Autor Thema: Wieder ein bischen Goldwaschen in Mellenbach  (Gelesen 11214 mal)

malte996

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Re: Wieder ein bischen Goldwaschen in Mellenbach
« Antwort #15 am: August 21, 2009, 09:15:10 Vormittag »
Hallo  :hut:,

in aller Kürze: Habe inzwischen auch einiges dazu gefunden und mir schon gedacht, dass der Kupfer-Abbau wohl nicht sehr ergiebig gewesen sein könnte. Wie so oft: Irgendwo gab es mal einen Fund, dann wurde ein paar Monate abgebaut, aber es zeigte sich, dass die Ausbeute sehr gering war, und die Förderung wurde wieder eingestellt. Davon hat mal jemand gehört und dann abgeleitet: In ... wurde ... abgebaut. So liest man im Internet und in allgemein gehaltenen Büchern lapidar z.B.: Im Schwarzatal wurde Kupfer gewonnen.  Auf Silber trifft wohl das gleiche zu. Aber das Schwarzatal ist nicht Freiberg. So etwas gab es sicher an vielen Stellen. Im Raum Friedrichroda wurde auch mal Eisenerz abgebaut - vor langer langer Zeit.
Hinsichtlich des Porzellans aus dem Schwarzatal ist mir eine Frage untergekommen: Gold wurde ja auch zur Verzierung von Porzellangeschirr verwendet. Gab (gibt) es Schwarzatal-Porzellan mit Gold-Verzierungen aus dem Schwarzatal?
Auf dem "Hochplateau" über Katzehütte (Raum Großbreitenbach - Gehren) wurde auch mal Kupfer gewonnen.

Das Schwarzatal ist für mich (Wohnort Eisenach) etwas schwerer erreichbar, das Gebiet zwischen hier und Oberhof beiderseits des Rennsteigs kenne ich besser. Durch das Goldwaschen bin ich dann öfter ins Schwarzatal gekommen.

Viele Grüße

Andreas aus Thüringen

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Re: Wieder ein bischen Goldwaschen in Mellenbach
« Antwort #16 am: August 21, 2009, 10:25:46 Vormittag »
Hallo,

Frage: Rostet Pyrit ?

Habe gestern im Rucksack ganz unten eine vergessene Gesteinsprobe von Mellenbach wiedergefunden. Hatte sie mitgenommen, weil sie teilweise so verdächtig goldig schimmerte.

Festtellung: alte Bruchstellen zeigten nur solche Rostputzel, wie man sie von geschnittenen und schlecht getrockneten Chondriten kennt. Frisch erzeugte Bruchstellen hingegen wiesen fast nur Pyrit mit geringen Rostanflügen auf.

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Offline lithoraptor

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Re: Wieder ein bischen Goldwaschen in Mellenbach
« Antwort #17 am: August 21, 2009, 11:15:13 Vormittag »
Moin!

@ ADMIN: Ganz klare Antwort: JA!

Gruß

Ingo

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Re: Wieder ein bischen Goldwaschen in Mellenbach
« Antwort #18 am: August 21, 2009, 12:03:23 Nachmittag »
Danke Ingo,

was passiert da eigentlich mit dem Schwefel?

FeS2 + H2O bzw. + O2  -->  Fe2O3 * xH2O + H2S ???   :nixweiss:


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Re: Wieder ein bischen Goldwaschen in Mellenbach
« Antwort #19 am: August 21, 2009, 12:20:52 Nachmittag »
Hallo nochmal,

könnte man da weiter vermuten/schlußfolgern, daß die alten Risse im Gestein früher mal Pyritgänge waren, ähnlich wie beim 2. Bild?


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Offline lithoraptor

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Re: Wieder ein bischen Goldwaschen in Mellenbach
« Antwort #20 am: August 21, 2009, 13:14:50 Nachmittag »
Moin Admin und Forum!

