Autor Thema: Mineralien aus Meteoritenvorkommen ..  (Gelesen 16435 mal)

Offline stollentroll

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Re: Mineralien aus Meteoritenvorkommen ..
« Antwort #45 am: Juni 06, 2012, 17:35:46 Nachmittag »
Danke ! Es geht noch weiter …

Eher unerwünscht als Sekundärbildung:

Lawrencit, FeCl2

Grünlicher Lawrencit als Sekundärbildung.Meteorit Canyon Diablo, Coconino Co., Arizona, USA. Bildbreite 3 mm.


Offline stollentroll

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Re: Mineralien aus Meteoritenvorkommen ..
« Antwort #46 am: Juni 06, 2012, 17:38:35 Nachmittag »
Reevesit, [Ni6Fe2(OH)16][(CO3) • 4 H2O]

Blass grünlichweißer Reevesit mit einem olivgrünen, noch nicht identifizierten Mineral. Meteorit NWA 5363 (Achondrit, Brachinit-ähnlich).  Größe 25 x 18 mm, Gewicht 4,05 g.


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Re: Mineralien aus Meteoritenvorkommen ..
« Antwort #47 am: Juni 06, 2012, 17:44:58 Nachmittag »
Stanfieldit, Ca4(Mg,Fe)5(PO4)6

Brauner, in einem Hohlraum frei gewachsener Stanfieldit-Kristall. Meteorit Estherville, Emmet Co., Iowa, USA (Mesosiderit A3/4). Bildbreite 4 mm.

Offline Norbertit

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Re: Mineralien aus Meteoritenvorkommen ..
« Antwort #48 am: Juni 07, 2012, 00:25:10 Vormittag »
Hallo Thomas,

bildet sich Lawrencit sekundär im Gelände,oder kann das Eisen-Chlorid
auch im Sammlungsraum entstehen?
Mente et Malleo

Offline stollentroll

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Re: Mineralien aus Meteoritenvorkommen ..
« Antwort #49 am: Juni 07, 2012, 06:37:38 Vormittag »
Lawrencit, wie auch Molysit FeCl3, ist überwiegend eine Sammlungsbildung.

Peter5

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Re: Mineralien aus Meteoritenvorkommen ..
« Antwort #50 am: Juni 07, 2012, 07:48:02 Vormittag »
Hallo Thomas,

wirklich eine schöne Reihe an Meteoriten-Mineralien. Danke fürs Zeigen.  :smile:

Zitat
Hellgrüner Paraotwayit und dunkler grüner Retgersit. Analysierte Probe. Meteorit Vaca Muerta. Bildbreite 1,5 mm.

Frage, da ich gestern auch mal wieder ein Stück dieses Meteorits unter dem Mikroskop hatte:

Kann der Paraotwayit auch hellgrün nadlig auftreten oder wie sieht dann in Abgrenzung mein Retgersit aus? Ist der Retgersit hier mehr gelblich und auch nadlig oder nie nadlig? Ich habe viele verschiedene xx-ine Aggregate da drauf .. auch dunkelgrüne platte aber auch gelbliche nadlige.. aber kann sie immer noch nicht richtig zuordnen. Und wie muss der Morenosit dann aussehen, der auch da drauf sein soll? :gruebel:

Foto muss ich noch machen aber vielleicht kann man da ja jetzt schon etwas zu sagen?

Leider ist bei den Mindat-org Bildern das nicht richtig erklärt oder nur mit "coatings" in einem Fall umschrieben ("Schichten") obwohl da ganz klar nadlige Aggregate zu sehen sind, wie bei meinem Stück. ..und das zweite Bild bei Mindat.org zeigt zwar Nadeln, ist aber so unscharf, dass ich keinen Vergleich mit meinem Stück ziehen kann. :confused:

Ich sehe gerade, dass hier auch gar kein Morenosit mit aufgeführt ist, obwohl das ja nix heißen muss.  :traurig:

http://www.mindat.org/loc-27778.html

Wäre glücklich, wenn ich dann den Morenosit streichen könnte (den habe ich ja schon aus dem Sounion-Vorkommen) und diesen Paraotwayit dann dafür auch aufs Etikett schreiben könnte.  :lechz: :smile:

Gruß Peter  :winke:


Offline lithoraptor

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Re: Mineralien aus Meteoritenvorkommen ..
« Antwort #51 am: Juni 07, 2012, 17:28:09 Nachmittag »
Moin!

Und auch eine Frage von mir: Paraotwayit und Retgersit sind doch auch als Sekundärminerale (durch terrestrische Einflüsse --> Verwitterung) zu verstehen - primär sollten die in den Meteoriten doch nicht auftreten, oder?

