Autor Thema: Geislinger Meteorit möglicherweise gefunden???  (Gelesen 13164 mal)

Offline Greg

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Geislinger Meteorit möglicherweise gefunden???
« am: Februar 11, 2011, 09:02:05 Vormittag »
Hallo,

weil Peter5 darum gebeten hat und es sinnvoll erscheint, solche aktuellen Infos im eigenen Thread darzustellen, hier noch mal die Info, die heute morgen gepostet wurde. Siehe dazu auch den ursprünglichen Thread Seite 47
http://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=6072.690

Es ist nicht bestätigt, ob es sich wirklich um einen Meteoriten handelt.
http://www.swp.de/geislingen/lokales/geislingen/art5573,836416

Demnach wurde der Stein schon direkt am nächsten Tag nach dem Fall gefunden (eigentlich spricht ein rostbraunes Aussehen ein Tag nach dem Fall gegen einen frischen, echten Meteoriten...) und einem Mineralienhändler sowie Mitgliedern der Messelberg-Sternwarte gezeigt. Der anonyme Landwirt will Geld damit verdienen.

Ich persönlich finde es beschämend, dass dies alles trotz Pressemitteilungen, Suchtrupps etc. geheim gehalten wurde.

Grüße
Greg

Offline herbraab

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Re: Geislinger Meteorit möglicherweise gefunden???
« Antwort #1 am: Februar 11, 2011, 09:05:23 Vormittag »
"Der Händler zeigte den Fund zwischenzeitlich Mitgliedern der Messelberg-Sternwarte. Die hätten bestätigt, dass der leicht magnetische Stein - ein Indiz für ein Objekt aus dem All - zu 80 Prozent tatsächlich ein Meteorit sei. Untersuchungen, um hundertprozentig sicher zu sein, seien aufwendig und teuer. Die müssten dann im Zug eines Verkaufs gemacht werden."

Ach was. Die sollen ein Bild von dem Stück hier reinstellen, und wir schaffen das in wenigen Minuten und für kein Geld, die Sicherheit von 80% auf 99% zu steigern (oder auf zu 0% verringern). :weissefahne:

Grüße, Herbert
« Letzte Änderung: Februar 11, 2011, 09:59:28 Vormittag von herbraab »
"Daß das Eisen vom Himmel gefallen sein soll, möge der der Naturgeschichte Unkundige glauben, [...] aber in unseren Zeiten wäre es unverzeihlich, solche Märchen auch nur wahrscheinlich zu finden." (Abbé Andreas Xaverius Stütz, 1794)

Offline Contadino

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Re: Geislinger Meteorit möglicherweise gefunden???
« Antwort #2 am: Februar 11, 2011, 09:08:04 Vormittag »
das oberschlaue Bäuerchen ist wahrscheinlich so ein Trittbrettfahrer, der 'n schnellen Euro machen will.... :bid:

Ciao, Heiner
Doe maar gewoon, dan doe je al gek genoeg

Offline Buchit

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Re: Geislinger Meteorit möglicherweise gefunden???
« Antwort #3 am: Februar 11, 2011, 09:22:02 Vormittag »
Ich persönlich finde es beschämend, dass dies alles trotz Pressemitteilungen, Suchtrupps etc. geheim gehalten wurde.

Hallo Greg,

locker bleiben! Ich weiß, es ist ein unschöner Charakterzug, seinen Mitmenschen prima facie nur Böses zu unterstellen, aber "in einem unfreundlichen Universum musste man Realist sein, und als Realist war man besser Pessimist" (Alan Dean Foster). Ich glaube auch, dass hier die Hoffnung auf das schnelle Geld nicht vorzeitig erstickt werden sollte. (Schade eigentlich, dass in der Geislinger Zeitung niemand auf den Gedanken kam, ein Foto anzufordern und mitzuveröffentlichen, bevor potentiell wertsteigernde "Erfolgsmeldungen" veröffentlicht wurden...)

