Autor Thema: Meteorit im Geschiebe?  (Gelesen 5697 mal)

Offline speul

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Meteorit im Geschiebe?
« am: Januar 18, 2020, 11:07:58 Vormittag »
Moin,
mir ist irgendwie erinnerlich, dass es irgendwann mal einen Meteoritenfund im Geschiebe gegeben hat.
Ist das war oder trügt mich meine Erinnerung?
Bernd: Gibt Deine Datenbank da was her?
Ich meine nicht die Reliktmeteoriten in kambrischen und ordovizischen Kalken!
Grüße
Ulrich
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Offline Buchit

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Re: Meteorit im Geschiebe?
« Antwort #1 am: Januar 18, 2020, 11:16:33 Vormittag »
Hallo Speul,

in Werner Schulz' Geologischem Führer für den norddeutschen Geschiebesammler, Seite 190, findet sich ein Verweis auf einen Meteoritenfund in einer Kiesgrube im Jahre 1940. Dann steht da noch ein Literaturverweis auf Schallreuter 2002, der aber im Verzeichnis nicht aufgeführt ist.

Vielleicht ist das hilfreich.

Gruß,
Holger

Offline Thin Section

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Re: Meteorit im Geschiebe?
« Antwort #2 am: Januar 18, 2020, 11:47:54 Vormittag »
Hallo Speul und Holger,

Meine Datenbank gibt leider nur Brunflo, Österplana, und Gullhögen her !  :traurig:

Bernd  :winke:
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Offline Met1998

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Re: Meteorit im Geschiebe?
« Antwort #3 am: Januar 18, 2020, 12:27:21 Nachmittag »
Moin speul,
jetzt werde ich aber sehr hellhörig!:  :fluester: 
(Antwort # 0 und Antwort # 2)

https://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=11969.msg143298#msg143298 :wow:

Gruß Ehrfried
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Offline hugojun

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Re: Meteorit im Geschiebe?
« Antwort #4 am: Januar 18, 2020, 12:28:19 Nachmittag »

Offline stollentroll

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Re: Meteorit im Geschiebe?
« Antwort #5 am: Januar 18, 2020, 12:35:09 Nachmittag »
Nieder-Finow.
1940 in einer Kiesgrube bei Nieder-Finow zwischen Geschiebe gefunden.

Offline Thin Section

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Re: Meteorit im Geschiebe?
« Antwort #6 am: Januar 18, 2020, 17:57:57 Nachmittag »
Nieder-Finow. 1940 in einer Kiesgrube bei Nieder-Finow zwischen Geschiebe gefunden.

Hallo Thomas, Du besitzt ja sogar etwas von Nieder-Finow. Toll! Auf Deiner Sammlungsseite schreibst Du unter anderem: "Der Meteorit wurde 1940 von Herrn Walter NEBEN, einem bekannten Geschiebe-Sammler, in einer Kiesgrube bei Nieder-Finow zwischen eiszeitlichen Geschieben gefunden."

Ich habe natürlich Nieder-Finow in meiner Datenbank, habe auch die wenigen Zeilen aus Buchwald, Bd. 3 übertragen aber ich kann nirgends einen Hinweis auf "1940" finden und auch nicht, dass er in einer Kiesgrube zwischen eiszeitlichen Geschieben gefunden wurde. Woher stammen diese Informationen? Ist es die Quelle, die Holger weiter oben bereits angegeben hat?

Bernd  :winke:
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Offline Buchit

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Re: Meteorit im Geschiebe?
« Antwort #7 am: Januar 18, 2020, 21:00:57 Nachmittag »
Hallo Bernd,

bei Schulz heißt es wörtlich:

"Einen bisher einmaligen Meteoritenfund als Geschiebe[1] machte W. Neben 1940in einer Kiesgrube bei Niederfinow."

Und die Fußnote lautet dann:

"[1] Da der Fund in der Schutthalde einer Kiesgrube gemacht wurde, ist ein glazialer Transport nicht sicher. Der Meteort könnte auch während des Holozäns auf die Landoberfläche gefallen sein."

Gruß,
Holger

Offline speul

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Re: Meteorit im Geschiebe?
« Antwort #8 am: Januar 18, 2020, 22:04:14 Nachmittag »
Hallo Holger,
jetzt kommen wir dahin, was ich erhoffte.
Kannst Du SCHULZ etwas genauer angebn, ich kenne da so einige Schulzes  :dizzy:
Grüße
speul
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Offline Buchit

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Re: Meteorit im Geschiebe?
« Antwort #9 am: Januar 18, 2020, 22:32:12 Nachmittag »
Hallo Speul,

klar kann ich das :fluester:, obwohl das Wichtigste schon weiter oben steht:

Werner Schulz

Geologischer Führer für den norddeutschen Geschiebesammler

cw Verlagsgruppe, Schwerin, 1. Auflage, 2003

ISBN 3-933781-31-0

Wie beschrieben, findet sich das Zitat auf Seite 190, und die dort im Text genannte Fundstelle (Schallreuter 2002) ist im Literaturverzeichnis leider nicht angegeben (obwohl da einiges von Schallreuter sonst genannt ist...naja, irgendeinen Fehler oder eine Unvollständigkeit findet man wohl in jedem Buch).

Gruß,
Holger

Offline stollentroll

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Re: Meteorit im Geschiebe?
« Antwort #10 am: Januar 18, 2020, 23:19:26 Nachmittag »
Es gibt noch eine kurze Erwähnung in:
Krueger, H.-H. (1993): Erinnerungen an das Ehepaar Neben.- Geschiebekunde Aktuell 9, 16-17

Außerdem noch (das habe ich allerdings nicht):
Bautsch (2004): Der Meteorit von Niederfinow.- In: Führer zur Geologie von Berlin und Brandenburg Nr. 5, Nordwestlicher Barnim - Eberswalder Urstromtal.

Ich hatte allerdings noch eine Quelle, die mir aber leider verloren gegangen ist.

Offline Thin Section

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Re: Meteorit im Geschiebe?
« Antwort #11 am: Januar 18, 2020, 23:20:29 Nachmittag »
Späten guten Abend, Holger, und herzlichen Dank für diese Hintergrundsinformationen!  :super:

Bernd  :winke:

P.S.: Auch Dir, Thomas, herzlichen Dank!
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Offline speul

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Re: Meteorit im Geschiebe?
« Antwort #12 am: Januar 19, 2020, 08:50:50 Vormittag »
Danke an alle beteiligten.
Nun habe ich erstmal zu tun.

Grüße
speul
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Offline speul

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Re: Meteorit im Geschiebe?
« Antwort #13 am: Januar 19, 2020, 10:27:55 Vormittag »
Hier die fehlende Literaturstelle
SCHALLREUTER R 2002 Meteoriten als Geschiebe [Meteorites as Geschiebes (glacial erratic boulders)] - Geschiebekunde aktuell 18 (3): 107-111, 1 Taf., 2 Abb., Hamburg.
Artikel gibt es hier:
https://www.geschiebekunde.de/pubs/ga/
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Offline herbraab

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Re: Meteorit im Geschiebe?
« Antwort #14 am: Januar 19, 2020, 23:06:55 Nachmittag »
Werden die Muonionalusta-Meteorite nicht auch in einer eiszeitlichen Moräne eingelagert gefunden?

 :hut:
Herbert
"Daß das Eisen vom Himmel gefallen sein soll, möge der der Naturgeschichte Unkundige glauben, [...] aber in unseren Zeiten wäre es unverzeihlich, solche Märchen auch nur wahrscheinlich zu finden." (Abbé Andreas Xaverius Stütz, 1794)

 

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