Autor Thema: Tagesbolide 6.4. ~15.34 MESZ (13.34 UT) Bayern/Österreich  (Gelesen 9477 mal)

Offline Flo

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Re: Tagesbolide 6.4. ~15.34 MESZ (13.34 UT) Bayern/Österreich
« Antwort #60 am: April 10, 2020, 11:34:52 Vormittag »
Hoppla...

In meiner ersten Streufeld-Berechnung hatte sich ein Fehler durch einen falsch eingestellten Simulations-Parameter eingeschlichen, hier die neue Version:
http://schweidl.gmxhome.de/impactsim/EN060420_v3a-Streufeld.kml

Peinlich, wenn man mit seinem eigenen Programm nicht umgehen kann!  :platt:

Offline hugojun

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Re: Tagesbolide 6.4. ~15.34 MESZ (13.34 UT) Bayern/Österreich
« Antwort #61 am: April 10, 2020, 11:43:17 Vormittag »
Österreich ist wieder im Rennen  :laola:

na ja  fast

Darf man erfahren, welcher Parameter geändert wurde?
Dein Basispunkt rückt näher an mein Fehler-Dreieck?

Jürgen

Offline Ben Austria

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Re: Tagesbolide 6.4. ~15.34 MESZ (13.34 UT) Bayern/Österreich
« Antwort #62 am: April 10, 2020, 11:48:20 Vormittag »
Nur weiter so  :super:

Offline Murchison´s friend

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Re: Tagesbolide 6.4. ~15.34 MESZ (13.34 UT) Bayern/Österreich
« Antwort #63 am: April 10, 2020, 11:48:43 Vormittag »
schade, ich sehe nix !!!

LG,
Michael


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Offline Ben Austria

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Re: Tagesbolide 6.4. ~15.34 MESZ (13.34 UT) Bayern/Österreich
« Antwort #64 am: April 10, 2020, 11:50:46 Vormittag »
Hallo Michael,

lade dir zB "GoogleEarth" runter, dann kann die KML-Datei geöffnet werden.

LG
Ben

Offline Flo

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Re: Tagesbolide 6.4. ~15.34 MESZ (13.34 UT) Bayern/Österreich
« Antwort #65 am: April 10, 2020, 11:57:46 Vormittag »
Darf man erfahren, welcher Parameter geändert wurde?
Dein Basispunkt rückt näher an mein Fehler-Dreieck?

Na klar! Ich hatte aus der Leuchtflug-Simulation meinen Parameter für die Endhöhe aus Versehen bei rund 20000 m stehen lassen. Für das Streufeld muss er natürlich bis zum Boden fliegen...

Offline Murchison´s friend

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Re: Tagesbolide 6.4. ~15.34 MESZ (13.34 UT) Bayern/Österreich
« Antwort #66 am: April 10, 2020, 11:59:19 Vormittag »
danke Ben,

unser Internet funktioniert zwar gerade wieder mal fast gar nicht, aber ich versuchs !

LG,
Michael


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Offline hugojun

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Re: Tagesbolide 6.4. ~15.34 MESZ (13.34 UT) Bayern/Österreich
« Antwort #67 am: April 10, 2020, 12:03:06 Nachmittag »
„EN060420“ ; gibt es Bilder aus dem deutschen Feuerkugel-Netz?

Offline Flo

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Re: Tagesbolide 6.4. ~15.34 MESZ (13.34 UT) Bayern/Österreich
« Antwort #68 am: April 10, 2020, 12:22:52 Nachmittag »
Meines Wissens noch nicht! Ich bins halt so gewohnt und ich brauchte einen vorläufigen Arbeitstitel.

Ich möchte ja auch kein Scharmützel zwischen Österreich und Deutschland vom Zaun brechen, ob man ihn nun "Hallein" oder "Königssee" nennen soll! :weissefahne:

Offline Eckard

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Re: Tagesbolide 6.4. ~15.34 MESZ (13.34 UT) Bayern/Österreich
« Antwort #69 am: April 10, 2020, 14:13:34 Nachmittag »
Hallo Florian,

nenn ihn doch einfach Grenzgänger. :einaugeblinzel:

