Autor Thema: Meteorit Oldenburg (1930)  (Gelesen 42745 mal)

Offline Norbert

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Re: Meteorit Oldenburg (1930)
« Antwort #75 am: August 23, 2013, 02:52:43 Vormittag »
Der gestrige Artikel in der Nordwest-Zeitung (22.08.13) war auf einer ganzen Seite, und das in der
Landesausgabe, sehr gut, das lesen über 1,2 Mio. Menschen. Ich hoffe jetzt kommt endlich Bewegung in die Sache.

Das Dorf Bissel hatte noch nie so eine Bekanntheit, ist ja auch eine schöne Werbung für das seltene Dorf und die armen Meteoritenwaisen.
Vom 30. August - 1. September feiern sie ihr großes Fest, leider wohl ohne ihren Identitätsstifter, wenn nicht noch ein Wunder geschieht.  :crying:
Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Offline gsac

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Re: Meteorit Oldenburg (1930)
« Antwort #76 am: August 24, 2013, 12:28:03 Nachmittag »
Dazu habe ich heute einen Leserbrief an die Nordwest-Zeitung geschrieben.
Mal sehen, ob die den veröffentlichen...

Offline Norbert

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Re: Meteorit Oldenburg (1930)
« Antwort #77 am: August 28, 2013, 11:49:25 Vormittag »
Wäre ja nett, gsac, wenn du hier deinen Leserbrief an die Nordwest-Zeitung auch veröffentlichen würdest.
Bisher ist in der Zeitung noch nichts erschienen.  :nixweiss:

Gruß aus Oldenburg  :hut:

Offline gsac

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Re: Meteorit Oldenburg (1930)
« Antwort #78 am: August 29, 2013, 14:15:23 Nachmittag »
Wäre ja nett, gsac, wenn du hier deinen Leserbrief an die Nordwest-Zeitung auch veröffentlichen würdest.
Bisher ist in der Zeitung noch nichts erschienen.  :nixweiss:

Gruß aus Oldenburg  :hut:


Ich kopiere den hier hin, sobald er tatsächlich erschienen ist. Er wird erscheinen
(am Samstag?), da mich die Redaktion heute hier in Berlin angerufen hat, um zu
verifizieren, daß ich auch tatsächlich der Leserbriefschreiber bin. Sie wollen ihn
ungekürzt veröffentlichen. Bitte noch etwas Geduld...

Grüße aus dem Büro,
:hut: Alex

Offline gsac

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Re: Meteorit Oldenburg (1930)
« Antwort #79 am: August 29, 2013, 18:13:02 Nachmittag »
OK, jetzt bin ich wieder zu Hause und habe Zugriff zum Text. Nächste Woche
habe ich nur sehr wenig freie Zeit, deshalb kopiere ich es jetzt doch schon mal
hin:

Als langjähriger privater Meteoritensammler habe ich diese Geschehnisse
aufmerksam verfolgt. Ich halte es für einen Skandal, daß dieser wertvolle
Meteorit, ein denkmalgeschütztes Objekt, trotz langer, intensiver Suche
offensichtlich in der Oldenburger Museumslandschaft unauffindbar ist. Auch
wird nicht ganz klar, daß der Verlust wohl nicht allein den Cloppenburger
Besitzern des Steins anzulasten ist, sondern daß auch das Oldenburger Museum
stark in der Kritik steht. Jetzt wird diskutiert, ob es ok war, den
"Beverbruch"-Meteoriten im Leiterwagen durchs Dorf zu ziehen. Ich kenne Herrn
Heinlein, der diese Aktion gemacht hat, seit Jahrzehnten sehr gut, seine
Reputation als einer der bekanntesten deutschen Privatsammler von Meteoriten
ist unbestritten. Der Meteorit wurde bei der Aktion gegen Witterungseinflüsse
geschützt und hat ganz gewiß keinen Schaden dabei genommen. Abgesehen davon
würde ich den Bisselern sehr wünschen, daß "ihr" Meteorit noch rechtzeitig
zum Fest von einem der Kuratoren der beteiligten Museen aufgefunden wird.

