Servus Jens,
Meteorite haben 4,5 Mrd Jahre kein flüssiges Wasser und keinen Sauerstoff im All gesehen,
plumpsen sie zu ihrem Unglück auf unsere Erde, machen ihnen die hiesigen Bedingungen sehr schnell den garaus.
Die irdischen Alter der Wüstenfunde aus den Gebieten mit den (heutigen) besten klimatischen und chemischen Bedingungen liegen grad einmal um die 30.000 Jahre; und wenns hochkommt so sind es 50.000 Jahre bis sie vollständig zerbröseln.
Im Eisschild der Antarktis haltens sich auch nicht viel länger, da schaffens 100.000 Jahre (0.1 Mio).
Die Anreicherung der Meteorite auf und der Tranport an die Oberfläche der Blaueisfelder in der Antarktis erfolgt durch einen völlig anderen Mechanismus und in wesentlich größeren Dimensionen als es bei den Gletschern der Fall ist oder gewesen sein kann.
Und das Geschiebe und das Geröll der verschwundenen eiszeitlichen Gletscher macht eine Meteoritensuche ja gerade besonders unmöglich - wenn man Meteorite finden will, so müssen da so wenig wie möglich andere Steine liegen.
Die Sandsteinbrüche in Brunflo, das ist ein großer Ausnahmefall, da müssen die Meteorite sogleich von der Luft abgeschlossen und besonders günstige Bedingungen gehabt haben, das sie oder ihre Relikte überhaupt erhalten geblieben sind.
Meteorite - allein von der Tonnage her gibts nur 700 Tonnen, wobei 90% davon auf die 20 größten Eisenstreufelder und -brocken entfallen. Bedenkt man zusätzlich, daß auf den Blaueisfeldern praktisch jeder Stein ein Meteorit ist, sie daher äußerst leicht zu finden sind, und ein Drittel aller Funde dort gemacht wurden und noch mehr in den heißen Wüsten
und weiß man, daß gleichzeitig bisher auch in etwa 700 Tonnen an schleifwürdigen Diamanten gefördert wurden,
so ist es, ohne einen Anhaltspunkt für einen Fall zu haben und nicht in Trockenwüsten auf die Suche zu gehen,
wahrscheinlicher ein Pfund Diamanten als ein Pfund Meteorit zu finden.
Ich weiß, daß Dich das vielleicht irritieren mag, da man Meteorite teilweise für ein paar einzelne Cents im Gramm kaufen kann (das liegt an dem etwas spinnösen Meteoriten"markt") - aber dennoch sind sie rar wie Brillanten.
In Europa gibt es nur zwei lohnenswerte Streufelder, beides Eisenmeteorite und man braucht Detektoren, da die Dinger im Boden liegen.
Das ist zum einen Morasko in Polen - allerdings ist neuerdings die Verbringung von polnischen Meteoriten aus Polen untersagt,
zum andern wäre es Muonionalusta in Schweden, wo man immer was findet.

Mettmann