Denk' an Neuschwanstein: Ein paar Tage nach dem Fall hielt jemand triumphierend einen Teerbrocken in eine Kamera - der Finder will einfach nicht, dass ihm das auch passiert... :baetsch:

Gruß, Holger

Plagioklas

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Re: Geislinger Meteorit möglicherweise gefunden???
« Antwort #4 am: Februar 11, 2011, 09:28:49 Vormittag »
Da viele Mineralienhändler oft nicht mal den tatsächlichen Unterschied zwischen Bergkristall, Amethyst und Kalzit kennen, geh ich stark von aus, dass es ein Stück Schlacke ist. Hatten doch "unsere" Suchtrupps auch massig gefunden. Und wer in einer Sternwarte arbeitet kennt sich auch nicht automatisch mit Meteoriten aus. Ich denk, davon ören wir gar nichts mehr.

Offline gsac

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Re: Geislinger Meteorit möglicherweise gefunden???
« Antwort #5 am: Februar 11, 2011, 09:57:46 Vormittag »
"Der Händler zeigte den Fund zwischenzeitlich Mitgliedern der Messelberg-Sternwarte. Die hätten bestätigt, dass der leicht magnetische Stein - ein Indiz für ein Objekt aus dem All - zu 80 Prozent tatsächlich ein Meteorit sei. Untersuchungen, um hundertprozentig sicher zu sein, seien aufwendig und teuer. Die müssten dann im Zug eines Verkaufs gemacht werden."

Ach was. Die sollen ein Bild von dem Stück hier reinstellen, und wir schaffen das in wenigen Minuten und für kein Geld, die Sicherheit von 80% auf 99% zu steigern.  :weissefahne:


Erst mal das, genau!

Und sollte das dann immer noch wie ein Meteorit aussehen, wäre eine Isotopenanalyse fällig,
um nachzuweisen, ob das "Objekt" tatsächlich erst vor kurzem gefallen ist oder nicht.... Die
schnelle Geldnummer, die sich Händler und Landwirt ohne solch eine Verifikation vorstellen,
dürfte wohl nicht funktionieren.


Offline lithoraptor

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Re: Geislinger Meteorit möglicherweise gefunden???
« Antwort #6 am: Februar 11, 2011, 10:51:48 Vormittag »
Moin!

Mal ganz davon ab, dass ich mich der Meinung von Plagioklas völlig anschließen möchte, können wir doch Eines festhalten: Da das, einen Tag nach dem Fall, gefundene Objekt als "rostbraun aussehend" beschrieben wird müssen wir an dieser Stelle wohl kaum mehr darüber spekulieren, ob es ein Stück vom "Geislingen-Fall" sein könnte oder nicht. Das Fundstück hat mit diesem Ereignis 100%ig nichts zu tun.

Gruß

Ingo


MilliesBilly

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Re: Geislinger Meteorit möglicherweise gefunden???
« Antwort #7 am: Februar 11, 2011, 11:15:56 Vormittag »

Ich schließe mich hier den Zweiflern nachdrücklich an. Die unglaubhaften Aspekte der Erzählung wurden ja bereits hervorgehoben (v.a. "rostbraune Farbe" etc.). Dem möchte ich noch hinzufügen:

Der Bauer hat den Einschlag selbst des Nachts vor Ort gehört. In solch unmittelbarer Nähe des Geschehens dürfte er mit einiger Sicherheit nichts Spektakuläres gesehen haben, denn das Objekt hätte sich in der allerletzten Phase des Dunkelflugs befunden. Einzige Wahrnehmung vermutlich: "Plop".

Er will den Ort noch in der Nacht markiert und am nächsten Morgen nachgeschaut und den "Meteoriten" geborgen haben. Dieser Tag 1 nach Impakt war ein Sonntag. Keine Zeitung, keine Berichte, nirgends. Mit anderen Worten: der Mann wusste mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nichts von der Feuerkugel, nichts vom errechneten Landeort Geislingen (der sich erst in den folgenden Tagen herauskristallisierte), er wusste einfach noch überhaupt nichts und hätte allein aufgrund des "Plop" spontan auf einen Meteoriten geschlossen. Die Cleverness der Schwäbischen-Alb-Bauern in allen Ehren, aber das scheint doch allzu unwahrscheinlich.

Sollte er am Ende dennoch richtig gelegen haben, sollte ihm allerdings die Ehrenmitgliedschaft des Forums gewiss sein.


