Also ich pers. find die Deutung von Rahlf Hansen, daß die Himmelsscheibe die Plejaden-Schaltregel darstellt (um Mond- und Sonnenjahr zu synchronisieren und zu bestimmen, wann Schaltzeiten eingefügt werden müssen) frappierend schlüssig.
Insbesondere auch durch die 32 Abzählsternchen.
Wie sie im alten Mesopotamien bekannt war und bspw. im MUL.APIN genannt wird.
Als solches Kalendarium wäre die Scheibe orts- (und im übrigen auch zeitunabhängig) verwendbar.
Die Bögen, die ortsabhängig sind, weil sie die Auf-und Untergangspunkte der Sonne am Horizont zwischen den Sonnwenden zeigen oder mit denen Geländemarken oder astronomische Bauten anvisiert werden, um weiß der Deibel was zu bestimmen, sollen ja später hinzugefügt worden sein und das Gold aus anderen Quellen stammen.
Und man fragt sich ja schon, warum darauf ausgerechnet die Plejaden verewigt sind.
Mir ists zu dürftig, wenn da gesagt wird, ja der Hesiod hätt gschrirm, die seien für Aussaat und Ernte wichtig. Da nehm ich die Georgica vom ollen Ovid her, und les, wenn der Arktur in der Abenddämmerung untergeht, dann mußt Linsen säen, das andere Zeug wird nix...und zig andere Bspe.
Indes die Plejaden bei den Sumerern, Babyloniern, Assyrern schon eine herausragende Bedeutung gehabt haben.
(Warenverkehr (und damit die Chance auf Kulturtransfer) in den Mittelmeerraum und weiter ist ja belegt für die Bronzezeit. Nur ist halt schwer, mit den wenigen Zeugnissen und wenns dann in eine nichtschriftliche Kultur geht).
Da würde es, bei so einer praktischen Gedächtnisstütze, die für alle Zeit genutzt werden kann, nicht recht passen, ein einmaliges und flüchtiges Ereignis wie eine Rauchspur oder ein paar psychedelische Sonnenuntergänge zu verewigen.
Und Morasko, mal herumgegoogelt, gab Datierungen mit verschiedenen Methoden und man scheint sich insgesamt schon einig zu sein, daß 5000 Jahre paßt;
liegt einfach zu früh für die Scheibe.
Aber ist ja nur meine bescheidene Laienansicht
und nix gwiiß, woaß ma ned. Sonst wärs ja auch nicht so spannend.
Mettmann