Autor Thema: Was sind TKW-Angaben wirklich wert?  (Gelesen 19300 mal)

Offline paragraf

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Re: Was sind TKW-Angaben wirklich wert?
« Antwort #30 am: Februar 24, 2007, 04:23:08 Vormittag »
Hallo!

DER Valium-Smiley für manche Leute! So kann man Frust abbauen!!  :lacher:

Ich bin entschieden dafür :danke:

Gruß

Bernd


ironmet

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Re: Was sind TKW-Angaben wirklich wert?
« Antwort #31 am: Februar 24, 2007, 13:10:00 Nachmittag »
Hallo Bernd,

brauch ich nicht!

Habe schon meinen kleinen Freund gefunden!! :streichel:

Viele Grüße Mirko

Speci-Man

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Re: Was sind TKW-Angaben wirklich wert?
« Antwort #32 am: Februar 25, 2007, 00:56:02 Vormittag »
Hallo Martin!

Ich habe nachgedacht. Mit meinem Beitrag wollte ich beileibe keinen (oder zumindest nicht so viel) Unfrieden stiften. Mir geht es in der Hauptsache schon darum, etwas dazuzulernen. Wenn ich, um Reaktionen herauszukitzeln, bisweilen sehr provokant bin, dann ist das zugegebenermaßen eine lässliche Unart von mir. Wenn ich in meinem Beitrag, wie ich jetzt weiß, zu vieles über einen Kamm geschoren und einigen dabei auf die Füße getreten habe, dann fällt mir auch kein Zacken aus der Krone, mich an dieser Stelle dafür zu entschuldigen. Mich ausschließlich auf das „Vox-Diavoli-Argument“ zurückzuziehen, wäre auch allzu billig.
Will hier also mal resümieren, was ich aus den eingegangenen Entgegnungen gelernt habe:

Ich habe gelernt, dass die Met-Soc sich einzig und allein der Wissenschaft verpflichtet fühlt und mit den Sammler- und Händlerinteressen qua Definition nichts am Hut haben will. Erfolgreiche Met-Hunter haben wohl allenfalls eine Zulieferer-Funktion. Habe das nicht sorgfältig genug recherchiert und bin nun klüger.

Ich habe gelernt, dass meine Marktwahrnehmung offenbar zu sehr auf die Massenware in Ebay fokussiert ist. Muss wohl dieses Jahr mal nach Gifhorn und Ensisheim reisen, um meinen Horizont zu erweitern, Leute kennen zu lernen, usw......virtuelle Wahrnehmung alleine ist wohl doch unzulänglich.

Ich habe gelernt, dass man Raritätenhändler - um Gottes Willen - nicht mit den billigen Jakobs in einen Topf werfen darf, weil den erstgenannten sonst mächtig der Hut hochgeht.

Für diesen Erfahrungszugewinn bin ich dir und den anderen ehrlich dankbar und für so was ist dieses ausgezeichnete Forum ja unter anderem auch gedacht.

Eines aber, Martin, solltest auch du einmal verinnerlichen: Du kannst dir die Sammler nicht so backen, wie du sie gerne hättest!  Dass dem Massenangebot eben auch eine Massennachfrage gegenübersteht, ist nun mal eine Tatsache, mit der du deinen Frieden machen solltest. Man bekommt ja geradezu Angst um dich! Wäre doch schade, wenn dich über der Tastatur der Herz-Kaschperl ereilte.
Betrachte doch so einen „Billigschrott“-Kunden mal aus der Nähe, namentlich mich: Meine gerade mal 4 verschiedenen Mets haben ein Gesamtgewicht von 30 Kilo und diese prächtigen Skulpturen sind eine echte Bereicherung meines Wohnzimmers. Sicher hätte ich für das Geld auch ein paar eingedoste Raritäten kaufen können, aber ich glaube nicht, dass mir das die gleiche Befriedigung verschafft hätte. Bin halt ein Typ, der für sein Geld auch ordentlich was in der Hand halten möchte. Das meine ich den „Typ: Archivar-Sammler“-Leuten gegenüber auch nicht despektierlich. Jedem halt sein Ding! Wenn das für mich so in Ordnung ist, dann solltest doch auch du damit leben können und mir diese Eigenart zugestehen. Dass dies aus deiner Elfenbeinturm-Warte primitiv und niveaulos erscheint, kann ich auch noch ganz gut gut nachvollziehen, aber deshalb musst du ja nicht gleich so feste draufhauen und den Anfängern auch eine gewisse Entwicklungs-Schonzeit einräumen. In meiner Branche (Soz.-Päd.) postuliert man häufig die „Akzeptierende Arbeit“ mit defizitären Menschen. Da steh ich nun zwar auch nicht uneingeschränkt dahinter, aber ein winziges Scheibchen davon täte dir – schon deiner eigenen Nerven-Hygiene halber - ganz gut.
Außerdem möchte ich es mir schon deshalb nicht mit dir verderben, weil ich Leute mit einer guten Schreibe sympathisch finde.

Ich sehe da auch schon einen versöhnlichen Ansatz: Habe an anderer Stelle dein Angebot zu den Haberer-Dhofars gelesen, das ja namentlich auch mir zugedacht ist. Ich greife das ernstgemeint auf und harre näherer Infos. Vielleicht kommen wir ja – über Welten hinweg – doch noch zusammen!
Gruß
Gerhard

Offline gsac

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Re: Was sind TKW-Angaben wirklich wert?
« Antwort #33 am: Februar 25, 2007, 01:55:59 Vormittag »
In meiner Branche (Soz.-Päd.) postuliert man häufig die „Akzeptierende Arbeit“ mit defizitären Menschen. Da steh ich nun zwar auch nicht uneingeschränkt dahinter, aber ein winziges Scheibchen davon täte dir – schon deiner eigenen Nerven-Hygiene halber - ganz gut.

"Defizitäre Menschen" und "winziges Scheibchen davon" in diesem Zshg mit dem Mettmann?  Herr Sozialpädagoge, auch wenn Deine sonstige Mail einen versöhnlichen Ansatz hatte, bist Du eigentlich des Wahnsinns fette Beute???

