Autor Thema: Aufbewahrung von Meteoriten  (Gelesen 13813 mal)

Offline MetGold

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Aufbewahrung von Meteoriten
« am: Januar 06, 2007, 16:03:04 Nachmittag »
Hallo,

wir haben hier im Forum ja schon öfters darüber gefachsimpelt, besonders über Eisenmeteorite.  :super:

Da wir hier ab und zu Neulinge bei den Meteoritensammlern begrüßen können, möchte ich mal was sagen, was besonders für Stein- und Steineisenmeteorite gilt:

 :belehr:  Das Schlimmste was man so einem Meteoriten antun kann, ist ihn mit fettenden Mineralienkitt in die Dose zu montieren. Da er sich dementsprechend damit vollgesaugt und einen schönen Fettfleckt bekommt ( Man nimmt ja auch keine Scheibe Salami als Buchzeichen!  :lacher: ) und obendrein der Kitt, wenn er über die Jahre aushärtet sich auch noch schlecht abbekommen läßt.

Wertvolle Scheibchen sollte man in Membrandosen aufbewahren, beidseitig ohne Öffnen beschaubar. Andere in z.B. Mikromountdosen die eine Schaumstofffüllung haben und als Abschluß etwas Samt oder Velour o.ä., da von dem Schaumstoff Weichmacher abgesondert werden kann. Zusätzlich könnte man unten in die Dose (siehe Dosen von ironmet !) Silikagel einbringen. Winzige Meteoritenproben finden Platz in farblosen Gelatinekapseln (aus der Apotheke), die dann wiederum in eine MM-Dose können. Größere Stücke kommen einfach in die Vitrine oder den Setzkasten. (Oder in einen klimatisierten entfeuchteten Raum, wie bei einigen Ami's )

Das war's erstmal von mir. Ihr habt sicher da noch andere Vorschläge ...

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Plagioklas

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Re: Aufbewahrung von Meteoriten
« Antwort #1 am: Januar 06, 2007, 16:42:45 Nachmittag »
Hallo,
also mittlerweile habe ich gegen diese Sch*** Gelatinekapseln ne Aversion. Diese Teile sind uneinsichtig, die Probe schwer zu beobachten. Und bei langer Lagerung kann die Probe sich in die Kapsel fressen und sich damit "abreagieren", was dann kein Schönes Endergebnis bringt. (So erlebt, als ich ein altes Händlerlot div. Micromounts gekauft hatte, die wasserziehenden Minerale in Kapseln waren alle im Ar***, sprich absolut unverwertbar, eine war sogar "weg").

Die Membrandosen sind super. Sie sind zwar nicht wirklich luftdicht, aber beständige Stücke lagern sich hervorragend da drin.

Bei Eisenmeteoriten hatte sich eine Kittung in Dosen bewährt. Wenn der Kitt gut ist, dann lassen sich weiße Reststellen durch abtupfen mit dem gerade entfernten  rest-Kitt (Und keinen anderen, das selbe wirkt immer am besten) völlig beseitigen. Dies klappt auch auf unebenen Mineraloberflächen. Nebenbei hält in Dosen die Ballistol-Schicht am besten (Und ich dachte, ich währe vor 7 Jahren der einzige gewesen, der sein Sylvesterpistolenreinigungsmittel so zweckentfremdet).

Stein- und Steineisenmeteoriten (Incl. Silikat enthaltende Eisen) gehören natürlich nicht gekittet, da der Kitt hier einziehen kann.

Eine Frage noch: Warum kamen bislang nur einige Esotheriker auf die Idee, schnellroster in Plexiglas einzugießen (Und das auch noch in dusseliger Pyramidenform). Es währe doch mal sinnig, wenn einige Fachleute solche Stücke sinnig in Plexiglasplatten einbasteln, und beobachten, obs gut ist. Was meint ihr dazu?
Gruß
Plagioklas

Offline MetGold

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Re: Aufbewahrung von Meteoriten
« Antwort #2 am: Januar 06, 2007, 17:03:34 Nachmittag »
Hallo Plagioklas,

Gelatinekapseln sind super, aber du darfst sie möglichst nicht mit der bloßen Hand anfassen, dann werden sie matt, naja und hygroskopische Mineralien sind eben auch sehr eigensinnig und haben meist von Hause aus viel Kristallwasser.
Bei kleineren Meteoriten, ich spreche hier von 0,1 bis 1mm Pröbchen ist das aber optimal. In einer Membrandose würden sie einfach wegrutschen.

