Autor Thema: Wisconsin...es geht los - die ersten Stücke auf ebay!  (Gelesen 20321 mal)

Offline MarkV

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Re: Wisconsin...es geht los - die ersten Stücke auf ebay!
« Antwort #30 am: Mai 09, 2010, 16:35:03 Nachmittag »
Hallo,
ich bin aktuell in den USA und hätte nächste Woche vielleicht Zeit zur Meteoritensuche. Hat jemand eine Streufeld-Karte vom Wisconsin-Meteoriten? Auf der US-Liste hat neulich mal jemand geschrieben, er würde eine Karte schicken, wenn man ihn der Mail anfragt, aber ich habe von ihm nichts bekommen. Also falls jemand eine Karte hat, wäre ich über Infos dankbar. Kann auch per PM geschickt werden.

Grüsse,
Mark

Offline Greg

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Re: Wisconsin...es geht los - die ersten Stücke auf ebay!
« Antwort #31 am: Mai 09, 2010, 18:24:52 Nachmittag »
Neuestes Ergebnis von eBay: Ein 51g "Hammer Stone" wurde für US$ 7600,-- verkauft (macht US$ 149,--/g):

Mal ganz ehrlich:
Die haben doch den Schuß nicht gehört. Wer da so hoch bietet, hat doch den Bezug zum Geld verloren bzw. besitzt einfach viel zuviel Geld.
Sicher, es ist ein ganz niedlicher und schöner Stein mit Schmelzkruste und Aufschlagspuren, aber wenn ich nur schon lese "Historic Specimen and A Once In A Lifetime Opportunity", dann kräuseln sich mir die Nackenhaare.
Ach, was reg ich mich auf...
Greg

Offline Greg

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Re: Wisconsin...es geht los - die ersten Stücke auf ebay!
« Antwort #32 am: Mai 10, 2010, 15:38:13 Nachmittag »
Hallo zusammen,  :hut:

ohne die Diskussion wieder aufwärmen zu wollen, aber mir sind da heute ein paar Fragen durch den Kopf gegangen.

Vorab: Ich bin da für viel Freiheit und gegen staatlichen Reglementierungen, denn die erscheinen mir als der falsche Weg. Es wurden bereits viele gute Argumente genannt, die einen liberalen Umgang untermauern.

Aber:
Wurde von diesem Wisconsin-Meteoriten eigentlich etwas zur Klassifizierung gegeben?
Ich meine, welcher Finder ist bei solchen wahnwitzigen Grammpreisen so blöd und gibt davon freiwillig 20g an ein Institut ab?

Anscheinend wurden bislang nur wenige, kleine Stücke gefunden. Die dicke Hauptmasse liegt vielleicht noch verborgen oder es gibt sie nicht, da der Meteor in zig kleine Fragmente zerrissen wurde. Jetzt suchen da einige der besten Meteoritenjäger der Welt, professionelle Leute ebenso wie Schüler, Interessierte, Familien, Wochenendausflügler etc.
Wie will man in dieser Situation eigentlich die Fundmenge abschätzen?
Klar, bei Buzzard Coulee, Gold Basin oder anderen Meteoriten ist die genaue Fundmenge durch viele Nachfunde auch nicht bekannt. Aber hier ist das doch vermutlich noch viel unklarer. Viele oder gar die Mehrheit der gefundenen Steinchen wandern in private Sammlungen der Finder. Damit wird ja sogar auf eBay Angst gemacht und so der Preis mit in die Höhe getrieben.

Können sich die Finder eigentlich z.B. bei der Metsoc melden und die Fundmenge mitteilen? Gibt es da irgendwo zuständige Leute, die sowas fürs Bulletin auswerten? Falls überhaupt erwünscht, wäre so eine zentrale Stelle ja generell auch für Nachfunde anderer Meteorite nicht schlecht.

Viele Grüße  :prostbier:
Greg


H5P6

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Re: Wisconsin...es geht los - die ersten Stücke auf ebay!
« Antwort #33 am: Mai 10, 2010, 16:28:32 Nachmittag »
Hallo Greg, :user: :smile:

wie stellst Du Dir das vor?    Sollte irgendjemand telefonisch eine Fundmeldung entgegennehmen von Jemanden der behauptet ein Ding gefunden zu haben,was ein Meteorit sein müßte von diesen Fall oder einen Anderen?Gewogen auf einer Brief-oder Viehwaage? :gruebel:

Gruß Jürgen :hut:

Offline Greg

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Re: Wisconsin...es geht los - die ersten Stücke auf ebay!
« Antwort #34 am: Mai 10, 2010, 19:21:55 Nachmittag »
Hallo,

nein, das wird sicherlich nicht gehen und ist auch nicht so gedacht.

Es muss sich um klare Funde in bekannten Streufeldern handeln. Gefunden von Profi-Sammlern / IMCA / MetSoc- Mitgliedern. Leute, die mit ihrem Namen dafür stehen, dass die Stücke auch echt sind und die nach dem Fund einfach per Mail / Online-Dokument einer zentrale Stelle (z.B. der zuständige Forschungseinrichtung oder einer Stelle der Metsoc) mitteilen, welche Mengen in welcher Art wo gefunden wurden. Nur so bekommt man doch eine ungefähren Vorstellung über das bekannte Gesamtgewicht. Sind es 5kg, 25kg oder 250kg?
Und das Ganze als laufender Prozess.

Alles andere lässt sich nicht erfassen bzw. wären ungesicherte Daten.

