Autor Thema: Elektrolysefunde  (Gelesen 27820 mal)

Topas

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Re: Elektrolysefunde
« Antwort #60 am: Januar 25, 2011, 12:38:55 Nachmittag »
Hi ,
geht das wieder los?

 :lacher:  :lacher:  :lacher:

Ich hab mich ja leutern lassen, Günter.

 :winke:

Offline Goldrush

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Re: Elektrolysefunde
« Antwort #61 am: Februar 04, 2011, 00:09:02 Vormittag »
Hallo Topas,

Dr. Wolfgang Homann war Leiter des Naturkundemuseums in Dortmund (ist in Pension) und hat etliche Schriften bezüglich Gold veröffentlicht. Habe ihn vor einigen Jahren auf der Mineralienmesse getroffen, anläßlich eines Vortrags.
Die von mir erwähnte Broschüre wurde zum Anlaß der Goldwasch-Europameisterschaft 2007 in Rauris herausgegeben. Titel: "Gold und Schwerminerale aus der Rauriser Ache (Hohe Tauern)". Herausgeber: Nik Granegger, Rauris, Text und Fotos: Dr. Wolfgang Homann, Dortmund.

Entschuldige bitte meine späte Antwort.

Goldige Grüße
Goldrush  :winke:

fossi47

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Re: Elektrolysefunde
« Antwort #62 am: Februar 04, 2011, 09:08:48 Vormittag »

hi,
ich hätte die Herren Granegger und Homann zu gern gefragt,wie sie es bewerkstelligen,daß das inerte Gold,das unter Normalbedingungen auch keine wasserlöslichen Salze bildet,in Wasser gelöst kriegen,um den beschriebenen galvanischen (nicht elektrolytischen) Prozess ablaufen zu lassen.     
MfG Günter                         

Plagioklas

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Re: Elektrolysefunde
« Antwort #63 am: Februar 04, 2011, 10:35:26 Vormittag »
Gold löst sehr wohl im Wasser. Zwar extrem minimal, aber für Goldbildungsprozesse in einigen Bächen mehr als ausreichend. Platin tut das selbe.

Hier sind soclhe "Nuggets", die durch lösung und neubildung im Sand entstanden:
http://www.mindat.org/gallery.php?loc=105955

Und bei elektrolysen scheidet sich vorrangig der edlere part ab.

fossi47

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Re: Elektrolysefunde
« Antwort #64 am: Februar 04, 2011, 12:43:00 Nachmittag »
Hi Plagioklas ,
bei 0,004 mg/to mußt Du aber lange warte,bis da ein Nugget entstehen sollte.Die Zahl ist für Salzwasser,für reineres Bachwasser kenne ich keine Zahlenwerte,und rein zufällig müßte da noch elementares Fe (sehr unwahrscheinlich) oder Cu rumliegen.Ich halte die Goldnuggetwachstumslegenden schlicht und ergreifend für Goldgräberlatein.Jedenfalls kenne ich dazu keine seriösen physikalisch/chemische Erklärungen,das betrifft auch die "Goldsammelbakterien",nette Versuche,die aber bisher nicht das Laborstadium und den ppm Bereich verlassen haben.Was beweist bei mindat die Aussage "Lösung und Neubildung"?Wo kommt der Strom für die Abscheidung des edleren Parts durch Elektrolyse her? Aus der Kombination Potentialunterschied "edel zu unedel" ? Dann ist es ein galvanisches Element.
Gruß Günter

Plagioklas

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Re: Elektrolysefunde
« Antwort #65 am: Februar 04, 2011, 13:38:20 Nachmittag »
Wenn du dir die Nuggets anschaust, dann siehst du, dass die nur durch Bildung in einer Lösung vor Ort entstanden sein können.

