Autor Thema: Die neuen Fälle aus Argentinien, Indien und Kanada – kaufen oder nicht kaufen?  (Gelesen 16917 mal)

wannkommtdernächste

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Re: Die neuen Fälle aus Argentinien, Indien und Kanada – kaufen oder nicht kaufen?
« Antwort #45 am: Dezember 22, 2008, 23:44:20 Nachmittag »

@gsac: piep, piep, piep ...

@Bernd e.a.: Eigentlich schade, 'Lone Rock' wäre die ideale Metapher für die Objekte unserer Begierde gewesen. Scheinen aber in der Tat so viele zu sein, dass am Ende noch jeder was gezahlt bekommt, de r ein Stück entsorgt ;-)

Grüßle, Matthias



Offline gsac

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Re: Die neuen Fälle aus Argentinien, Indien und Kanada – kaufen oder nicht kaufen?
« Antwort #46 am: Dezember 23, 2008, 00:19:48 Vormittag »
@gsac: piep, piep, piep ...

Na bitte, ein Anfang - wobei Du (..als Neuaktiver x-08) ja gar nicht angesprochen warst,
Sir Matthias..!!!

@Bernd e.a.: Eigentlich schade, 'Lone Rock' wäre die ideale Metapher für die
Objekte unserer Begierde gewesen.

Zweifellos! Aber auch hier gilt: erstmal abwarten! Das NomCom der Meteoritical Society war
noch immer für so manche Überraschung gut - siehe "La Mancha" vs. "Puerto Lápice", siehe
"Amgala" vs. "Oum Dreyga". Und dort fällt ja letztlich erst der Hammer - das dauert noch...

Sachjamalnur,
Alex

Thin Section

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Re: Die neuen Fälle aus Argentinien, Indien und Kanada – kaufen oder nicht kaufen?
« Antwort #47 am: Dezember 31, 2008, 00:11:05 Vormittag »
Lone Rock oder auch Buzzard Coulee,

Hallo Leute,

Die ursprüngliche Thread-Frage hieß ja: "Kaufen oder nicht kaufen?"

Ich habe gekauft!!! Wer die US-Liste verfolgt, hat ja wohl das "posting" von Roman Jirasek heute abend gesehen. Ich habe lange überlegt, habe preislich verglichen mit meinem Peekskill, den ich damals "fallfrisch" bei David New kaufte und habe mich von Romans Worten leiten lassen, daß die nach der Schneeschmelze aufgesammelten Stücke natürlich nicht so frisch sein werden wie die Erstfunde! Ist auch bei meinem Peekskill so, der keinerlei Oxydationsspuren zeigt, während manche Peekskills, die angeboten werden, bereits so eine bräunliche "Oxydationspatina" zeigen. Natürlich muß ich mich bezüglich des Lone Rock in Geduld üben, dafür werde ich aber ein Exemplar eines ebenso spektakulären Falles besitzen wie Carancas und Peekskill! Risiko? Für mich eigentlich nicht, denn ich kenne Roman schon seit vielen Jahren und vertraue ihm absolut! Ferner ist es für mich auch interessant, meinen Meteoriten mit einem offiziellen "export permit", auf dem mein Name steht, zu bekommen und wenn exportmäßig etwas schief gehen sollte, was unwahrscheinlich ist angesichts der Menge der gefundenen Steine, dann gibts 100% refund - also Geld zurück.

Hier nun mein L.R. bzw. B.C. Habe absichtlich kein 100% bekrustetes Exemplar ausgesucht, sondern ein "specimen", der sowohl die frische Kruste als auch das hellgraue Innere dieses H4 oder vielleicht sogar H3.x zeigt und falls dies vielleicht sogar ein Meteorit wird, der z.B. dem Tieschitz ähnelt, dann werden die Preise natürlich auch entsprechend steigen!

