Moin Chrisbeck!
...sachlich bleiben.
Gut, diskutieren wir es mal sachlich! Ich halte mich also mal ganz streng an die Faktenlage!
Ich verlies gerade unser Haus es war so zwischen 16:00-16:30 Uhr als ich ein kurzes heftiges aufblitzen am Hochnebel verhangenen Himmel wahrnahm. Verwundert hielt ich inne, und blickte auf das Thermometer neben der Haustür. Dieses zeigte 4-5 minusgrade an, ich war verwundert, da ich bei so einer Wetterlage noch nie ein Gewitter erlebt habe.
Ich blieb eine kleine weile stehen und zählte die Sekunden mit in Erwartung eines Donners. Doch als dieser bei etwa 20 Sekunden ausblieb, marschierte ich zum Stellplatz meines Fahrzeugs.
Als ich gerade die Tür des Wagens öffnete begann es schlagartig und derart infernalisch zu Krachen, das es mir fast die Trommelfelle zerissen hätte.
Reflexartig presste ich meine Hände auf die Ohren und sank auf die Knie, meine Nackenhaare sträubten sich und mir lief es heis und kalt den Rücken hinunter da dieser Höllenlärm gar nicht aufhören wollte und die Luft fühlbar vibrierte, das es mir durch und durch ging.
Schließlich begann der Krach aber doch noch langsam abzuklingen, ich bin mir sicher damals einen Hörschaden mitbekommen zu haben.
Fakt 1: Du kannst gar nicht mit Sicherheit sagen, dass das was Du gesehen und gehört hast wirklich ein Meteoritenfall war. Du vermutest das. Du hast keinen Boliden gesehen, sondern nur ein durch den Nebel bedingtes diffuses Leuchten und anschließenden Krach wahrgenommen. Nicht mehr nicht weniger.
Fakt 2: Gehen wir nur mal zum Spaß davon aus, dass es tatsächlich ein Meteoritenfall war. Du kannst (wieder aufgrund des Nebels) gar nicht genau sagen, wo sich die Detonation des Boliden ereignet hat, von einer Flugrichting oder ungefähren Einschätzung der Winkellage vom Ort des Geschehens. Das sind aber wichtige Voraussetzungen zur Berechnung eines möglichen Fallgebietes. Selbst wenn Du mehr gesehen hättest, dann wäre es nur eine Beobachtung gewesen für eine halbwegs passable Berechnung brauchst Du mindestens zwei (besser drei oder mehr) gute Beobachtungen - die hast Du aber nicht. Alles was Du hast, ist eine abgebrochene Zählung von Sekunden zwischen Leuchterscheinung und Donnergrollen, so dass Du selbst die Entfernung des Geschehens nur grob vermuten kannst. Bitte belese Dich mal in diese Richtung. Du hast also weder eine vernünftige Richtungsangabe noch eine halbwegs passable Entfernung zum "Explosionsort".
Fakt 3: Nach einer Detonation, die häufig aber nicht immer den Übergang zum Dunkelflug eines Boliden markiert ist so ein Objekt ja noch zig Kilometer hoch und bewegt sich dort oben weiter (in Dir völlig unbekannte Richtung). Selbst wenn Du also den Explosionsort genauer verorten könntest, was Du aber schon nicht tust, wäre noch nicht so viel gewonnen.
In der Summe bedeutet das also so gut wie nichts. Es bleibt, dass Du (aus welchem Grunde auch immer) losgezogen bist und dabei in Wald und Flur Steine gefunden hast.
Diese Steine sind nun die ersten harten Fakten, die man tatsächlich vernünftig bewerten kann. Man kann siemakroskopisch untersuchen und das ist auch passiert.
Fakt 4: Du hast diese Stücke petrographisch geschulten Wissenschaftlern unter die Nase gehalten. Die haben Dir gesagt, was es ist. Du wolltest es nicht wahrhaben. Dieter Heinlein - ein Meteoritenexperte - hat die Steine in der Hand gehabt und Dir gesagt, dass es keine Meteorite sind. Du wolltest es nicht wahrhaben. Nun bist Du hier im Forum gelandet in dem sich neben reinen Hobbyisten und Meteoritenhändlern auch eine ganze Reihe von studierten Geowissenschaftlern tummeln. Ich habe gerade mal nachgeschaut, Dir haben in diesem Thread mindestens ein Diplom Geologe und ein Diplom Mineraloge (mit einem satten petrographischen Background), sowie 3 Meteoritenhändler (zwei davon "Longtime" und "Fulltime" Händler) geantwortet. Von den Anderen, den Hobbyisten - einige davon auch mit Felderfahrung bei der (erfolgreichen) Meteoritensuche, spreche ich jetzt gar nicht mal. Alle diese Leute sagen Dir, dass Du keine Meteorite gefunden hast. Du gehst von deiner Meinung aber nicht ab - muss ich das verstehen?!
(Was Dir ein Chemiker über ein Gestein sagt oder nicht zählt kaum. Du gehst ja auch nicht zum Bäcker um ihn dein Stück Rindfleich bewerten zu lassen. Du fragst auch nicht die Käse-Tante bei EDEKA um Rat, wenn dein Hund hustet, oder?)
Ich denke, dass es auch für Dich mal an der Zeit ist sachlich zu bleiben. Wenn Du bei uns Meteoriten finden möchtest (Wer möchte das nicht?!), dann musst Du lernen einen Meteoriten von irdischen Gesteinen zu unterscheiden. Das bedeutet leider wiederum, dass Du eine profunde Kenntnis von Meteoriten und irdischen Gesteinen haben musst und ggf. eine entsprechende Referenzsammlung an Literatur und Proben. Einfach so losziehen und aufheben geht schlicht nicht.
So, zu guter Letzt schreibe ich Dir jetzt mit meinem gesamten geologischen Fachverstand, dass ich bei deinen Bildern kein Stück sehe, was ich auch nur im Ansatz für einen Meteoriten halten könnte. Ich sehe viel mehr ein Zusammenstellung von Feldsteinen, die nahe zu alle sicher einmal aquatisch transportiert wurden und 2 wenn nicht 3 unterschiedliche Gesteine repräsentieren.
Mehr kann und werde ich erst sagen, wenn Du von deinen Feldsteinen scharfe Makro-Bilder von frischen Bruchflächen lieferst. Wenn Du meinst, dass deine Stücke so "wertvoll" sind, dass Du sie nicht brechen möchtest, dann endet meine Bestimmungshilfe und sicher auch die der anderen Fachleute in diesem Forum an dieser Stelle.
An diesem Punkt können wir Dich dann sachlich nur noch als armen Tropf werten, der meint er hätte einen Meteoriten gefunden, damit aber völlig falsch liegt oder falls Dir das dann lieber sein sollte als Troll.
Sorry für die klaren Worte, aber Du wolltest eine sachliche Einschätzung!
In diesem Sinne guten Abend, gute Nacht und guten Rutsch
Ingo