Autor Thema: Eindringtiefe  (Gelesen 7943 mal)

H5P6

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Eindringtiefe
« am: Januar 16, 2008, 13:19:17 Nachmittag »
Hallo, :winke:

ich habe gelesen, daß man davon ausgeht,daß ein Steinmeteorit von 1Kg Gewicht im weichen Boden etwa 30 bis 50 cm
tief eindringt.Bei einen Eisenmeteoriten von gleicher Größe soll die Eindringtiefe wesentlich größer sein.So steht es in der Schrift.
Welche Eindringtiefe würdet Ihr annehmen bei dem Aufprall von einer Eisenkugel auf Kiesboden mit einem Durchmesser von 12 cm und einer angenommenen Masse von 2 Kg?

Gruß Jürgen :smile:

Offline APE

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Re: Eindringtiefe
« Antwort #1 am: Januar 16, 2008, 23:40:03 Nachmittag »
Hallo Jürgen,

da mußte uns schon exakt sagen und aufklären, was genau ein weicher Boden für dich ist!?  :nixweiss:

Ich habe schon einen 1,75kg Met gefunden der "oben auf" lag (Eindringtiefe scheinbar 0cm) ... gut der kam im Winter, da war wohl der Boden nicht "weich" genug, um nich zu sagen hart gefroren oder gar verschneit oder er ist auf einem nahen Stein gelandet und weggesprungen oder an einem schrägen Hang aufgekommen und abgerollt oder ein Busch stand im Weg oder ein dickerer Ast oder ...  :dizzy:

Ob man da was ausrechnen kann, glaube ich nicht, da zu viele Parameter unbekannt bleiben. Doch das habe ich dir schon einmal in einem anderen Thema genau so geschrieben. Sei froh, wenn es Berichte gibt, die dir erzählen können, was schon einmal passiert ist. Davon immste dann einen Mittelwert und Du bist gut beraten. Ja was nutzt es dir auch zu wissen, wie tief dein Testobjekt in deinen Probeweichentestboden eingedrungen ist, den Boden wird kein Met je treffen, denn Du wirst deinen Testboden nicht in natura wiederfinden können bzw. der zukünftige Met will diese eine "weiche" Stelle einfach nicht treffen. Dabei wäre es so schön gewesen, denn du wüstest ja die Eindringtiefe, es sind genau 33,547cm!  :traurig:
Ja und wo genau der Met nu hinjefallen is, uf der janzen Riesenfläche "Deutschland ein Einheitsboden", ach ja darum ging es ja bei diesa Berechnung gar nich!  :platt:
Stimmt, datt wollma ja gar nich wissen ... mein Fehler.  :weissefahne:

Na da sind wa ja so schlau wie zuvor!  :gruebel:

Jürgen, noch keinen neuen Spaten bestellen! Vor allem nicht einen mit der Eindringtiefe von 33,547cm!   :aua:

 :user:
Thomas
« Letzte Änderung: Januar 17, 2008, 00:00:27 Vormittag von APE »
Grau ist alle Theorie ...

Offline Mettmann

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Re: Eindringtiefe
« Antwort #2 am: Januar 16, 2008, 23:55:13 Nachmittag »
Na und die Geschwindigkeit wollmer doch auch nicht vergessen.
Wenn ich die Kugel stoß, dann dringt sie 1-2cm tief ein. Lass ich sie aber aus 10 oder 15km Höhe fallen.....
Und der Winkel, vielleicht hupft sie ja und bleibt sodann uneingedrungen...
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Speci-Man

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Re: Eindringtiefe
« Antwort #3 am: Januar 17, 2008, 00:06:34 Vormittag »
...und dann ist auch schon die Fragestellung uneindeutig, denn eine Eisenkugel von 12 cm Durchmesser wiegt runde 7kg und ist damit erheblich schwerer als 2kg. Dann müßte man auch noch die Korngröße des Kiesbodens kennen. Halte das für einen entscheidenden Faktor.  :smile:

Offline Aurum

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Re: Eindringtiefe
« Antwort #4 am: Januar 17, 2008, 00:15:02 Vormittag »
Hallo alle,

bitte vergest mir den Luftwiederstand und die Windrichtung nicht auch die Spielen eine entscheidende Rolle  :lacher: :prostbier: :lacher:

Bis dann Lutz  :winke:
Aller Anfang ist schwer !!