Offline ironmet

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Re: Geislinger Meteorit möglicherweise gefunden???
« Antwort #8 am: Februar 11, 2011, 11:27:32 Vormittag »
Hallo Milly,

jaaa, genau das ist der Punkt.
Das ist es auch in erster Linie, was mich an dem Bericht zweifeln lässt.
Für mich klingt das nach einem schönen ausgedachten Märchen.......mit einem Bären....den man
uns und der Öffentlichkeit aufbinden will. :fluester:

Viele Grüße Mirko

Offline Buchit

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Re: Geislinger Meteorit möglicherweise gefunden???
« Antwort #9 am: Februar 11, 2011, 11:27:58 Vormittag »
Der Bauer hat den Einschlag selbst des Nachts vor Ort gehört. In solch unmittelbarer Nähe des Geschehens dürfte er mit einiger Sicherheit nichts Spektakuläres gesehen haben, denn das Objekt hätte sich in der allerletzten Phase des Dunkelflugs befunden. Einzige Wahrnehmung vermutlich: "Plop".

Hi, :hut:

Wenn er tatsächlich zur Fallzeit in der Nähe des Aufschlagspunktes unterwegs war, dann hat er doch wohl mit Sicherheit die Feuerkugel gesehen und wohl auch das Donnern des Falles gehört. Es ist allerdings auffällig, dass davon in der Schilderung des Vorganges keine Rede ist. (Ich persönlich finde, der einzige Meteoritenfall, den ich bisher aus größerer Nähe beobachten konnte, war eines der beeindruckendsten Ereignisse, die ich gesehen und gehört habe. Der Zeitungsbericht ist dafür reichlich prosaisch - als hätte er eben wirklich nur ein "Plopp" gehört... :gruebel: )

Gruß, Holger

Offline herbraab

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Re: Geislinger Meteorit möglicherweise gefunden???
« Antwort #10 am: Februar 11, 2011, 11:46:00 Vormittag »
Der Bauer hat den Einschlag selbst des Nachts vor Ort gehört. In solch unmittelbarer Nähe des Geschehens dürfte er mit einiger Sicherheit nichts Spektakuläres gesehen haben, denn das Objekt hätte sich in der allerletzten Phase des Dunkelflugs befunden. Einzige Wahrnehmung vermutlich: "Plop".
[...]
Mit anderen Worten: der Mann wusste mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nichts von der Feuerkugel

Das stimmt so nicht: Natürlich sieht man am Ort des Falls die Feuerkugel, man hört den Knall, die Fallgeräusche und am Ende auch den Aufschlag, also das "Plop".

So geschehen beim Meteoritenfall 1932 in Prambachkirchen: Dort haben auch ein Bauer und einige Landarbeiter die Erscheinungen wahrgenommen (Leuchten, Knall, Fall- und Aufschlagsgeräusche) und die wussten damals - vor fast 80 Jahren! - tatsächlich sofort, dass das ein Meteoritenfall gewesen sein müsse. Sie machten sich noch in der Nacht auf die Suche, konnten da aber noch nichts finden. Am nächsten Morgen hat man den Meteoriten von Prambachkirhcen dann aber tatsächlich bald in einem Feld gefunden. Und die Finder haben danach sogar noch das spezifische Gewicht bestimmt und den Eisenanteil im Stein errechnet.

Aber trotzdem: Bei der Geislingen-Story gibt es zu viele Fragezeichen. Das Einzige, was feststzustehen scheint, ist der siebenstellige Preis...  :platt:

Grüße, Herbert

P.S.: Bei Interesse kann ich auch die Fall- und Fundbeschreibung von Prambachkirchen später hier reinstellen.

"Daß das Eisen vom Himmel gefallen sein soll, möge der der Naturgeschichte Unkundige glauben, [...] aber in unseren Zeiten wäre es unverzeihlich, solche Märchen auch nur wahrscheinlich zu finden." (Abbé Andreas Xaverius Stütz, 1794)

Offline Greg

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Re: Geislinger Meteorit möglicherweise gefunden???
« Antwort #11 am: Februar 11, 2011, 12:07:30 Nachmittag »
Hallo,

die knatternden Geräusche, die in der Literatur beschrieben werden, entstehen doch durch Explosionen in höherer Höhe (?)