Mein Lone Rock wiegt 21.75 Gramm (Lone Rock gefällt mir persönlich besser als Buzzard Coulee - aber das ist Geschmackssache!) und falls jemand Romans Stücke sehen will, hier sind sie:

http://www.meteoritelabels.com/LR.html


Au weia, langsam neigt sich doch 2008 dem Ende zu! Meine Pauline und ich werden morgen Abend
zusammen ein Fleischfondue genießen und dann den Sylvesterabend gemütlich ausklingen lassen.

Bernd  :si06:

Offline MarkV

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Re: Die neuen Fälle aus Argentinien, Indien und Kanada – kaufen oder nicht kaufen?
« Antwort #48 am: Dezember 31, 2008, 03:40:17 Vormittag »
Lone Rock oder auch Buzzard Coulee,

Hallo Leute,

Die ursprüngliche Thread-Frage hieß ja: "Kaufen oder nicht kaufen?"

Ich habe gekauft!!!

Hallo Bernd,
ja, das ist ein schönes Material. Ich möchte davon in 2009 auch noch gerne ein grösseres Stück so im 500g-Bereich kaufen, nur mit Sicherheit nicht für $25/g. Ich mein,  das ist ja so eine Art Pultusk unserer Tage, das sollte man schon in der Sammlung haben. Nur hat doch früher selbst Allende nach dem Fall nur 1DM/g  und weniger gekostet, oder? Warum soll man jetzt für einen H-Chondriten, von dem vielleicht 20x mehr Material als Chergach gefunden wird, $25/g bezahlen? Ich bin ja mal gespannt wie die Preise in einem dreiviertel Jahr sind. Ich sehe eigentlich keinen Grund, warum Lone Rock mehr kosten soll als Chergach. Warten wir es ab. Aber auf jeden Fall Glückwunsch zu dem Stück, dann wirst du ja einer der ersten in D sein, die etwas von dem Material haben und ich sehe es auch so, dass die jetzt bereits gefundenen Stücke deutlich frischer sein werden als die, die nach der Schneeschmelze gefunden werden.

Grüsse,
Mark

Offline gsac

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Re: Die neuen Fälle aus Argentinien, Indien und Kanada – kaufen oder nicht kaufen?
« Antwort #49 am: Dezember 31, 2008, 04:08:42 Vormittag »
Vom Preisansatz (../g also) her wird es auch in Zukunft sicher einen deutlichen
Unterschied zwischen diesem Kanadier und dem genannten Mali-Stein geben,
insofern widerspreche ich Dir, Mark. Andererseits haben in den letzten Jahren
gerade Fälle wie Oum Dreyga ("Amgala"), Bassikounou und zuletzt auch Chergach
ganz wunderbare Exemplare hervorgebracht, die, allesamt in Afrika gefallen statt
in Europa oder dem nordamerikanischen Kontinent, ich mir jederzeit lieber zu einem
vielleicht etwas "zu niedrigen Preis", gemessen am Mainstream, in die Vitrine stelle,
als einen Kanadier oder Südamerikaner zum möglicherweise überhöhten (Einstands?)-
Preis.

( :belehr: Sie kommen alle "von sehr weit her" - der irdisch geografische Rest ist doch
"nichts als Zufall", gesehen aus der Perspektive von zweistelligen km/sec Eigenge-
schwindigkeit und auch nur ein paar min Erdrotation plusminus für den Fallort. Was ist
das denn schon auf der kosmischen Meßlatte?)


Alex   


Lone Rock oder auch Buzzard Coulee,

Hallo Leute,

Die ursprüngliche Thread-Frage hieß ja: "Kaufen oder nicht kaufen?"

Ich habe gekauft!!!