Speci-Man

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Re: Eindringtiefe
« Antwort #5 am: Januar 17, 2008, 00:20:18 Vormittag »
...und dann bleibt noch die Tatsache, dass Meteorite keine exakten Kugeln bilden.  :smile:

H5P6

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Re: Eindringtiefe
« Antwort #6 am: Januar 17, 2008, 13:54:09 Nachmittag »
Hallo, :winke:

Dank an alle ,die geantwortet haben.
Also 7Kg für 12cm Eisenkugel halte ich als zuviel.Die angenommene Form einer Kugel dürfte bei allen Formmöglichkeiten
eher einen mittleren Wert darstellen.Was die Korngröße betrifft,würde ich einmal mit mittlere Größe anführen(was auch immer das ist).Jetzt kommt noch Anflugrichtung aus Richtung Ost,mit der Erddrehung oder entgegen?Ist ja dann eine Frage der Fallgeschwindigkeit.Fallwikel 30° geneigt zur Senkrechten.
Eigentlich geht es um die Frage,aus der Eindringtiefe ,Schusskanaldurchmesser,Bodenbeschaffenheit,Aufschlagsgeschwindigkeit und Einschlagswinkel,Rückschlüsse
zu ziehen auf das Material.Den wenn man ab einer bestimmten Tiefe  Eisen vermuten kann,würde dieser Umstand die Suchmethode beeinflussen.
Soweit die Theorie.

Gruß Jürgen :smile:

Speci-Man

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Re: Eindringtiefe
« Antwort #7 am: Januar 17, 2008, 15:40:27 Nachmittag »
Mensch Jürgen, komm zu Dir!

Du hast auf Deine Frage 5 Antworten bekommen. Die ersten beiden waren ernsthaft bemüht, Dir zu vermitteln, dass es - angesichts der vielen Zufallsfaktoren - keine feste Regel geben kann. Die letzteren 3 Antworten haben dies noch (etwas weniger ernsthaft) unterstrichen. Sorry dafür!
Die Botschaft:
Selbst wenn man Deine sehr modellhafte Vorstellung zugrunde legt, kein Dir kein Physik-Nobelpreisträger eine Zahl aus dem Ärmel schütteln, ohne Versuchsreihen durchzuführen.
Wenn Du es aber trotzdem unbedingt wissen willst, dann rate ich Dir folgendes:
1.) Besorge Dir eine Eisenkugel
2.) Chartere einen Chessna-Flug
3.) Fliege in ordentlicher Höhe (von Osten kommend) auf eine größere Kiesgrube zu.
4.) Wirf das Ding im richtigen Moment mit viel Schmackes in die Grube
5.) Gehe nach der Landung nachmessen

Grüße   :super:
Gerhard
 

Offline tozi

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Re: Eindringtiefe
« Antwort #8 am: Januar 17, 2008, 16:02:12 Nachmittag »
und wenn du pech hast, hat einer den einschlag beobachtet, das ding freudig ausgebuddelt und stellt hier dann im forum einen aussergewöhnlichen kugelmeteoriten vor.....
gruß tom

H5P6

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Re: Eindringtiefe
« Antwort #9 am: Januar 17, 2008, 17:31:53 Nachmittag »
Hallo, :winke:

bei einem einfachen Abwurf,trifft die Kugel mit 90°auf.Bei einem geneigten Einschlagkanal muß schon bedeutend mehr
Geschwindigkeit im Spiel sein ,würde ich sagen. :einaugeblinzel:
Ich glaube mich zu erinnern ,von einen solchen Abwurfversuch gehört zuhaben. :gruebel:
Weitere Vorschläge - laßt Eure Fantasie ruhig freien Lauf - nicht ist unmöglich. :fluester:
Spinne,wem Gesponnst gegeben - wer mehr spinnt,hat mehr vom Leben. :lacher:

