Autor Thema: Helle Kruste, dunkle Matrix  (Gelesen 9248 mal)

Offline gsac

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Re: Helle Kruste, dunkle Matrix
« Antwort #30 am: Juli 01, 2019, 13:23:14 Nachmittag »
Da du mir rätst, mich mit Fachliteratur zu befassen, frage ich dich: kannst du mir ein gutes Buch empfehlen, dass auch für Laien verständlich geschrieben ist?

Wenn es ein deutschsprachiger "Klassiker" sein soll, halbwegs auf dem Weg zur Moderne, und also nix ganz Antikes, nimmst "den Bühler", der ist immer noch lesenswert und es hat viele Bilder darin:

Rolf W. Bühler
"METEORITE - Urmaterie aus dem interplanetaren Raum"
Weltbild Verlag GmbH, Augsburg 1992
(c) by Birkhäuser Verlag, Basel

Schwimmt gelegentlich immer noch mal im Ebay etc vorbei, wertig aufgemacht als Hardcover und mit vielen Fotos drin, und ist nicht allzu teuer. Wenn Du damit durch bist, gern auch mehr Tips. Mehr habe ich an dieser Stelle nicht dazu zu sagen.

Alex

Oder hier, ist doch fast schon geschenkt...
https://www.zvab.com/servlet/SearchResults?sts=t&cm_sp=SearchF-_-home-_-Results&kn=&an=B%FChler&tn=Meteorites&isbn=

« Letzte Änderung: Juli 01, 2019, 14:21:10 Nachmittag von gsac »

Offline Steinpilz

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Re: Helle Kruste, dunkle Matrix
« Antwort #31 am: Juli 01, 2019, 15:29:15 Nachmittag »
Hallo Anarchist,
vielleicht noch zum Abschluss zu diesem Stein, noch eine Bemerkung zur „Kruste“ bzw. „Rinde“ oder oberflächlichen Schicht des Steins.

Es gibt farbliche Auffälligkeiten an der äußeren Schicht, die offensichtlich so weit von Fliesslinien entfernt sind, wie es nur geht. Da es mir geholfen hätte, zu wissen, wodurch diese farblichen Auffälligkeiten entstehen, habe ich versucht, so gut wie möglich zu beschreiben, was ich meine. Aber naja, funzt halt nicht alles...

, ich aber zumindest dachte, dass die farblichen Auffälligkeiten schon so aussehen, als ob Hitzeeinwirkung einen Teil der Oberfläche angeschmolzen hätte und dadurch so etwas wie Fliesslinien entstanden sind. Und ich muss leider auch sagen, dass dieser Stein am ehesten Ähnlichkeit hatte mit dem, was ich auf strahlen.org gesehen habe.

Laienhaft ausgedrückt ist das die sogen. An-, Ver-, oder nur witterungsschicht, die alle Steine aufweisen. Nur ist sie je nach Gesteinsart mal stärker und mal weniger stark ausgeprägt und hängt auch stark vom Zeitraum und der verschiedenen Arten der Einwirkungen auf ihn ab.
Mettmann hat das schon weiter oben, bezogen auf Meteoriten, erläutert. Das trifft aber ähnlich auch auf  die Geschiebe zu, zu der Dein Sandstein hier gehören dürfte.
Da diese äußeren Einwirkungen (Regen, Bodenchemie, Hitze, Kälte, Druck usw.) so komplex sind, wird sich nur – wenn überhaupt - in einem Labor mehr oder weniger vollständig klären lassen, was genau die „Anwitterungsschicht“ auf Deinem Stein so geformt hat, wie sie sich Dir heute darstellt.
Ich habe Dir hier mal zwei Bilder von einen Kalkstein angehängt, der eine sehr ausgeprägte „Anwitterungsschicht“ aufweist, teilweise bis 6mm stark. Vielleicht wirds dann klarer.

