Autor Thema: Steinfund beim Hausbau  (Gelesen 6107 mal)

Holzwurm

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Steinfund beim Hausbau
« am: Oktober 06, 2011, 20:48:24 Nachmittag »
  Hallo zusammen,
ich bin neu hier und habe sofort eine Frage wegen einem Steinfund.
Beim ausheben meiner Baugrube habe ich einen Stein gefunden und
würde jetzt gerne wissen was das für rin Ding ist. Hier findet man eigentlich
nur Sandsteine, Findlinge und Kiesel. Wir hier bestimmt kein Problem sein, sag schon mal Danke und bin
Gespannt auf die Antwort. Habe mal Bilder Vom Stein gemacht, hoffe man kann was mit anfangen.
 
  Gruß Holzwurm

Offline pallasit

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Re: Steinfund beim Hausbau
« Antwort #1 am: Oktober 06, 2011, 21:19:42 Nachmittag »
Hallo Holzwurm,

das ist jetzt mal ein größeres Stück. Ich meine, dass es sich um einen Kalkstein handelt. Man erkennt deutlich Lösungserscheinungen. Damit meine ich die Oberfläche mit den Vertiefungen. Das ist eine typische Karsterscheinung. Die dunklere, braun Farbe deutet auf einen höheren Anteil von Beimengungen (Sand, Ton) hin.

Eventuell mal mit verdünnter Salzsäure auf Kalk prüfen.

Grüsse Willi  :prostbier:

Offline Thin Section

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Re: Steinfund beim Hausbau
« Antwort #2 am: Oktober 06, 2011, 21:31:25 Nachmittag »
Hallo und willkommen "Holzwurm"!

Wieviel wiegt denn das Teil und wie groß ist es? Dann kann man ja eventuell auch schon über das spezifische Gewicht gewisse Rückschlüsse ziehen!

Bernd  :hut:
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Offline MetGold

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Re: Steinfund beim Hausbau
« Antwort #3 am: Oktober 06, 2011, 22:07:35 Nachmittag »
Hallo Bernd,

verdammt schwer bei der Form. Holzwurm müßte es "auslitern". (Volumen durch Wasserverdrängung bestimmen)


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Online lithoraptor

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Re: Steinfund beim Hausbau
« Antwort #4 am: Oktober 07, 2011, 00:14:59 Vormittag »
Moin!

Ich möchte mich den Worten von Willi anschliessen und tippe auch auf einen Kalk. Der Test mit der Salzsäure wird es zeigen.

Gruß

Ingo

Offline Buchit

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Re: Steinfund beim Hausbau
« Antwort #5 am: Oktober 07, 2011, 09:24:17 Vormittag »
Hier findet man eigentlich nur Sandsteine, Findlinge und Kiesel.

Hallo Holzwurm,

Und auch von mir: Willkommen im Forum!

Darf ich mich mit einer neugierigen Frage zu Wort melden: Wo ist denn dieses "Hier", von dem Du oben schreibst?

Gruß,
Holger

Holzwurm

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Re: Steinfund beim Hausbau
« Antwort #6 am: Oktober 07, 2011, 19:53:52 Nachmittag »
Hallo zusammen,
und danke für die vielen Antworten.
Den Stein auslitern habe ich schon am Wochenende gemacht,
wollte auch das spezifische Gewicht wissen.
Der Stein hat ziemlich genau 3,7 Liter Wasserverdrängung und
wiegt 9,35 kg. Habe eben mal mit 30% Salzsäure probiert,das Ding
ist nur sauberer geworden sonst nichts. Hab auch noch mal ein neues Bild
gemacht, da kann man etwas mehr erkennen.
Den Stein gefunden habe ich in 59399 Olfen Kreis Coesfeld.
 
Gruß
        Holzwurm

Offline MetGold

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Re: Steinfund beim Hausbau
« Antwort #7 am: Oktober 07, 2011, 20:35:58 Nachmittag »
Hallo,

 bei einer Dichte von ~2527   kommt einiges in Betracht:

http://www.oberrheingraben.de/Geophysik/Dichte.htm


Da können also nur unsere Gesteinsspezies helfen.

( Bei uns (Apolda/Thr.) an den Feldrändern lagen früher auch so ein paar ockerfarbene Steinbrocken rum mit etlichen Vertiefungen. Liegen allerdings zur Zierde jetzt in meinem Fischteich und möchte sie wegen der Größe auch nicht auslitern in einer Badewanne oder so. )


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Offline speul

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Re: Steinfund beim Hausbau
« Antwort #8 am: Oktober 07, 2011, 20:39:15 Nachmittag »
hui,
dass das Stück nicht mit HCl reagiert macht es schwierig.

auf den ersten Blick dachte ich: "Feuerstein" - dafür ist es mir aber zu groß
ohne Kenntnis des Fundortes fielen mir dann noch die oberflächenverglasten Bundsandsteinbruchstücke in den vulkanischen Ablagerungen der Eifel ein
- aber Coesfeld liegt leider nicht dort

also betrachtet diese Überlegungen nur im Sinne von Brainstorming, vielleich leiden sie ja jemanden auf die rechte Fährte
Grüße
speul
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Offline Thin Section

