Tschuldigung, auch auf die Gefahr hin, eins auf den Deckel zu bekommen...
Dass sich Sammler und professionelle Sucher in einem Spannungsfeld bewegen
Da fehlt vielleicht ein bestimmter Artikel, Singular, vor dem "professionelle".
...denn so einen Schwachsinn hab ich ja noch nie gelesen.
Alle professionellen Sucher (sind ja alles selber Sammler) stehen im prächtigsten und einträchtigsten Verhältnis zu den Sammlern,
denn sie leben ja von diesen und für die machen sies ja überhaupt auch.
Weswegen sie von den etwas verwirrteren Tatterern unter den Wissenschaftlern zusammen mit den Sammlern in einem Topf als Mafia diffamiert werden.
Ja, wieder sehr ungut, der Hinweis auf irgendwelche Riesensummen.
Mag ja sein, daß in isolierten Fällen Kuratores über den Löffel balbiert wurden,
aber in großem und ganzen sind die Meteoritenpreise so sensationell zusammengebrochen, daß es nichts mehr dafür gibt.
Siehe anderer Thread, Meteorite sind hundertemale ewig seltener als Perigord und Albatrüffel,
das allermeiste was im Jahr gefunden wird, kommt aus der Wüste und ist gewöhnlicher Chondrit von der Art, wo man 30-50Euro im Kilo zahlt
im Ggs. zu 2000-6000Euro für sonen gstingerten Pilz.
Und der Forschung ist völlig wurscht bzw. ists für die Planetologie unerheblich, ob der Stein vom Asteroid, vom Mars, vom Mond
in Geislingen, in der Sahara oder in der Antarktis gefallen ist.
Es gibt mittlerweile kein Sammelgebiet und keine Forschungsobjekte, die angesichts ihrer Seltenheit und des Aufwandes der betrieben werden muß, um überhaupt was zu finden oder zu generieren,
die derart unterbewertet werden, wie die Meteorite.
Und mit dem drum reißen, das hat man in anderen Ländern, aber in Europa leider immer weniger,
weil immer mehr, sagen wirs mal höflich "beamtisch-gemütlich"-inerte Wiss.ler an Posten gelangt sind, die alles so verkommen lassen,
daß selbst an den einst berühmtesten und renommiertesten Instituten der Welt - eine moderne angemessene Forschung nimmer stattfinden kann und just in den Zeiten, wo man durch die privaten eine ungekannte Auswahl an Meteoriten hat, zu Preisen von einem zehntel, zwanzigstel in einzelnen fällen einem Fünfzigstel, dessen, was just dieselben Sammlungen 200 Jahr lang zahlen haben müssen und zu Preisen die um einen Faktor 100-1000 niedriger liegen, als das, was rauskommt, wenn öffentlich finanzierte Suchen durchgeführt werden, die Sammlungstätigkeit eingestellt wird.
Einzige Spannungsfeld was es gibt, das sind die Einzelfälle,
wo schlecht ausgebildete und für Teilbereiche ihres Beruffelds völlig inkompetente Wissenschaftler/Kuratoren ein solch künstliches Spannungsfeld aufbauen wollen, in dem sie einen Popanz in den Medien kreiieren, der der Faktenlage und der Historie hohnspricht, von den Hauptlieferanten ihrer Forschungs- und Sammlungsobjekte als gefährliche Parasiten und Schädlingen der Wissenschaft
und die so sich eine Legitimation schaffen wollen, in ihren Ländern Gesetze zur Enteignung und zum Meteoritenbann in privater Hand durchzudrücken,
mit bittersten Folgen für den Meteoritenwissenschaftsstandort, den Nationalsammlungen, ihren eigenen Kollegen und den internationalen, wie weithin zu beobachten ist, in den Ländern, wo das geschehen.
Aber das sind Einzelfälle,
die meisten Kuratoren und Wissenschaftler wissen, was der Privatsektor für sie leistet.
Andere Sache,
was mich manchmal stört, ist, das solche Halunken, die irgendwelche Billigkäufe aussem Ebay hierzulande der Meteoriterei als Eigenfunde unterjubeln zu versuchen, nicht rechtlich zur Verantwortung gezogen werden.
Es ist mehr als ein lustiger Kavaliersdelikt. Jetzt in dem Fall, wenn ein Museum tatsächlich den Stein gekauft hätte, wärs ein vollendeter Betrug, mit einem tatsächlichen Schaden von paar Tausend Euro,
aber es reicht ja schon, wenns einen NWA als vorgeblichen deutschen Neufund an ein Institut geben. Bei der Klassi, grad wenn Isotope gemacht werden, ist man schnell bei ein paar Tausend Euro - Geld was dem Institut dann fehlt und Steuergeld.
Das sollte man dann auf jedenfall solchen Halunken in Rechnung stellen, um den Schaden zu ersetzen und um für die nötige Abschrenkung möglicher Nachahmer zu sorgen.

Mettmann
PS: Geh Milly - Wir haben kein angespanntes Verhältnis zu Gleisschotter,
wir sind nur unendlich faszinierter von den anderen Sachen die uns dieses kleine Zeitfenster ermöglicht und bescheret hat.
Gleisschotter hattmer halt zu Niningerszeiten genug ghabt und zum Gleisschotter werdmer zurückkehren, wenns so weiter geht und ois zugesperrt wird.
Das wir keinen Gleisschotter ham, liegt daran, daß man ihn bei den Preisen, den die Sammler dafür bereit sind zu zahlen, betriebswirtschaftlich nicht machen kann. Und ehrlich gesagt, müßten die Geislinger Wanderer nun ja am eigenen Leib erfahren haben, daß die 20 oder 30$ im Kilo, die die Sammler die letzten Jahre nur noch bereit waren zu zahlen, nichts anderes als eine Beleidigung für jeden armen Nomaden sind, der den Buckel krumm macht, den westlichen Sammlern das Zeug zu suchen. Solche Preise sind unethisch.
Wer sowas nur zahlen will, der braucht sich feins ned über erm, den "kik" echauffieren.
Und dafür dürfen sich die armen Leut auch noch von so Gestalten a la Schmitt, Smith, Bevan, Planche, Kathiri usw. verhöhnen und öffentlich beschimpfen lassen.
Sehr traurig, das zu sehen. Ich finde der MetSoc stünde mal ein Verhaltenskodex gut an. Dasse solche Bauerntrampel zurechtweisen können.