Teile oder Kristalle sind, weil diese durch den Dampfdruck von ca. 2-3 bar weggeblasen werden können. Nicht zu verwenden bei (Salz-) Mineralien, die wasserlöslich sind. Keine Probleme gibt es bei der Reinigung von Gips. Der Reinigungseffekt ist wesentlich besser, geht schneller und ist viel billiger als mit Ultraschallgeräten.

Anleitung für die, die es probieren wollen:
Stücke erst einweichen, eventuell mit Spülmittelwasser o.ä.
Stücke im nassen Zustand noch mit dem Dampfgerät absprühen und ab und zu unter fließendes Wasser halten um die gelösten Partikel zu entfernen.
Bei starker Verschmutzung den Vorgang mehrmals wiederholen.
Am Anfang in jedem Fall an unempfindlichen Stücken ausprobieren. Bei sehr nadeligen Sachen vorsichtig vorgehen und mit der Düsenspitze entsprechend weit von der Stufe Abstand halten, um den Dampfdruck zu mindern und wirklich nur den Dampf an die Stufe zu bringen.
Vorsicht: Am Anfang sprühen alle Geräte zum Dampf auch etwas heißes Wasser heraus. Dadurch besteht Verbrühungsgefahr. Bei gröberen Stücken ist das heiße Wasser gegebenenfalls sogar hilfreich.
Resümee: Alles geht nicht, aber der Reinigungseffekt ist wirklich sehr gut.
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Rostentfernung mit Kaliumhydrogenoxalat (Kleesalz)
Auf unseren Sammlungsstücken ist Rost ein häufiger Verwitterungsüberzug! Oftmals störend, ab und zu aber auch attraktiver natürlicher Farbeffekt, den man nicht beseitigen sollte.
Ist man sich aber sicher, durch die Entfernung der braunen Beläge einen positiven Effekt zu erzielen, ist die gesättigte Kleesalzlösung ein sehr geeignetes Mittel.
Die Stufe wird zuerst gewässert und dann in eine Lösung gelegt, der man etwas mehr Kleesalz (Kaliumhydrogenoxalat) zusetzt, als sich auflöst. Dünne Rostüberzüge lösen sich bereits bei Zimmertemperatur schnell auf, doch kann es nötig werden, um nicht tagelang zu warten, die Lösung zu erwärmen, evtl. sogar einige Zeit zu kochen.
Nach beendeter Rostauflösung entnimmt man die Stufe aus der heißen Lösung und gibt sie sofort in siedendes Wasser, dem man 2-3ml Essig zugesetzt hat. Damit wird das Ausfallen von Calciumoxalat aus der Wasserhärte vermieden und die Stufe behält ihr klares, sauberes Aussehen. Durch das kochende Spülwasser wird gleichzeitig das Eindringen von Kleesalzlösung in die Stufe vermieden!
Wie beim Einsatz von Säuren scheidet auch hier die Behandlung von Carbonatparagenesen aus, da sie vom Oxalat zersetzt werden.
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Entfernung von Sibersulfidüberzügen
Durch den Schwefelwasserstoffgehalt der Luft neigen metallische Silberstufen sehr rasch zur Bildung schwarzer Silberüberzüge (z.B. AgS2). Durch das Eintauchen in eine 0,1-0,2%ige Natriumcyanidlösung lassen sie sich ohne Anwendung aggressiver Chemikalien ablösen. Dieser Vorgang wird auch technisch als Cyanidlaugerei für die Silbergewinnung aus armen Erzen genutzt.
Natriumcyanid ist leider stark giftig (!) und lässt sich nur schwer besorgen! Es muss auch unbedingt vor dem Zugriff von Kindern oder uninformierten Personen geschützt werden!
Arbeiten mit Cyaniden sollten nur von einem ausgebildeten Fachmann durchgeführt werden. Anfallende Cyanidabfälle dürfen auf keinem Fall mit Säure versetzt werden (Freisetzen von HCN!!) und müssen auf jeden Fall gesondert gesammelt und den Sonderabfällen zugeführt werden. Auf keinen Fall dürfen Cyanidabfälle ins Abwasser gelangen!!
Den gleichen Dienst erweisen einem aber auch käufliche Silberputzlösungen, die für Schmuckgegenstände gedacht sind.
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Entfernen von Oxiden auf Edelmetallen
Lege die Silberstufen zusammen mit einer Aluminiumfolie in ein Kochsalzlösungsbad, am besten in einer Plastikschüssel.
Warte ca. 10-20 Stunden. Das NaCl im Wasser beschleunigt die Reaktion. Du kannst den Redox-Prozess beschleunigen, wenn du heißes Wasser verwendest.
Die Alufolie sollte das Silber berühren (du kannst auch das Silber locker in die Folie einhüllen). Die Na+- und Cl--Ionen dienen dem Ladungsausgleich über die wässrige Phase, wodurch der "Stromkreis" geschlossen wird. Das Silbersulfid bzw. -oxid auf dem ged. Silber wird zu Silber reduziert und das Aluminium der Folie oxidiert.
Zum Abschluss musst du die Stufen in klarem Wasser lange spülen, um das NaCl wieder aufzulösen, damit es nicht an der Stufe auskristallisieren kann.
Bitte dabei beachten, dass auch Material von der Matrix der Stufe verändert werden könnte!
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Quellangaben
LAPIS-Ausgabe vom April 1992 (Seiten 29-35); Autoren sind J. Otto und L. Senf, Erfurt
alles zusammengestellt und auch vor 3-4 Jahren im "MA"-Forum veröffentlicht (!) von Peter5
Weitere detaillierte Infos sind im großen Reinigungsbuch für Mineralien von "Duthaler und Weiss" enthalten!
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Gruß Peter ..  