Hier sieht man andere Bilder von Elektrolysemetallen aus Lösungen, in deisem Fall aber künstlich:

http://en.wikipedia.org/wiki/File:Nickel_electrolytic_and_1cm3_cube.jpg
http://en.wikipedia.org/wiki/File:Zinc_fragment_sublimed_and_1cm3_cube.jpg

Und klar, dass die Dinger nicht den ppm Bereich verlassen. Hier und da gedeiht ein körnchen, wie in der Natur auch. Edelmetalle sind zudem durchaus chemisch reaktionsfähig. Und dass man es nicht so leicht erklären kann ist genauso normal, wie man nicht so einfach erklären kann, wie das Platin, das im Schnitt nur zu 0,005 ppm in der Kruste vorhanden ist, sich zu Kiloschweren Nuggets anreichern kann, wobei jedes Kilo erst aus 200.000 Tonnen Gestein extrahiert werden muss.

Offline Spessartin

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Re: Elektrolysefunde
« Antwort #66 am: Februar 04, 2011, 15:49:40 Nachmittag »
Hallo fossi47,

und wie könnten diese Teile entstanden sein?

Feingehalt des Goldes (Analyse per Mikrosonde) entspricht Feingold - Form immer mit Körper, selten typisch gerollte Nuggetform, nie Flitter.

Über 300 Flußkilometer liegen zwischen der Herkunft des Goldes und dem Fundort --- deshalb wohl auch Feingold. Aber warum keine Flitter, nur Körper???

LG Spessartin
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Offline speul

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Re: Elektrolysefunde
« Antwort #67 am: Februar 04, 2011, 16:55:15 Nachmittag »
Zitat
Über 300 Flußkilometer liegen zwischen der Herkunft des Goldes und dem Fundort
woher weißt Du das, also wo der Herkunftsort ist?
speul
Lächle einfach - denn du kannst sie nicht alle töten

FlyingTim

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Re: Elektrolysefunde
« Antwort #68 am: Februar 04, 2011, 17:08:38 Nachmittag »
Hallo Spessartin!

Das mit der Form kann auch mit der Gewinnungsmethode zusammen hängen. Auf die eine Art fängt man mehr rundliche und auf eine andere Art mehr flitterförmiges Gold. Das was du da auf dem Bild zeigst spiegelt ja niemals das gesammte Spektrum der Kornform deines Fundpunktes wieder.

Gruß Tim

Offline Spessartin

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Re: Elektrolysefunde
« Antwort #69 am: Februar 04, 2011, 18:35:15 Nachmittag »
Gut:

Herkunft: gefunden am Untermain --- Herkunft mit großer Wahrscheinlichkeit aus dem oberfränkischen Raum --- einzige mögliche weitere Herkunft, wäre der Odenwald (Nachweis in der Gesprenz durch Bellendorf und Kenke 2001) --- aus dem Spessart oder dem weiteren Einzugsgebiet ist sehr fraglich.

Der Feingehalt spricht für längeren Transportweg, die Ausbildung der Körnchen allerdings für sehr kurze.

Was die Gewinnung angeht, bin ich mir sehr sicher, daß, wenn vorhanden, ich auch die Flitter "erwischt hätte, wenn sie denn da wären.  :smile:
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Iason

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Re: Elektrolysefunde
« Antwort #70 am: Februar 04, 2011, 19:08:00 Nachmittag »
Was beweist bei mindat die Aussage "Lösung und Neubildung"?Wo kommt der Strom für die Abscheidung des edleren Parts durch Elektrolyse her? Aus der Kombination Potentialunterschied "edel zu unedel" ? Dann ist es ein galvanisches Element.
Gruß Günter
Hallo Günter,
genau, Galvanisierung durch Strom oder galvanisches Element, das sind zwei verschiedene Paar Schuhe.

Wahrscheinlich hat sich noch nie jemand damit beschäftigt, was eigentlich elektrisch in einem Fliessgewässer vorgeht.
Schliesslich werden Wassermoleküle bewegt und die reiben an den Grenzflächen der im Bachbett liegenden Gesteine,
deren Oberflächen in einem realen Bach riesig sind. Zudem wird neben Wasser auch die Sedimentfracht bewegt und
auch das erzeugt Reibung. Und Reibung erzeugt Ladungstrennung. Und damit haben wir auch schon ein elektrisches Potential.