Wie genau die Zersetzung von Pyrit abläuft kann ich nicht sagen. Ich weiß nur, dass sehr reiner Pyrit chemisch extrem stabil ist. Häufig kommen aber diverse Beimengungen vor, die dann je nach umgebenden Milieu ganz unterschiedlich reagieren. Ist Markasit zu gegen, dann kommt es recht schnell zur Bildung von schwefliger Säure und zu entsprechenden Ausblühungen von Salzen. Ich denke, dass kennt jeder.
Ich kann mir vorstellen, dass es bei einem leichten Fe-Überschuss im Pyrit viel schneller zur Rostentwicklung kommt. Es könnte sein, dass sich hier auch Schwefelwasserstoff bildet, der dann rasch in (aquatische) Lösung geht. Sicher bin ich mir da nicht; auch hier könnte sich ja schweflige Säure bilden.
Bekannt ist mir noch, dass die Verwitterung von Pyrit (kommt ja fast allen Gesteinen vor; besonders in Sedimenten, da er sich schnell dort bildet, wo organisches Material vorkommt - dat is auch der Grund dafür, dass es viele schöne pyritisierte Fossilien gibt) ein großes Problem bei natürlichen Baustoffen, wie etwa Schiefer, ist. Die Umwandlung von Pyrit schädigt (schon allein durch den Kristallisationsdruck) den Baustoff erheblich.

Gruß :winke:

Ingo

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Re: Wieder ein bischen Goldwaschen in Mellenbach
« Antwort #21 am: August 21, 2009, 14:36:31 Nachmittag »
Danke Ingo !


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Peter5

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Re: Wieder ein bischen Goldwaschen in Mellenbach
« Antwort #22 am: August 21, 2009, 17:36:28 Nachmittag »
Hallo Peter1 u.a. ..

Zitat
Frage: Rostet Pyrit ?

Ja!  :smile:

.. habe leider jetzt erst in diesen Thread reingeschaut.. :bid:  :smile:

Wenn Pyrit sich in der Oxidationszone von Lagerstätten umwandelt, ensteht das Eisenhydroxid-Gemenge Limonit.
D.h. - durch chemische Umwandlung (auch Verwitterung) wird die Oberfläche von Pyrit in Limonit umgewandelt und dann braun. Es können auch häufiger Pseudomorphosen von Limonit nach Pyrit vorliegen. Habe ich z.B. selbst schon 98 in GR gefunden.  :smile: Wenn die Umwandlung den oberflächennahen Bereich einer Kieslagerstätte betrifft, spricht man vom "Eisernen Hut", einer geologischen Erscheinung, die früher beim Prospektieren einer neuen Lagerstätte besonders hilfreich war.

Das "Katzengold"  :smile: kommt in unterschiedlich gebildeten Lagerstätten vor und hat als Rohstoff eine wichtige wirtschaftliche Bedeutung. Dabei wird der Schwefelkies (Pyrit) zu Eisenvitriol, zu Schwefelsäure und zu Schwefel verarbeitet. Das als "Röstprodukt" verbleibende Eisenoxid wird zu Eisen verhüttet oder als Poliermittel und Farbpigment verwendet.

Fazit: "Gerösteter" Pyrit ist Limonit!

Gruß Peter5 .. :winke:

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Re: Wieder ein bischen Goldwaschen in Mellenbach
« Antwort #23 am: August 21, 2009, 18:03:09 Nachmittag »
Danke dir, Peter5,   :super:

 :j-gold:   MetGold
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malte996

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Re: Wieder ein bischen Goldwaschen in Mellenbach
« Antwort #24 am: August 27, 2009, 21:52:58 Nachmittag »
Hallo,

@ Jens ohne Z

mußte mich etwas rar machen die letzten Tage, weil einfach zu viel anderes zu tun war.

Eine Kupferschmelzhütte wurde 1618 unterhalb von Sitzendorf in Betrieb genommen. Sehr ergiebig waren die Vorräte aber dort nicht.
In Katzhütte wurde übrigens auch Schwarzkupfer aus dem Mansfeldischen gesaigert. Habe noch einiges dazu herausgefunden.
Die Schlacke vom Kupferschmelzen ab der Sitzendorfer Schmelzhütte flußaufwärts müßte zumindest überwiegend aus der Keltenzeit stammen. Achim Sommer hat es auch bestätigt.

Soviel in aller Kürze.