Gruß  :hut:
Greg


Offline Mettmann

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Re: Wisconsin...es geht los - die ersten Stücke auf ebay!
« Antwort #35 am: Mai 11, 2010, 01:03:38 Vormittag »
Zitat
Wurde von diesem Wisconsin-Meteoriten eigentlich etwas zur Klassifizierung gegeben?

Logisch. Es sind doch viele Profis am Werk.
Und ein Meteorit ist eben erst dann ein Meteorit, wenn er als Meteorit per Klassifiz anerkannt ist.

Zitat
Ich meine, welcher Finder ist bei solchen wahnwitzigen Grammpreisen so blöd und gibt davon freiwillig 20g an ein Institut ab?

Paar Finder haben sogar Steine an Museen gestiftet.
So blöd sind im Übrigen so ziemlich alle Finder und Händler. Ich habs nie zusammengezählt, aber bei dem, was wir schon abgegeben haben, waren ja auch wesentlich wertvollere Steine darunter als Wisconsin, da reichen den Wert gesehen 100.000Euro schon laaaange nimmer aus.
Ist ja auch gut so, nur so können just die Institute, die über Mittelknappheit wimmern bzw. sich nicht ausreichend um Mittel bemühen, überhaupt noch ihre Sammlungen fortführen. Weswegen solche Gesetze a la Australien eben auch so ganz besonders dümmlich sind,
weilse dann nicht einmal mehr die Gratis-Hinterlegungsmassen bekommen, sondern überhaupt nyschte mehr.

Zitat
Aber hier ist das doch vermutlich noch viel unklarer.

Nö, sind ja viele Sammler und Profis dort, die wissen, wasse tun und es wird sich ja bemüht, die Fundmengen zusammenzutragen von mehreren Leuten.

Zitat
Können sich die Finder eigentlich z.B. bei der Metsoc melden und die Fundmenge mitteilen?
Jederzeit.

Die Fundgewichtangaben im Catalogue/Bulletins heißen übrigens Approx. recovered weight.
Exakt sindse halt gelegentlich nicht. Wenn halt über die Jahrzehnte und Jahrhunderte mehr gefunden wird.
Grad bei den Massenfunden handelt es sich in der Regel um alte Literaturangaben.
Canyon Diablo z.B. ist gewißlich mehr als 30t, wird wohl ein Nininger-Wert sein, von dem  hamse ja Eisenbahnwagonweis abtransportiert zum Einschmelzen. Oder Sikhote sind eher 100 as 27t, die wohl noch von Old Krinov stammen.
Manchmal findst auch eine Gewichtsangabe im Catalogue und im Artikel drunter, wo die Verteilung der Stücke auf die Museen angegeben ist, in der Summe viel mehr bzw. auch einzelne Stücke, die mehr wiegen als das angegebene Gesamtgewicht.

Zitat
hat doch den Bezug zum Geld verloren bzw. besitzt

Bieso? Meteorite gibts gewichtsmäßig ungefähr soviele, wie schleifwürdige Diamanten, wobei Steinmeteorite vom Gewicht her nur ein Zehntel aller Funde ausmachen. Für 7.600$ kriegst einen nicht besonders hochwertigen 5-Karäter, aber keeeene 50g an Brillanten... (oder weil Goldforum, dieser Stein als Meteorit per se ist 235x seltener als Gold, koscht aber nichma 5x soviel.)
Oder ne halbe kitschige Jubiläumsporzellanfigur aus einer der üblichen Manufakturen, oder oder oder... nen Fiat Panda. Wo die Auflage in die Hunderttausende geht.
Oder einen nicht zu üppigen Gamsbart. Duljöh. Und nicht alle Bayern haben den Bezug zum Geld verloren.
Auch ists nicht sonderlich schwer, Angebote von Mineralstufen zu finden, die wesentlich teurer sind..

Mei, man muß es ja nicht kaufen. Gibt ja zum Bsp Bassi, Mali und Konsorte, die halt dann 3$ im Gramm kosten und sich nicht großartig unterscheiden vom Wisconsin, ausser dasse seltener im Fabfenzi gekommen sind.

 :prostbier:
Mettmann

« Letzte Änderung: Mai 11, 2010, 01:38:59 Vormittag von Mettmann »
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Offline Greg

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Re: Wisconsin...es geht los - die ersten Stücke auf ebay!
« Antwort #36 am: Mai 11, 2010, 09:30:14 Vormittag »
Hallo,  :hut:

Danke für die Infos.

Allerdings sehe ich das skeptischer. Profi heißt, damit Geld verdienen zu wollen bzw. zu müssen, weil hauptberuflich. Irgendwer wird es zur Untersuchung geben, weil er danach mehr Geld verdienen kann. Die Profis werden das unter sich verhandeln und absprechen. Dass da welche an Museen gespendet haben, ist bemerkenswert und gut. Wenn da soviel Presserummel ist, bietet es sich ja auch an.

Ich will nicht ausschließen und muss mir das ein Stück weit eingestehen, dass ich dies gerade sehr negativ sehe und auch einigen Leuten damit Unrecht tue. Man bekommt manchmal den Eindruck, dass die Jäger da wie Heuschrecken drüber herfallen. Vielleicht haben sie doch viel mehr Forscherbegeisterung und haben den Wunsch, der Gesellschaft das Thema näher zu bringen und für die Umwelt zu sensibilisieren.