 :unfassbar: gsac aka Alex

Speci-Man

  • Gast
Re: Was sind TKW-Angaben wirklich wert?
« Antwort #34 am: Februar 25, 2007, 02:26:00 Vormittag »
Lieber gsac!
Mit dem "defizitären Menschen" hab ich doch wohl - angesichts des enormen Wissensunterschieds - mich selbst gemeint. Daß ich hier erst mal nur in der Dritten Kreisliga mitspielIch kann, ist mir durchaus bewusst. Deshalb weiß ich wirklich nicht, was dabei am Mettman kleben bleiben sollte. Und wenn schon der bloße "Zshg"" eine Gotteslästerung darstellen soll......nun dann hab ich ja schon Angst, überhaupt noch das Wort an ihn richten zu dürfen. Das wär aber doch schon ziemlich crazy, oder?
Speci-Man
l

Speci-Man

  • Gast
Re: Was sind TKW-Angaben wirklich wert?
« Antwort #35 am: Februar 25, 2007, 02:43:26 Vormittag »
Hallo IronMet!

Ich überspringe mal den obigen Diskurs........

Wie schon in meinem letzten Beitrag an Mettmann erwähnt, habe ich dazugelernt. Deshalb sollte ich es mir ja eigentlich auch schenken, auf deine Herausforderung zu antworten. Du wolltest von mir ein Beispiel dafür, wie die Met-Soc Informationen aufgreifen und ihre TKW-Angaben aktualisieren kann. Mittlerweile weiß ich ja allerdings, daß dies keinesfalls ihre Aufgabe ist.
Aus Sportsgeist, oder auch um dem "zäher Hund"-Image zu genügen, gehe ich nun doch noch mal darauf ein: Ich wähle den Muonionalusta. Dass man da nicht jedem Hunter nachspüren kann, ist mir eh schon klar gewesen. Es gibt aber auch Quellen, die über Zweifel einigermaßen erhaben sein sollten. Da gibt es z.B. einen Brocken im Naturhistorischen Museum von Göteborg. Der allein ist mit seinen 500kg schon mehr als doppelt so schwer wie das offizielle TKW!
http://www.gnm.se/gnm/aktuellt.asp?nId=60

Da ich ja nun weiß, das der wissenschaftliche Wert des Muonionalusta nicht größer ist, als der jedes anderen der zig-tausend bereits bekannten Meteoriten, ist dieser Nachweis vermutlich obsolet.
Gruß
Speci-Man

MeteoritenanundVerkauf

  • Gast
Re: Was sind TKW-Angaben wirklich wert?
« Antwort #36 am: Februar 25, 2007, 12:19:16 Nachmittag »
Boah.... TKW interessiert kei Sau´   :fluester:

Der Met an und für sich machts doch. Oder ?  Vielleicht bin ich auch bisserl verschroben. Aber ich sammle Mets wegen der Mets.  Weils einfach geil (tschulligung!)  ist ein Stück ausserirdische Materie in Händen zu halten. Ich find´- man sollte bisserl´ übern Tellerrand schaun und mal checken - wieso man die Dinger überhaupt kauft. TKW - wenn überhaupt - interessiert doch nur den Spezialitätensammler - der ähnlich einem Börsianer - auf höhere Kurse spekuliert.   Und als Wertanlage taugen Mets ja nicht so wirklich. Angebot - Nachfrage. Das bestimmt die Preise. Klar. Aber wennde´ einen erzraren Met hast, der sauteuer - kann gut sein, dass du trotz Micker - TKW drauf sitzen bleibst.    :platt: 

Also; ich finde man sollte das TKW nit so platt reiten.

Weiter im Takt.

ironmet

  • Gast
Re: Was sind TKW-Angaben wirklich wert?
« Antwort #37 am: Februar 25, 2007, 13:36:44 Nachmittag »
Hallo Speci-Man,

also erstmal bin ich da ja grundlegend nicht nachtragend und so blöd wie ich das mitunter brauche,kann mir selten einer kommen!
Davon mal abgesehen,hast Du hier Deine Gedanken und Deine Meinung geäußert.
Das finde ich ja auch durchaus gut,denn darauf bauen sich ja nun mal gute Diskusionen auf!
Man müsste eben nur etwas vorsichtiger sein,wie man wen angreift.
Und das ist dann auch schon alles!
Gute Meinungsverschiedenheiten beleben ja nun mal jedes Gespräch!
Man,was wäre das langweilig,würden wir alle genauso denken und handeln!

Beim Muonionalusta:
Ich könnte mir denken,das wenn ein Herr Österberg noch ein 500kg Brocken zu liegen hat,wird auch in Zukunft das Tkw bei Muonionalusta nach oben korigiert werden.
Ob nun Bulletin oder MetBase,ich denke schon,das da irgendwann mal ne ergänzender Text folgen wird.
Davon abgesehen,sind dann trotzdem immer noch nicht alle Funde verzeichnet oder gemeldet!
Und somit ist die ganze Angelegenheit auch schon wieder hinfällig,weil immer noch nicht auf dem aktuellen Stand!!!!!
Und Funde werden ja nun mal immer wieder gemacht!
Erst kürzlich auch bei Morasko.
Da hat doch tatsächlich noch jemand einen 200kg Brocken ausgegraben.
Da die Aktion aber von offizieller Stelle ausging,kann man da sicher mit Tkw Aktualisierung rechnen.
Und trotzdessen liegt die Dunkelziffer,der nicht verzeichneten Funde bei Morasko enorm hoch!
Das wird man nie nicht mehr zusammen bekommen!!!!
Also nur als Tip,klammer Dich nicht so an den Tkw´s fest.

Mir persönlich ist das Tkw allerdings nicht ganz so Schnuppe,wie Micha das hier erklärt hat.
Gerade bei den Deutschen Fällen und Funden,finde ich es durchaus interessant und auch wichtig für mich,wieviel von welchem Material mal vor grauer Vorzeit gefunden wurde.
Und bei vielen Sachen kann man auch davon ausgehen,das da nix mehr nachkommt und auch nichts mehr gefunden wird!
Für solche Sachen halte ich das Tkw schon für ganz brauchbar!
Aber Campo,Gibeon und nun auch Muonionalusta,kannst Du das absolut vergessen.
Da könnte man bestenfalls selber Schätzungen vornehmen,führt aber zu nix und macht auch keinen glücklicher!