 :hut:         

Offline Mettmann

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Re: Helle Kruste, dunkle Matrix
« Antwort #32 am: Juli 01, 2019, 15:30:35 Nachmittag »
Gell Oheim!
Frau Emma Barrett wurde erst in den 60ern überregional bekannt und zwar dann bereits als Legende des Barrelhouse Pianos, obschon sie bereits 1923 ihre ersten Aufnahmen hatte.
Zu der späten Zeit lieferte sie übrigens eine feine Einspielung jener Nummer, die der Meister der Tonsetzungskunst Spencer Williams (heute noch bekannt durch das Sad-and-Lonely-Lied) 1915 kunstreich ersonnen hat, ab
und die uns allen als die Erkennungsmelodie von Andi Kah & The Drusy Vugs geläufig ist:
Der Tishomingo Blues.
https://www.youtube.com/watch?v=om25wcsdcXw


Den Buehler hatt ich erm in meinem Geschreibsel schon zwomal empfohlen,
daher auch meine Ungehaltenheit.

 :prostbier:
Mettmann
« Letzte Änderung: Juli 01, 2019, 16:10:59 Nachmittag von Mettmann »
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Offline lithoraptor

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Re: Helle Kruste, dunkle Matrix
« Antwort #33 am: Juli 01, 2019, 16:15:15 Nachmittag »
 :troll:

Offline Sikhote

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Re: Helle Kruste, dunkle Matrix
« Antwort #34 am: Juli 01, 2019, 16:17:13 Nachmittag »
Da du mir rätst, mich mit Fachliteratur zu befassen, frage ich dich: kannst du mir ein gutes Buch empfehlen, dass auch für Laien verständlich geschrieben ist?


Offline Sikhote

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Re: Helle Kruste, dunkle Matrix
« Antwort #35 am: Juli 01, 2019, 16:19:41 Nachmittag »
Und natürlich die "Kleine Meteoritenkunde" von F.Heide und F. Wlotzka. In der 3. Ausgabe von 1988 steht schon alles drin, was man über Meteorite wissen sollte. Davon gibt es auch eine englische Ausgabe.

Und wenn du ein preiswertes (Bilder)-Taschenbuch haben möchtest, schaff dir die "Steine des Himmels" von Jochen Schlüter an.

Nach ein paar Lesestunden bist du sicher ein bischen klüger.

Grüße
Sigrid

Offline gsac

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Re: Helle Kruste, dunkle Matrix
« Antwort #36 am: Juli 01, 2019, 16:37:03 Nachmittag »
Gell Oheim!
Frau Emma Barrett wurde erst in den 60ern überregional bekannt und zwar dann bereits als Legende des Barrelhouse Pianos, obschon sie bereits 1923 ihre ersten Aufnahmen hatte.

Nur mal am Rande - Duplizität der Ereignisse, denn so ein Musikerlebnis hatte ich auf genau dieser Strecke schon mal. Ich war neulich in Prag, mit der Bahn via Berlin. Da hab ich diese ganz berühmte und oft gecoverte Nummer von Scrapper Blackwell sehr schön nachgespielt erlebt, hier das Original:
https://www.youtube.com/watch?v=626pNZB8xXE

Überhaupt ist der IC der Ceske Drahy (Kiel - Praha und auch retour) ein Erlebnis, allein schon der Küche wegen, denn die kochen noch auf echten Herdplatten und nicht mit ner Mikrowelle wie in unseren ICEs, und da kriegst Du ein Svicková und einen tollen Palatschinken etc. Plus Plsenske Prazdroj natürlich.

Ja, der Bühler ist immer eine gute Empfäählung. Auch Sigrids Tip mit dem Heide ("Kleine Meteoritenkunde") ist sehr gut, da sind allerdings weniger Bilder drin, trotzdem auch ein Klassiker. Und wer die "blumige", na ja etwas gewöhnungsbedürftige Sprache aus den Sechzigern noch mag, holt sich den Boschke ("Erde von anderen Sternen"). Diese drei waren auch mal meine Starter...

Oheim Alex

Offline Sikhote

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Re: Helle Kruste, dunkle Matrix
« Antwort #37 am: Juli 01, 2019, 16:44:59 Nachmittag »


 Und wer die blumige, na ja etwas gewöhnungsbedürftige Sprache aus den Sechzigern noch mag, holt sich den Boschke ("Erde von anderen Sternen"). Diese drei waren auch mal meine Starter...