Besten Gruß
 :winke:
Eckard
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Re: Tagesbolide 6.4. ~15.34 MESZ (13.34 UT) Bayern/Österreich
« Antwort #70 am: April 10, 2020, 19:53:01 Nachmittag »
Auf jeden Fall überlassen wir ihn diesmal den Österreichern,
wir Bayern fürchten uns zumindest zu sehr,
wie der Münchner Merkur in Gestalt von Dirk Walter & Klaus-Maria Mehr berichten
(Das Käseblatt, das auch Betelgeuze so schröcklich aufgemacht).

https://www.merkur.de/bayern/feuerkugel-bayern-lichtblitz-meteroit-expert-feuer-entdeckung-spektakulaer-zr-13125406.html

(Arbeitsname?
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Offline Sikhote

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Re: Tagesbolide 6.4. ~15.34 MESZ (13.34 UT) Bayern/Österreich
« Antwort #71 am: April 10, 2020, 20:58:14 Nachmittag »
Österreich ist wieder im Rennen  :laola:

na ja  fast

Darf man erfahren, welcher Parameter geändert wurde?
Dein Basispunkt rückt näher an mein Fehler-Dreieck?

Jürgen

Hauptsache es wird etwas gefunden, egal wo!  :wc:

Grüße
Sigrid

Offline Chrisl

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Re: Tagesbolide 6.4. ~15.34 MESZ (13.34 UT) Bayern/Österreich
« Antwort #72 am: April 11, 2020, 11:02:23 Vormittag »
Hallo zusammen,

auch im Meteoros-Forum (AKM-Forum) wurde die Frage gestellt, ob die seismischen Messungen der ZAMG zur Bestmmung herangezogen werden können.

Seit diese Daten veröffentlich wurden (die Qualität der Grafik könnte besser sein...) bemühe ich mich, über die Laufzeiten des Schalls einen gemeinsamen Ursprungspunkt der Schallquelle zu ermitteln.
Da die genauen GPS-Koordinaten und die Seehöhe der ZAMG Meßstationen LESA, KBA und BIOA auch online zu finden sind, ist das eine relativ einfache Übung:
https://www.zamg.ac.at/cms/de/images/geophysik/erdbeben/erdbebenmessnetz-2019-11-1200dpi


Allerdings ergeben die Ergebnisse nicht unbedingt Sinn bzw. stimmen nicht mit dem bisherigen Erkenntnisstand überein.

Knackpunkt ist der Zeitpunkt, an dem das gemeinsam wahrnehmbare Schallereignis stattgefunden hat. Da der Meteoroid auch im Dunkelflug noch mehrfache Schallgeschwindigkeit hat, überholt er seine eigenen Schallwellen und man wird den ersten Schallstoß wohl erst dann wahrnehmen, wenn der Meteoroid die Schallgeschwindigkeit unterschreitet.

Rein gefühlsmäßig hätte ich diesen Transit von Über- auf Unterschallgeschwindigkeit auf 4 Sekunden nach dem Endblitz (Terminal Flash) der Leuchterscheinung angenommen. Von den Dashcam Aufnahmen kann man den Terminal Flash auf 15:33:32 terminisieren.

Von da an ist man nur mehr eine Exceltabelle vom Ergebnis entfernt.
Von der ermittelten Laufzeit ab dem Über-/Unterschallpunkt bekommt man mit der Schallgeschwindigkeit die Distanz. Mit Hilfe des alten Pythagoras und unter iterativer Annahme von Höhen (Seehöhe der Station vorher abziehen) kann man die horizontale Strecke am Boden bestimmen und in Google Earth als Kreis von jeder Maßstation aus auftragen.
Dass die Schallgeschwindigkeit nicht perfekt dem Wert von 343m/s entspricht, ist bewußt, allfällige Abweichungen treffen aber auf alle 3 Stationen (welche sich übrigens schön im Dreieck rund um das Meteorereignis befinden) zu.

Ergebnis:
Die drei Kreise schneiden sich nur bei Annahme einer Höhe des Über-/Unterschallpunktes von 27.000m perfekt.
Bei geringeren Höhen wird das Fehlerdreieck immer größer und wandert zudem deutlich nach nord-westen aus.

Der gemeinsame Schnittpunkt der Kreise liegt dabei jedoch 14-18km nord-nord östlich vom bisher errechneten Ende der Leuchtspur entfernt.
Ich hänge mal 2 AUsschnitte aus GE an.

