Autor Thema: Frage zu einem Ignimbrit  (Gelesen 6605 mal)

Offline matze56

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Frage zu einem Ignimbrit
« am: Februar 05, 2011, 13:42:33 Nachmittag »
         Wünsch Euch allen einen schönen Start ins Wochenende :super:

Möchte Euch heute mal einen Ignimbrit aus der Wesenitz vorstellen, zu dem ich auch noch ne Frage habe.
Also wie gesagt- er stammt aus Bischofswerda, was nicht weit von einem ehemaligen Vulkan ( das ist der "Unger" in Rugiswalde- Luftlinie ca. 8km ) entfernt liegt.
Ich habe den Stein mit den Ignimbriten aus Darlana bzw. Oslogebiet verglichen. So eine richtige Zuordnung konnte ich da aber nicht herstellen.
Nun zu meiner Frage: Besteht die Möglichkeit, daß es sich bei diesem Steinchen um ein "einheimiges" Produkt handeln könnte :gruebel:
Gegen diese Vermutung spricht allerdings, daß man noch nie etwas von hiesigen Ignimbriten gehört hat.
Was meint Ihr also dazu :gruebel:
Danke Euch schon an dieser Stelle für Eure Meinungen.

   Viele Grüße vom

                                              Matze :winke:

Offline lithoraptor

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Re: Frage zu einem Ignimbrit
« Antwort #1 am: Februar 05, 2011, 14:01:46 Nachmittag »
Moin Matze!

Ich würde einen "einheimischen" Ignimbrit ausschließen. Das Stück sieht mehr dafür viel zu gerundet aus und wird somit wohl eher ein Geschiebe sein. Ignimbrite sind recht variabel, was ihr Aussehen betrifft.
Ich habe hier irgenwo ein Stück, von dem ich auch noch nicht genau weiß, wo es herkommt. Die Farbe tendiert, wie bei deinem Stück, leicht ins blauviolett.

Gruß

Ingo

Offline matze56

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Re: Frage zu einem Ignimbrit
« Antwort #2 am: Februar 05, 2011, 14:15:55 Nachmittag »
        Moin Ingo :winke:

Dank Dir für Deine Antwort :super:
Könnten die Rundungen nicht auch vom Wasser stammen. Denn wie gesagt, das Stück stammt aus dem Fluß. Aber wenn Du auch so etwas Ähnliches besitzt, dann ist doch das Geschiebe der beste Platz für das Steinchen.
Jede phyroplastische Wolke bringt ja auch ihre ganz typischen Ignimbrite hervor, sodaß mitunter eine genaue Zuordnung kaum möglich ist.
Wenn natürlich irgendwer im Forum etwas Vergleichbares in seiner Sammlung hat, dann könnte man schon mit 99%iger Sicherheit Oslo als Herkunftsgebiet bezeichnen.

Wünsch Dir ein wunderschönes Wochenende :super:

                                   :prostbier: sagt der     



                                                       Matze :winke:

Offline lithoraptor

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Re: Frage zu einem Ignimbrit
« Antwort #3 am: Februar 05, 2011, 16:42:23 Nachmittag »
Moin Matze!

Die Rundung stammt immer von einem Transport in Wasser (auch bei Geschieben). Eis rundet einen Stein nicht.

Gruß

Ingo

fossi47

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Re: Frage zu einem Ignimbrit
« Antwort #4 am: Februar 05, 2011, 20:12:22 Nachmittag »
Hi Matze,
vergleiche bitte mal mit Augengneis (Orthogneis) von Loftahammar bei 
www.kristallin.de
Gruß Günter

Offline speul

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Re: Frage zu einem Ignimbrit
« Antwort #5 am: Februar 05, 2011, 20:23:39 Nachmittag »
ist definitiv kein Loftahammer-Augengneis!!!
speul
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Offline matze56

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Re: Frage zu einem Ignimbrit
« Antwort #6 am: Februar 05, 2011, 21:40:45 Nachmittag »
          Hi Fossi, Speul und Ingo :winke:

@ Fossi: Augengneis habe ich einen hier Fossi, zeig morgen mal ein Bild davon- so ich ihn finde. Bin aber auch schon jetzt Speuls Meinung, daß das definitiv kein Gneis ist.

Was ich aber sofort hätte ist ein Bild von zwei Ignimbriten, welche zum Erstgezeigtem doch eine gewisse Ähnlichkeit aufweisen. Vielleicht weniger die Matrix,  aber dafür das Vorhandensein an basaltischem Gestein.
Wogegen der Letzte, den ich zeigen möchte, doch eindeutig Oslo zuzuordnen ist. Ist mal ne schöne Vergleichsmöglichkeit, finde ich.
Na schaun wir mal, vielleicht hat ja noch jemand ein paar schöne andere Ignimbrite in seiner "Shublade" die wir uns mal anschauen können.