Zitat
Nö, sind ja viele Sammler und Profis dort, die wissen, wasse tun und es wird sich ja bemüht, die Fundmengen zusammenzutragen von mehreren Leuten.
Mich würde ja mal interessieren, wie das in der Praxis konkret abläuft. Rufen die sich gegenseitig an und sagen stolz: "Hey Mike, ich habe heute schon 3 Steine mit insgesamt 125g gefunden." Und Mike schreibt das brav auf und leitet es zur Metsoc weiter?

Gibt es denn schon einen Zwischenstand über die Fundmenge?

Tja Geld. Wenn ich Händler wäre, würde ich mich sehr darüber freuen, wenn mir reiche Leute die Steine für möglichst viel Geld aus den Händen reißen würden. Dass die Stücke bei eBay so hoch weggehen ist ja letztlich nicht Sache der Händler, sondern der Käufer. Und das sind teils Leute wie wir, die von dem Meteoriten-Fieber infiziert sind, aber sicherlich auch andere Personen, die solche Dinge gerne als Prestige-Objekte auf dem dicken Schreibtisch stehen haben wollen.

Ich bleibe aber dabei, dass der Bezug zum Geld ist verloren gegangen ist. Vielleicht mit der Einschränkung auf gewisse Gesellschaftsschichten. Hierdrüber können Soziologen, Psychologen, Philosophen, Medienwissenschaftler oder sonstwer noch viele Bücher schreiben... Und das Thema gehört wohl auch nicht in diesen Thread.

Allerdings sind das im Moment für diesen gewöhnlichen Chondriten doch sehr marktunübliche Preise. Es wäre doch schade, wenn solche Fälle zukünftig nur noch sehr zahlungskräftigen Personen zur Verfügung stehen würden. Ich glaube aber nicht, dass es soweit kommen wird. Die Wirtschaftskrise ist auch an dieser Branche nicht spurlos vorbeigegangen. Das in Wisconsins ist sicherlich nur ein momentaner Hype.

Schönen Tag  :winke:
Greg




Offline Mettmann

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Re: Wisconsin...es geht los - die ersten Stücke auf ebay!
« Antwort #37 am: Mai 11, 2010, 18:55:17 Nachmittag »
Nuju,

grundsätzlich muß man ja sagen, daß es einem Hönter und einem Dealer gestattet sein muß, von seinen Steinen zu leben.
Das ist nun nichts ehrenrühriges, sondern ein Ding der Normalität und eine Selbstverständlichkeit. So ein Mettprofi hat ja wie jeder andere Betriebskasperl seine Betriebskosten zu decken, seine Steuern zu zahlen ect. Nur der Untrschied ist, daß er anders als andere Händler und Handwerker seine Waren überhaupt erstmal alleeene entdecken und produzieren muß, also nicht wie der Bäcker, wenn ihm das Mehl ausgeht, einfach neues ordern kann, und da hammer das Problem, daß es eben nix selteners gibt auf der Welt, also so ein Klotz aussem All oder vom Mond oder vom Mars. D.h. er schon gehörigen Aufwand hat und Kosten, überhaupt sowas verkaufen zu können.

Das Dumme an der Geschichte ist, hättmer die privaten Händler und Sucher nicht, dann gäb es dieses Hobby überhaupt nicht.
Denn sie sind ja die einzigen, die diese Steine auftun. Sonst hammer nur Antarktis und Omanexpeditionen bzw. wenn ne Uni sucht, dann bleiben die Steine ja auf alle Zeit unter Verschluß.  Und unendlich teurer ists auch.

Zitat
Man bekommt manchmal den Eindruck, dass die Jäger da wie Heuschrecken drüber herfallen

Das ist auch bei einem neuen Fall unabdingbar notwendig und die Regel der Kunst. Sagte dereinst sogar die UNESCO-Arbeitsgruppe zu Meteoriten.
Ein neuer Fall muß so früh wie möglich geborgen werden, bevor er Schaden nimmt. Find man ihn nicht rechtzeitig, geht er kaputt und verliert wertvolle Information. Man muß also schnell reagieren - dazu sind die "offiziellen" Stellen meist nicht in der Lage oder auch nicht willens - und man muß so viele Sucher haben, wie nur irgend geht, um möglichst viel zu finden.
Dann wirds auch billiger. Man stelle sich nur vor, kein privater Sucher hätt nach Neuschwanstein, Villalbeto, LaPice, Moss, Bassi, Mali usw. gesucht - rein garnyschte von denen wär für den privaten Sammler, noch für die meisten Institute zur Verfügung gestanden.
Nun und schaust, in Livingston, da wird bereits die Aussaat besorgt, da muß man mit dem Hochdruck arbeiten, den Du jetzt siehst.

Zitat
wie das in der Praxis konkret abläuft. Rufen die sich gegenseitig an und sagen stolz:
Ja guxx doch auf die US-list, freilich treffen die sich im Streufeld, hocken am Abend beinand, und zeigen sich ihre Funde bzw. zeigen sie im Internet. Auf der US-list sind zwo, drei Leut, die zwischenrein immer zusammentragen, wer was gefunden hat, plus die Koordinaten sammlen, um eine Streufeldkarte basteln zu können
- nuuuuur ihr seids halt immer so ungeduldig. Die Suche ist ja noch im Gange, alles zu seiner Zeit!