Viele Grüße Mirko :prostbier:

Speci-Man

  • Gast
Re: Was sind TKW-Angaben wirklich wert?
« Antwort #38 am: Februar 25, 2007, 14:41:48 Nachmittag »
Hallo Ironmet!
Nur weil ich das Thema so angriffslustig begonnen habe, dürft ihr nicht alle glauben, dass ich mich an das TKW "klammere". Das dies nur ein Aspekt unter vielen ist, hab ich auch vorher schon gewusst. Ich habe auch  überhaupt keine Probleme damit, z.B. einen Unklassifizierten zu kaufen, wenn der ansonsten gute Features hat und der Preis stimmt. Da weiß ich dann weder TKW noch genaue Herkunft. Das ist dann sozusagen meine "puristische" Seite.
Gruß
Speci-Man 

ironmet

  • Gast
Re: Was sind TKW-Angaben wirklich wert?
« Antwort #39 am: Februar 25, 2007, 14:48:41 Nachmittag »
Hallo Speci-Man,

na ist doch völlig ok!
Ich habe auch nix gegen unklassifizierte!

Viele Grüße Mirko

Mettmann

  • Gast
Re: Was sind TKW-Angaben wirklich wert?
« Antwort #40 am: Februar 25, 2007, 18:58:47 Nachmittag »
Ojeh, jetzt soll ich wieder antworten und ich hab doch sowenig Zeit.

Vielleicht in unzusammenhängenden Stichpunkten.

Zitat
Erfolgreiche Met-Hunter haben wohl allenfalls eine Zulieferer-Funktion

Sicherlich mehr als das. Vor den Antarktis-Kampagnen der 70er, waren es ausschließlich Laien und eben später auch Meteoritenjäger, die die Meteoriten überhaupt gefunden und der Wissenschaft zugänglich gemacht hatten. So ein Nininger hat durch sein wirken allein 400 Neufunde ans Licht gebracht zu einer zeit, als es vielleicht 800 Mets gab. Keene Zeit, die Anzahl nach zuschauen. Und daran hat sich nicht viel geändert, wenn ein neuer Mett fällt, dann fällt der ja nicht gerade einem Wissenschaftler oder einem Meteoritenhändler vor die Füße, sondern eben den Eingeborenen. Weiters hast eine Reihe von Hobbyjägern bspw. in USA und praktisch alles, was da in den letzten Jahren gefunden, geht auf diese Jäger zurück.
Den größten Anteil haben aber sicherlich die Sahara- und Omanjäger, erste Anfänge in den 80ern, dann verstärkt zwote Hälfte 90ern und seit der Jahrtausendwende ist eben in der Wüste die Hölle los. Den Wissenschaftlern geht es in erster Linie um seltene Klassen und wennde bspw. den Fundrekord der Wüstenjäger bei Mond und Mars hernimmst und sie den 30 Jahre Antarktissuche entgegenstellst, so wirst Du feststellen, daß der Beitrag der Jäger zur Meteoriterei bemerkenswert ist, hier findest eine aktuelle Liste aller Monde und Märse:
www.meteoris.de
Man kann diskutieren über die Legitimität des Treibens jener Händler und Jäger, ein kleinerer Teil der Wissenschaftler sieht es nicht gern, daß Privatleute ihre Finger im Spiel,
unbestritten ist, daß der Anteil der raren Klassen, die sie aufgetan haben, gewaltig ist und bislang die offiziösen Stellen nicht in der Lage waren, auch nur annähernd solche Fundquoten zu erzielen in den Wüsten. Von all diesen raren Funden müssen die Privatjäger und -händler jeweils 20g der Forschung kostenlos zur Verfügung stellen, sonst kriegenses nicht klassifiziert.
Und wenn man die Ausgaben, die die jeweiligen Programme im Jahr für die Antarktissuche aufwenden, wäre es bei gutem Willen sicherlich sinnvoller, weil wesentlich ergiebiger und viel billiger, wennse die raren Klassen aus der Wüste einfach gekauft hätten.

Bei den klassischen Funden, also bspw. Sikhote, Munionalusta ect. über die Du Dich so echauffiert hattest, da wird praktisch ausschließlich von Privatleuten gefunden und aufgetan.
Und in den wenigen Fällen, wo offizielle Institute ihre Finger im Spiel hatten, gings manchmal übelst in die Hose. Nehmen wir den Fall von Tagish Lake. Kanada hat die striktesten Mettgesetze der Welt. Tagish Lake ist eine erzrare Klasse von allerhöchster Wissenschaftl. Bedeutung. Da das zeug so fragil ist, gibt es nur Material von beobachteten Fällen, derer es aber auch praktisch keine gibt. Viel auf einen zugefrorenen See. Ein Anwohner dort, hat geistesgegenwärtig Material geborgen (im eingefrorenen Zustand und ab in die Kühltruhe) und die Institute alamiert.
Ihm wurde untersagt, weiteres Material zu sichern und der Geolog. Survey hats in die Hand genommen. Daß sah dann so aus, daß sie solange das Streufeld kartiert haben, bis das Eis zu schmelzen anfing - und da konnt der Erstfinder warnen, was er wollte - und schließlich fast alles Material unwiederbringlich versank.
Aber dytt is nur ne Anekdote.

Zitat
Massenware
  vs.
Zitat
Raritätenhändler...Archivar-Sammler....Elfenbeinturm-Warte
Bevor ich mal wieder wiederkäuen muß, sag ich Dir vorweg, daß Du als Einsteiger nur eine Momentaufnahme siehst.
Und, man kann es Dir aus verschiedenen Gründen nicht verdenken, zu ziemlichen Fehleinschätzungen kommst, was das Material selbst, was den "Markt", was die Sammler anbetrifft.
Das geht zunächst allen so.

Zunächst einmal, würg, nicht schon wieder: Meteorite sind keine Massenware, Meteorite sind keine Handelsware. Es ist anders als in allen anderen Sammelgebieten, die Du kennst.
Der allergrößte, der allerüberwiegende Teil aller Meteorite hat nie und wird nie den Handel berühren. Die sind unkäuflich.
Und insgesamt, selbst in diesen wenigen Jahren, wo es ein großes Vielfaches der Meteoritenmasse, die es in der 200 jährigen Meteoritengeschichte zuvor zusammengenommen gegeben hat, durch den Wüstenrausch, (der schon wieder am auslaufen ist), bleiben Meteorite unvorstellbar selten. Auch Dein Campo, auch Dein NWA.
Schreib, Schulübung, Datum, Wiederholung:

Zählung Ende 2006.
Alle Fälle, alle Klassifizierten Wüstenfunde, sämtliche Antarktis (zwodrittel aller Funde), alle Funde mit Namen seit Anbeginn der Zeit:

Gesamtgewicht 581t

(Meteorite sind recht dicht und kompakt, wenns die Wägen aushalten, dann bringst es in 20 Lastwägen unter).
Davon:

521t  Eisen & Steineisen

52t  Gewöhnliche Chondrite

3t Kohlige Chondrite

1t Howardite/Eukrite/Diogenite

1t Aubrite

naja und bei solchen Klassen, wie Rumurutite, Acapulcoite, Bencubinnite, Märse und Monde, da sprechen wir von wenigen Dutzend Kilogramm.
Die bringste jeweil in einem kleinen Koffer unter.