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Re: Steinfund beim Hausbau
« Antwort #9 am: Oktober 07, 2011, 22:02:17 Nachmittag »
Hallo "Holzwurm", MetGold, und Forum,

Herzlichen Dank für die Angaben, die es MetGold und uns erlaubten, das ungefähre spezifische Gewicht zu bestimmen. Es kommt nun einiges in Betracht, wie der AdMin schon erwähnte aber ein Meteorit wird es wohl kaum sein, da es sich im vorliegenden Fall (~2.527) etwa um einen kohligen Chondriten (CM) handeln müsste und danach sieht der Fund ganz und garnicht aus. Hier mal aus Wasson einige Angaben zur spezifischen Dichte verschiedener Meteoritenklassen:

WASSON J.T. (1974) Meteorites, Classification and Properties (Springer-Verlag, p. 175): Density and Porosity

Density ranges observed for unweathered members of several meteorite classes:

3.6-3.8 = E4
3.5-3.7 = E6
3.6-3.8 = H
3.5-3.6 = L
3.4-3.5 = LL
3.3-3.6 = CV, CO
2.6-2.9 = CM
2.2-2.3 = CI
3.2 = AUB
3.3-3.4 = ADIO
ca. 3.3 = AURE
3.1-3.2 = AEUC
3.2-3.3 = AHOW
ca. 5 = MES
4.3-5.8 = PAL
7.8-8.0 = IIA, IIIA

Und hier einige konkrete Beispiele aus meiner Datenbank:

Holbrook – L/LL6 – 3.22
Appley Bridge – LL6 – 3.33
Tabbita – L6 – 3.35
Devri-Khera – L6 – 3.55
Belmont – H6 – 3.56
Rochester – H6 – 3.65
Hashima – H4 – 3.9
Trenton – IIIAB – 7.82
Reed City – Iron-ung – 7.6
Soroti – Iron-ung – 5.86

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Re: Steinfund beim Hausbau
« Antwort #10 am: Oktober 08, 2011, 00:24:11 Vormittag »
Moin!

auf den ersten Blick dachte ich: "Feuerstein"

Ich finde diese Einschätzung, nach Betrachtung des neuen Bildes und der Info zur HCl-Reaktion, gar nicht so abwegig. Es könnte ja eine Art von ockergelben Hornstein sein - wahre dann aber ein gewaltiger Brocken. Es gibt so was aber wohl in einigen mesozoischen Sedimenten - habe mal einen gewaltigen Brocken davon im Geschiebe gefunden.

Am besten mal eine frische Bruchflache (Hammerschlag am Rand) erzeugen.

Gruß

Ingo

Holzwurm

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Re: Steinfund beim Hausbau
« Antwort #11 am: Oktober 08, 2011, 17:46:53 Nachmittag »
Hallo zusammen,
ich habe noch mal ein Bild von einer alten Bruchstelle gemacht.
Habe oben links mal einen kleine Fläche mit der Flex und einer Diamantscheibe
angesägt und dann so gut wie es ging geschliffen, habe nichts zum nassschleifen.
Die Bruchfläche hat die gleiche glatte Oberfläche wie der Rest von Stein, danach muß
die glatte Oberfläche später entstanden sein.
Wenn ihr euch das Bild noch einmal ansehen würdet wäre klasse.
Ich möchte euch nicht mit dem Ding nerven.

   Gruß  Holzwurm
« Letzte Änderung: Oktober 08, 2011, 18:26:16 Nachmittag von Holzwurm »

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Re: Steinfund beim Hausbau
« Antwort #12 am: Oktober 08, 2011, 20:56:59 Nachmittag »
Moin Holzwurm!

Zur Bestimmung - sog. Ansprache - ist eine frische Bruchfläche wesentlich besser geeignet, als eine alte (ggf. angewitterte) oder ein Anschnitt. Der Bruch eines Minerals ist ein wichtiges Bestimmkriterium. Daher bitte eine frische Bruchfläche erzeugen und ein möglichst großes und scharfes Foto davon machen. Wir können Dir sonst nicht weiterhelfen.

Gruß

Ingo

Holzwurm

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Re: Steinfund beim Hausbau
« Antwort #13 am: Oktober 09, 2011, 16:05:16 Nachmittag »
Hallo,

habe jetzt mal ein kleines Stück abgeschlagen und
ein Bild davon gemacht.
Hoffentlich kann man damit was anfangen.
 
Gruß Holzwurm

Offline speul

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Re: Steinfund beim Hausbau
« Antwort #14 am: Oktober 09, 2011, 16:22:06 Nachmittag »
sieht doch gut aus.
sag ich jetzt Sandstein, eisenhaltig
Grüße
speul
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