Autor Thema: Helle Leuchterscheinung über Nordwestdeutschland ca. 21:30 Uhr 28. Juni 2019  (Gelesen 7661 mal)

Offline Impakt

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Mir ist eben von einer hellen Leuchterscheinung gegen 21:30 Uhr berichtet worden, soll etwa 4 bis 5 Sekunden gedauert haben und soll von Hörstel aus in Richtung Rheine Lingen sichtbar gewesen sein. Hat jemand weitere Beobachtungen gemacht?
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Offline Impakt

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Re: Helle Leuchterscheinung über Nordwestdeutschland ca. 21:30 Uhr 28. Juni 2019
« Antwort #1 am: Juni 29, 2019, 08:04:48 Vormittag »
Nach Auswertung von vielen Meldungen aus den Niederlanden, ist der Feuerball von der Deutschen Grenze in Richtung Jisselmeer geflogen. Es wurden auch Knallgeräusche gemeldet.
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Offline metnet

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Re: Helle Leuchterscheinung über Nordwestdeutschland ca. 21:30 Uhr 28. Juni 2019
« Antwort #2 am: Juni 29, 2019, 09:15:35 Vormittag »
Ich lese von Sichtungen aus Zwolle, Hengelo und Arnhem. Das könnte dafür sprechen, dass das Teil in den südlichen Niederlanden runtergekommen ist. (Sofern etwas übrig geblieben ist.) Spannend!

Viele Grüße
Jürgen

Offline karmaka

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Re: Helle Leuchterscheinung über Nordwestdeutschland ca. 21:30 Uhr 28. Juni 2019
« Antwort #3 am: Juni 29, 2019, 10:24:53 Vormittag »
Eine angebliche Audioaufnahme aus der Region Gelderland-Midden.

Es ist unklar, ob die Aufnahme authentisch ist. In ihrer Machart erscheint sie konstruiert.

VIDEO-LINK

Offline Impakt

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« Letzte Änderung: Juni 29, 2019, 13:18:19 Nachmittag von Impakt »
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Offline metnet

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Re: Helle Leuchterscheinung über Nordwestdeutschland ca. 21:30 Uhr 28. Juni 2019
« Antwort #6 am: Juni 29, 2019, 21:06:16 Nachmittag »
Was ist denn von diesem Hinweis zu halten:

Marco Langbroek ist jedenfalls die Autorität in den Niederlanden, wenn es um Feuerkugelphänomene, Meteoritenfälle und/oder Meteoritenfunde geht!

Bernd  :winke:
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Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, dass die Dummen todsicher und die Intelligenten voller Zweifel sind. (Bertrand Russell, britischer Philosoph und Mathematiker).

Offline Gibeon2010

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Re: Helle Leuchterscheinung über Nordwestdeutschland ca. 21:30 Uhr 28. Juni 2019
« Antwort #7 am: Juni 29, 2019, 21:21:36 Nachmittag »
"...ca. 21:30 Uhr 28. Juni 2019"
Schade, ein paar Stunden zu früh.  :crying:
Viele Grüße
Jens

Offline gsac

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Re: Helle Leuchterscheinung über Nordwestdeutschland ca. 21:30 Uhr 28. Juni 2019
« Antwort #8 am: Juni 29, 2019, 21:38:08 Nachmittag »
"...ca. 21:30 Uhr 28. Juni 2019"
Schade, ein paar Stunden zu früh.  :crying:

Ich würde sagen, eher ein paar Minuten zu spät.
(Aber nach dem Spiel ist vor dem Spiel :-))

Ausserdem hätte sich die Erde auf ihrer Umlaufbahn
um die Sonne dann etwas woanders im Raum befunden,
das ist jetzt nicht berücksichtigt. Da geht´s ja nicht
nur um die Eigenrotation, wie Obiges mit den "paar
Minuten" nun suggerieren könnte.
« Letzte Änderung: Juni 29, 2019, 22:01:39 Nachmittag von gsac »

Offline Impakt

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Offline metnet

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Re: Helle Leuchterscheinung über Nordwestdeutschland ca. 21:30 Uhr 28. Juni 2019
« Antwort #10 am: Juni 30, 2019, 16:05:38 Nachmittag »
Ich würde sagen, eher ein paar Minuten zu spät.

Ich bin ja nur der Neue hier, aber nach meiner Einschätzung wäre eine Landung auf deutschem Territorium noch schwieriger gewesen. Die Niederlande haben eine ziemlich liberale Gesetzgebung - auch was Fundgegenstände und den Einsatz von Metalldetektoren angeht. Ich bin nicht sicher, ob sich das alles von anthropogenen Eisenfunden eins zu eins auf Meteoriten übertragen lässt, aber besser als in Niedersachsen ist es gewiss.