Zitat
Tja Geld.
Pardong. Non olet sunderlich. Der private Sektor stellt dafür ja ein bemerkenswerte Leistung zur Verfügung!
Fast alles was nicht grad in der Antarktis gefunden wurde (und da schaust mal wie mickrig die Gewichte, und die Gesamtzahl der Funde kannst durch fünef Teilen, denn die behalten halt ihre Feldnummern und 5 ist die durchschnittliche Pairingrate) ist und wird von den Privaten besorgt.
Und was den Mammon angeht, mittlerweile zu Preisen, für die kein Mensch in irgendeinem anderen Gebiet arbeiten würde, wenn man den Aufwand sieht.
Da schockt Dich jetzt ein bisserl die Hypepreise beim Livingston - aber wieviele Fälle hats denn in USA, einen pro Jahr und die meisten sind Einzelsteine und keine Schauer. Da kannst ned davon leben.
Mit Meteoriten ist noch keiner Deiner Zeitgenossen wohlhabend geworden.

Zitat
dass der Bezug zum Geld ist verloren gegangen ist.
Ja aber im Gegenteiligen Sinne als Du es meinst.
Guck, nimm den legendären Koh-I-Noor aus den englischen Kronjuwelen, den die Briten den Indern gestohlen haben.
Das ist jetzt kein Scherz, so ein Stein vom Mars, so ein Stein vom Mond, ja selbst ein Rumuruti oder ein Brachi, die sind 5000 bis 15000 mal seltener, als der Koh-I-Noor - nichtsdestotrotz schaffen Dir jeder der größten Meteoritenverrückten 5 bis 10 solcher Koh-I-Noors im Jahr heran und Du zahlst grad mal 9$ im Gramm bis 2000$.

Deswegen brauchst also nicht skeptisch zu sein, im Gegenteil, Du mußts sogar befeuern, denn allein dieser Entwicklung verdankts Du es, daß Du überhaupt Meteorite sammeln kannst!
Und das, was diese Profis und was die Amateurhändler geleistet haben ist absolut enorm!

Greg, noch vor 10 Jahren hast keinen Mond unter 20.000-30.000$ im Gramm bekommen! Heut zahlst 500-2000$.
Solche Howardite, die man Dir jetzt für 5-20 im Gramm hinterherschmeißt, das hat bis 2000 rum, 400-500$/g gekostet.
CKs, die wir z.B. je nach Frische zwischen 8 und 20$/g Dir anbieten, die haben da 80-120$ im Gramm gekostet, noch vor 10 Jahren. Rumurutis, der Ouzina, ein NWA als es die NWA-Nummern noch nicht gab, der hat 400 Mücken gebracht, jetzt nehmer 8-20$ und wenns der frischeste der Welt ist, was hammer genommen, 50-60$.  Muonionalusta hat mal 20 im Gramm aufwärts gekostet, jetzt zahlst ab 100 im Kilo usw. usf.
Bittschön, die ersten NWAs und zuvor die DaG-Chondriten, die haben 1000-2400$ im Kilo gekostet, heut kost das zeug nur noch soviel wie Schwarztee oder Schweizer Käse, nur daß eben nicht Tausende Tonnen im Jahr gefunden werden, sondern insgesamt nur wenige einzelne.

Daß Du Dir komplette Stücke fallfrisch von Fällen, wie Hammami, Bassi, Chergach, Bensour, Tamdakht usw.usf. für 1-3 im Gramm kaufen konntest, wann gab es das schon in der Geschichte?  Ein einzigsmal in den 1880iger Jahren nach dem Fall von Alfianello, dann Gao-Guenie ev. noch - und dann eben Allende als mit Abstand größter Steinschauer in der Geshichte in den 1970igern.

Das mußt Du doch sehen!
Dieser skeptisch beäugte Sektor, hat in den letzten 10 Jahren, die Meteorite nicht nur in einem Maße verfügbar gemacht, wie es es in der Geschichte einmalig ist, sondern hat auch die Preise völlig in Grund und Boden getrieben. Derart, siehe weiter oben, daß der überwiegende Teil aller Funde schon gar nicht mehr mal gehandelt werden kann, weils derzeit nimmer kostendeckend ist.

Da ist es unsinnig, sich an ein oder zwei gehypten Fällen im ersten Moment aufzuhängen, werden die doch durch die anderen Funde, die erhältlich gemacht wurden, zehntausendfach aufgehoben!

Das würd jetzt eigentlich auch immer so weiter gehen, allein Problem ist, daß viele Länder zusperren. Was die Preise ungeheuer wieder in die Höhe treiben wird und die Fundzahlen in den Keller.

Verhältnis zum Geld haben auch viele Institute verloren. Paris, London, Wien, Smithonian, Chicago, Berlin usw. wurden hauptsächlich durch Ankauf aufgebaut. Noch bis vor gar nicht allzulanger Zeit, haben die richtig Schotter für Meteoriten hingelegt. Ich red von Milliooooohnen. Nun heulen die meisten rum, weilse Budgets von 1000Euro oder so im Jahr haben.
Ein Irrwitz.

Zitat
Ich bleibe aber dabei, dass der Bezug zum Geld ist verloren gegangen ist

Ich versteh das immer nicht. Logisch Meteorite sind etwas ganz Besonderes, unser Herzblut pappt dran und klar ist es frustrierend, wenn mal ein neuer Fall geschiecht und man merken muß, hopserla, der ist aber teuer.
Genauso sind sich die Mettsammler alle bewußt, wie unglaublich selten Meteorite sind, und müßten daher eigentlich eher erstaunt sein, dasse so erschwinglich.
Und ich kann nicht verstehen, warum da so eine mentale Sperre da ist, die fordert, daß bei den Meteoriten als Sammelgebiet andere Usancen zu gelten haben als in allen anderen Sammelgebieten?

