Hallo,
arbeitet hier jemand zufällig mit dem aufwändigen RAW Format und wenn......mit welcher Software
Kann ich bejahen. Außer bei Testserien nehme ich alle Motive im RAW und jpg Format auf, wobei die jpgs nur dem schnellen Anschauen dienen, die eigentlichen Bilder entstehen aus den RAWs. Bearbeitet werden die Bilder mit CS5, zunächst im RAW-Editor in 32 bit, dann als psd-Datei in 8 bit. In der Regel optimiere ich auf Seitenbreiten von 1000 - 1500 Pixel, die kleinen Versionen auf meiner Website haben mit den Originalen deshalb nicht mehr viel gemein. Bei einer Reduktion auf 125 kb fürs Forum hier, gehen dann schon so viele Details verloren, dass der Aufwand bei der Erstellung der Bilder absurd erscheint.
Beispiel im unteren Bereich mit 1000 pix Breite:
http://www.meteorite-recon.com/images/20%20kg%20chondrite%201000%20pix.jpgBeispiel mit 1200 pix
http://www.meteorite-recon.com/images/Gibeon%2030kg%20%201%202%200%200%20%20pix.jpgKamera: Die meisten Motive fotografiere ich mit einer Pentax K20D, meistens mit einem 50 mm Macro (f 2.8 und Festbrennweite, kein Zoom).
Licht: Meist reichen zwei Tageslichtlampen mit 6400K Farbtemperatur (2x25 W bzw. 2 x 150 W herkömmlich), manchmal nehme ich eine dritte hinzu. Licht ist das A und O. Fehlt Licht, nützt das beste Objektiv nichts. Die eigentliche Kunst liegt m.E. jedoch darin, das Objekt nicht totzuleuchten. Selbst die tiefsten Regmaglypten sehen flau aus, wenn sie frontal ausgeleuchtet werden, gleiches gilt für Schmelztexturen.
Ohne Kugelkopfstativ mit möglichst massiver Kugel und stabilem Stand gelingen keine langen Belichtungen und keine Belichtungsserien. Deshalb: Kamera ordentlich festzwiebeln.
Schärfentiefe: Anschnitte und Scheiben, insbesondere Eisen, nehme ich aus kurzer Distanz mit kleiner Blende auf. Entsprechend gering ist der Schärfentiefenbereich. Bei größeren plastischen Stücken vergrößere ich die Distanz (Größerer Schärfentiefebereich) und erhöhe die Blende nur so weit unbedingt nötig. Ich versuche hohe Blenden (>12) so weit wie möglich zu vermeiden. Ansonsten setze ich Unschärfebereiche in der Tiefe der Objekte gezielt ein.
Alle plastischen Motive, d.h. solche mit unterschiedlichen Licht- und Schattenanteilen, nehme ich als Belichtungsreihe auf, meist mit Intervallen von einer halben Blendenstufe zu Serien von je 5 Bildern. Diese werden dann zunächst einzeln bearbeitet, dann zu einem Bild übereinandergelegt. Mache ich mit einem HDR-Assistenten in CS5.
Das ganze Brimborium ist natürlich nicht besonders hilfreich, wenn es schlicht darum geht, ein paar Sammlungsstücke zu dokumentieren. In der Regel benötige ich für ein fertiges Bild alles in allem rund eine Stunde. Ein weiterer Nachteil sind die großen Mengen an Datenmüll, die anfallen. Und das perfekte Foto ist mir auch noch nicht gelungen. Muss also letztlich jeder für sich entscheiden, welchen Aufwand er betreiben will. Mir macht die Sache ein ausgesprochenes Vergnügen und für mich stellt das Fotografieren die intensivste Betrachtung dar, die man einem Meteoriten angedeihen lassen kann.
Ein paar Beispiele noch anbei:
http://www.meteorite-recon.com/images/nwa%202960.jpghttp://www.meteorite-recon.com/images/Benguerir%20900.jpghttp://www.meteorite-recon.com/images/Louj%20Al%20Ghardeg.jpghttp://www.meteorite-recon.com/images/Kamil%20HDR%201200.jpghttp://www.meteorite-recon.com/images/Murchison%201000.jpgUnd ein reduziertes "Kleinformat":