Jetzt wollen wir uns diese Zahlen genauer ansehen.
Antarktis ist über jeden Zweifel erhaben, da ist alles aufs Gramm genau erfaßt und die meisten Meteoritenfunde stammen aus der Antarktis.
Wüste, da man hier als Laie natürlich, weil im Moment alles voll mit Angeboten ist, die höchste Dunkelziffer erwarten möchte.
Da haben wir einmal den Oman und einmal die Sahara.
Neben den professionellen Europäischen Saharajägern, die stets die Funddaten nehmen, seit den 80ern, 90ern bis heute, haben wir die Meteorite, die den größten Teil des Handels ausmachen, die NWA-Geschichten, seit 2001. Diese werden von Nomaden, Halbnomaden und heutztage oft von bestallten einheimischen Suchtrupps in allen Sahara-Ländern gesammelt und nach Marokko gebracht ohne Funddaten.
Hier denkt der Laie nun, es müßten diffuse und gewaltige Mengen dort warten, auf den Markt geschmissen zu werden.
So. Gehen wir tiefer. Was Dir wenig bekannt ist, ist, daß Meteorite in den letzten wenigen Jahren sagenhaft im Preis gefallen sind. Daher werden vornehmlich und fast nur noch die seltenen Typen, angefangen von den Eukriten bis zu den Monden hin gehandelt. Die gewöhnlichen Chondrite rührt kaum einer mehr an, weil der Verkauf bestenfalls nur noch die Kosten und Spesen deckt. Um die raren Klassen aber gewinnbringend verkaufen zu können, müssen die Händler sie klassifizieren lassen, ohne offizielle Anerkennung zahlen ihnen die Sammler sonst keinen Preis.
Wir können nicht hergehen mit Material, von dem wir wissen, daß es Mond ist und sogar welcher und es als Mond anbieten, das kauft niemand bzw. nur zu einem lächerlichen Preis, wir müssen es erst klassifizieren und anerkennen lassen.
Daher ist die Dunkelziffer bei den Nicht-Chondriten aus der Sahara sehr klein - und daher hast auch die ganze Pairingsproblematik, weil viele Händler dasselbe Material von einem einstigen einzelnen Fund kaufen und dieses Material jeder klassifizieren lassen muß, sodaß Teile ein und desselben Meteoriten unter vielen verschiedenen NWA-Nummern kursieren. Von etlichen weiß man, dasse dasselbe sind, man spricht dann von "Pairings". Und da taucht eben der gleiche Acapulcoit oder der gleiche Mesosiderit unter 15 verschiedenen Nummern auf.
Das verzerrt allerdings stark die Verhältnisse der Klassen untereinander. Weil eben so die raren Klassen multipliziert, die gewöhnlichen Chondrite jedoch kaum erfaßt werden.

Anders sind die Strukturen im Oman, da gibt es keine einheimischen Händler und keine einheimischen Jäger und man kann die Meteorite dort nicht kaufen, sondern man muß sie selber finden.
Daß wurd hptsl. von russischen und europäischen Teams gemacht, die genau alle Funddaten nehmen. Da ist die Dunkelziffer sehr gering.

Willst also die wahren Verhältnisse der Seltenheiten der Klassen untereinander nicht nur Gewichtsmäßig herausfinden, mußt Dich an die beobachteten Fälle, die historischen Funde, am besten aber an die Antarktis halten (da dort in der Regel angegeben, wenn etwas gepairt ist).

Nun müssen wir aber noch etwas ganz wichtiges bemerken!!
In der Sahara und im Oman, findet man so gut wie überhaupt keine Eisenmeteorite!!!

Was bedeutet das nun für unsere Statistik, für die Abschätzung der fabelhaften Menge unerfaßten Materials?
Ja rrrrrrrichtig!  Oben steht doch, daß praktisch 90% aller Meteorite Eisen oder Steineisen sind!
Wenn die schon keine Eisen finden in den Wüsten, und die san ja ned deppert, wie plausibel ist dann die Vorstellung, daß da aberhunderte und tausende Tonnen Chondrite in den letzten Jahren dort gesammelt worden wären, die nur darauf warten, das Sammlerherz auf alle Ewigkeit als billige Massenware zu erfreuen?
Wie wahrscheinlich ist das wohl, auch wenn man auf die Gesamtfundmenge von 30 Jahre Antarktis schaut, wo das Zeug so einfach zu finden ist, und mans nur noch einzusammeln brauch?

Eeeeeeeeeben. Es kann sich nur um ganz wenige vereinzelte Tonnen handeln und da fragst jetzt mal den Dean Bessey, wieviele Tonnen er im Laufe seinen NWA-Lebens wohl umgesetzt hat, denn das ist so ziemlich der einzige auf der Welt, der sichs angetan hat, in großem Stil unklassifizierte Chondrite zu exportieren und zu verkloppen (er läßts schon seit über einem Jahr auslaufen, weil der Nachschub zusammengebroche ist und er die Preise be seinen kleinen Margen nimmer halten kann, weil das Zeug sich in Marokko merklich verteuert hat).

Und nur mal räumlich vorgestellt, sone Tonne Stein ist nicht viel. Erinnere Dich an das kleene "Montagsrätsel", der Bollen am Seil über der Famille da, das war der Norton County-Aubrit, und der wog 1 Tonne!  (Was im übrigen schon fast alles ist, was es an Aubrit gibt..).
Eisen sind ja mehr als doppelt so dicht, als Steinmets, da istne Tonne ein doch recht handlicher Klumpen.

So und nun wollen wir die Zahlen oben noch weiter zerpflücken. Das sind die Zahlen aus dem Catalogue und dem Bulletin. Also ziehmer da auch nur Zahlen aussem Catalogue ab:

3t kohlige Chondrite insgesamt, Allende steht mit 2t allein schon zu Buche - puffdi bleiben nur noch 1000kg für alle kohligen Klassen übrig, bringste innen Kofferaum.