Gruß Jürgen :smile:

Offline Mettmann

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Re: Eindringtiefe
« Antwort #10 am: Januar 17, 2008, 17:59:47 Nachmittag »
Zitat
Also 7Kg für 12cm Eisenkugel halte ich als zuviel
...
Weitere Vorschläge - laßt Eure Fantasie ruhig freien Lauf - nicht ist unmöglich

Vorschlach: Wir berechnen zuerst mal das Gewicht einer Eisenkugel mit 12cm Durchmesser, gell?
Das Volumen einer Kugel ist:  VierdrittelPihmalradiushochdrei.   Sonen Eisenmett hat ne Dichte von 7,8g/ccm.
Rechne:  Radius r = Durchmesser / 2 = 6cm
Rechne weiter:  4 / 3 x 3,14 x 6cm x 6cm x 6cm x 7,8g/ccm = .......g 

Gell, da staunen wir aber!
 :wow:

Hausaufgabe:  1. Was für einen Durchmesser hätte eine Kugel des gleichen Gewichtes, wenn sie aus einem Steinmeteoriten gedrechselt wäre? Nimm 3.4 g/ccm
1.1 Was bedeutet das für die optische Wirkung in der Vitrine?
1.2 ...und für den Grammpreis?

 :gruebel:
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Offline gsac

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Re: Eindringtiefe
« Antwort #11 am: Januar 17, 2008, 18:10:15 Nachmittag »
Also 7Kg für 12cm Eisenkugel halte ich als zuviel.

4pimal6hoch3dividiertdurch3mal7komma874dividiertdurch1000 = 7komma124
PS: ....sorry, Jürgen, da kann man nix machen - das hat sich die Natur nun
mal so ausgedacht! Und wäre es nicht so, oh weh, dann sähe es hier anders aus!

Alex

Offline gsac

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Re: Eindringtiefe
« Antwort #12 am: Januar 17, 2008, 18:20:58 Nachmittag »
1.) Besorge Dir eine Eisenkugel
2.) Chartere einen Chessna-Flug
3.) Fliege in ordentlicher Höhe (von Osten kommend) auf eine größere Kiesgrube zu.
4.) Wirf das Ding im richtigen Moment mit viel Schmackes in die Grube
5.) Gehe nach der Landung nachmessen

Aber nicht während der regulären Kiesgrubenarbeitszeiten abwerfen!  :fingerzeig:

Alex

PS: "von Osten"? Gut, daß der kalte Krieg (im wesentlichen) vorbei ist!

Speci-Man

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Re: Eindringtiefe
« Antwort #13 am: Januar 17, 2008, 18:53:49 Nachmittag »
...um es noch mal ganz klar zu sagen: Von Osten ist gegen die Erddrehung. :einaugeblinzel:

Offline gsac

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Re: Eindringtiefe
« Antwort #14 am: Januar 17, 2008, 19:21:02 Nachmittag »
...um es noch mal ganz klar zu sagen: Von Osten ist gegen die Erddrehung. :einaugeblinzel:

Dazu eine kleine Anekdote:

Ich habe vor ca. drei Jahren für einen hier nicht näher genannten (PS: Nachfragen völlig
zwecklos!) sehr guten und langjährigen Bekannten von mir (...ein Meteoritensammler par
excellence!) eine wirklich sündhaft teure LP aus DDR-Produktion besorgt - aus einem kleinen
Plattenantiquariat im ehemaligen Ostberlin. Darauf verewigt: Hymnen und Schlager zum ewigen
Ruhm des Sozialismus und dessen Errungenschaften in der Weltraumfahrt. Ick gloob, Sigmund
Jähn, der erste deutsche Kosmonaut, war auf dem Cover abgebildet. Der Titel - und deshalb
schreibe ich das alles als Antwort auf Gerhards oben soeben glasklar hingefetztes Statement:

"Die Erde dreht sich links herum!"  :wow: :wow: :wow:

:prostbier: Alex

 

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