Was mich mal interessieren würde:
Wenn so ein Stein im Dunkelflug mit +/- 200 km/h fällt, wie hören sich die Fallgeräusche kurz vor dem Aufschlag in unmittelbarer Nähe an? Hört man da ein lauter werdendes Pfeifen, wie bei Granaten? Oder zumindest irgendein flirrendes Geräusch? Gibt es dazu Angaben?

Viele Grüße
Greg


Offline Mettmann

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Re: Geislinger Meteorit möglicherweise gefunden???
« Antwort #12 am: Februar 11, 2011, 12:33:28 Nachmittag »
Nun, Heiner, es kann ja auch sein, daß der Mineralienhändler ein Bäuerchen gemacht hat.....

Herrjeh, Sternwarten sind halt auch oft der ungünstigste Ort sowas bestimmen lassen zu wollen,
es sei denn, dort gibt es einen versierten Meteoritensammler, halt so wie in Singen, Stuttgart, München oder jetzt unser neues Mitglied aus Nürnberg.
Anner Sternwarte, da kennens sonst bestenfalls halt ihren gereinigten Canyon, Sikhote, runtergeputzen Campo, wenns älter ist vielleicht nochn patinierten Gibeon oder Henbury. Steinmets sind ihnen in der Regel völlig fremd. Bestenfalls googelns dann noch nach Bildern.
Passiert ja auch immer wieder, wost Dir denkst, warum fragen die nicht einfach jemanden, der Ahnung davon hat. Siehe z.B. diesen groben Unfug, wo die Sternwarte Bochum damals es für wahrscheinlich erachtet hatte, das Opis Gartenlaube durch einen Mikrometeoriten entzündet worden sei.
Mineralienhändler haben in der Regel auch keinen Schimmer, wennse sich nicht persönlich als Hobby damit beschäftigen - dazu sind Meteorite viel zu speziell und selten. Allerhöchstensmal, dasse eben Billig"massen"ware ins Sortiment nehmen, wie kleine Campos, Sikhote-Minischrapnelle und früher Gibeonschnitze, als Stein höchstens 869er-Pöpperl. Wären völlig überfordert damit, einen Meteoriten zu erkennen. Ist übrigens auch der Grund für das Massenauftreten dieses unseligen Mekong-Eisens.
Aber das ist normal undse sind damit in guter Gesellschaft, denn auch an den meisten Unis, weil die Dinger eben so unglaublich selten sind, hat man dito überhaupt keine Erfahrung mit Meteoriten - hihi, das bayerische Geislingen hieß Freising - unvergessen, wie der Chefgeologe der mit-größten Universität der BRD, das Asphaltbröckerl als Erstfund des Neuschwansteinfalls und als raren, 4.5Mrd-jahrealten kohligen Chondriten der Weltöffentlichkeit präsentiert hatte.
Es gibt also nur ganz wenige Unis, wo man mit Meteoriten auch etwas anzufangen weiß,
wobei selbst da hin und wieder das Problem auftreten kann, daß man dort eben weder um die Fallumstände generell bescheid weiß, noch was sonst an Meteoriten so unterwegs ist - und v.a. ist man dort gewohnt, an Dünnschliffen zu arbeiten, mit Meßgeräten zu bestimmen, an Schnittflächen zu arbeiten,
aber se können oft mit einem Handstück, einem ganzen Meteoriten wenig anfangen, weil die Erfahrung dabei fehlt.
Nicht? - Gerrits Erbse hätte nie ausgemessen werden müssen - weil jeder Meteoritenkenner sofort weiß, erstens: niemals glühend heiß, zwotens niemals Leuchterscheinung, wenn er Dich trifft, drittens eine Erbse ist zu klein und zu lahm, dasses ein Schlagloch in den Boden reißt, viertens frischer Fall hat Krusti.
Oder solche Sachen, wenn man weiß, wie Wüstensteine aussehen mit ihrer typischen Verwitterung oder wenn man weiß, was ein Schrapnell von Sikhote ist und daß Schrapnelle nur bei gewaltigen Impakten entstehen, nicht aber wenn ein kleines einzelstückchen vom Himmel fällt und wenn man weiß, daß zu der Zeit, Sikhote das Billigste und mit am häufigsten angebotene Meteoritenmaterial uffe Markt ist, und wenn man weiß, daß in Schrapnellen die Struktur ausgelöscht ist...     dann läßt man einen Königsbrück oder einen Inningen eben nicht als deutschen Meteorit in den Bulletin, niwwa?
Sieht man übrigens auch auf Messen, daß eigentlich relativ wenige professionelle Meteoritenwissenschaftler firm genug sind, an den Marokkanertischen anhand der ganzen Steine die ungewöhnlicheren Klassen abschätzen (und sich schnappen) zu können.
Da fehlt eben der tägliche Umgang mit solchen Dingern.  Mag vielleicht auch ein Grund sein, warum die ganzen Euromet-Expeditionen so schrecklich erfolglos geblieben, selbst wenns in den Meteoritenreichsten Gegenden stattfanden.