52 Tonnen gewöhnliche Chondrite und zwo Drittel aller Meteoritenfunde/fälle sind gewöhnliche Chondrite. 4t, 2t NWA 869, 1.1t Tsarev, 1t Kunya-Urgench - merkst wie gschwind das zusammenschnurrt? Haste erstmal die 10-20 Mets durch, dann ist die Menge schon deutlich kleiner - es gibt aber 44.000 Meteorite, daher bin ich nicht der Elfenbeinfutzi, der irgendwelche abgedrehte Geheim- und Sonderlokalitäten verkloppt, sondern ich handle mit der breiteren Masse der Meteoriten und Du bist es, der sich auf nur ein Dutzend aus dem rieseigen Spektrum an Meteoriten kaprizierst.

Und jetzt wirds hart, nu müssmer zu den Eisen!

521t stehen da - nu zählen wir ein bisserl runter, und zwar brav mit den Cataloguewerten.

60t Hoba. Ein Monolith, ob da ein bisserl abgebröckelte Shale gesammelt, fällt buchstäblich nicht ins Gewicht.
58.2t Cape York - wohlbekannte einzelne Massen und in Grönland hüppen keene Hunter rum
50t Campo + man weiß es nicht
30t Canyon Diablo + man weiß es nicht
28t Armanty - ein Solitär in China, wennst da was absäbelst, kommst inn Knast.
26t Gibeon + man weiß es nicht
24.3t Chupaderos - das sind nur 2 Massen.
24t Mundrabilla - im wesentlichen auch nur 2,3 große Batzen. Sicherlich findst auf den zwo, drei großen Messen ab und zu ne kleine Steige kleiner Stücke, aber das ist vernachlässigbar. Ne brauchbare große Scheibe Mundrabill zu bekommen, da mußte schon sehr lang suchen und die sind gut bezahlt.
23t Sikhote-Alin + viel mehr
22t Bacubirito ebenfalls ein Einzelfund
16t Mbosi  ein einziger Klotz (Naturdenkmal)
15.5t Willamette - hochberühmter Klotz, was man sammeln konnt, sind Rostbrösel am Fundort
10.1t Morito eine einzige Masse
9.5t Nantan + irgendwas + tonnenweise Fakes
8.6t Cranbourne  mehrere große Massen, aber sonst auch nix, sonst wärs nu im ebay für lau
7t Santa Catharina   waren wohl mal 20t mehr, wurden aber in England eingeschmolzen wegen em Nickel. Ja da hats auch nochn bissi was in neuerer Zeit gegeben, aber nurn paar Kilöchen (und durchgewittert)
5.4t  Bendego  ist auch ein Einzelknödel, wurd auch gesucht in letzterer Zeit, findt sich aber nur Shale-Bröckerl
3.8t Youndegin schönest Stück, kannste in Wien im Museum anschaun
3t Toluca - da ist sicherlich mehr gefunden über die Jahrhunderte, aber kein Vgl zu Sikhote oder Campo
3t Yingde  ??? Hasse den mal zu kaufen gefunden?
2.75t  Old Woman zwotgrößter Amerikaner, eine Einzelmasse
2.55t  Wabar - Zungenschnalz, hammer im Programm. Da gibts auch keene Neufunde oder Hönter.
2.18t  Navajo  2 Stücke
2.1t Coahuila etliche Massen, aber auch keine geheime Inflation, siehste ja am Netz und dessen Preise.
2t Henbury - ja schätzt man, daß über die Jahrzehnte 1t mehr gefunden - siehst ja selbst, Kilostücke sind einigermaßen rar.


Mettmann

  • Gast
Re: Was sind TKW-Angaben wirklich wert?
« Antwort #41 am: Februar 25, 2007, 19:03:24 Nachmittag »
So jetzt hab ich keene Lust mehr, die unzähligen <2t Massen aufzuführen.

Diese kleine Liste, das sind schon 439t - 25 Meteoritenfunde von 44.000 machen bereits 85% der Welt- und Historiengesamtfundmenge aus.
So und von diesen 25 Mets, besten die meisten aus Solitären oder einigen wenigen Stücken und/oder werden und wurden nicht bejagt.

Tja und wo bleibt nun die Dunkelziffer zu suchen?  Campo. Sikhote. Gibeon. Canyon. Nantan. (in kleinerem Maße bisserl Toluca, Munionalusta, bissi Henbury, ja aktuell Brenham..).
Und das ists im Wesentlichen. Das meine ich mit „handvoll“.

Müssmers auch nochmal durchgehen.

Campo, mein Freund, der wird eigentlich erst seit wenigen Jahren stark gejagt und ist erst seit ca. 3 Jahren derart massiv auf den "Markt" geschwemmt worden,
da wirste kein tkw mehr zusammenbringen, weil viele Jäger am Werk sind, weil viele Einheimische am Werk und weil das alles solch schurkische Schurken sind, dasse der MetSoc nicht mitteilen, wasse finden. Und allein diesen Finstermännern hast es zu verdanken, daßde daheim uffe Kasten Deine Campos stehen hast. Ohne sie, hättst erheblich mehr ausgeben müssen, den Campo war vor ein paar Jahren deutlich teurer.

Für Sikhote-Alin gilt dasselbe. Den gibts auch erst seit 4-5 Jahren in großen Mengen und daher auch so schweinebillig. Weil es nämlich keinen Markt gibt, und keine Sammler, sodaß nicht einmal dieses Eisen, was prädestiniert für Fachfremde und Laien es ausgehalten hat, wöchentlich Kiloweis auf den Weltmarkt geschmissen zu werden.
Specimen - Mitte der 90er hast für die Dinger 9$ pro gramm gezahlt.
Es wird geschätzt, daß insgesamt 100t gesammelt wurden. Und nun paß auf, von wegen Massenware - selbst dieser Monsterfall, mit der größte Meteorit der Welt (und der auch dankenswerterweis auch soviele kleene Stücke gezeitigt hat) ist bereits nun nach 5 Jahren durch und erschöpft. Man findet nix mehr, ausser einige wenige Hundert Gramm Schrapnelle pro Tag im Streufeld, große ansprechende Stücke, wie Du sie vor 2 Jahren noch jede Woche im ebay gesehen hast, gibt es praktisch nimmer und wenn mal eins kommt, dann schreien nun alle Sammler, denen Sikhote, wegen der ubiquitären Erhältlichkeit noch vor 2 Jahren schnurz war, Aaaaaaah und Ooooooh und die Preise für normale Stücklein haben sich innert eines Jahres verdoppelt und orientierte, wiedes früher zu Hauf aus den Wühlkisten auf der Messe ziehen konntest, die bringen mittlerweile das 5 - 10fache.