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Auripigmichi

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Re: Aufbewahrung von Meteoriten
« Antwort #3 am: Januar 06, 2007, 18:13:42 Nachmittag »
Hallo Leute
MetGold ich habe dir ja den Meteoriten geschickt und dieser ist mit Kitt an der Dose befestigt.(so habe ich ihn bekommen) :eek:
könntest du bitte den Kitt entfernen bevor das eintritt was du oben beschrieben hast.
                                     
                                                                   Liebe Grüße Michi

Offline MetGold

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Re: Aufbewahrung von Meteoriten
« Antwort #4 am: Januar 06, 2007, 18:26:45 Nachmittag »
Hallo Michi,

der Fettfleck in der Mitte ist nicht zu übersehen, auf der Rückseite bedeckt er fast die ganze Fläche

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Auripigmichi

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Re: Aufbewahrung von Meteoriten
« Antwort #5 am: Januar 06, 2007, 18:34:46 Nachmittag »
ah du hast ihn schon weist du schon was es ist?
 
                                     Liebe Grüße Michi

ironmet

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Re: Aufbewahrung von Meteoriten
« Antwort #6 am: Januar 06, 2007, 18:40:10 Nachmittag »
Hallo Leute,

ich kann eigendlich hir nur ein paar Erfahrungen zu den Eisen einbringen.
Grundlegend lagere ich alle incl.meiner eigenen Stücke in solchen Dosen,wie sie manche schon von mir bekommen haben.
Bodenbedeckend eine Schicht orange Silicagel(hat den Vorteil,das man sieht wann es gesättigt ist) dann die Schaumstoffeinlage drauf und die Dose luftdicht verschlossen.
Ich bin gerade am testen,ob Ballistol wirklich so gut ist.
Habe da mittlerweilen meine Zweifel,ob das wirklich die beste Behandlung.
Aber dazu später mehr.

Noch schnell ein Wort zu lackierten Eisenscheiben.
Ich persönlich bin gar kein Freund von lackierten Scheiben!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Habe damit auch nur schlechte Erfahrungen gemacht.
Nicht weil ich selbst schon mal probiert habe zu lackieren,sondern weil ich ab und an auch lackierte Scheiben bekomme und die Reihenweise anfangen zu rosten!!!
Da sind unlackierte meiner Meinung nach wesentlich stabiler!
Da kann mir einer erzählen was er will,diese Meinung habe ich dazu!
Da lasse ich es auch gern auf einen Test und Vergleich ankommen.
Ich bin der Meinug,wenn man Luftfeuchtigkeit oder Fingerschweiß oder sonstiges zwischen Eisen und Lack mit einbindet,wird man früher oder später sein blaues wunder erleben und es rostet halt!

Genauso müsste es sich auch mit den in Kunstharz eingegossenen Scheiben verhalten!
ich finde,wenn man die Scheibe nicht "atmen" lässt,ist diese viel Rostanfälliger als eine die sich in einer trocknen Umgebung befindet,wo aber rundum Luft an die Scheibe kommt.

Grundlegend habe ich bei meinen eignen und auch selbst bearbeiteten Stücken keine Probleme mit Rost.
Meist sind es diese Stücke,die man sich gekauft hat,davon fangen etwa 50% an zu rosten und ich muß alle nochmals neu aufarbeiten!

Viele Grüße Mirko

Offline MetGold

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Re: Aufbewahrung von Meteoriten
« Antwort #7 am: Januar 06, 2007, 18:41:12 Nachmittag »
Hallo Michi,

hast du meine email nicht erhalten ?? Oder war deine angegebene emailadresse ein fake?  :fingerzeig:

 :winke:  MetGold   :alter:
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Auripigmichi

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Re: Aufbewahrung von Meteoriten
« Antwort #8 am: Januar 06, 2007, 18:50:06 Nachmittag »
HALLO METGOLD NEIN DIE EMAIL ADRESSE WAR KEIN FAKE ES IST ALSO EIN STEINMETEORIT.
Ich habe jetzt meinen Vater gefragt ob er noch weis woher er ihn hat er hat eine Weile überlegt.
Doch dann fiel ihm ein er hat ihn aus dem Planetarium Laupheim.