Guck her Greg. Als Kunstsammler kannst Dich auf unbekannte Künstler verlegen oder statt auf Gemälde auf nummerierte Drucke von bekannten, da legst halt dann pro Buildln ein paar Hunnis hin, dieweil sich andere die Wände vollpflastern mit Schinken ab 10.000 aufwärts und wieder andere die Millionenteile in die Galerie hängen.
Als Briefmarkensammler kannst Dir jeden Monat bei der Post Deinen Sondermarkenblock zum Nennwert holen, aber es gibt halt auch solche Sachen wie den Sachsendreier oder wie der heißt, oder die blaue Mauritius.
Bei den Münzen kannst Dir ne Schaufel antiker Drachmen holen für kleines Geld, wost halt ned viel siehst, gleicheitig hast aber auch welche, die so selten sind und so aussergewöhnlich, daßde 50 Mille anlegen mußt.
Du kannst Dirn alten Ford Taunus oder den Opel Senator für 1500 Euro holen, als Oldtimerfan und rumschrauben dran, aber auch nen Duisenberg oder nen Bugatti aus den Zwanzigern, wost halt dann Deine Million schnell los wirst.
Auf der Messe kannst der Freundin ein paar opalisierte Ammoniten für 10 oder 20Euro das Stück kaufen, aber Du kannst Dir auch ne Sauklaue, hops Saurierklaue für Tausend holen, die auch ned größer ist, oder irgend eine ganz besonders seltene Trilobitenunterart, welche ein Hörnlein mehr, was andere nicht, wost dann mehrer Tausend ausgibst, bis hin zum kompletten T-rex für ein paar Millionen.
Du kannst Dir Plastikschlümpfe aus Überraschungseiern hinstellen, für 2 Euro das Stück, aber auch den Krückenschlumpf für 1000Euro.
Du kannst Dir nen Humpen vom Flohmarkt fürn Euro holen und Sammeln, aber auch nen Rennaisancehumpen, der halt mal paar Zehntausend kost.
Antiquitäten, Antiken usw.

Usw.usf.
Warum gilt das überall als Sebstverständlichkeit, soll aber bei den Meteoriten nicht gelten?
Grad wo das Zeug so irrsinnig selten ist. Und grad, womer in der Geschichte eigentlich bis fast vor ganz kurzem, tatsächlich von ganz anderen Preisen geredet haben. Sone Rumurutihauptmasse, die ist etwas seltener als ein T-Rex-Schädel, für die zahlst halt, zehn oder zwanzigtausend, fürn T-Rex-Kopf eben 200.000 aufwärts. Und so eine Mondhauptmasse oder ein Mars, tut mir leid, die laufen eben auf der selben Stufe im Prinzip in ihrem Gebiet, wie die berühmtesten Edelsteine der Welt, die bekanntesten Mineralstufen, die Rembrandts und vanGoghs und wie das ganze Graffel heißt.

Greg, sag mir doch, warum hat das so oft nach Mettsammlermeinung bei Meteoriten anders zu sein?
Warum japsen da so viele von astronooooomischen Preisen, wenn mal ein Mettstück 10.000Eier oder auch mal 50Mille koscht? Warum werden Leute, die sich soetwas auch in die Sammlung packen, als Wahnsinnige oder als seelenlose Milliardäre angeschaut?

 :nixweiss: :prostbier:
Mettmann

 
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Offline gsac

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Re: Wisconsin...es geht los - die ersten Stücke auf ebay!
« Antwort #38 am: Mai 11, 2010, 20:05:40 Nachmittag »
Das Kernproblem des hier eigentlich diskutierten "Mißverstehens" liegt sicher zunächst mal im Vergleich - also zum
Beispiel im (rein preislichen) Vergleich dieses aktuellen Falles in Wisconsin zu den Maghrebfällen der letzten Jahre, die für wirklich sehr wenig Geld zu haben waren. Insbesondere verschärft in diesem inzwischen starken Ungleichgewicht, wenn man die Standard-NWA-Situation der letzten Jahre dieser doch neueren Situation einer deutlichen Verknappung gegenüberstellt. Vergleiche sollte man in dieser Hinsicht nur noch sehr begrenzt anstellen und die Gründe für die neuerliche Entwicklung diesbezüglich auch im Hinterkopf behalten. Etwas ganz Anderes ist dann noch die generelle Bewertung des Stoffes, für den wir uns so begeistern, die auch im Preis reflektierte Wertigkeit des Materials im Vergleich mit anderen seltenen Materialien, die man heutzutage sammelt - seien dies Bilder, Münzen, Briefmarken, PKW-Oldies, was auch immer. Das ist ein ganz anderes Kapitel, und die hier zu beobachtenden Ungleichgewichte hat Mettmann ja bereits mehrfach ziemlich plastisch dargestellt.

Ich sehe es aus meiner Sicht so: Mettmanns Argument der absoluten Seltenheit des Materials sticht auf jeden Fall! Von daher allein also, verglichen zum Beispiel mit Diamanten oder seltenen Mineralien oder auch ganz anderen Dingen wie zum Beispiel seltenen Briefmarken, die gehandelt werden, sind Meteorite stark, ja eigentlich sogar extrem stark monetär unterbewertet, dies würde ich auch so sehen! Im Vergleich zu anderen seltenen Sammlungsobjekten und Devotionalien trifft dies zu, und wenn man es inflationsbereinigt in die Vergangenheit hineinrechnet, scheint das früher auch erheblich besser bewertet worden zu sein als heutzutage.