Gibeon
Es tut mir leid, das größte Streufeld der Welt, seit 6-7 Generationen beackert, da kriegste ebenfalls die Funde nie mehr zusammen.
Und schrecklicherweise, weil die Einsteiger es ja auch für unveränderlich und gottgegeben halten, daß es die Meteorite, diese heute finden, auf alle Zeit und Ewigkeit geben und noch zu diesen Preisen geben wird, geht auch zu Ende. Seit dem Exportverbot vor 7 Jahren, kommt halt nix mehr nach. Gibeon war für ein Jahrhundert das, was Campo heute ist.
Jetzt wurde halt die letzten Jahren noch die Bestände abgebaut und heut zahlste für geätztes eben 2-3x soviel, wie noch vor 2-3 Jahren, weil es kein billiges Rohmaterial mehr gibt.

Canyon Diablo,
siehe frühere Mails. Bejagt und gesammelt, in zeiten als es noch keine MetSoc gab. Es gibt eben keine Aufzeichnungen. Teilweise eingeschmolzen.
Zurzeit wieder sehr gut zu haben, waren mal ein paar Jährchen, wo er etwas knapper.

Nantan
wurd halt auch viel bejagt und keene Aufzeichnungen. Da weiß man auch nix, ist aber sicherlich weniger als Campo oder Sikhote. Täuscht, weil seit einiger Zeit, diese Mekong-Rivor-Irons, also dieses Magnetit und Hämatit in Asien als Nantan tonnenweis auf den Markt geworfen wird und sich mittlerweile den Weg nach Amerika gebahnt hat.

Muoniona nun buddelns erst seit wenigen Jahren aus, da war die letzte Ausgabe des Catalogues schon draußen.
Und was regst Dich aud, seih doch froh, daß es einen neuen Gibeon gibt und daß die Finder so arme Schweine sind, dasse das Zeug unter aller Kanone verramschen müssen bis runter zu 100$ das Kilo. Es gab zeiten, da hamse bis zu 20$/g gezahlt und mehr.

Lange Rede, kürzester Sinn.
Du hältst Dich mit ein Bruchteil eines Promill aller Meteorite auf, wo die tkws nicht bestimmt werden können (und scheinst nur diese zu sammeln),
was Dir das Zahlenwerk demonstriert, handelt es sich um in jeder Hinsicht außergewöhnliche Ausnahmemassenfunde.

Daher waren Deine Einlassungen und Deine Anklage kein mutiger Tabubruch, sie waren schlicht dümmlich und deswegen hab ich mich dagegen verwehren müssen.

Zum vermeintlichen Markt, Käufer, Sammler schreib ich jetzt nix mehr, das wird mir zu lang und diese Diskussion hab ich schon seit Jahren an anderen Stellen, wahrscheinlich auch hier
und fürs Schreiben werd ich nicht bezahlt.  Sei nur gesagt, es gibt praktisch keine Ware, daher auch kaum Anbieter, selbst wennde im ebay Dich an den Massendingern gütlich tust, dann haste bereits nah am Finder gebaut, die Mettwelt ist winzig, daher transparent und das zeug ist so unglablich billig, weil sich noch weniger Leute dafür erwärmen können, als es Meteorite gibt.
Und das wirst mit der Zeit selbst lernen, wenn die unterschiede zwischen Meteoriten etwas anderes sein werden als die Unterschiede zwischen Marmor aus Brasilien und Marmor aus Carrara.

Zitat
Eines aber, Martin, solltest auch du einmal verinnerlichen: Du kannst dir die Sammler nicht so backen, wie du sie gerne hättest!


Ich sammel seit 25 Jahren und verklopp schonne ganze Weile.
Sei versichert, daß ich jahrelang hier in D Neulinge nach Kräften und Gewissen beraten und an die Meteorite hingeführt habe.
Daß, was es zu meiner Zeit nicht gab, weil ich ihnen damit Lehrgeld ersparen wollte (und habe). Zwo Drittel meiner zeit hab ich mit der Beratung und der Beantwortung von Fragen zugebracht, gleich ob derjenige ein Stück für 10Euro oder für 1000 oder überhaupt was kaufen wollt, auf diese Weise habe ich doch eine Reihe von Fans für unser Hobby dazugewonnen, könnten auch hier im Forum welche sein, ha ein paar haben sogar selber zu handeln angefangen.
Also erzähl mir nix von den Sammlern.
Worauf ich Wert gelegt hab bei den Neulingen war, (auch wenns aus Händlersicht unsinnig ist), dasse nix überstürzen, daß sie nicht wahllos drauf los kaufen, dasse lieber erstma Bücher lesen und nicht zu teure Stücke sich gönnen - die Vorlieben eines jeden einzelnen kristallisieren sich erst mit der Zeit, jedoch von ganz alleine aus.
Guxx - solche Leute, die keine Sammler werden und nur mal ein Stück aussem All haben wollen, denen geb ich dann eben einen netten kleinen Sikhote an die Hand. Weil Fall, weil Regmaglypte, weil nicht teuer und weils anders aussieht im Laienaug als nuja - ein Stein eben.  Einen Campo, einen Nantan kammer ihnen nicht geben, weil nach einer zeit isser kaputt. Nen W3-NWA auch nicht, der sieht eben nach nix aus. Hingegen muß ich sie warnen, vor bestimmten Pallasiten, die zwar schön, aber zu schwierig zu halten sind.
Nu und mit den Einsteigersammlern, da sagt ich eben meist, übertreibts ned mit den Eisen, grad die billigsten sind schwierig zu halten, die laufen Euch ned weg, nehmts lauch Steine dazu, da habts kein Problem. Nehmt lieber etwas klassifiziertes, oder nen Fall. Achtet auf Kruste, frische usw....
Oft hab ich ihnen sogar von meinen eigenen teureren Stücken zunächst abgeraten, stattdessen geeigneteres billigeres verkauft oder wennse sich partout was in den Kopf gesetzt und es bspw. im Ebay gesehen, es ihnen billiger und unentgeltlich von Kollegen verschaft und sie dorthin geschickt.
Guxx Speci-man, in meiner Arroganz hab ich mich sogar jahrelang gesträubt, sowas wie Campo zu verkaufen, oder aus rareren und rarsten historischen Schaschlik zu schnetzeln.
Die Kollegen hatten sich damals ans Hirn gelangt, was ich mir für Mühe mit den Leuten gegeben hatte.
Vor 3 Jahren brach hier in D bekanntlich die allgemeine Hysterie aus und die Leut trugen jeden Pfennig nur noch auf die Bank.
Der Großteil jener, die ich beraten, warfen die Vorsätze und das gelernte über Bord - geiz ist geil - war das einzige, was zählt, undse kauften wie die Blöden Campos, Dronino und Zeug vor dem ich sie stets gewarnt, plus verkrümelten sich ins ebay, weil es dort vermeintlich am billigsten war und kauften die Namen, die ich auch hatte und bezahlten dort im Schnitt 40% mehr als meine Regulären Preise und sonsz nur unklassifizierte NWAs der untersten Verwitterungskategorie. Naja, nachner Weile kamen dann die verzweifelten Stimmen - uuuh hätt ich nur gehört, mein Campo rostet, mein Brahin zerfällt, uh ist doch nix für mich, kannste mir meine Sammlung verkaufen.
Ha grad bei letzterem, daß ist ja auch sone Sache - ich hab Anfängern niemals unklassifizierte Witterwüste oder Campos und Nantans an die Hand gegeben (naja letztere auch, weil die Dinger Troubleshooter sind, die verkaufste einmal, dann biste den Kunden für immer los), sondern man muß ja immer daran denken, daß einem Neuling nachner Zeit das Sammeln doch nicht taugt.
Ja und was soll er dann mir braunen NWA-Krotzen oder (mittlerweile rostigen) Campos? Die bringt er doch nie mehr wieder los!
Nuja, die Geizwelle hab ich zwei Jahre lang abgeritten, dann wurds mir zu blöd - und seitdem bieten wir eben auch an, was die Leute in D wollen, hauen Campos ins ebay (In USA kann ich natürlich keine Campos und sowas anbieten, man hat ja einen Ruf zu verlieren, hihi.), zerschreddern Historie zum Anfixen ins ebay und Anschluß verkauf, wo die Leut dann eben freiwillig das Doppelte und Dreifache zahlen, als man selbst zu fragen wagen würd.
Kann ich hier so freimütig kundtun, denn am Verhalten hierzuland wird sich nur langsam was ändern.
Und habe meine Beratungstätigkeit weitgehend eingestellt. Hihi, daß ich mir hier einen abschreib im Forum, daß ist echte Berufskrankheit.