Alex


"Erde von anderen Sternen" auch unbedingt lesen!

 :kiss: Sigrid



P.S. Hab  die empfohlenen 4 deutschsprachigen Bücher mit anderen Doubletten in Ensisheim bei Marc Jost gegen einen schönen Imilac getauscht.  :smile:

Offline gsac

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Re: Helle Kruste, dunkle Matrix
« Antwort #38 am: Juli 01, 2019, 16:49:24 Nachmittag »
"Erde von anderen Sternen" auch unbedingt lesen!

Ja, das liest sich eher beinahe schon romanhaft, aber ziemlich fesselnd! Ich kann mich an den
ollen Boschke noch gut erinnern, der hatte auch mal eine Sendung im Fernsehen, ich glaube
das war noch vor dem Prof. Haber...

Alex

Offline gsac

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Re: Helle Kruste, dunkle Matrix
« Antwort #39 am: Juli 01, 2019, 17:08:57 Nachmittag »
P.S. Hab  die empfohlenen 4 deutschsprachigen Bücher mit anderen Doubletten in Ensisheim bei Marc Jost gegen einen schönen Imilac getauscht.  :smile:

Das mit den "Doubletten" beruhigt mich, Sigrid, sonst hätte ich es nicht ganz verstanden, dass man solche Klassiker abgibt, auch wenn man sie schon etliche Male gelesen hat. Den Heide habe ich, schrieb ich glaube ich schon mal mit Bildbeitrag, in vier Versionen incl. der englischsprachigen, die erste davon aus 1934. Davon könnte ich mich wirklich nicht so ohne weiteres trennen, nicht mal gegen einen schönen Imilac ...den ich natürlich auch habe, wenn auch nicht aus den jetzt gemachten Neufunden dort!  :einaugeblinzel:

Alex

Offline Mettmann

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Re: Helle Kruste, dunkle Matrix
« Antwort #40 am: Juli 01, 2019, 17:38:03 Nachmittag »
Geh Oheim, man kann niemals nur einen essen davon,
weswegen Palatschinken die Pluralform ist. Und zwar zu einem Feminimum, was von lat. placenta = Kuchen kimbt.
Hint: Dalken&Liwanzen bloß ned im Schmalz nausbacken..

Wir müssen und aber dem Thread wieder nähern:
Hihihi...
https://www.youtube.com/watch?v=bhW4EOK78Gg

Ich find, auch verdient, ein moderner Klassiker zu werden, hätt:

Brandstätter, Ferrière, Köberl:  Meteorite - Zeitzeugen der Entstehung des Sonnensystems.

(Ist von den nun vier genannten Einführenden das Bestbebilderte)

und damit es vom lithoraptor für uns zwei ob unserer zwanglosen Plauderei nicht auch heißt:  Trollhättan
und um einen mehr allgemein-kompatiblen Musikgeschmack einzubinden,
sei nur erwähnt - daß guxxu youtube
es eine Gruppe gibt, die sich passend zum Thread nennt: Patiently Awaiting for the Meteorite
und deren Album heißt:  Canyon Diablo
deren Œuvre ich aber noch nicht gesichtet habe (und vielleicht beauftragt die IMCA sie, eine Stadionhymne nen?)

Nephew on the run
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Offline gsac

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Re: Helle Kruste, dunkle Matrix
« Antwort #41 am: Juli 01, 2019, 18:01:24 Nachmittag »
Ich find, auch verdient, ein moderner Klassiker zu werden, hätt:
Brandstätter, Ferrière, Köberl:  Meteorite - Zeitzeugen der Entstehung des Sonnensystems.

Ja, durchaus! Dem Brandstätter und dem Ferrière konnte ich sogar schon die Hand schütteln
und ich glaube, ich habe sogar ein signiertes Exemplar, aber den Köberl habe ich leider nicht
mehr kennengelernt, schade. Das waren andere Zeiten.

