Autor Thema: Al Haggounia 001  (Gelesen 4840 mal)

Offline Gibeon2010

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Al Haggounia 001
« am: Dezember 09, 2013, 20:17:56 Nachmittag »
Ich habe mal eine Frage zum Al Haggounia 001. Um welchen Typ handelt es sich denn? Im MetBul wird er als Aubrit geführt, verschiedentlich aber als Enstatit angeboten.  :nixweiss:
Viele Grüße
Jens

Offline aknoefel

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Re: Al Haggounia 001
« Antwort #1 am: Dezember 09, 2013, 21:09:00 Nachmittag »
Sag mir mal meine Meinung...

Offline speul

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Re: Al Haggounia 001
« Antwort #2 am: Dezember 09, 2013, 21:22:01 Nachmittag »
meines Wissens wird er als Paleo-Enstatit (E paleo) geführt und die Klassi als Aubrit ist vom Tisch.
Grüße
speul
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Offline Andyr

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Re: Al Haggounia 001
« Antwort #3 am: Dezember 10, 2013, 04:58:29 Vormittag »
Ich hätte hier etwas Lektüre dazu:

http://www4.nau.edu/meteorite/Meteorite/Al_Haggounia.html

Also wenn ich diese Lektüre richtig deute, behandelt dieser Artikel eher die Reklassifizierung dieser beiden NWA´s und dass diese nicht als Pairings von Al Haggouinia betrachtet werde können. Ich habe darin nichts dazu gefunden, dass Al Haggouinia ebenfalls reklassifiziert wurde.

Offline speul

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Re: Al Haggounia 001
« Antwort #4 am: Dezember 10, 2013, 06:28:44 Vormittag »
Vielleicht hilf Dir das weiter
Devaux A   Jambon A   Boudouma O   Al Haggounia 001: A weathert EL6 chondrite    MAPS Supp.   46   2011   A58   
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Offline aknoefel

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Re: Al Haggounia 001
« Antwort #5 am: Dezember 10, 2013, 07:35:40 Vormittag »
Offiziell (also im MetBull) ist noch nichts passiert, aber auf der Webseite, die ich als Lektüre vorgeschlagen habe steht ja:

Zitat
Our previous conclusions are now strengthened even further. Al Haggounia 001 (and its more than 20 paired NWA specimens) variously classified as aubrite, EL6 chondrite or simply E chondrite is an unusual enstatite chondrite containing sparse well-formed chondrules, and which we suggest is best classified as an EL3 chondrite anomalous (W4).

Also kein Aubrit, sondern nach Bunch, Wittke und Irving (und die dürften genügend Erfahrung besitzen) ein EL3 oder nach dem von Speul beschriebenen Artikel ein EL6. Irgendwann wird sich da sicher was ändern. So lange bleiben meine Al Haggounia 001 - Vorräte eingemottet  :baetsch:

Gruß
  André
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Offline Andyr

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Re: Al Haggounia 001
« Antwort #6 am: Dezember 10, 2013, 12:48:45 Nachmittag »
Das Ganze scheint schon recht einzigartig zu sein. Zwischen Aubrit, EL6 und EL3 auf der einen Seite gibt es ja schon einen gewaltigen Unterschied. :laughing:
Mal schauen, wie sich das Ganze weiterentwickelt.
Nebenbei: Hat jemand DS-Fotos von  Al Haggounia 001, die er (sie) hier vorstellen möchte ???

Grüße

AndyR

Offline Gibeon2010

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Re: Al Haggounia 001
« Antwort #7 am: Dezember 10, 2013, 15:56:53 Nachmittag »
Vielen Dank an alle für die Informationen.   :hut:
Viele Grüße
Jens

Offline JFJ

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Re: Al Haggounia 001
« Antwort #8 am: April 02, 2014, 15:30:00 Nachmittag »
Hallo zusammen,

ist zwar schon ein bisschen her das Thema, doch ich möchte euch meinen heute aus den USA eingetroffenen, von Wayne Harrigan erworbenen, Al Haggouina 001 Endcut vorstellen. Wie ich finde, ein sehr interessantes Material.
So vom Aussehen würde ich auch eher zu einem Aubrit tendieren wollen.
Die Bezeichnung EL3 hat sich mittlerweile anscheinend durchgesetzt.