Andererseits kann man nun nicht so tun, als lebten wir immer noch in den gaaaanz alten Zeiten, als dies noch anerkannt wurde. NWA hat da sehr viel relativiert, so wie wir Steuerzahler auch gerade "relativiert" werden als Abnicker, werfe ich jetzt mal kühn und durchaus unsachlich ein. Im Falle des Met-Marktes war es NWA, welches alles relativiert hat - die Fundsituation wie auch die Preise, die sich zuletzt aus der Balance von Angebot und Nachfrage gebildet haben! So ist es halt passiert, dieses hat sich so ergeben und Diejenigen, die ein bischen erfahrener sind, wissen auch, daß es so wie es in den ausklingenden goldenen Zeiten von NWA mal war, insgesamt nicht weitergehen wird. Man kann als Sammler daraus seine Schlüsse ziehen oder es auch lassen. Besser wird es mit den Fundsituationen jedenfalls nicht mehr, möchte ich ganz bestimmt annehmen.

Woraus ich nicht abgeleitet sehen möchte, dass ich diese aktuellen Preise wie z. B. den für den Wisconsin-Fall nun für "sinnvoll" oder für "gerechtfertigt" halte. Sie scheinen aber immerhin doch bezahlt zu werden, das muß man auch sehen. So etwas passiert unabhängig von persönlichen Meinungen. Ich würde daraus zum Beispiel schlußfolgern wollen, dass man dann auch eigentlich ältere Funde und Fälle preislich durchaus höher bewerten sollte oder müsste - und übrigens nicht allein deshalb nur, weil ich einen netten Haufen davon bereits privat kuratiere... :-)

:einaugeblinzel: Alex


MilliesBilly

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Re: Wisconsin...es geht los - die ersten Stücke auf ebay!
« Antwort #39 am: Mai 11, 2010, 20:23:00 Nachmittag »

Ach Leute ... Meteoriten brauchen nicht einmal rarer sein als Diamanten o.ä. Es reicht doch völlig aus, dass sie buchstäblich nicht von dieser Welt sind; dass sie uns zurückschauen lassen in die Ur-Uranfänge unseres kosmischen Ortes, des Sonennsystems - und potentiell vorausschauen auf das mögliche Ende dieses Planeten; dass sie uns eine Luft atmen lassen, die keine ist. Und das gilt für jedes dieser Kerlchen, sei es nun superrar oder *hüstel* bloß Gleisschotter.

Und das mit den NWAs ist auch so eine Sache. Natürlich haben sie uns das fontane'sche weite Feld beschert. Aber die wirklich guten Stücke - die gewisse Leute vor 2 Jahren noch für beinah umme an Land gezogen haben, flugorientiert und fließlinienbewehrt bis an die Zähne, gelle, Gsac - ja, auch die gibt's nimmer.

Helm ab und hingehalten für den nächsten Fall ...


Offline gsac

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Re: Wisconsin...es geht los - die ersten Stücke auf ebay!
« Antwort #40 am: Mai 11, 2010, 20:38:47 Nachmittag »
Ja, werter MB, für diese Grundhaltung stehen wir doch sowieso bereits jenseits jeglicher monetärer Diskussion, möchte ich meinen, sonst hätten wir doch "keinen Spaß an der Freud", und auch keine wirkliche - ähem, welch Wort in nur scheinbar antiquiertem Gewand! - Ehrfurcht vor dem Stöffle, welches auch Inhalt unserer Tag- oder sonstigen Träume vom freien Flug durchs Weltenall oder unserem Ursprung überhaupt ist...

["Da beißt die Maus kein Faden ab!", würde unser Held hier sagen, oder vielleicht auch nur "...das sach ich Dir!" :-)]

Offline Mettmann

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Re: Wisconsin...es geht los - die ersten Stücke auf ebay!
« Antwort #41 am: Mai 12, 2010, 00:53:46 Vormittag »
Ja Milly,

Zitat
Meteoriten brauchen nicht einmal rarer sein als Diamanten o.ä. Es reicht doch völlig aus, dass sie buchstäblich nicht von dieser Welt sind; dass sie uns zurückschauen lassen in die Ur-Uranfänge unseres kosmischen Ortes, des Sonennsystems - und potentiell vorausschauen auf das mögliche Ende dieses Planeten; dass sie uns eine Luft atmen lassen, die keine ist.


...das setz ich immer voraus.

Mir gings eher darum, die Meteoriterei ins Verhältnis zu setzen, um aufzuzeigen, daß da nix unverhältnismäßiges (grad wenns ums leidige Diridare geht) abläuft.

Der Oheim, der an meiner Wiege stand, wird es noch wissen, der Greg kann es nicht wissen.

When I was bohooorn önder a Wahaandelstern,
da gabs noch überhaupt keinen Mond! Und die Märse, die waren noch Eukrite. Und viele Klassen mußten erst noch erfunden und dann erfunden werden.
Der Greg weiß nicht, daß man so einen Mond, in den 1980igern noch gar nicht kaufen konnte. Das war anders, als daß sich wie heute ein jeds, wenn es lustig ist, sein Reiskorn als pfiffige Geschenkidee oder um der Romantik willen, für Kleingeld aus dem Automaten ziehen konnte.
Die ersten Preise, auch wenns nur Karatweis verkauft wurde, waren jenseits der Million USD im Gramm und die beiden ersten Wüstenfunde, DaG 400 und 262, wo hier im Forum schon gestritten wurde, ob 1000 im Gramm nicht zu teuer sei für die,
die brachten auch nur eine Linderung auf eine Viertelmillion im Gramm.