Dir Speci-man würd ich keine Omanis verkaufen, ich halte frische, komplette unklassifiziert NWAs mit echter schwarzer Kruste für geeigneter.
Habe gelesen, daß Du nur kaufst, "wenn der Preis stimmt", da Du aber neu bist, bezweifle ich, daß Du die Preise beurteilen kannst und verstehen könntest, warum ein Omanfund teurer, als ein gleichartiger unklassifizierter NWA sein muß.

iih jetzt müßt ich das ganze nochmal durchlesen und korrigieren....neeeeneneneeeee

So und jetzt gebt mir frei vom Forum.
Mettmann


War zu lang, die Post












Speci-Man

  • Gast
Re: Was sind TKW-Angaben wirklich wert?
« Antwort #42 am: Februar 26, 2007, 22:31:54 Nachmittag »
Hallo Mettmann!
Jetzt tut’s mir wirklich schon leid, dass du dich meinet halber so quälst. Dass Bayern leiden können wie ein Hund, ist ja mittlerweile schon sprichwörtlich.
Aber mal Spaß beiseite: Wie dein letzter Beitrag die Größenverhältnisse zurechtrückt, ist schon klasse gemacht und wie schnell du solch umfangreiche Datenmengen in kurzer Zeit herbeizauberst ist wirklich beeindruckend.  Auch was du über die Entwicklungsstadien und Kardinalfehler von Anfängern schreibst, gibt mir eine Menge Denkstoff.
Solche Analysen kann man tatsächlich für Geld nicht kaufen und ich müsste wohl für den Rest meiner Tage das Büßerhemd tragen, wenn ich dich denn tatsächlich aus dem Forum vergrault hätte.
Gruß
Speci-Man

Offline paragraf

  • Generaldirektor
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  • Beiträge: 1530
    • olishop.de
Re: Was sind TKW-Angaben wirklich wert?
« Antwort #43 am: Februar 27, 2007, 01:31:02 Vormittag »
Hallo,

ich kann es mir nicht verkneifen, Zitat aus dem Film mit Lee Marvin, "Cat Ballou - Hängen sollst Du in Wyoming":

"Darauf trinken wir einen!"

Beste Grüße

Bernd

Mettmann

  • Gast
Re: Was sind TKW-Angaben wirklich wert?
« Antwort #44 am: Februar 27, 2007, 13:59:20 Nachmittag »
Gell Speci-man,

es ist schon verblüffend, wie wenig es von dem Zeug gibt und vielen, gerade denjenigen, die in den wenigen letzten Jahren dazugekommen sind,
ist das gar nicht bewußt.
Denen fliegen in den ebays die Angebote um die Ohren, finden sich nicht durch den Nummernsalat (wissen nicht, welche NWAs zusammengehören) und ergoogeln sich etlich Webseiten von Anbietern.
Ist aber eine Art optischer Täuschung.
Das hat sich so aus den Gegebenheiten des "Meteoritenmarktes" entwickelt.
In Vor-Internetzeiten, also fast noch bis in die End90er, da gabs eine handvoll Händler weltweit, die hat man eben vielleicht einmal im Jahr auf einer Messe getroffen und sonsten hamse schön gemütlich ab und zu ihre Preislisten oder Katalogue mit der Post versandt.
Sammler gab es auch nochmal ne Ecke wenjer, also haben sich praktisch alle persönlich gekannt.

Mit dem Internet hat die Sache sich beschleunigt und es auch einen Sammlerzuwachs gegeben.
Fast jeder Meteoritenbieter hat nun seine Internetpräsenz oder ist im ebay zu Gange und diejenigen, die klassisch nur per Post und Messen arbeiten, da gibts nur ein paar Fossilien...
Die Händler mußten ins Web, weil eben es insgesamt so wenige Sammler gibt, guxx sagmer 1000 weltweit, und die recht übern Globus verstreut, so eben einfach zu erreichen sind. Wie es auch mit Web und ebay für die Sammler sehr einfach wurde, ohne Aufwand und Investitionen, selbst Mets anbieten zu können.
Zusätzlich ereignetete sich eben die NWA-Explosion, die trotz der in den vorigen Post umrissenen überschaubaren Gesamtmenge, die Anzahl der Neufunde und die Quantitäten in kürzester Zeit enorm vervielfacht hat (in einem viel größeren Ausmaß als Neusammler hinzugekommen wären), sodaß Meteorite für Wiederverkäufer und handelnde Sammler wesentlich leichter zugänglich geworden sind.