Alleine in meinem o.a. Text könnte ich jetzt ca. über 10 Hinweise auf Gefährdungen markieren, auf die ich nur in diesem einen Beitrag hingewiesen habe!! Von vielen anderen Beiträgen einmal abgesehen!

Ich kann diese Panikmache hier nicht nachvollziehen!!!

Gruß Peter5
« Letzte Änderung: Juni 26, 2009, 18:09:16 Nachmittag von Peter5 »

Peter5

  • Gast
Re: VORSICHT !!! Funde können gefährlich sein.
« Antwort #11 am: Juni 26, 2009, 17:41:58 Nachmittag »
Also ich frage mich hier wirklich, weshalb bestimmte Leute dann nicht einfach mal googlen, wenn sie schon nicht in der Lage sind, die Schaltfläche "Suche", die es in jedem Forum gibt, zu benutzen!? :gruebel:

Man fragt sich doch, weshalb hat man alle diese Info-Beiträge eigentlich geschrieben, wenns ständig überlesen wird!

Außerdem habe alleine ich bereits zum Thema Radioaktivität von Mineralien samt Vorsichtmaßnahmen (!!!!!) in zig Foren schon Tausende Male (!!!!)  auf die Vorsichtsmaßnahmen hingewiesen.. :ehefrau:...ich war da sogar der erste, schon vor ca. 10 Jahren!! ..wenn Du das nicht gelesen hast, dann weiß ich auch nicht mehr.. :eek: :traurig:

Du tust ja so, als wenn wir Mineraliensammler hier alle fahrlässig umgegangen wären und es jetzt dringend nötig hätten hier Warnhinweise anzubringen.

Was die Kriegsuntensilien, wie Sprengstoffe z.B. anbelangt, dann lies mal bitte in den entsprechenden Schatzsucherforen (nicht nur im Sucherforum) ein wenig nach, dann hättest Du diesen Thread gar nicht erst gestartet.. als wenn die seit Jahrzehnten und ich dann auch als lagjähriges Mitglied dort nur gepennt hätten!

Und nenne bitte dann auch den konkreten Fall oder die konkreten Fälle, die Dich so auf die Palme gebracht haben..
Gruß Peter5
« Letzte Änderung: Juni 26, 2009, 18:08:52 Nachmittag von Peter5 »

Peter5

  • Gast
Re: VORSICHT !!! Funde können gefährlich sein.
« Antwort #12 am: Juni 26, 2009, 18:05:05 Nachmittag »
Ich bin allerdings gerne bereit, an einem anderen Tage hier noch mal einen Beitrag zu schreiben, der den Titel trägt: "Warnhinweise für Mineraliensammler oder solche die es werden wollen" (auch wenns dann auch nur eine Wiederholung einer Wiederholung einer Wiederholung ist!)
aber in solch einem Thread würde ich dann explizit NUR die WARNHINWEISE herausbringen. Und wenn dann nochmal jemand käme und beklagt, das wäre nie geschehen oder zu kurz gekommen, dann werde ich mich mit demjenigen gerne persönlich treffen und das endgültig ausdiskutieren! Derjenige sollte sich dann aber "sehr warm anziehen"!  :laughing:

Gruß Peter5 .. :winke:

Offline Mettmann

  • Foren-Gott
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  • Beiträge: 5047
Re: VORSICHT !!! Funde können gefährlich sein.
« Antwort #13 am: Juni 26, 2009, 18:09:36 Nachmittag »
Gemach, gemach....

Ich glaube auch nicht, daß sich jemand, der beschließt mit Flußsäure zu hantieren, sich vorher nicht ein paar Gedanken gemacht hat.
Wie wir im Übrigen pauschal vom übermäßigen Verzehr von Meteoriten abraten.

Wenn man die zitierten Warnhinweise liest, so denke ich müßte man auch sofort das Kochen, Putzen, Bügeln, die Gartenarbeit, den Sport und die Teilnahme am Straßenverkehr einstellen...

Was vielleicht für den Laien interessant wäre, wäre eine Liste von auf Börsen frei erhältlichen gängigen dekorativen Mineralien und bunten Steinlein, die in Kleinkindermund gesundheitliche Beeinträchtigungen hervorrufen können,
weil ich denk, die meisten unter dem sog. Laufpublikum wissen da nicht recht, wasse da kaufen...

 :prostbier:
Mettmann

"If any of you cry at my funeral,
I'll never speak to you again."
(S.Laurel 1890-1965)

Peter5

  • Gast
Re: VORSICHT !!! Funde können gefährlich sein.
« Antwort #14 am: Juni 26, 2009, 18:15:12 Nachmittag »
Hallo Mettmann,

Zitat
frei erhältlichen gängigen dekorativen Mineralien und bunten Steinlein, die in Kleinkindermund gesundheitliche Beeinträchtigungen hervorrufen können,
weil ich denk, die meisten unter dem sog. Laufpuplikum wissen da nicht recht, wasse da kaufen...

Genau das hatte ich bereits fast wortwörtlich (Zitat von Peter5 --> "Kleinkinder nehmen gerne alles in den Mund und die Mutti passt gerade mal nicht am Börsentisch auf..").. so oder so ähnlich im Beitrag zur Radioaktivität von Mineralien gebracht.  :crying:

Ich werde Deinem Vorschlag / Wunsch aber gerne folgen und da demnächst mal gerne was Konkreteres ausarbeiten - Liste o.ä.

Gruß Peter5

 

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