Das war dann in der Tat so, wie man es meint herauslesen zu können, was Greg meinen könnte, mit dem 7600$-Stück.
Es war ein Seufzen, mehr ein Schulterzucken denn Frustration, ein auf ewig unerfüllbarer Traum, soetwas spielte sich in der Tat in für halbwegs Normalsterbliche unerreichbaren Sphären ab. Da war es gewißlich Befriedigung genug, so ein Stücklein mal leibhaftig zu Angesicht zu bekommen.
Das waren andere Welten, es ist ja auch vorgekommen, daß wenn ein noch nicht dagewesener Neufund gemacht wurde, sich die Sammler das Material samt Finder einfliegen lassen haben.

Geändert hat sich seitdem eigentlich nicht viel.
Aus der Handtasche Mond aus den Viertelmillionimgrammzeiten, ist ein mittleres Köfferchen geworden, von anderen Klassen gibt es noch weniger und es werden viel mehr einzigartige und nie dagewesene Steine gefunden, wie zu jenen Zeiten - ham Euch ja ein paar hier präsentiert.

Zweierlei mag den neueren Sammler zu seiner, naja, man muß fast schon Fehleinschätzung sagen, verleiten. Einmal, da beißt die Maus kein Faden ab, die Meteoritenpreise der letzten Jahre, lassen es einfach unplausibel erscheinen, daß es sich um Fundstücke von aussergewöhnlichem Rang und Bedeutung handelt. Das andere ist, daß die Meteoritengemeinde zwar nicht mehr so hermetisch ist wie früher, aber dennoch ein recht überschaubarer Zirkel weltweit, in dem es noch dazu sehr familiär zugeht. Und in dem die Akteure wenig überkanditelt sind, sondern, ihr seht es ja hier im Forum von genauso bodenständiger Art sind, wie diejenigen, die in die Kiesgruben Achatesammeln oder Goldwaschen gehen. Was man absolut eben nicht aus dieser Hemdsärmeligkeit schließen darf, ist, daß Meteorite so einfach zu besorgen wären, wie eben diese anderen Sachen aus dem Mineralreich. So gesehen fehlt vielleicht ein bisschen der Glamour in der Meteoriterei, den sich Otto Normalsammler in der Sammelei von absoluten Welt- und Spitzenobjekten insgeheim ausmalt. (Und die es dort oft auch gar nicht gibt. Z.B. hätten Sie's gewußt, die ihr uns damals in Tucson besuchtet? Erinnert Ihr Euch noch an den Affen Ida? Der Nachbar zur Chladni-Suite war derjenige, der dieses Fossil verkauft hat.)

Also, man muß schon klar sehen, vieles bei den Meteoriten steht von der Bedeutung her auf völlig derselben Stufe mit den besten und bekanntesten Objekten, die ihr in den Museen besichtigt, egal welcher Richtung.

Daß Meteorite im Gegensatz dazu nicht hundertausende und Millionen kosten, ist eine Kuriosität, (übrigens auch geschichtlich gesehen). Eine Anomalie sozusagen, die aber für den Sammler natürlich großartig ist.
Insofern mag man sich zwar wundern, daß so ein Stein für 7600$ gekauft wird, eine Monstrosität und astronomische Summen sind das gewißlich nicht.

Gut, freilich mag man sich stören, an dem Wiscosinpreis, da er im Verhältnis und nur im Verhältnis zu anderen Chondritenfällen teuer ist. Abgesehen davon, daß das nun grad erst die ersten Stücke sind und, je nach Fundmenge, ein Standardpreis für diesen Fall noch gar nicht etabliert hat.
Ein Grund in Verzweiflung oder Panik zu verfallen ist dieser Einzelfall sicher nicht, das ist viel zu übertrieben.

Und wißt ihr was? Das ist ja das ungeheuer schöne an NWA, an den Omanfunden und nicht zu vergessen an all den Meteoriten, die unsere russischen Helden auch noch aufgetan:
Es gibt zu allem eine Alternative.

Eure kurze neue Generation, mümmel, Greg hat eine Auswahl an Meteoriten wie keine andere Generation zuvor jemals und auch nur im entferntesten hatte.
Und das fällt zusammen mit der Periode der absolut niedrigsten Meteoritenpreise in der Geschichte.

Daher amüsiert es mich immer, wenn ich eine solche Besorgnis oder Skepsis bei solch Einzelereignissen lese.
Ihr lebt in der besten aller Meteoritenwelten und in der besten aller Meteoritenzeiten.

Große Besorgnis müßt ihr bei sowas wie Wisconsin nicht haben.
Die Bedrohung für Eure Sammeltätigkeit und - uiii schon lang nimmer gebraucht  - und Eure Gelbbeutel liegt nicht bei einzelnen ev. überteuerten Fällen oder Hammerunfug und dergleichen,
sondern sie liegt darin, daß ein Land nach dem anderen per Gesetz den Saft abdreht, sodaß die Weltneu-&-altfundmenge in Gefahr ist, ab- und einzubrechen.
Was das dann für die Wahlfreiheit und für die Preise bedeutet, man muß kein Prophet sein.
Und im Moment sieht es sehr düster aus.
Preisdrossel waren und sind noch die NWAs. Da sieht es nimmer rosig aus. Zwar verstummen die Stimmen nie, hihi grad wieder so eine auf der US-List, die sich an den Strohalm klammern von Alberichs wohlgeborgnem Hort, Ali Babas Schatzhöhle und dem Priesterkönig Johannes und das alles nur eine geschürte Panik zur Preistreiberei sei. Aber fragts nur einmal die, die tatsächlich im NWA-Markt beteiligt sind. Er bemerkt auch, daß er das Geunke nun schon seit 4 Jahren höre. Vor 4 Jahren, das markiert ziemlich genau den Wendepunkt, wo die ersten Klassen zu steigen begunnen.
Und der Milly sagt es Euch ja auch - die allerbesten Stöffchen findet man nicht mehr in der Zahl angeboten und sie können längst nimmer so billig hergehen wie damals.
Was ich übrigens an dieser kleinen Verschwörungstheorie der neunmalklugen Siebengescheite irgendwie vermisse, ist die Logik. Wenn die Akteure wie gemutmaßt wird, das interessante Zeug bunkerten und nicht auf den Markt brächten, was sollte sie veranlassen, das in späteren Jahren genauso billig wie heute anzubieten? Dann tät das bunkern doch keinen Sinn ergeben. Egal.