Die getrennten Ladungen wollen aber wieder rekombinieren, wie schnell das geht hängt von der Leitfähigkeit des Gewässers ab.
Eventuell könnte sich ein Potentialunterschied zwischen dem Uferbereich (Land) und dem Fliessgewässer einstellen.

Gruss Iason   :winke:

P.S. was genaues weiss ich auch nicht


Plagioklas

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Re: Elektrolysefunde
« Antwort #71 am: Februar 04, 2011, 20:07:21 Nachmittag »
@Spessartin: Die Ausbildung der Nuggets (Kugeln, Plättchen mit fetten Rändern) spricht auch für eine teilweise abscheidung im Gewässer.


@Fossi und Jason
Zitat
Galvanisierung durch Strom oder galvanisches Element, das sind zwei verschiedene Paar Schuhe.

Das Ergebnis ist jedenfalls das selbe, Goldionen wandern zum Gold und lagern sich da ab. Ob man nun das eine wort oder das andere benutzt ist am ende eine Haarspalterei, diemehr als überflüssig ist. Elektrolyse ist allgemein verständlich und währe in dem fall sogar angebrachter, da dann fast jeder weiß, dass da abscheidung mittels strom (Egal wo der herkommt) die ursache ist. Es dürften zudem eh mehrere Faktoren eine Rolle spielen. Der Potentialunterschied und die selbstabscheidung an Metalloberflächen sind nur zwei davon.

Topas

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Re: Elektrolysefunde
« Antwort #72 am: Februar 04, 2011, 21:42:42 Nachmittag »
Hallo Leute,

na hier gehts ja hoch her  :wow: und ich sehe, dass ich auf einmal mit meiner anfänglichen Meinung doch nicht so alleine da stehe  :super: (Kein Rückenfall gegen Dich Günter  :kiss:)


Das Ergebnis ist jedenfalls das selbe, Goldionen wandern zum Gold und lagern sich da ab. Ob man nun das eine wort oder das andere benutzt ist am ende eine Haarspalterei, diemehr als überflüssig ist. Elektrolyse ist allgemein verständlich und währe in dem fall sogar angebrachter, da dann fast jeder weiß, dass da abscheidung mittels strom (Egal wo der herkommt) die ursache ist. Es dürften zudem eh mehrere Faktoren eine Rolle spielen. Der Potentialunterschied und die selbstabscheidung an Metalloberflächen sind nur zwei davon.

Genau, ein Begriff, mit dem jeder was anfangen kann, wie genau es funktioniert sei dahin gestellt. Wir können es hier nur diskutieren, klären können wir es glaub ich nicht vollständig. Es bleibt ein Phänomen.

Dabei geht bei der Diskussion eins unter: Belege,Bilder,Bilder......

Grüsse Andreas

fossi47

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Re: Elektrolysefunde
« Antwort #73 am: Februar 05, 2011, 00:41:41 Vormittag »
Hi Jungs,
Ihr seid ja besser als die alten Goldgräber im Saloon,wenn Ihr Euch wieder auf den Boden der klassischen Chemie/Physik begebt,spiele ich auch wieder mit.
Bis dahin,ein schönes Wochenede und Glück auf
Günter


Iason

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Re: Elektrolysefunde
« Antwort #74 am: Februar 05, 2011, 11:19:57 Vormittag »
Hi Jungs,
Ihr seid ja besser als die alten Goldgräber im Saloon,wenn Ihr Euch wieder auf den Boden der klassischen Chemie/Physik begebt,spiele ich auch wieder mit.
Bis dahin,ein schönes Wochenede und Glück auf
Günter

Nun ja Günter,
Reibung in einer Strömung entstammt aus der klassischen Physik. Eine praktische Anwendung z.Bsp. ist die Erdung bei Betankung von Flugzeugen,
durch den Fluss des Kerosins oder auch Benzins durch die Schläuche und Röhren entsteht Ladungstrennung. Ohne Erdung machts evtl. Bumm.

Vielleicht schaust Du ja auch mal unter "electrical double layer" oder Helmholtz Doppel-Schicht nach. Da könnte was interessantes rauskommen.

Gruss vom Boden der Physik
Iason

 

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