Wirklich schwierig ist dagegen das Terrain: bestellte Felder, ungemähte Wiesen, und (blupp!) Moore und Wassergräben. Im deutschen Emsland wäre die Lage allerdings ähnlich gewesen.

Ein Rätsel ist mir auch, wie man den Grundstücksbesitzer (=Bauern) fragen soll, bevor man den Detektor zückt. Wahrscheinlich gibt es zu jeder Parzelle einen anderen Bauern, und dann ziehe ich englisch radebrechend von Hof zu Hof und bringe mich vor Hütehunden in Sicherheit? Nicht lustig. Da ich demnächst mit der Familie im Ostfriesland Urlaub mache, könnte ich mir TROTZDEM vorstellen, mal in der Gegend zwischen Zwolle und Staphorst vorbeizuschauen. Dazu müsste das potenzielle Fundgebiet allerdings noch VIEL genauer abgegrenzt sein, denn beim jetzigen Stand ist es wohl komplett sinnlos, geschätzte 100 Quadratkilometer absuchen zu wollen.

Jürgen

Offline Flaggaman

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Re: Helle Leuchterscheinung über Nordwestdeutschland ca. 21:30 Uhr 28. Juni 2019
« Antwort #11 am: Juli 05, 2019, 11:33:05 Vormittag »
Meine Frau hat den Feuerball auch hier in Düsseldorf von unerer Terasse aus gesehen. Ich saß daneben und habe gerade in eine andere Richtung gesehen  :traurig:. Vom Aussehen her hat sie ihn mir genau so beschrieben wie dieser in dem zuletzt geposteten Video zu sehen war. Andries Goedhart und ein paar andere waren schon in dem grob festgelegten Zielgebiet unterwegs, allerdings ohne Erfolg. Ist auch ein schwieriges Gelände (Wiese, Wald und Wasser) und zudem ist das mögliche Fallgebiet sehr groß, da die Berechnungen nur auf Augenzeugenberichten basieren.

Gruß Kally
Mit Kritik kann ich gut umgehen, mit einer Axt allerdings auch.

Offline Mettmann

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Re: Helle Leuchterscheinung über Nordwestdeutschland ca. 21:30 Uhr 28. Juni 2019
« Antwort #12 am: Juli 05, 2019, 13:28:27 Nachmittag »
Geh Jürgen!

Zitat
Die Niederlande haben eine ziemlich liberale Gesetzgebung - auch was Fundgegenstände und den Einsatz von Metalldetektoren angeht. Ich bin nicht sicher, ob sich das alles von anthropogenen Eisenfunden eins zu eins auf Meteoriten übertragen lässt, aber besser als in Niedersachsen ist es gewiss.

Ich bin gegen Hörensageninformationen. In Niedersachsen ist alles prima, was Meteorite & Gesetz anbetrifft.

Ausschlaggebend ist das Niedersächsische Denkmalschutzgesetz:  https://kuerzer.de/NiDschG
In §3 ist genau definiert, was ein Kulturdenkmal ist und somit Gegenstand des Gesetzes ist.
Lesen wir Satz 4 mit 6:

(4) Bodendenkmale sind mit dem Boden verbundene oder im Boden verborgene Sachen, Sachgesamtheiten und Spuren von Sachen, die von Menschen geschaffen oder bearbeitet wurden oder Aufschluß über menschliches Leben in vergangener Zeit geben und aus den in Absatz 2 genannten Gründen erhaltenswert sind, sofern sie nicht Baudenkmale sind.

(5) Bewegliche Denkmale sind bewegliche Sachen und Sachgesamtheiten, die von Menschen geschaffen oder bearbeitet wurden oder Aufschluß über menschliches Leben in vergangener Zeit geben und die aus den in Absatz 2 genannten Gründen erhaltenswert sind, sofern sie nicht Bodendenkmale sind.

(6) Denkmale der Erdgeschichte sind Überreste oder Spuren, die Aufschluss über die Entwicklung tierischen oder pflanzlichen Lebens in vergangenen Erdperioden oder die Entwicklung der Erde geben und an deren Erhaltung aufgrund ihrer herausragenden wissenschaftlichen Bedeutung ein öffentliches Interesse besteht.