Darum muß man sich sorgen, nicht um einzelne Fälle.
Weil wenns so weitergeht, dann läuft die Meteoritensammelei tatsächlich Gefahr zu einem sehr elitären Zeitvertreib zu degenerieren.

Prosit
 :prostbier:
Mettmann








"If any of you cry at my funeral,
I'll never speak to you again."
(S.Laurel 1890-1965)

H5P6

  • Gast
Re: Wisconsin...es geht los - die ersten Stücke auf ebay!
« Antwort #42 am: Mai 12, 2010, 10:01:56 Vormittag »
Hallo :winke:

Nur mal so ein Gedanke - :fluester:

Ich frage mich:Würde es ein Unterschied in den Abläufen geben,die wir jetzt in Wisconsin erleben,wenn der Fall sich so irgendwo in Norddeutschland zugetragen hätte? :gruebel:

Gruß Jürgen :hut:

Offline Greg

  • Generaldirektor
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  • Beiträge: 1414
Re: Wisconsin...es geht los - die ersten Stücke auf ebay!
« Antwort #43 am: Mai 12, 2010, 11:10:42 Vormittag »
Hallo,  :hut:

huch, es ist ja so viel dazu geschrieben worden, dass ich den Überblick verloren habe, zu was ich noch was schreiben wollte...  :laughing:
Man merkt deutlich, wie dieses Thema berührt; betrifft es doch Grundsätzlichkeiten des Hobbys eingeschlossen möglicher düsterer Zukunftsprognosen.

Ich finde es ist schon wirklich klasse, dass man sich als "Durchschnittsbürger" einen Querschnitt durchs Sonnensystem in die Vitrine stellen kann. Dass man schöne 3er Chondriten erwerben kann und sich nicht nur das Bild von Robert Haags Ragland als Beispiel eines tollen 3er anschauen muss... Auch was exotisches Material wie Mond und Mars betrifft. Wie stolz und glücklich war ich 1998, als ich auf einer Messe drei stecknadelkopfkleine Krümmelchen vom DaG 262 für 190,- DM erwerben konnte (Schnittreste). Unter der 10-fach Lupe und dem Stereomikroskop waren durchaus die weißen Anorthit-Bereiche und die typische Struktur zu sehen. Echtes Material vom Mond. In Familie und Freundeskreis schüttelten alle nur mit dem Kopf... Die elende Frage: "Woher weißt Du eigentlich, dass das echt ist?" kennt hier wahrscheinlich jeder...

Grundsätzlich muss sich jeder überlegen, was ihm im Leben wichtig ist und was er sich leisten kann und will.
Der eine kauft sich eine riesige XXL Scheibe, der andere ein bescheidenes kleines Scheibchen und der dritte ist froh, wenn er überhaupt seine Familie versorgen kann. Dem letzten wird es ziemlich egal sein, wie selten "irgendein Stein" ist.
 
Und die Mehrheit interessieren diese (unsere geliebten) Steine wenn überhaupt nur am Rande. Viele Menschen haben da nun mal keinen Sinn für. Wie alles liegt es natürlich im Auge des Betrachters...
Ich bin jetzt mal zynisch: Jemand, der gerade überlegt, wo er seine 30.000$, die er diese Woche über hat, denn nun ausgeben soll, wird das kleine Wisconsin-Steinchen für 7.600 $ vielleicht ganz interessant finden. Ihm wird es aber sicherlich besser gefallen, wenn es auf einem designten Kristallglassockel mit Diamantverzierung und Goldschild für 25.000$ angeboten wird.  :weissefahne:  :einaugeblinzel:

Viele Grüße  :prostbier:
Greg






« Letzte Änderung: Mai 12, 2010, 11:32:13 Vormittag von Greg »

H5P6

  • Gast
Re: Wisconsin...es geht los - die ersten Stücke auf ebay!
« Antwort #44 am: Mai 12, 2010, 11:56:20 Vormittag »
Hallo Greg, :user: :smile:

die Frage,ob das Material wirklich vom Mond stammt,ist anhand der Wahrscheinlichkeit und des Preises doch berechtigt.
Diese Frage ist doch selbst bei Wissenschaftlern nicht aus der Welt.
Wenn man bedenkt,daß das Mondgestein nach seiner Erstarrung keiner Einwirkung durch Wasser und ähnlichen ausgesetzt war,verwundert es doch,wie das gleiche Material so unterschiedliche Schmelzkrusten ausbilden kann.
 Wo ist die Keule.Los gehts: :aua:

Gruß Jürgen :hut:

 

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