Autor Thema: Vulkanische Bombe  (Gelesen 18390 mal)

Offline speul

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Re: Vulkanische Bombe
« Antwort #15 am: August 15, 2012, 17:48:06 Nachmittag »
Hallo Holger,
na endlich kann ich bei den Fotos wenigstens den Basalt nachvollziehen.
Okay, bei Dir war ich mir sicher, dass es einer ist, aber gesehen habe ich ihn nicht wirklich.
Denke das Stück ist einfach tektonisch beansprucht und dann so brekziniert.
Grüße
speul
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Offline Buchit

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Re: Vulkanische Bombe
« Antwort #16 am: August 15, 2012, 19:21:42 Nachmittag »
Hallo Jörg, Hallo Speul,

nun, ich muss gestehen: Mich haben die neuen Bilder noch mehr verunsichert.  :nixweiss: Ein Basalt ist möglich, aber mit Sicherheit könnte ich das nicht sagen. Die Brekziierung würde ich aber auch als tektonisch ansprechen.

Kann nicht mal jemand eine tragbare Gesteinsbestimmungsmaschine erfinden? :laughing:

Gruß,
Holger

Offline speul

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Re: Vulkanische Bombe
« Antwort #17 am: August 15, 2012, 21:01:54 Nachmittag »
Zitat
Kann nicht mal jemand eine tragbare Gesteinsbestimmungsmaschine erfinden?

gibts doch schon, ist gerade auf dem Mars unterwegs, aber mein Budget gibts grade nicht her, aber "Manchmal möchte ich schon mit ..."
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Offline JFJ

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Re: Vulkanische Bombe
« Antwort #18 am: August 15, 2012, 21:09:50 Nachmittag »
Hallo,

erstmal vielen Dank für die vielen bisherigen Antworten  :super:
Also, einen Basalt sehe ich als ziemlich gesichert an, habe auch etwas Olivin entdeckt (kann ich mit meinem bescheidenem Fotoapparat jedoch leider nicht darstellen).
Nun, da so viele von Brekziierung schreiben, mehme ich das mal an (obwohl mir Schocklinien in einem Mare-Basalt vieeeel lieber gewesen wären)
:weissefahne: Nee, war nur Quatsch.
Dann habe ich die weißen Linien wohl falsch interpretiert. Ich davon ausgegangen, dass sie Abkühlungsrisse darstellen.
Aber mit einer Brekzie, und sekundärer Mineralfüllung der Klüfte, welche die Linien darstellen, kann ich mich gut anfreunden (obwohl, gab es helle Linien nicht auch mal in einem LUN ...).
Bin ja schon ruhig  :imsorry:
Ich hatte eine Brekzie auch mit ausgeschlossen, da die hellen Linien den Rundungen des Gesteins folgen, und deshalb auf eine Bombe getippt.
Lasse mich aber gerne eines besseren belehren.
Vielleicht stellen diese ja die "Sollbruchstellen" im Gestein dar, an welchen es doch abgerollt ist, deshalb die Linien im Gesteinsverlauf.

Also, erst mal vielen Dank, vielleicht fällt wem ja noch mehr dazu ein.

 :prostbier: Jörg
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Offline JFJ

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Re: Vulkanische Bombe
« Antwort #19 am: August 22, 2012, 20:29:55 Nachmittag »
Hallo,

mir ist an dem merkwürdigen Gestein noch etwas anderes aufgefallen, was ich bisher noch nicht erwähnt hatte, sorry:
Auf der Oberfläche sind Strukturen vorhanden, welche wie fest verbackener Sand aussehen.
Aber nur an der Gesteinsoberfläche.
Im basaltischen Gestein (s. Sägefläche) sind sie nicht vorhanden - nur außen.

Wie bringe ich dieses jetzt mit einer Genese als Brekzie in Verbindung?
Bin immer noch ein wenig ratlos.

Viele Grüsse und Glück Auf!
Jörg
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Offline speul

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Re: Vulkanische Bombe
« Antwort #20 am: August 22, 2012, 20:51:46 Nachmittag »
Zitat
Wie bringe ich dieses jetzt mit einer Genese als Brekzie in Verbindung?


gar nicht, halte ich für eine deutlich jüngere Bildung, evtl. erst am Fundort, nicht am Entstehungsort
Grüße
speul
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Offline JFJ

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Re: Vulkanische Bombe
« Antwort #21 am: August 22, 2012, 21:25:32 Nachmittag »
Hallo Speul,

danke für die Antwort.
Es kommt Licht ins Dunkel  :super:

Beste Grüsse
Jörg
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Offline ironmet

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Re: Vulkanische Bombe
« Antwort #22 am: September 01, 2012, 00:02:54 Vormittag »
Hallo Jörg, :winke:

leider konnte ich das Thema ne Weile nicht weiter verfolgen und habe mir eben alles durchgelesen.
So richtig Licht im Dunkel ist ja noch nicht....
Wenn Du vielleicht ne Probe davon abgeben kannst...ich glaube ich habe etwas Lust auf nen Dünnschliff bekommen.....vielleicht auch zwei.. :fluester:

Viele Grüße Mirko :prostbier:

Offline JFJ

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Re: Vulkanische Bombe
« Antwort #23 am: September 01, 2012, 13:26:52 Nachmittag »
Hallo Mirko  :hut:

Zitat
ich glaube ich habe etwas Lust auf nen Dünnschliff bekommen.....
  :pro:

Super, geht gleich Montag früh auf die Reise.