Euch noch nen schönen Samstag Abend und danke für Eure Antworten :hut:

  Beste Grüße an alle sendet der

                                                      Matze :winke:

Offline matze56

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Re: Frage zu einem Ignimbrit
« Antwort #7 am: Februar 06, 2011, 21:08:04 Nachmittag »
     Hallo Günter :winke:

Hier das versprochene Bild vom Augengneis. War gar nicht so einfach, Den zu finden :crying: Der lag unter einer der letzten Schneewehen in meinem "Außenlager" :nixweiss:
Ich finde, der hat überhaupt keine Ähnlichkeit mit dem Ignimbrit :fingerzeig:

Wünsch Dir nen schönen Sonntag Abend :super:

Viele Grüße sendet Dir der

                                                   Matze :winke:

Offline speul

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Re: Frage zu einem Ignimbrit
« Antwort #8 am: Februar 06, 2011, 21:26:39 Nachmittag »
Zitat
Wogegen der Letzte, den ich zeigen möchte, doch eindeutig Oslo zuzuordnen ist. Ist mal ne schöne Vergleichsmöglichkeit, finde ich.

wieso?
ich für meine Person kann nichts derartiges erkennen!
aber erzäls uns einfach.

P.S. sicherlich wartest Du auf die obligatorische Forderung nach einer .....
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Offline lithoraptor

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Re: Frage zu einem Ignimbrit
« Antwort #9 am: Februar 06, 2011, 22:45:34 Nachmittag »
Moin Matze!

Hmmmm, also ich würde das letzte von Dir gezeigte Stück nicht für einen Ignimbrit halten. Das Stück zeigt, meiner Meinung nach, keine Fiamme noch sonstige Anzeichen eines Ignimbrits. Alles was ich sicher sehen und ansprechen kann sind Kalifeldspat in recht großen Kristallen (welche eine metamorphe Überprägung zeigen), etwas Quarz (teilweise etwas ausgewalzt) und einige Gänge Epidot. Das Ganze erinnert stark an Unakit: http://de.wikipedia.org/wiki/Unakit, ist es aber sicher nicht. Ich meine, hier bin ich mir aber nicht sicher, auch einige Lagen Glimmer zu erkennen. Ich würde das Gestein nach diesem Bild rein makroskopisch eher als hydrothermal beeinflußten Gneis ansprechen.

Gruß

Ingo

Offline matze56

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Re: Frage zu einem Ignimbrit
« Antwort #10 am: Februar 07, 2011, 12:37:59 Nachmittag »
        Hallo Ingo, sei mir gegrüßt :winke:

Wenn wir vom gleichen Bild sprechen (nämlich das aller Letzte ) ist das auch ein Gneis. Hatte den nur mal gezeigt, weil Günter angeregt hatte, ich sollte den Ignimbrit mal mit einem Augengneis vergleichen.
Hast Du vielleivht überlesen.

Viele Grüße sendet der

                                             Matze :winke:

Offline matze56

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Re: Frage zu einem Ignimbrit
« Antwort #11 am: Februar 07, 2011, 13:19:22 Nachmittag »
         Hallo Speul :winke:

Habe den Stein deshalb als Oslo-Ignimbrit angesprochen, da im Schnitt quer zur Schichtung eine helle Flammung zu sehen ist.
Im Buch "Steine aus dem Norden" auf Seite 115, ganz oben rechts, ist ein Ignimbrit abgebildet, welches meinem sehr ähnlich sieht.


Viele Grüße sendet der

                                           Matze :winke:

Ps. Zerdeppern wollte ich den Stein eigentlich nicht, da er doch recht schön anzusehen ist :super:

Offline lithoraptor

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Re: Frage zu einem Ignimbrit
« Antwort #12 am: Februar 07, 2011, 17:31:26 Nachmittag »
Moin Matze!

OK, hatte das etwas anders verstanden, aber wenn wir uns mit Gneis einig sind, ist das ja auch was wert. :user: :einaugeblinzel:

Zurück zu deinem Ignimbrit:
Fiamme (Flammung) sind übrigens meist deutlich heller, als die Grundmasse. Das Material wirkt auf mich auch nicht Oslo-typisch. Da sich in einem Ignimbrit, rein genesebedingt, eine Menge unterschiedlicher Komponenten sammeln können, ist es sicher schwer hier genaueres zu sagen.

Gruß

Ingo

Offline speul

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Re: Frage zu einem Ignimbrit
« Antwort #13 am: Februar 07, 2011, 17:44:04 Nachmittag »
im übrigen muß man sich davon verabschieden jedes Geschiebe mit Herkunftsgebiet ansprechen zu können. Selbst die absoluten Geschiebefexe komme auf 90% nicht bestimmbares Material.
Deswegen heißen die Leitgeschiebe ja auch Leitgeschiebe, weil man davon ableiten kann wo sie herkommen. Skandinavien ist ja ungleich größer als die paar Stellen de Herkunftsgebiete Leitgeschiebe. Was haben wir denn da, Bornholm, Oslograben, Dalarna, Aland-Inseln, Smaland und Alnö, vielleicht noch Wiborg im Osten. Das ganze scandinavische Gebirge ist voll von Schätzen, aber wir finden eben nicht heraus, wo sie herkommen, wenn sie nicht mehr brav an Ort und Stelle liegen, sondern Dir, Matze vor die Tür geschüttet werden von der ollen Eiszeit.
Grüße
speul
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Offline Andyr

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Re: Frage zu einem Ignimbrit
« Antwort #14 am: Februar 07, 2011, 18:27:32 Nachmittag »
Wenn eine frische Bruchfläche vorhanden wäre, würde das die Bestimmung auch ein wenig erleichtern.

 

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