Alexander Seidel, Stade/Berlin


Offline gsac

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Re: Meteorit Oldenburg (1930)
« Antwort #80 am: September 04, 2013, 20:33:27 Nachmittag »
Heute habe ich das von mir erbetene Belegexemplar der Nordwest-Zeitung
erhalten. Es wurden im Leserforum drei Leserbriefe abgedruckt, meiner, ein
Leserbrief von unserem "karmaka" und ein Leserbrief von Otto König aus
Beverbruch, der sich ebenfalls bitterlich beschwert. Vielleicht kann Martin
auch noch kurz hier einstellen, was er zur Sache geschrieben hat.

Die Leserbriefe sind leicht gekürzt, aber die Verkürzungen sind mit einem (...)
gekennzeichnet, also ist alles völlig in Ordnung.

Die Überschrift über den drei Leserbriefen lautet etwas traurig "Wertvoller
Meteorit für immer verloren", aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt
und vielleicht wird der Stein irgendwann tatsächlich noch aufgefunden, wie
es bei so manch wertvollen Gemälden auch gelegentlich der Fall war, selbst
wenn diese zuvor gestohlen wurden...

Die Kuratoren, die hier vielleicht mitlesen, sind und bleiben jedenfalls in der Pflicht,
hier für Klarheit zu sorgen nach all den Fahrlässigkeiten, die sie zu verantworten
haben. Professionelles Handeln, welches man eigentlich bei solchen Positionen
als selbstverständlich voraussetzen sollte, sieht anders aus als das, was wir
in dieser Causa zu unserem Entsetzen erfahren mußten!

Alex

Offline karmaka

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Re: Meteorit Oldenburg (1930)
« Antwort #81 am: September 04, 2013, 21:35:09 Nachmittag »
Hallo Alex,

danke für den Hinweis, denn ich hatte seit dem 29.8. nichts mehr von der Redaktion gehört
und ein von mir ebenfalls erbetenes Belegexemplar ist noch nicht eingetroffen.
Wann wurden die Leserbriefe denn veröffentlicht?

Hier ist mein ungekürzter Text:

