Moin Bernd und China-MET-Linge!
Bemerkenswert ist aber, daß man in ihm gediegen Kupfer gefunden hat.
Das Auftreten von Kupfer in einem OC ist schon lange nicht mehr ungewöhnlich. Nach der Erstbeschreibung von QUIRKE (1919) an dem H5 Richardton galt es lange Zeit als Rarität, jedoch bereits RAMDOHR (1973) fiel bei eingehenden Studien an polierten Dünnschliffen auf, dass Kupfer sehr häufig (mind. in der Hälfte aller OCs) auftritt. Er zieht den Schluss, dass das Kupfer (wenn die opaken Minerale überhaupt mikroskopiert wurden) wohl immer übersehen wurde. Dies liegt nach seiner Ansicht (die ich nach eigenen Beobachtungen teile) einfach daran, dass die Körnchen immer recht klein sind; meist etwa 5 µm (selten größer als 20 µm). Es kommt erschwerend hinzu, dass die Cu-Körnchen recht schnell anlaufen und dann wesentlich schwere zu identifizieren sind (zumindest optisch). Die Cu-Körnchen treten auch nie als eigenständiges isoliertes Korn in Erscheinung. Es ist viel mehr so, dass sie hauptsächlich an Korngrenen von FeNi-Körnchen und Troilit zu finden sind. Dieses hat bereits RUBIN (1994) beschrieben. In seiner Arbeit legt RUBEN einen direkten Bezug zwischen dem Auftreten von Kupfer und dem Schock-Grad des Materials dar. Kupfer ist danach als impaktinduziertes Entmischungsprodukt zu verstehen.
Mir sind bei meinen Studien zwar noch eine Reihe von Dingen aufgefallen, die die Genese von Kupferkörnchen ebenfalls noch beeinflussen könnten (andere Prozesse), aber das ist noch zu spekulativ um Dieses jetzt hier auszuführen.
Gruß
Ingo
P.S. Ein Meteorit, der (nach meinen Beobachtungen) sehr viel Cu-Körnchen enthält ist NWA 869. Das Material ist ja überall zu bekommen (auch bei mir
) und auf jeden Fall erschwinglich- und das zu Preisen, die meiner Meinung nach, der Schönheit des Materials in jeglicher Weise spotten.