Hallo Bernd,
ja, das ist ein schönes Material. Ich möchte davon in 2009 auch noch gerne ein grösseres Stück so im 500g-Bereich kaufen, nur mit Sicherheit nicht für $25/g. Ich mein,  das ist ja so eine Art Pultusk unserer Tage, das sollte man schon in der Sammlung haben. Nur hat doch früher selbst Allende nach dem Fall nur 1DM/g  und weniger gekostet, oder? Warum soll man jetzt für einen H-Chondriten, von dem vielleicht 20x mehr Material als Chergach gefunden wird, $25/g bezahlen? Ich bin ja mal gespannt wie die Preise in einem dreiviertel Jahr sind. Ich sehe eigentlich keinen Grund, warum Lone Rock mehr kosten soll als Chergach. Warten wir es ab. Aber auf jeden Fall Glückwunsch zu dem Stück, dann wirst du ja einer der ersten in D sein, die etwas von dem Material haben und ich sehe es auch so, dass die jetzt bereits gefundenen Stücke deutlich frischer sein werden als die, die nach der Schneeschmelze gefunden werden.

Grüsse,
Mark

« Letzte Änderung: Dezember 31, 2008, 04:33:54 Vormittag von gsac »

Offline MarkV

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Re: Die neuen Fälle aus Argentinien, Indien und Kanada – kaufen oder nicht kaufen?
« Antwort #50 am: Dezember 31, 2008, 04:44:31 Vormittag »
Wann gab es denn den letzten Fall >100kg in Amerika oder Europa? Vielleicht ist es gar kein eisernes Marktgesetz, dass Meteorite aus westlichen Ländern immer deutlich teurer sind als Meteorite aus weniger entwickelten Ländern? Das könnte auch Einbildung sein, weil es eben im Westen in der letzten Zeit nur Fälle mit kleinem TKW gab. Park Forest hatte ja z.B. nur 18kg TKW, klar dass der nicht billig ist. Holbrook ist vor allem deswegen deutlich teurer als Chergach, weil der Fall schon 90 Jahre her ist. Sicherlich interessieren sich mehr Sammler für einen Fall aus den USA oder Kanada als für einen Fall aus der Wüste. Aber wenn wirklich eine Tonne in tausenden bekrusteten Stücken in Kanada gefallen sein sollte, dann ist das so viel Material, dass sich zunächst die kanadischen Museen eindecken können und anschliessend immer noch jeder ernsthafte Sammler auf der Welt 1kg davon bekommen kann. Man müsste sich nochmal die alten Preislisten vornehmen, aber ich glaub nicht, dass früher Pultusk und Holbrook teurer waren als Chergach heute.

Grüsse,
Mark

« Letzte Änderung: Dezember 31, 2008, 05:03:06 Vormittag von MarkV »

Offline lithoraptor

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Re: Die neuen Fälle aus Argentinien, Indien und Kanada – kaufen oder nicht kaufen?
« Antwort #51 am: Dezember 31, 2008, 11:48:22 Vormittag »
Moin Mark, Alex und Frischfall-Liebhaber!



Ich denke, dass bei den bisherigen Überlegungen eine Sache vergessen wurde: Vor 90 Jahren war der Markt für Mets noch wesentlich lütter als heute. Gleiches gilt doch mit Sicherkeit für die "Allende-Zeit". Die Nachfrage nach frischen Fällen ist in den letzten Jahren zudem sehr gestiegen. Ich bin mir sicher, DIE wird auch noch mehr steigen...
Wir sind doch heute durch die Wüste total verwöhnt. Darum wirst man auch zukünftig sehen, dass die Preise für fallfrisches Material weiter klettern werden.
Nun bin ich ja eigentlich, aus verschiedenen Gründen, mehr der Wüsten-Fund-Fan, aber ich muss doch sagen, dass ich einen Preis von $ 25/g für einen fallfrischen H4 für sehr viel umgänglicher halte, als die Preise, die für Hosur im Raum stehen! Klar, für Preiskorrekturen nach unten bin ich immer zu haben... :einaugeblinzel:

NursoeinGedanke!