Gruß

Ingo

Offline stollentroll

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Re: Mineralien aus Meteoritenvorkommen ..
« Antwort #52 am: Juni 07, 2012, 17:37:55 Nachmittag »
Hallo Peter,
leider sind diese grünen Sekundärbildungen ohne Analyse nicht wirklich zu bestimmen. Ich würde mich hier jedenfalls nicht trauen, nur nach einem Foto oder einer Beschreibung eine Identifizierung zu machen. Farbe und Aussehen können bei diesen Mineralen doch etwas variabel sein.


Hallo Ingo,
ja, Paraotwayit und Retgersit sind terrestische Verwitterungsbildungen, gleiches gilt für Chukanovit, Nickelbischofit und Reevesit.

Gruß, Thomas

Peter5

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Re: Mineralien aus Meteoritenvorkommen ..
« Antwort #53 am: Juni 08, 2012, 19:17:12 Nachmittag »
Danke, Thomas!  :hut: .. ich werde dann erst mal Fotos machen mit Angabe "vermutet.." und später ggf. noch Röntgenanalysen bei G. Blaß durchführen lassen, sofern er diese hoffentlich auch noch macht .. noch dazu nachdem er nun durch den "Günterblassit" ja auch so berühmt geworden ist .. :prostbier:  ich würde mich dann an seiner Stelle auch so langsam "auf den verdienten Lorbeeren" ausruhen wollen ..  :laughing:

Gruß Peter  :winke:

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Re: Mineralien aus Meteoritenvorkommen ..
« Antwort #54 am: Juni 08, 2012, 20:08:20 Nachmittag »
Farringtonit, Mg3(PO4)2,

Hellbräunlicher Farringtonit zwischen Forsterit- (Olivin-) Körnern. Meteorit Springwater Saskatchewan, Canada (Pallasit). Bildbreite 13 mm.

Peter5

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Re: Mineralien aus Meteoritenvorkommen ..
« Antwort #55 am: Juni 08, 2012, 20:09:48 Nachmittag »
Vom Farringtonit habe ich auch schon ab und zu mal was gehört. Auch sehr ansprechendes Mineral zusammen im Kontrast mit dem Forsterit!  :super:

Gruß Peter  :winke:

Offline Thin Section

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Re: Mineralien aus Meteoritenvorkommen ..
« Antwort #56 am: Juni 08, 2012, 22:01:43 Nachmittag »
Hallo Thomas, Peter5 und Forum,

Ein weiterer Meteorit, in dem Farringtonit nachgewiesen wurde, ist der Chaunskij Mesosiderit: "Rare grains of pyrophanite, alabandite, native copper, stanfieldite, and of a graftonite-farringtonite mineral are also observed in the meteorite."

Quelle: M.I. PETAEV et al. (1992) The Chaunskij meteorite: Mineralogical, chemical and isotope data, classification and proposed origin (Meteoritics 27-3, 1992, 276-277).

Bernd  :hut:
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Re: Mineralien aus Meteoritenvorkommen ..
« Antwort #57 am: Juni 24, 2012, 11:35:41 Vormittag »
Kohlenstoff, die häufige Form:

Graphit, C

Graphit mit Eisen (Kamacit). Meteorit Canyon Diablo. Größe 66 x 50 mm, Gewicht 142,28 g.

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Re: Mineralien aus Meteoritenvorkommen ..
« Antwort #58 am: Juni 24, 2012, 11:37:56 Vormittag »
Nochmal Kohlenstoff, eine sehr seltene Hochdruck-Modifikation, die bei Impakten entsteht:

Lonsdaleit, C

Mikrokristallines Lonsdaleit-Korn. Analysierte Probe. Süd-Ukraine. Größe des Korns 0,15 mm.
Lonsdaleit kristallisiert hexagonal und soll nach Berechnungen, wenn ideal kristallisiert, noch härter als Diamant sein.

Offline Thin Section

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Re: Mineralien aus Meteoritenvorkommen ..
« Antwort #59 am: Juni 24, 2012, 21:24:32 Nachmittag »
Hallo Thomas und Forum,

Zu Lonsdaleit ist bei Buchwald dies zu lesen - Auszug:

Frondel & Marvin (1967) showed that many of the carbonados normally accepted as diamonds are, in fact, aggregates of diamond and a hexagonal polymorph of diamond, a new mineral called lonsdaleite. While the aggregates are as large as 0.1-2.2mm in size, X ray examination invariably showed them to consist of numerous particles, each only a few hundred Angströms in size, and without preferred orientation. At the General Electric Company, Bundy (1967) and Hanneman et al. (1967) synthesized the hexagonal diamond by the application of shock to graphite particles. According to them, and using a method patented by Du Pont, the meteoritic diamond lonsdaleite assemblages were identical to synthetic aggregates produced by shock from graphite particles. The meteoritic aggregates usually contained diamonds and lonsdaleite in the ratio 10:1.

Quelle: BUCHWALD V.F. (1975) Handbook of Iron Meteorites, Volume 2, Canyon Diablo, pp. 384-385: Carbonados

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