Zitat
Ich bin sehr dankbar, dass Sie sich der immer noch ergebnislosen Suche nach dem Bissel-Fragment des Oldenburg-Meteoriten journalistisch annehmen. Ich denke, es ist endlich an der Zeit, dass die gesamte Tragweite dieses ‚Skandals‘ ins öffentliche Bewusstsein gehoben wird.
Bei dem 4,85 kg schweren Bissel-Fragment des Oldenburg-Meteoriten handelt es sich immerhin um ein denkmalgeschütztes Objekt, das Eigentum des Landes Niedersachsen ist. Wenn dann ein hilflos wirkender Prof. Dr. Herr Meiners mit dem Satz zitiert wird, dass der Meteorit ,hier irgendwo sein m[ü]ss[e]‘, stellt sich bei mir das ungute Gefühl ein, dass hier im Museumsdorf Cloppenburg ein denkmalgeschütztes Objekt bisher völlig unsachgemäß kuratiert wurde, wenn es denn im Jahre 2001 nach der Ausstellung im Landesmuseum in Oldenburg überhaupt jemals wieder zurückgegeben wurde. Und hier ist der nächste skandalöse Sachverhalt: es gibt offenbar keine schriftliche Dokumentation zwischen dem Landesmuseum Oldenburg und dem Museumsdorf Cloppenburg über die Ausleihe und Rücküberführung des Bissel-Meteoriten. Wie ist das bei einem Objekt möglich, das mit der Nummer 72 auf der Denkmalschutzliste des Oldenburgischen Landes steht? Es ist also sehr gut vorstellbar, dass sich das Bissel-Exemplar immer noch im Landesmuseum Natur und Mensch in Oldenburg befindet, ohne dass dies bis 2012 dem zuständigen Kurator bekannt war. Regelmäßige Inventuren im Laufe eines Jahrzehnts müssen zumindest für denkmalgeschützte Objekte in einem zertifizierten Museum eine Selbstverständlichkeit sein. In diesem Zusammenhang ist es sicherlich dringend geboten Hr. Dr. Beichle, den Kurator der Abteilung Naturkunde im Landesmuseum Natur und Mensch in Oldenburg, sowohl von ministerieller als auch journalistischer Seite zu befragen, denn er muss als Kurator bereits bei der Meteoriten-Sonderausstellung zum Jahreswechsel 2000/01 für die Aufbewahrung und Überführung des Bissel-Meteoriten zuständig gewesen sein. Auch Herr Dr. M. Fansa, von 1995 bis 2011 Leitender Direktor des Landesmuseums in Oldenburg, sollte dem Ministerium sowie der Öffentlichkeit gegenüber erklären, was er über diesen Sachverhalt weiß.
So sehr man den Bewohnern des Dorfes Bissel die Präsentation ihres Meteoriten anlässlich der 200-Jahr-Feier ihres Dorfes am 30.8.13 auch gönnt, geht es doch hier um weit mehr als dies. Dieser Skandal um ein wichtiges denkmalgeschütztes Objekt darf auch nicht nur das Interesse von ‚Meteoritenfans‘ erregen, sondern muss dringend von Frau Ministerialdirigentin Dr. Anette Schwandner sowie von Seiten der zuständigen Referate des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur konsequent verfolgt werden. Die Referatsleiterinnen der Referate 34 und 35 sind aufgefordert, dafür Sorge zu tragen, dass die Angelegenheit nicht ‚unter den Teppich‘ bzw. ‚auf die lange Bank‘ geschoben wird, sondern entsprechend der kulturellen und wissenschaftlichen Bedeutung des denkmalgeschützten Bissel-Meteoriten allerhöchste Priorität besitzt.
Es ist doch einfach nicht möglich, jemandem Glauben zu machen, dass ein so bedeutendes Objekt bei ‚intensivster Suche‘ nicht innerhalb von 18 Monaten wiedergefunden werden kann. Die Tatsache, dass die Verantwortlichen das Bissel-Fragment immer noch nicht gefunden haben, nährt den Verdacht, dass sich der Meteorit weder im Landesmuseum in Oldenburg noch im Museumsdorf Cloppenburg befindet. Nun weiß man seit längerer Zeit auch über den hohen materiellen Wert meteoritischer Materie. Meines Erachtens sollte von höchster ministerieller Stelle dringend die Frage geklärt werden, ob hier eventuell ein denkmalgeschütztes Objekt von hoher kultureller und wissenschaftlicher Bedeutung im Verlauf der letzten 12 Jahre ‚unter der Hand‘ verschenkt oder veräußert worden ist, oder ob dies definitiv ausgeschlossen werden kann. Ich denke ebenfalls, dass es sich hier um eine Angelegenheit handelt, mit der sich eine Staatsanwaltschaft befassen muss. Auch deshalb möchte ich Ihre Redaktion bitten, diese Angelegenheit weiterhin intensiv journalistisch zu verfolgen. Auch Frau Ministerialdirigentin Dr. Anette Schwandner fordere ich hiermit explizit auf, sich dieser Angelegenheit dringend anzunehmen und die niedersächsische Öffentlichkeit zu informieren, denn die hat ein Recht die aktuelle Sachlage nun endlich zu erfahren.

Offline gsac

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Re: Meteorit Oldenburg (1930)
« Antwort #82 am: September 04, 2013, 21:52:04 Nachmittag »
Wann wurden die Leserbriefe denn veröffentlicht?

In der Samstagsausgabe, am 31.08.2013.
:hut: Alex

Offline lithoraptor

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Re: Meteorit Oldenburg (1930)
« Antwort #83 am: September 05, 2013, 00:58:09 Vormittag »
Moin Martin!

Dein Leserbrief bringt es sehr schön auf den Punkt. Möchte fast sagen, dass er sehr "saftig" ist. Auf alle Fälle sollte er gewisse Leute zum Nachdenken und Handeln (was ungleich wichtiger ist) anregen...

Gruß

Ingo

Offline karmaka

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Re: Meteorit Oldenburg (1930)
« Antwort #84 am: September 06, 2013, 20:16:14 Nachmittag »
Unten ist noch der Scan der veröffentlichten Leserbriefe aus der Nordwest-Zeitung vom 31.8.13  zu sehen.

Vielen Dank, Alex!

Wie du siehst, Ingo, wurden die Texte vor dem Druck 'entsaftet'....

Offline gsac

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Re: Meteorit Oldenburg (1930)
« Antwort #85 am: September 06, 2013, 20:49:33 Nachmittag »
Unten ist noch der Scan der veröffentlichten Leserbriefe aus der Nordwest-Zeitung vom 31.8.13  zu sehen.

Vielen Dank, Alex!

Wie du siehst, Ingo, wurden die Texte vor dem Druck 'entsaftet'....