Trotzdem bleibts überschaubar.
Gehst auf diese Liste:  http://www.meteorite.com/dealer_list.htm
Da findest schon den Großteil aller bedeutenden Meteoritenhändler versammelt und es gibt nur äußerst wenige, die dort nicht vertreten sind.
Wennst die einzeln durchgehst, wirst feststellen, daß die Mehrheit kein sonderlich großes Angebot hat, daß da einige darunter sind, die nur ein paar Böllerchen haben, weiters daß sehr viele Sammler drunter sind, die das nicht beruflich betreiben, sowie daß etliche der größeren Anbieter Mets nur als Nebensparte neben ihren Haupterwerbszweig z.B. Fossilien, Minerale oder auch ganz was anders (was dort nicht ersichtlich ist), also mehr aus Spaß an der Freud betreiben.
Sodann haste noch etlich Sammler, die keene Webseite haben, die gehen eben ins US-ebay (ins dt.ebay weniger, weil zuwenig Bieter und teilweis auch zuwenig informierte Bieter), wo sie vereinzelt, manche auch regelmäßig, Stücke anbieten, um ihr Hobby zu finanzieren.
Die kann man leicht über ihre IMCA-Nummer identifizieren auf der IMCA-Webseite.  www.imca.cc
Zusätzlich gibt es noch einige Spezialisten, die sich auf mehr oder weniger eine Lokalität beschränken, oft deren Sucher sind und ausschließlich nur einen Meteoriten handeln, gibt zwo Campomänner bspw. Mehrere Sikhote- und Brahinleute. Zwo Canyon-Diablo-Heinis.
Vielfach bleibt ihnen auch nix übrig, als ebay zu machen, weilse keine oder nur wenige Messen beschicken können und v.a. weil sie von zu Haus aus kaum andere Möglichkeiten haben, Zugang zum amerikanischen Markt zu bekommen und weil sie auf einen schnellen Durchsatz angewiesen sind.
Eine weitere Begleiterscheinung sind eben die Eosterik-, Schmuck-, allg. Mineralienhändler - aber siehste, die beschränken sich auf die ganz wenigen Massenlokalitäten, also Sikhote, kleene Campos, Nantan usw. weil diese am Billigsten sind und sie sich mit teureren Lokalitäten nicht auskennen. Die kennts ja oft an den seltsamen Startpreisen oder den lustigen Beschreibungen heraus. Und da sie ihr Material direkt oder indirekt von den obig gennanten haben, sind sie im Schnitt teurer.
Gehst auf eine Messe wie Tucson, München, Ensisheim- da findst schon den Gutteil der Händler dort versammelt.

Und das ist schon der ganze "Markt".

Na und da denkt eben der Einsteiger oder der Laie, wenn er jede Woche im ebay, wo er seine Socken oder CDs kooft, bspw mehrere Monde vorbeikommen sieht, daß das nix weltbewegendes und schon gar nix seltenes sein kann, sonst täts ja nicht dort angeboten werden, und wenn er ab und zu nen Ureiliten, nen Rumurutiten oder einen Howarditen im ebay für 3 oder 5$ im Gramm abkratzen sieht, schließt er, daß es jede Menge davon geben muß und was nix koscht, kann nix wert sein - dem kann mans nur schwer plausibel machen, daß es von dem Zeug Potenzen weniger gibt, als Trüffel, Gold und Funkelstein.

Kann man ja leicht nachvollziehen:
Geb ich ins deutsche Ebay ein:   meteori*   spuckts heute 334 Treffer aus.
Such ich nach:  Salzlamp*   krieg ich 36 Ergebnisse.
Folgerung, sone Salzlampe ist 10x seltener alsn Meteorit  q.e.d
Nuja, isn Produkt.
Suchmer nach dem allseits beliebten Rosenquarz  (der hilft ja gegen Kompjuterstrahlen) - 895...  also so'n Meteorit ist 3x seltener als Rosenquarz.
Daß 1 Kilo Campo, 1 Kilo NWA-W3 praktisch so selten ist, wie 1kg Diamant, wie solltense auf die Idee kommen?

Machmer US-ebay:
1087 Treffer für Meteorite.
(29000 Treffer für Socken...)
Uh was heißtn Rosenquarz auf englisch? 
Rose quartz - nu hätt ich mir denken können.... 3620 hits - also in etwa selbe Verhältnis wie in D.
Hingegen ein Trilobit dort 4x seltener alsn Mett.

In anderen Ebays, Italien, Frankreich usw. findet man ja kaum Meteorite.

Guckmer uns das Angebot im US-ebay nur gschwind ein bisserl näher an....
Such ich nach Meteori* + Campo:  138 + nochn bisserl mehr, weil etlich nicht mehr "Campo" in den Titel schreiben, weils soviel davon gibt und so hoffen, daß vielleicht einer in die Auktion mehr schaut.
51 Sikhotes
259 Tektite
20 Canyo*
22+ Nantan
usw.

Campos und Tektite ham grad Konjunktur, 2 Jahre vorher wars bspw. Sikhote und Brahin. Kommen wird Seymchan und Muonionalusta - eine jede Lokalität hat so ihre zeit.

Also wiede siehst, das Angebot an verschiedenen Meteoriten ist dort nicht so gewaltig und grad wenn man sich die Fälle, Funde und raren Klassen anschaut, sieht man, dasse zumeist nur in kleinen oder kleinsten Portionen angeboten werden.

So einfach kann man die Optik wieder zurecht rücken.
Was man dem Einsteiger aber auch deutlich machen muß, ist, daß er aus Sammlersicht in einer großartigen Zeit angefangen hat. Er hat eine gewaltige Auswahl, alle Klassen nach belieben und zu einem sehr kleinem Bruchteil dessen, was es noch vor wenigen Jahren gekostet hat.
Das gabs in der 200jährigen Meteoritengeschichte noch nie und wirds leider auch nie mehr geben, wenn die Wüste ausläuft undse is am auslaufen...

Mettmann

 

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