Gruß

Ingo

Offline Mettmann

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Re: Die neuen Fälle aus Argentinien, Indien und Kanada – kaufen oder nicht kaufen?
« Antwort #52 am: Dezember 31, 2008, 13:19:35 Nachmittag »
Nu Oheim, Mark....

der Preis des Kanadiers wird einzig und allein davon abhaengen, wieviel Material zum Export freigegeben wird.
Die beriiiiiiehmte Verfuegbarkeit eben, wie immer.
Hat man ja auch bei Tagish Lake gesehen, zum einen durch das methodisch falsche Vorgehen der Kanadier selbst tragischerweise das meiste an Material verlustig gegangen, zum andern nur wenig zum Export freigegeben und so hatte es denn dementsprechend gar ein Vielfaches der ueberaus begehrten historischen Ivunas und Orgeuils gekostet.
(Sodass selbst die Kanadischen Unis, die was haben wollten, unnoetig mehr berappen mussten. Wiedrum ein unerwuenschte Nebenwirkung protektionistischer Gesetzgebung).

Kaufen oder nicht...... mei so aus der Ferienlaune heraus, bin ich zu der Auffassung gekommen, dass einem Meteoriten gar keine kulturellen Eigenschaften zu eigen sind, es sei denn er ist Teil einer wissenschaftl. angelegten Sammlung oder hat besondere Fallumstaende oder historische Bedeutung. Und nationale Attribute hat er erst recht nicht. Und beides schon zweimal nicht im Sinne der Definitionen der UNESCO-Konvention.
Ich halte daher den Status der kanadischen Mets als Nationales Kulturerbe sogar fuer - im Zweifelsfalle - juristisch anfechtbar. Und zumindest bis zu einer rechtlichen Ueberpruefung den Erwerb moeglicherweise fuer eine hihi laesslichere unter den Suenden.
Es gab uebrigens in den Sechziger Jahren zeitgleich mit den anderen Vorbereitungen und -arbeiten zur 1970er Konvention eine Arbeitsgruppe bestehend aus den Kuratoren aus London, Paris, Budapest und New York, die in Zusammenarbeit mit den Rechtsstellen eben der UNESCO Empfehlungen zu den Meteoriten ausgearbeitet haben.
Kein Wort von Kulturerbe oder -gut, im Gegenteil es wurde gar empfohlen, das Bewusstsein fuer Meteorite in der Oeffentlichkeit zu wecken und zu staerken, auch durch Einsatz der Medien, auf dass die Leut sodann meeehr Meteorite foenden. Und ferner den internationalen Austausch von Meteoriten sicherzustellen, sowie falls ein Land ein Nationalmuseum habe, dasse doch sich von allen ihren Heimfaellen und -funden Stuecke besorgen sollten - NEBEN denen, dies in privater Hand gibt. Was im Umkehrschluss bedeutet, dass private Aktivitaet selbstverstaendlich ist.
Also daran kann man schon sehen, wie - und wie unhistorisch - sich die Kanadier und Australier sich ihre Interpretation an den Haaren herbeigezogen haben und dass niemals von der Konvention beabsichtigt war, Meteorite unter kulturullen Schutz zu stellen. (Sondern dass das Gegenteil der Fall war).

Eh Ingo, also pareislich siehe Cohen, sieh Ward, oder denk dran, wie eingekauft wurd, z.B. die Ward-Coonley-Collection von Chicago - dytt waren doch auch ueber 1.5Mio USD, oder Pearyz Cape York-Batzen oder spaeter, wo London immerhin auch noch ueber ne Million fuer ein Fuenftel der Nininger-Sammlung berappt - was Wien fuer die Huss-Sammlung oder die Koeblitzschen Wuestlinge berappt muesst man mal nachschaun,
usw.usf.
koemmt man unweigerlich zu dem Ergebnis, dasses halt in der Gschichte der Mets, niiiiiiiie so billig war wie heut, eeeehrlich nich.

Hausaufgabi -  was sindn 538 noch zaristischer Kopeken von 1916 in heutigem Gelde?
Soviel Belohnung hat naemlich der Kosak bekommen, dems den Boguslavka vor die Fuess gewaffelt hat.
Glaub fuer den Dronino-Hauptklumpen hats doch auch 30-40.000 Rubels geben?