Beste Grüsse
 :winke: Jörg
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Offline ironmet

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Re: Vulkanische Bombe
« Antwort #24 am: September 02, 2012, 00:19:20 Vormittag »
Super, geht gleich Montag früh auf die Reise.

Beste Grüsse
 :winke: Jörg

Hallo Jörg,

 :super: :super:  das klingt Spitze!!

Viele Grüße Mirko

Offline ironmet

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Re: Vulkanische Bombe
« Antwort #25 am: September 25, 2012, 14:26:41 Nachmittag »
Hallo Leute,

Jörg hatte mir ja vor geraumer Zeit eine Probe von dem Material zukommen lassen.
Daraus wollte ich ja ein oder auch zwei Dünnschliffe herstellen.
Man man man, es ist garnicht so einfach von dem Material eine brauchbare Probe zuzuschneiden.
Trotz guter Imprägnierung zerfällt einem das Material beim schneiden nur so in den Händen.
Die Risse sind auch nicht wirklich gut saugfähig.
Aber was will man von einem Gestein auch verlangen bzw. erwarten, welches quasi nur aus Rissen besteht. :dizzy:

Auf jeden Fall habe ich es nach einigen Tagen und sich ständig wiederholenden Abläufen geschafft, zwei Proben für Dünnschliffe vorzubereiten.
Jetzt, wo die Proben poliert und auf Glas geklebt sind, kann man schon besser ins innere schauen.
Habe daher mal die Probe unters Mikroskop gelegt.
Hm.....also irgendwie ist das für mich kein Basalt.
Da würde ich eher Peter5 zustimmen, die Idee mit dem Sedimentit.
Es sieht nach einer feinkörnigen Matrix aus...ähnlich einem Sandstein vielleicht... :nixweiss: ??
Aber da reichen meine Erfahrungen ja auch noch nicht aus, eine klare Aussage zu treffen.
Jedenfalls, bis der Dünnschliff dann fertig ist, können die Spezis hier gern nochmal schauen, ob sie was
erkennen, was zur Einschätzung beiträgt.

Hier erstmal der Glasträger mit der dicken Probe und einem Detail-Foto.

Viele Grüße Mirko

Offline ironmet

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Re: Vulkanische Bombe
« Antwort #26 am: September 25, 2012, 14:30:59 Nachmittag »
Und hier nun die Mikroskopaufnahmen in den Vergrößerungen 25x und 63x

Offline ironmet

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Re: Vulkanische Bombe
« Antwort #27 am: September 25, 2012, 14:32:47 Nachmittag »
Und hier noch eine Aufnahme mit 100x Vergrößerung

Plagioklas

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Re: Vulkanische Bombe
« Antwort #28 am: September 25, 2012, 14:44:59 Nachmittag »
Könnte eine Art Tuff sein. Bin mal gespannt, wie es unter dem Mikroskop im TS kommt.

Offline schwarzwaldmineraloge

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Re: Vulkanische Bombe
« Antwort #29 am: September 25, 2012, 16:26:32 Nachmittag »
Hallo,

Schwierig zu sagen, was es ist. In jedem Fall keine Bombe. Neben dem blasigen lockeren Aufbau hast du meist eine Rötung durch Hochtemperaturoxidation (Magnetit zu Hämatit) während des Fluges.

Mit Vorbehalt entweder ein intermediärer Vulkanit (Richtung Phonolit oder Andesit oder Tinguait) oder eine Grauwacke. Gerade Andesit und Grauwacke sehen sich oft sehr ähnlich.

Da hilft meines Erachtens nur ein Dünnschliff. In einer Grauwacke sollten die einzelnen Körner gerundet sein und ein höherer Anteil an Tonfetzen bzw. Ton- und Kieselschieferfragmenten vorhanden sein, in einem intermediären Vulkanit frische sollten Feldspäte zu sehen sein, die in der Grauwacke häufig bereits in Tonminerale zersetzt sind. Daneben treten in den Vulkaniten für gewöhnlich Kristalle von Augit und/oder Hornblende auf.

Glück Auf!
Sebastian
Diplom-Mineraloge

 

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