Ich möchte empfehlen, den Link dieses Threads an die genannten Herrschaften im
Kultusministerium zu schicken. Da aber damit zu rechnen ist, daß dort Verlinkungen
auf ein Privatforum evtl. nicht ausreichend gewürdigt werden, möchte ich zusätzlich
unbedingt empfehlen, daß Martins ausführliches Statement gesondert noch mal dorthin
verschickt wird, mit der klaren Aufforderung, sich dieser Sache auch tatsächlich zu
widmen, denn es mag zwar eine Provinzposse sein, aber es geht nicht um eine Lappalie.
Letzlich geht es um den (in diesem Fall fahrlässigen) Umgang mit denkmalgeschützten
Objekten, und da sollte der Bürger/Steuerzahler hellhörig werden. Es kann jedenfalls auf
gar keinen Fall angehen, daß sowohl in Cloppenburg als auch in Oldenburg weiter vor sich
hingewurstet wird, wie es offenbar in dieser Causa der Fall war. Zertifizierte Institute
dürfen sich solche Dinge einfach nicht leisten, und auch wenn es sowieso schon peinlich
genug sein mag für die Kuratoren: man darf dort jetzt nicht etwa auf friedliches Aussitzen
der ganzen Angelegenheit hoffen. Gras gehört geschnitten, bevor es über die Dinge wächst,
da bin ich (ausnahmsweise) mal konservativ in meiner Grundhaltung als Naturgartenliebhaber,
der die Dinge ansonsten im Wildwuchs lieber sprießen sieht...

Alex

Offline rbartoschewitz

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Re: Meteorit Oldenburg (1930)
« Antwort #86 am: September 09, 2013, 19:53:58 Nachmittag »
Was haltet ihr von einer Petition der Forums-Mitglieder, erweitert um andere Interessierte (z.B. Bisseler u.a.) und der IMCA, polnischen und britischen Meteoritengesellschaft, etc.? Es müsste nur jemand in dei Hand nehmen und eine entsprechende Petition verfassen, Unterschriften dafür könnte dann jeder von uns zusamentragen und ich denke, es würden nicht wenige sein! Ich denke damit würde der Stellenwert für Meteorite auch hier in Niedersachsen aufgewertet und der Braunschweiger ins rechte Licht gerückt!

Gruss,

Rainer

Offline Norbert

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Re: Meteorit Oldenburg (1930)
« Antwort #87 am: September 09, 2013, 20:29:23 Nachmittag »
Super Idee Rainer  :super:

Über Facebook sind die meisten hier ja schon weltweit vernetzt.

Wer nimmt es in der Hand?  :fluester:

Offline bolidechaser

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Re: Meteorit Oldenburg (1930)
« Antwort #88 am: September 12, 2013, 09:43:02 Vormittag »
Hallo Rainer,

Deine Idee mit der Petition finde ich sehr gut. Könntest Du Dich bitte mit der
Formulierung dieses Petitionstextes befassen?

Ich habe am Sonntag übrigens einen Brief an die Ministerialdirigentin Frau Dr.
Annette Schwandner verfaßt und mit diversen Anlagen (z.B. Originaltexte der
NWZ Leserbriefe von Martin und Alex) ans Ministerium in Hannover gesandt.
Somit ist das Kulturreferat des niedersächsischen Ministeriums schon einmal
offiziell über die causa Bissel in Kenntnis gesetzt.

Es wäre gut, wenn die Petition von einem anderem Forumsmitglied, z.B. von
Dir, Rainer, als langjährigem Mitglied der Meteoritical Society, ausginge.

Beste Grüße

Dieter
 





Offline rbartoschewitz

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Re: Meteorit Oldenburg (1930)
« Antwort #89 am: September 12, 2013, 20:51:25 Nachmittag »
Hallo Dieter, hallo Forum,

prinzipiell würde ich es schon machen, doch ich habe zurzeit so viele andere Dinge zu tun, dass ein anderes Forumsmitglied die Petitionsformulierung übernehen - ich bin gern bereit daran mitzuarbenten. Um Erfolg zu haben, muss sie sehr gut durchdacht und formuliert sein, möglichst in deutsch und englisch, so dass wir internationale Unterstützug bekommen! Im Forum haben wir ja einige Mitglieder, die in der Lage sind eine rechtlich suabere und nicht angreifbare Formulierung zu Papier zu bringen.

Viele Grüsse,

Rainer

 

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