Grüße in die Runde
 :hut: Jörg
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Offline Contadino

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Re: Al Haggounia 001
« Antwort #9 am: April 02, 2014, 19:20:28 Nachmittag »
Hallo Jörg,

Ja, Al Haggounia 001 hat auch mich sehr interessiert, nicht zuletzt wegen der vielen Papers in denen diskutiert wurde, ob es sich nun um einen Aubriten oder einen EL3 handelt!

Ich habe vor einiger Zeit (2007) ein 'half Individual' von 318 g. für den sagenhaften Preis von 9 ct./g. bekommen :einaugeblinzel:

Hier das gute Stück:






Wäre ggf. bereit, was davon abzugeben, leider kann ich es selbst nicht scheibeln...  :nixweiss:


Ciao, Heiner
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Offline Gibeon2010

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Re: Al Haggounia 001
« Antwort #10 am: April 02, 2014, 19:53:25 Nachmittag »
Hallo Heiner,
wenn's denn mal soweit ist, an 'nem Scheibchen wäre ich auch interessiert.  :winke:
Viele Grüße
Jens

Offline Thin Section

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Re: Al Haggounia 001
« Antwort #11 am: April 02, 2014, 20:47:36 Nachmittag »
Ich habe vor einiger Zeit (2007) ein 'half Individual' von 318 g. für den sagenhaften Preis von 9 ct./g. bekommen

Potzblitz! Alle Wetter! ... und da man eindeutig Chondren erkennen kann, sollte man Aubrit abhaken. Al Haggounia 001 ist ein E-Chondrit!

Bernd  :winke:
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Offline JFJ

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Re: Al Haggounia 001
« Antwort #12 am: April 03, 2014, 10:48:54 Vormittag »
Hallo,

die Chondre auf Heiners Foto bei 9:00 Uhr, ist nun wirklich perfekt ausgebildet  :wow:

 :winke: Jörg
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Offline pema

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Re: Al Haggounia 001
« Antwort #13 am: April 03, 2014, 12:03:10 Nachmittag »
Hallo,

hier ein Bild eines DS mit "angedeuteten" Chondren.

Gruss,
PeMa

Offline Thin Section

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Re: Al Haggounia 001
« Antwort #14 am: Juli 12, 2014, 21:49:48 Nachmittag »
Hallo Zusammen,

Meine kleine Al Haggounia-Familie,

Dünne Vollscheibe (blaugraue Variante): 2.92 gr (Geschenk von Aziz Habibi)
Dreieckiger Endcut: 3.00 gr (M. Cottingham)
Dreieckige Teilscheibe mit Kruste (intermediär): 4.50 gr (Geschenk von Aziz Habibi)
Bekrusteter Endcut: 24.66 gr (M. Cottingham)
Trapezförmiger Endcut: 24.99 gr (M. Cottingham)
Bekrusteter Endcut: 26.32 gr (M. Cottingham)
Endcut der frischeren, blauen Variante: 59.80 gr (Greg Hupé)

Unzählige Stücke von NWA 2828 / NWA 2965 (auch als Al Haggounia bekannt) wurden über die Jahre direkt an der Oberfläche eines ausgetrockneten Salzsees gefunden oder aus 60 bis 70 cm Tiefe ausgegraben. Anfänglich machten zwei widersprüchliche Klassifizierungen die Runde: Aubrit bzw. EL6/7. Die Reklassifizierung ergab aber einen EL3 aus einem sehr alten Streufeld von mindestens 40 km Länge.

Die Exemplare, welche an der Oberfläche des Sees aufgesammelt wurden, sind meist dunkel und rissig, ihre Farbe dunkel- bis schwarzbraun. Aber es gibt auch die bei Sammlern sehr geschätzten Stücke aus weniger verwittertem Material, dessen Farbton dann von hellbraun bis graublau reicht – je mehr graublau und je weniger bräunlich durch Verwitterung umso geschätzter (siehe mein 59.8 gr Endstück der frischeren, blauen Variante weiter unten).

Die porige Tektur – insbesondere der weniger verwitterten, blaugrauen NWA 2828 Stücke – ist eine Folge des Auslaugens von einst reichlich vorhandenen FeNi-Körnchen.

Hin und wieder findet man RP Chondren mit Durchmessern bis zu 3 Millimeter aber auch gerundete, feinkörnige Aggregate (Durchmesser bis zu 6 Millimeter). Letztere sind reich an Enstatit oder Plagioklas.

Bernd  :winke:
(247553) Berndpauli = 2002 RV234

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