Wenn jemand die geaue Berechnung haben möchte, bitte per PM anfragen.

Vielleicht könnt Ihr mir sagen, was Ihr davon haltet, bzw. wo vielleicht ein Denkfehler ist.

LG
Christian


 




Offline Flo

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Re: Tagesbolide 6.4. ~15.34 MESZ (13.34 UT) Bayern/Österreich
« Antwort #73 am: April 11, 2020, 12:00:11 Nachmittag »
Hallo Christian,

ich glaube, dass man hier tatsächlich die Temperaturabhängigkeit der Schallwellen nicht vernachlässigen darf!

Hier das zeitinterpolierte Temperaturprofil für den 6. April 2020 um 13:34 Uhr für Oberschleißheim (mit reduzierten Intervallen aus Platzgründen hier im Forum):

491.7827614978887   16.048   
1356.7693392192014   8.333153009813808
2014.0733739859425   4.766950157782414
3010.0509710032493   -1.3203647997709327
4164.9640308083035   -6.375775520494784
5034.957646411378   -11.727569882397525
6161.243377901614   -20.28435562391951
7051.402676068246   -27.062150655808686
8507.64112034021   -39.19089204852653
9157.855322720017   -44.84225571507025
10025.556708885822   -51.75651078183325
11173.500133506954   -60.311181474177204
12018.135075981729   -66.7617138217733
13035.514371558558   -62.9659493819013
14067.66144094849   -58.42999999999999
15130.748023999855   -59.039
16283.396953564603   -59.822
17039.835777455475   -60.48523828975113
18008.886632338166   -61.31797816888577
19085.74205567455   -62.58289774362874
20028.716698537115   -63.60390252585366
21056.306428573094   -61.38625074119039
22173.742672068067   -61.91804870872822
23031.348885426763   -62.635963987488914
24283.109992826823   -63.28273662464604
25208.87179816328   -60.9
26361.753941358533   -60.9
28113.503974641673   -54.3
29237.961763183586   -53.9
30003.660101561807   -48.5
31360.83242700575   -51.7
31880.778414909728   -48.9

Die Höhenangaben wurden von geopotentielle Metern auf geometrsiche Höhen umgerechnet.

In großen Höhen herrscht eine sehr niedrige Temperatur, sagen wir mal -60 °C. Das ergibt eine Schallgeschwindigkeit von 292,91085 m/s.
In 500 m Höhe nehmen wir 15 °C an, das ergibt eine Schallgeschwindigkeit von 340,56664 m/s.

Diese Unterschiede sind signifikant!

Zudem werden durch die unterschiedlichen Temperaturschichten die Schallwellen gebrochen, also abgelekt, siehe z. B. hier: https://medienportal.siemens-stiftung.org/de/schallbrechung-101198

Man müsste jetz hingehen, und mit Hilfe einer numerischen Simulation die Kugelwellen durch die verschiedenen Luftschichten laufen lassen, um dann festzustellen, wo sie sich treffen.
Ein nicht einfach zu lösendes Problem!

Wie ich im Meteoros-Forum schon geschrieben habe, wäre in diesem Fall die Lokalisierung über Radar die bessere Alternative. Allerdings lässt das deutsche Wetterradar hier sehr zu wünschen übrig! Wenn aber jemand Verbindungen zur deutschen Flugsicherung hat oder Zugriff auf Radardaten der Flughäfen (z.B. Salzburg), dann wäre das sensationell!

Flo

Offline Chrisl

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Re: Tagesbolide 6.4. ~15.34 MESZ (13.34 UT) Bayern/Österreich
« Antwort #74 am: April 11, 2020, 12:48:31 Nachmittag »
Hallo Florian, danke für Deine Rückmeldung!

Wie siehst Du den Einfluss des Windes auf die Schallausbreitung?

Man kennt das ja, weit entfernte Geräusche nimmt man gut oder gar nicht wahr, je nachdem wie der Wind steht...

Ich versuche abends mal, die Schallgeschwindigkeiten je Station anhand des Höhenverlaufes zu normieren.

Hat nicht die Dichte der Luft in großen Höhen auch Einfluss auf die Schallgeschwindigkeit?

LG
Christian
« Letzte Änderung: April 11, 2020, 13:05:02 Nachmittag von Chrisl »

 

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