Übrigens: wer ein richtig schönes, also RICHTIG SCHÖNES!! Museum für Meteorite besuchen
will, der fährt nach Wien, ins Naturhistorische Museum! Saal V, und auf dem ersten Absatz
der Treppe nach oben links, abseits vom Saal V (...für den rechts vom Eingang parterre bleiben,
geradeaus laufen und dann links) also direkt vom Eingang her straight forward zur Treppe, ist
ein meteoritisches Highlight par excellence - das nicht auslassen! Falls sie es von dort nicht
inzwischen woanders hin verpflanzt haben, denn ich war schon einige Jahre nicht mehr da
und es wurde viel verändert, auch im berühmten Saal V.

Man kann da, glaube ich, kaum mehr was rausholen, sie tauschen oder verkaufen nix (mehr),
falls ich es richtig erinnere. Man darf allerdings spenden - Geld oder Sammlungen ... und auch
Förderer werden. Vielleicht liest Herbert Raab hier noch mit, oder andere Leute aus Felix Austria,
die das genauer wissen oder erläutern können.

Alex

Offline gsac

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Re: Helle Kruste, dunkle Matrix
« Antwort #42 am: Juli 01, 2019, 18:21:58 Nachmittag »
Patiently Awaiting for the Meteorite

Wo haben die denn ihren Schulabschluss gemacht? Oder sehe ich hier was
pfaltsch?

Also entweder "Patiently Awaiting the Meteorite" oder "Patiently Waiting
for the Meteorite"! Oder nennt sich das künstlerische Freiheit? Hier müsste
jetzt unser geschätzter Experte Thin Section auch mal eingreifen...

Alex

Offline Thin Section

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Re: Helle Kruste, dunkle Matrix
« Antwort #43 am: Juli 01, 2019, 20:12:32 Nachmittag »
Alex, Du siehst das richtig. Auf das Verb await muss erst mal ein "wen oder was" folgen. Erst dann kann ein for folgen. Beispiel: Several men are awaiting trial for robbery... also: wegen Raubes. Vielleicht soll es eine umgangssprachliche Version von We are patiently waiting for the meteorite sein. Hier könnte are waiting in der Alltagssprache zu a'waitin' werden. Ist aber eher unwahrscheinlich!

Bernd  :winke:
(247553) Berndpauli = 2002 RV234

Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, dass die Dummen todsicher und die Intelligenten voller Zweifel sind. (Bertrand Russell, britischer Philosoph und Mathematiker).

Offline Mettmann

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Re: Helle Kruste, dunkle Matrix
« Antwort #44 am: Juli 01, 2019, 20:19:25 Nachmittag »
Hups:    Der Nephew is den Oheim (unbedingt Akkusativ) am Winken.

Ich nix Schul - schneller getippt als gedenkt; selbstverständlich das transitive Verb:
Patiently Awaiting the Meteorite,

ev. in Anlehnung an die Grußformel als es noch Schriftverkehr gab. (eagerly awaiting your response)

Und auf zwoerlei Weis zu interpretieren, entweder es handelt sich bei der Gruppe um Meteoritenfreunde, die ganz so wie es in Schleswig-Holstein auch üblich ist, mangels realistischer Möglichkeiten sich damit abgefunden haben, auf den nächsten Fall geduldig warten zu müssen
oder aber und womöglich wahrscheinlicher, da deren Albumcover ein Dinosaurier ziert, eher gallo-keltisch, daß Ihnen der Himmel auf den Kopf fällt....   also daß sie mit melancholischem Gleichmut das Ende der Welt erwarten.

Aber nun hat uns das munter glucksende Gebirgsbächlein unserer erfrischenden Konversation wiedrum fortgetragen; sollten derlei Finessen in einen andern Zwirn drehen, z.B. "Mettmucke".

Nur eins zum Schluß, du schreibst oben so.. sag mal, der Köberl ist doch ned gstorm???
Hoffentlich nur Deine Vergreisung oder?

Du meintest wohl den unvergessenen Gero Kurat?

Besorgter Nephew
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