                                            Vielen Dank das du dir die Zeit genommen hast meinen Meteoriten zu Analysieren :danke:
                     
                                                                        Liebe Grüße Michi

astro112233

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Re: Aufbewahrung von Meteoriten
« Antwort #9 am: Januar 06, 2007, 22:21:44 Nachmittag »
Hallo,

habe hier einen interessanten Link über Trocknungsmittel, deren Funktion und Wirkungsweise eingestellt. Ich glaube der Knackpunkt bei luftdicht geschlossenen Boxen ist eine plötzliche Temperaturabnahme, da es dann zur Kondensierung des Wasserdampfes kommt. 

Das Gel sah ich bei dem eingedosten Henbury von Mirko das erste mal in echt, kannte es nur von Berichten. Bin folglich auf diesem Gebiet noch jungfräulich.

Theoretische Überlegung.
Wenn ich in die angespochenen Kunststoffdöschen, die ja nicht luftdicht schließen, Silicagel gebe, so nimmt doch das Trocknungsmittel solange Feuchtigkeit auf, bis das Gel gesättigt ist. Da die Luft im inneren der Dose ständig mit der Außenluft kommuniziert, ist dann doch die gedachte Funktion des Trocknungsmittels nach kurzer Zeit wirkungslos und es befindet sich wieder soviel Luftfeuchtigkeit in der Dose wie im Umgebungsraum. Wirkt da das Gel quasi nicht noch als sinnloser Beschleuniger?   

Sollten aus diesen Gründen die Dosen nicht grundsätzlich luftdicht verschlossen werden, wie es Mirco bereits ansatzweise praktiziert? Dann jedoch ist wieder die Kondensationsgefahr gegeben. :gruebel:

http://www.silicagel-shop.de/pfaqs.html#a

Viele Grüße sendet Konrad.

ironmet

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Re: Aufbewahrung von Meteoriten
« Antwort #10 am: Januar 06, 2007, 22:41:20 Nachmittag »
Hallo Konrad,

zum Thema Slicagel,muß ich sagen,das ich damit die besten Erfahrungen gemacht habe!

Nun kann man mal davon ausgehen,das wenn die Dose bodenbedeckend mit Slicagel gefüllt ist die Schaumstoffeinlage drauf liegt und der Met obenauf,kann man durchaus behaupten,das wenn man den Deckel schließt,nicht wirklich viel Luftvolumen in der Dose verbleibt!
Es ist gerade mal die Luft die sich um die Slicaperlen herum befinden und die Luft,die gerade noch im Schaumstoff vorhanden ist.
Da sich in meinen Dosen immer eine relativ große Menge an Silicagel befindet(man könnte auch überbefüllt sagen)würde ich ebenfalls behaupten wollen,das diese Menge an Silicagel für ein viel größeres Luftvolumen ausreichend wäre!
Die Dosen werden ja anschließend mit Tesa-Film verklebt.
Sicherlich auf die Jahre gesehen,kann man schon beobachten,das sich das Slicagel ins farblose verfärbt!
Das ist der Vorteil an dem orangen Silicagel.
Wenn die Perlen vollständig mit Feuchtigkeit gesättigt sind,werden diese weiß bis durchsichtig klar.
Man kann das Silicagel dann im Backofen bei 150°C wieder trocknen und es verfärbt sich wieder zurück in die orange Farbe!
Silicagel hat die Angewohnheit Feuchtigkeit aufzunehmen aber nicht mehr an die Umgebung abzugeben! :super:

Das Silicagel bei meinen eingedosten Sammlungsstücken hält wirklich mehrere Jahre durch,bis es sich ins weiße verfärbt!
Das ist schon wirklich ein guter Schutz auf lange Sicht,wenn man die Stücke möglichst trocken lagern will! :super:

Viele Grüße Mirko :prostbier:

ironmet

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Re: Aufbewahrung von Meteoriten
« Antwort #11 am: Januar 06, 2007, 22:46:38 Nachmittag »
Ach so Konrad,
nochmal schnell zu Deiner Frage.

Immer möglichst luftdicht verschließen!