Bis später

Andreas aus Eisenach

Jens ohne z

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Re: Wieder ein bischen Goldwaschen in Mellenbach
« Antwort #25 am: August 28, 2009, 00:07:07 Vormittag »
Eine Kupferschmelzhütte wurde 1618 unterhalb von Sitzendorf in Betrieb genommen. Sehr ergiebig waren die Vorräte aber dort nicht.
In Katzhütte wurde übrigens auch Schwarzkupfer aus dem Mansfeldischen gesaigert. Habe noch einiges dazu herausgefunden.
Die Schlacke vom Kupferschmelzen ab der Sitzendorfer Schmelzhütte flußaufwärts müßte zumindest überwiegend aus der Keltenzeit stammen. Achim Sommer hat es auch bestätigt.

Hallo Andreas  :hut: ,

wie gesagt, Kupper ist im Schwatzatal nur spärlich vertreten. Hingegen gab es eine Menge Eisenhämmer und Schmelzwerke. ich behaupte mal dass 99.9 %  aller von uns gefundenen "bunten" Schlacken aus den Eisenwerken stammt - mal abgesehen von den späteren Glashütten.
Zur Schlacke selbst; welche Möglichkeiten gibt es den "rein Visuell" eine abgerollte keltische Schlacke von einer mittelalterlichen oder neuzeitlichen zu unterscheiden?  :nixweiss: DAS würde mich wirklich mal interesieren!

Grüße aus WE
Jennes

PS. ich glaube wir kennen uns doch. :super: Du bist der Zimmerling in der Panzerkombi! Gell?   

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Re: Wieder ein bischen Goldwaschen in Mellenbach
« Antwort #26 am: September 26, 2009, 06:28:00 Vormittag »
Hallo  :j-gold:,

es ist zwar momentan noch etwas dunkel draußen, aber unter Wetter.de wird für heute ein Supertag proklamiert.

Da für die offiziellen Waschtage für dieses Jahr bald das AUS kommt, sollte man sich schnell nochmal aufraffen! Der Ruf des Goldes - hört ihr ihn ?!   :prostbier:


 :winken:   MetGold
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Re: Wieder ein bischen Goldwaschen in Mellenbach
« Antwort #27 am: September 26, 2009, 23:16:49 Nachmittag »
Hallo,

Mini-Forumstreff am Waschplatz

Auf der Hinfahrt lief Digger auf mich auf, da er es wohl noch eiliger hatte zu seinem Sitzendorf-Waschtermin zu kommen. Jedoch trennten sich unsere Fahrrouten kurze Zeit darauf.

MetGold war in Mellenbach der 1. vor Ort - start mit Pfanneschwenken 9.00 Uhr - Es war noch ganz schön frisch und auch die Hände drohten abzufallen aber das verging wie immer. Die Sonne schaffte es nach auflösung des Hochnebels gerade noch so über den Berg zu scheinen, was im Oktober schon nicht mehr der Fall ist.

Gegen 10.00 erschien dann A.Sommer und kurz darauf Goldrausch, Arthur kam dann doch mit ziemlicher Verspätung auch noch an.

Vielleicht haben ja Goldrausch und/oder Arthur nach meinem Abgang noch was Spektakuläres :nixweiss:  in der Pfane gehabt!

Fundmöglichkeiten wie gewohnt, nur daß die Flitter heute meist ziemlich klein waren.

 :j-gold:   MetGold

mein Gold ist noch im Röhrchen, kommt morgen!
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Re: Wieder ein bischen Goldwaschen in Mellenbach
« Antwort #28 am: September 27, 2009, 11:45:25 Vormittag »
Nachtrag:
   
hier nun meine gestrige Ausbeute (Entquecksilbert)


 :j-gold:   MetGold
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Re: Wieder ein bischen Goldwaschen in Mellenbach
« Antwort #29 am: September 27, 2009, 14:46:27 Nachmittag »
Hallo MetGold!

Der Ursprung des elementares Quecksilbers bei Mellenbach (und Flussabwärts) könnte durch eine Reglerfabrik verursacht worden sein (Bodenkontamination), die elektrische Flüssig-Schalter auf der Basis von Quecksilber hergestellt haben und deren Abfälle leider in die Schwarza eingeleitet wurden! :ehefrau:

schöne Grüsse von :prostbier:
Achim

 

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