Lanzarote

[Peter5]

.. aber wir wollen doch nicht "blasphemisch" (im urspr. Sinne) werden   ... denn es gibt nur einen (Foren-Gott) und das ist unser aller geschätzter Peter1!  Es kann nur einen geben!  ..  (würde der Highlander jetzt sagen..  )

[gsac]

Schön Alex! Ich liebe Olivinbomben.   

Möchtest Du mal eine gewaltige vulkanische Bombe sehen, Uwe? Na, dann schau Dir mal das
Bild an. Der Brocken liegt am Fusse des Colorada-Vulkans und ist etwa 5 m hoch... Man stelle
sich vor, mit welch enormer kinetischer Energie der dort irgendwann zwischen 1730 und 1736
aufgeschlagen und dennoch nicht zerbrochen ist. Besteht aus vulkanischem Basalt mit zahlreichen
Olivineinsprengseln...

Alex

[gsac]

Nochmals Olivine: (1.) Olivineinschluss in einem Sammlungsstück, Länge des Einschlusses ca. 8 cm und (2.) Olivin mit einem zusätzlichen bräunlich-roten Farbton. Das sieht mir irgendwie nach einer Beimengung oxidierten Fe aus... Hat auch einen speziellen Namen, aber komme gerade nicht darauf. Kann wer aushelfen?

[gsac]

Hier mal zwei kleine Impressionen aus dem Lavastrom, der nördlich der Salinas de Janubio ansteht und auch viele Olivine führt. Ich habe mich da vielleicht 150 m Luftlinie von der Strasse weg hineingewagt, aber es handelt sich um sehr scharfkantige Typ-aa-Lava, die sehr schwer zu begehen ist, weil man auch den einzelnen Brocken nicht ansieht, wenn man den Fuß drauf setzt, ob die fest verankert sind im sonstigen Geröll oder ob man droht abzurutschen und sich dabei augenblicklich zu verletzen (1. Bild). Im 2. Bild ist eine kleine, aus einem grösseren Verband abgebrochene Stricklava-Scholle zu sehen. Man beachte das feine Linienmuster auf der Oberfläche...

[gsac]

Zuletzt noch ein Bild direkt aus dem Timanfaya-Nationalpark, das ich während einer von
einem Ranger geführten Wanderung (PS: sonst kommt man nicht dorthin) aufgenommen
habe. Hier sieht man die zwei Hauptformen der Lava. Die scharfkantige, bröselige Typ-aa-
Lava, die sich meist an der Rändern der Lavaströme bildet (langsamerer Fluss, früheres
Erkalten), und Platten der sog. Pahoehoe-Lava, die oft als Stricklava ausgebildet ist,
siehe auch schon Foto weiter oben. Letzterer Lavatyp fließt eher mittig im Strom, mit
deutlich höherer Flußgeschwindigkeit, und erkaltet später. Was man hier im Bild sieht, ist
ein Einbruch von Pahoehoe-Lava in einen Lavatunnel. Sehr eindrucksvoll in natura...

So, das war´s nun aber von mir!

(Ergänzung zu den bisherigen Postings: auf Fuerteventura waren wir übrigens auch, aber
nur einen Tagesausflug hin nach Corralejo, das hat uns gereicht. Eindruck dort: das
Publikum im Schnitt 20 (gefühlte?) Jahre jünger als auf Lanzarote, viele Surfer und
Schicki-"Nicebodies". Auf Lanzarote gefällt´s auch mir wesentlich besser. Na gut, wir
haben von Fuerte nun auch wirklich nur einen höchst oberflächlichen Eindruck gewinnen
können in den paar Stunden)

Alex

[gsac]

Ein kleiner Nachschlag doch noch - weitere Gründe, so einen Urlaub zu
machen, auch jenseits der Gesteine... So, das war´s nun aber wirklich.

Alex

[Contadino]

Alex, das ist ja sooo gemein
die papas arrugadas und der Fisch....

ich muss auch unbedingt mal wieder hin, das letzte mal war 1988 und schöne Olivine hab ich auch gefunden

Ciao, Heiner

[gsac]

die papas arrugadas und der Fisch....

...con mojo rojo y mojo verde, y mucho ajo! Muy bien! Den Fisch holen jetzt noch die
kleinen Fischer vor Ort an Land und was morgens/nachts gefangen wird, kommt direkt
danach frisch auf den Teller in Orzola, oder Playa Quemada oder bei Don Pedro in Playa
Blanca oder im supertollen kleinen Resto oben in Femes, oder im allseits bekannten
Örtchen El Golfo in einem der dortigen Restos, am besten im Azul oder Bogavante.
Für die örtliche Fischerei wird es allerdings auch immer schlimmer mit den grossen
Trawlern und der Industriefischerei weiter draussen, damit die Lidl-etc-Kunden auch
weiterhin billig bedient werden, na ja, ich spreche mich da selbst gewiss nicht frei...
 
Auch das "La Era" in Yaiza, einstmals bestes lanzarotenisches Restaurant, gibt es nicht
mehr, und ist der Kontrolle des Cabildo bzw. damit eher wohl der grenzenlosen Korruption
zwischen den Bauherren und örtlichen Bürgermeistern anheimgefallen in den letzten Jahren,
wie wir sehr erstaunt feststellen mussten. Dort wollten wir eigentlich unseren Hochzeitstag
feiern, aber nix ging mehr - nada, geschlossen! Es gibt trotzdem tolle Tips noch immer für
einen gelungen Restaurantabend auf der Insel.