Deswegen ists auch wichtig, was die Sammler und Händler machen, die Spreu vom Weizen zu trennen, und die Vorsortierung möglicher Kandidaten vorzunehmen. Auch hier im Forum sehtses ja, von den vermuteten Meteoriten, die hier Finder zur Begutachtung reinstellen, da ist vielleicht einer von 1000 dabei, wo man sagt - hmm sollte man mal anschneiden und reinschaun. Genauso wie jeder, der eine Webseite hat, mit mindestens 100 vermeintlicher Meteoritenfunde im Jahr zugeballert wird. - Nicht auszudenken, wenn die alle zu den Unis rennen würden, und die Met-Cracks, statt zu klassifizen und zu forschen, das Zeigl anschaun müßten, grad wo vielorts personell auch eine Unterbesetzung herrscht.

Nuju - auch ein Grund, warum dann grossomodo ausser Antarktis es keine Mets mehr geben würd, auch für die Forschung nicht, wemmers den Sammlern, Suchern und Händlern verböte - weil wer erkennt denn dann die Steine und wer bringtse den Foaschers dann?

So hier in diesem Fall ists stinkeinfach.  Ist das Ding braun, dann ists in der Nacht nicht vom Himmel gefallen.
Weiß jeds Meteoritenkind.
(Psst Haarspalter stecken lassen! Jetzt bitte nicht irgendeinen abgedrehten Exoten hervorzotteln, der nachem Fall eine braune Kruste hatte und von einer Sorte ist, wos eh nur Stücker dreie uffer Welt gibt. Sowas fällt einfach nicht, basta! Und hat auch nicht soviel Eisen drin, daß des Bauers Nichtneodym dran pappen bliebe).

Der Mineralienhändler hat keine Ahnung, das sieht man ja allein schon daran, daß es völlig absurdes Unterfangen ist, ein unbestimmtes Fundstück, einen Meteoriten der nicht dem Klassifikationsprozeß zugeführt wurde, Museen anzutragen und sich dann gar noch eine 5stellige Summe zu erhoffen.

Einzig interessant könnte sein, wenn Bauer und Legende tatsächlich existent und nicht erfunden, und der Mann einen Aufschlag gehört, an der Stelle mal nachzuschauen. Ein Laie hebt halt nun mal nur das auf, was ihm ins Auge springt, als ungewöhnlich - ein Mett indes ist eher etwas sehr unscheinbares.
Nicht dasser einen Meteoriten dort liegen gelassen hat.
Nicht lachen, jeden Sommer, wenns warm ist und die Perseiden flitzen, dann ist in D Hochzeit derjenigen, die mit ihren Steinen und Schlacken kommen und Stein und Bein schwören, daß sie ihn fallen gesehen oder gehört haben. Se wissen ja nicht, daß ihre fette Sternschnuppe, 20, 40, 60 km über ihren Köpfen hinweggesaust und so heben sie eben immer den Stein auf, der ihnen am ungewöhnlichsten erscheint - auch wenn er völlig gewöhnlich ist, denn normale Leut schaun sich ja im Leben ned sonst die Steine zu ihren Füßen an.