Du kannst den Test machen.
Nimm einfach zwei solcher Dosen,befülle beide leicht mit Silicagel und verschließe die eine ganz normal und die zweite verklebst Du mit duchsichtigem Tesafilm.
Es dauert schon sicherlich ein paar Monate bis Du überhaupt einen Unterschied feststellen wirst!
Aber wenn Du dann was siehst,wird es folgendes sein!
Die Slicaperlen in Deiner nicht verklebten Dose färben sich schneller farblos als die Perlen in der verklebten Dose!

Viele Grüße Mirko

H5P6

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Re: Aufbewahrung von Meteoriten
« Antwort #12 am: Januar 08, 2007, 17:17:05 Nachmittag »
Hallo Kenner der Materie, :winke:

ich habe da mal eine Frage:  :gruebel:

können Steinmeteorite auf ihrer Fusionskruste Rost ausbilden? :eek:
Bei Eisen ist es mir ja klar,aber bei Stein? :nixweiss:

Gruß H5P6 :smile:

Offline Aurum

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Re: Aufbewahrung von Meteoriten
« Antwort #13 am: Januar 08, 2007, 18:44:21 Nachmittag »
Hallo H5P6

Nun soweit ich das weis enthalten Steinmeteoriten auch immer Eisen , also kommt es immer auf die Dotierung mit Eisen an , ist sie Gross genug dann können auch die Rosten . ( Metmann bitte berichtige mich wenn ich mist geschrieben habe )

Bis dann Lutz  :winke:
Aller Anfang ist schwer !!

Mettmann

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Re: Aufbewahrung von Meteoriten
« Antwort #14 am: Januar 09, 2007, 01:58:43 Vormittag »
Mettmann is müd.

Ja freilich rosten die Steinlein auch im Felde auf der Kruste und oft gar richtig gschwind.
Nimm z.B. den Benguerir her, der ist frisch gefallen, nur hats an dem Tag leider dort gschifft, sodaß viele der Stücke Rostsprenkel drauf haben, obwohl er als LLer nicht gerade viel freies Metall hat.
Odaodaoda den Park Forest. Der ist gefallen und ein paar Stunden später hats angefangen zu regnen, den nehm ich jetzt her, weil die Steinlein in eine Vorstadt gefallen und die Leut sich beim Einsammeln fast erschlagen hätten. Die vor dem Regen aufgehobenen sind sauber, die während des Regens geklaubten sind oft teilweis ein bisserl angerostet.
Drum spitzt ja er, der Sammler, immer so drauf, einen möglichst schwarzen, sauberen Kruster zu bekommen, weil die die Ausnahme und nicht die Regel sind, auch bei den meisten beibachteten Fällen.
Später in der Vitrin ists dann weniger ein Problem.
Zur Gewissensberuhigung kann man Superkruster natürlich mit ein bisserl Silicalgel lagern
und die besten sollte man eigentlich nur mit Handschuhen anfassen.

Hihi, Lutz, was meinst, wie sich unsereiner vorkommt, wenn er gute Mine machen muß, wenn auf soner Messe sich die Leute die W0er-Frischlinge greifen und als ein Art Handschmeichler schön den Schweiß langsam einknetet....

Aber generell BORM!  MADERLN !!!  Jetzt hörts doch eeeendlich mit den Eisen auf!!!  EISEN IST EINE VOLLKOMMEN ATYPISCHE METEORITENKLASSE!!! Das allerwenigste, was da draußen rummschwirrt und was runterplumpst ist Eisen!
Die ganze Diskussion und das GANZ GSCHIß mit Ölen Lacken Luftdicht Gelen Epoxit Klimatisierung Kühlung Neutralisierung Elektrolyse Stickstoffschutzatmosphäre und weiß der Deifi was es noch gibt KÖNNT IHR EUCH SPAREN, wenn ihr STEINMETEORITE sammelt.

Det Eisen kriegt man nicht aus Euren köpfen raus.
Mann, ich hab höchst prominente Veteransammler mit erstaunlichen Sammlungen, die tun sich Eisen ned an. Warum soll man dann gerade die Anfänger mit dem Zeug piesacken. Eisen ist Eisen und Eisen rostet irgendwann immer. DAS IST DIE EINFACHE WAAAAHRHEIIIIIT.

So.
Ruhe jetzt, ich muß grad ein paar Eisen verkaufen...
Mettmann

 

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