Lanzarote hat eine auf manche sehr karg und öde wirkende Landschaft und an dieser Insel
der Kanaren scheiden sich die Geister - aber wer genauer hinschaut, findet faszinierende
Adressen sowohl im kulinarischen als auch im geologischen Bereich. Mein allererstes Bild
von heute früh ist aus dem Cuervo-Krater in der Mitte der Insel: ein Ort zum Sich-Selbst-
Verlieren, wenn man so will...

Alex

[Schönedingesammler]

Hallo Alex,

danke für den ausführlichen Bericht und den schönen Bildern.
Jetzt hast Du mir aber den Mund wässerig gemacht.
Schade, wir haben schon einen Winterurlaub gebucht.

cu, Uwe

[Peter5]

Vielen Dank für diesen überaus reizvollen Bericht!

Gruß Peter5 

[Suevit]

Hallo!

Da werden schöne Urlaubserinnerungen wach... 

Als Zusatz, weil weiter unten schon erwähnt: schöne Stufen mit Gips-xx (teilweise mit Halitwürfeln besetzt) können nicht nur in den Salinas del Janubio, sondern auch in den Salinas los Cocoteros SE von Guatiza geborgen werden. Wenn man sie - mit freundlicher Zustimmung der dortigen Arbeiter - direkt aus der Sole entnimmt, sollte man das aber nicht erst am letzten Tag vor dem Heimflug tun, da die frischen Stufen noch 1-2 Tage in der prallen Sonne zum Austrocknen und Aushärten gebrauchen können.
Der Abstieg zu den aufgegebenen Salinas gegenüber von La Graciosa lohnt sich bezüglich des Mineraliensuchens nicht, allenfalls findet man penetranten Schwefelwasserstoffgestank dank sich dort ausbreitender anaerober Bakterien und gelegentlich einen verendeten Vogel. Der lange und überwiegend einsame Strand SW davon lädt aber sehr zum Verweilen ein. Stellenweise finden sich massenweise die Gehäuse der rezenten Spirula spirula. Mit den ebenfalls dort oft zu findenden angespülten Schwämmen könnte es allerdings Probleme beim Zoll geben, da sollte der naturinteressierte Allessammler sich zügeln.

Gruß,
Rainer

[Rob L]

Hallo Forum,

Ich befinde mich mit meiner Frau Marijke auf Lanzarote, und war gestern unterwegs im Lavafeld nördlich von Salinas de Janubio.
Ohne eure Tipps hatte ich das nie gefunden. Vielen Dank dafür!!! 

Marijke beschloss, nicht mit auf die Suche zu gehen. Eine weise Entscheidung, da ich die Zeit vergaß und viele Stunden unter brennender Sonne unterwegs war...

Hab mir ein Fahrrad gemietet und bin von Playa Blanca nach das Lavafeld gefahren. Nur etwa 12km.

Zu Hause hatte ich schon einen billigen Hammer gekauft, den ich, wenn das Gepäck zu schwer werden sollte, bequem auf Lanzarote zurücklassen konnte.
(TIP 1: nimm ein Hammer mit!)

Im Lavafeld angekommen, das Fahrrad versteckt hinter einem großen Felsen, und die große Schatzsuche konnte anfangen. 
Was zuerst auffiel war, dass die Lava gefährlich scharf ist. Vorsicht, nicht stolpern und Vorsicht mit dem Anfassen. Wenn man ein Stück mit der einen Hand festhält und mit der andere Hand hammert...
Ich dachte mal, dass ich einen roten Kristall sah. War aber Blut von meinem Daumen...
(TIP 2: nimm Bauhandschuhe mit!)

Als ich anfing zu suchen, sah ich überall zerstückelte Olivinbomben rumliegen. Reste, zurückgelassen von meine Vorgänger. Ich nahm die besten Stücke mit und zerschlug große Stücke.
Nach einiger Zeit lernt man dann Olivinbomben zu erkennen, die noch nicht zerschlagen sind.
Auch fiel es auf, dass es verschiedene grüne Farbtöne und verschiedene Kristallgrößen gibt.
Nach etwa einer Stunde war ich dann erfahren genug, um meine eigenen Olivinbomben zu finden, um dann mit meinem Hammer zu entdecken, ob es die grünere Variante mit die größeren Kristallen war.
Die Stunden flogen vorbei. Wie im Rausch wollte ich immer weiter und weiter. Eine wahre Schatzsuche!
(TIP 3: vergiss nicht (wie ich) die Sonnencreme! (Die Sonne brennt, und es gibt nirgendwo Schatten.)
TIP 4: nimm genügend Wasser zum Trinken mit!)

Nach mehr als drei Stunden Suche habe ich dann die besten Stücke eingepackt.
Dann wieder auf dem Fahrrad, und - mit viel schwererem Rucksack - auf dem Heimweg. Nach einige hundert Meter, sah ich ein Restaurant mit Terrasse mit Schatten und Aussicht auf Laguna de Janubio.
Dass Bier schmeckte seeeehr gut!

 
Rob

Die Bilder zeigen einen frohen Schatzsucher im Lavafeld und die Beute des Tages.

[Rob L]

Zwei noch intakte Olivinbomben...

[Rob L]

Und auch noch ein Foto vom - für mich – besten Stück

[Contadino]

Hallo Rob,

heel lekker Ich liebe Lanzarote auch sehr, muss unbedingt mal wieder hinfliegen...
Ich habe damals die vom Meer rundgeschliffenen Olivinkristalle an den schwarzen Stränden dort (28.891952,-13.87466) gesammelt

Noch viel Spass

Ciao, Heiner