Also wartmer auf ein Bild, vielleicht kann uns der nette Herr von der Zeitung dabei behilflich sein,
damit wir höchstwahrscheinlich ausschließen können, daß es ein Mett ist
bzw. oooooohne irgendwas unterstellen zu wollen, aber es gibt sie immer mal wieder, die vereinzelten Spinner, ...  der Wüstenstein von Königsbrück, das Sikhote-Schrapnell aus Bayern, der Lido di Venezia, der Campo von Tschenstochau... oder hatten wir hier nicht auch mal im Forum den Gibeonfund aus der deutschen Kiesgrube.... die es probieren -  daß wir das Schlimmste verhüten können.

 :prostbier:
Mettmann


"If any of you cry at my funeral,
I'll never speak to you again."
(S.Laurel 1890-1965)

Offline Mettmann

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Re: Geislinger Meteorit möglicherweise gefunden???
« Antwort #13 am: Februar 11, 2011, 12:47:40 Nachmittag »
Hi Greg,

Grüsam Donnerschlag & Klapff!

Weiß ned, soweit überliefert, wird manchmal beschrieben, daß ein Fallzeuge ein pfeifendes oder schwirrendes Geräusch unmittelbar vorem Einschlag gehört habe.  Feuerball nicht immer, eigentlich eher selten, nuju wer is auch schon ein Hans-Guck-In-Die-Luft. Glaub bei Hessle wars z.B. so.
Vielfach wird auch gar nix berichtet, seis weils so wenig Leut gibt, die knapp von einem Fall verfehlt werden, seis weils zu plötzlich geschieht, wenns den Leuten Steine uffe Kepf und Häuser regnet, seis weils nix zu hören oder sehen gab.
Nichmal überliefert ist, wies den Bauern das Riesentrumm von Kunja-Urgench vor de Fieß gesemmelt hat.
Auch ists eine Frage der Verläßlichkeit, oft ud gerade früher wurd ja gern ausgeschmückt und fabuliert,
so a la glühend roter Stein, noch am zwoten Tag zu heiß um angefaßt zu werden, Kuh tot umgefallen,
schwefelige und andere teifelische Ausdünstungen und Dämpfe...

Und mir ham doch sooo wenig Fälle, in der Gechichte der Menschheit Dusend Stück.

...und einem Fachmann, der seine Eindrücke sofort fixieren würd, dem darf tuuuuunlichst niiiiiie ein Meteorit in den Garten plumpsen!
Der würd in den Foren und auf den Listen zerfleischt werden, von wegen Glaubwürdigkeit oder so.
Ein Gebäudetreffer durch einen Mondmeteoriten - wenn das einem von uns hier passierte - es wäre unser Uuuuuuuntergang!    :lacher:
Und wir dürften nur noch mit den Lindforsen, De Rousses ect. am Katzentisch in der Klapsmühle sitzen.
(Und wemmer Australier wären, in Bevans Kerker elendiglich verschmachten - denn in Australien ist ein Meteoritenfall immer noch ein Staatsverbrechen).

 :prostbier:
Mettmann
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Offline ironsforever

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Re: Geislinger Meteorit möglicherweise gefunden???
« Antwort #14 am: Februar 11, 2011, 12:48:53 Nachmittag »
Zitat
hihi, das bayerische Geislingen hieß Freising - unvergessen, wie der Chefgeologe der mit-größten Universität der BRD, das Asphaltbröckerl als Erstfund des Neuschwansteinfalls und als raren, 4.5Mrd-jahrealten kohligen Chondriten der Weltöffentlichkeit präsentiert hatte.

Hallo Mettmann,

des Bild vom Prof. mit seinem "Fleischpflanzl von Zolling" schwirrt übrigens noch immer als authentische Präsentation eines Meteoriten in den Pressearchiven rum. Es erschien auch im Geislinger Lokalanzeiger in der Montagsausgabe nach der großen Suchexpedition durch Mitglieder dieses Forums. Bildunterschrift in etwa: Prof. XY mit dem 4.5 Mrd. Jahre alten Meteoriten Neuschwanstein  :lacher:.

Gruß,
Andi :prostbier:

 

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