...so sehen wir, daß die Spezifikationen nicht auf Meteorite zutreffen, da sie weder von Menschen geschaffen, noch bearbeitet wurden, noch Aufschluß über die Entwicklung tierischen oder pflanzlichen Lebens in vergangenen Erdperioden geben.
(Beendet ein Meteoritenneufall eine Erdperiode, gibt es keine Institutionen mehr, die das Niedersächsische Denkmalschutzgesetz exekutieren).

Somit findet auch der Dritte Teil des Denkmalschutzgesetzes: 
Ausgrabungen und Bodenfunde - §12-17 keine Anwendung, da er nur für Kulturdenkmäler gilt,
ebensowenig §18 Schatzregal, da ein Neufall kein Schatz sein kann, da ihm die Merkmale unbekannter Vorbesitzer und lange Verborgenheit fehlen.

Ich mein, bevor man sich vor einem Gesetz fürchtet,
macht es Sinn, es erst einmal zu lesen, denn dazu ists ja da
 - zumindest, wenn man in einem Rechtsstaat lebt.

Also: Gräle, Himmelsscheiben, Archäopteryces und sonstige Schlacken liegen lassen und melden (Meldepflicht!),
Himmelssteine aufheben und uns und der MetSoc melden!

Frohes Finden!
 :prostbier:
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« Letzte Änderung: Juli 05, 2019, 14:00:05 Nachmittag von Mettmann »
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Offline Pinchacus

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Re: Helle Leuchterscheinung über Nordwestdeutschland ca. 21:30 Uhr 28. Juni 2019
« Antwort #13 am: Juli 05, 2019, 14:01:18 Nachmittag »
Das Problem ist, dass durch einen sondenunlegitimierten Hobbysucher nicht nachgewiesen werden kann, dass nicht (unwissentlich) nach Bodendenkmälern gesucht wird* (und die Nachsuche ist in allen Bundesländern genehmigungspflichtig).

Wenn man ein Eisensignal hat, gräbt man es aus, und wenn es dann ein eisenzeitliches Gürtelgehänge ist, statt eines Mets, dann lässt man es liegen (?) und hat trotzdem den Fundkontext zerstört. Und wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, einen Met zu finden und nicht irgendwelchen menschlichen Schrott, wurde hier nur zu oft ausgeführt (und erweist sich unter diesem rechtlichen Gesichtspunkt durchaus als meteoritensuchend kontraproduktiv ;) )

Die einzige kurzfristige rechtliche Chance ist (m.M. nach), mit Detektoren auf nachhaltig und tiefgründig (natürlich oder anthropogen) gestörten Flächen zu suchen, also aktiven Sandstränden am Meer und Müll-/Erddeponien. Ob es das dann bringt (?).


*wenn man beim Signal vor dem ausgraben/sichten einen denkmalrechtlich relevanten Fund ausschließen könnte, wäre das kein Problem. Aber vor der Hacke ist's duster. Und in dem Zusammenhang geht in bisherigen Urteilen verständlicherweise öffentliches Interesse vor Individual-Interesse. Lösung bei frischen Metfällen wäre, mit den Falldaten(der errechntene Streuellipse die zuständige Denkmalschutzbehörde um Duldung anzufragen, und kein Grabgerät mit sich zu führen (da man entweder Oberflächenfunde oder einen noch offenen Impakt"krater" hat). Hilfreich wäre es hier, einen Verband zu haben, der solche Absprachen mit Behörden treffen kann.
So lange Fiktionsapparaturen latente Illusionen nicht manifestieren können, ist eine Realisation des Illusionären latent Fiktiv!

Be more specific! http://www.youtube.com/watch?v=PusCpQIbmCw

Offline Gibeon2010

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Re: Helle Leuchterscheinung über Nordwestdeutschland ca. 21:30 Uhr 28. Juni 2019
« Antwort #14 am: Juli 05, 2019, 14:04:11 Nachmittag »
...so sehen wir, daß die Spezifikationen nicht auf Meteorite zutreffen, da sie weder von Menschen geschaffen, noch bearbeitet wurden, noch Aufschluß über die Entwicklung tierischen oder pflanzlichen Lebens in vergangenen Erdperioden geben.

Da wäre ich etwas vorsichtiger, du hast in deiner Interpretation einen wichtigen Teil weggelassen. In Punkt (6) steht: Denkmale der Erdgeschichte sind Überreste oder Spuren, die Aufschluss über die Entwicklung tierischen oder pflanzlichen Lebens in vergangenen Erdperioden oder die Entwicklung der Erde geben und an deren Erhaltung aufgrund ihrer herausragenden wissenschaftlichen Bedeutung ein öffentliches Interesse besteht.

Das kann man auch auf Meteoriten beziehen.
Viele Grüße
Jens

 

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