Die sollten sich ganz schoen was schaemen, die Kanadier, find ich.
Mit 500 CAD die Finder eines jeden Steins abspeisen wollen, einschliesslich seinerzeit bei Tagish Lake!!
Gross von Kulturgut reden, in die Besitzrechte der Finder eingreifen, aber wenns Spitz auf Knopf kommt, elendiglich kneifen oder die Leut behumpsen wollen!!

(Unter Christenmenschen sagt man ja, das Geiz eine der 7 Todsuenden sei - hihi, scheinen Heidenkinder zu sein dadrueben).

Guads Neis!
 :si05:
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Offline MarkV

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Re: Die neuen Fälle aus Argentinien, Indien und Kanada – kaufen oder nicht kaufen?
« Antwort #53 am: Dezember 31, 2008, 14:40:30 Nachmittag »
100 Kopeken= 1 Rubel
1 Rubel 3.22 Mark (http://de.wikipedia.org/wiki/Rubel)
1 Goldmark =8.08 EUR (http://de.wikipedia.org/wiki/Goldmark)

1 Rubel= 26.01 EUR

538 Kopeken= 139.97 EUR

Grüsse,
Mark



Offline herbraab

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Re: Die neuen Fälle aus Argentinien, Indien und Kanada – kaufen oder nicht kaufen?
« Antwort #55 am: Januar 05, 2009, 14:02:11 Nachmittag »
Nur hat doch früher selbst Allende nach dem Fall nur 1DM/g  und weniger gekostet, oder?

Das mag schon stimmen. Aber bedenke: Wie viele Sammler gab es denn 1970? Und wie viele gibt es heute? Wesentlich mehr Nachfrage, wesentlich weniger mobiles Material (weil wohl weniger Gesamtmasse als die 2 Tonnen von Allende, plus Exportbegrenzungen) --> Wesentlich höherer Preis.

Ich sehe eigentlich keinen Grund, warum Lone Rock mehr kosten soll als Chergach.

Ich gehe (ohne es zu wissen) einmal davon aus, dass der "field price" für Lone Rock aka Buzzard Coulee etwa dort (wenn nicht sogar höher) liegt, wo der Endkundenpreis für Chergach liegt.

Grüße, Herbert
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Offline lithoraptor

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Re: Die neuen Fälle aus Argentinien, Indien und Kanada – kaufen oder nicht kaufen?
« Antwort #56 am: Januar 05, 2009, 15:23:49 Nachmittag »
Moin!

Das mag schon stimmen. Aber bedenke: Wie viele Sammler gab es denn 1970? Und wie viele gibt es heute? Wesentlich mehr Nachfrage, wesentlich weniger mobiles Material (weil wohl weniger Gesamtmasse als die 2 Tonnen von Allende, plus Exportbegrenzungen) --> Wesentlich höherer Preis.

Ganz meine Rede. Der Markt ist heute einfach größer geworden und die Nachfrage gestiegen; insbesondere nach frischen Fällen.
Eben aus diesem Grund, habe ich mir auch schon mein komplettes kleines Individual von Buzzard Coulee/Lone Rock gesichert. Ich hatte ja bereits schon geschrieben, dass ich $25,-/g für einen fallfrischen OC für wesentlich umgänglicher halte, als die Preise für Hosur. Zu dem gegenwärtigen Kurs kommt mir Hosur auf jeden Fall nicht in die Tüte ähhhh Sammlung.

Gruß

Ingo

Offline Mettmann

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Re: Die neuen Fälle aus Argentinien, Indien und Kanada – kaufen oder nicht kaufen?
« Antwort #57 am: Januar 05, 2009, 19:38:22 Nachmittag »
Kreisch !!!!

Ihr redet just denen das Wort, die sich just diese Monate dafuer einsetzen, dass der Handel und der private Sektor defacto komplett unterbunden werden sollen!!! Genau deren Scheinargument, dass Meteorite ja soooooooooooooo teuer geworden waeren ect.

Ja Grutzifuenferl, dass Meteorite jemals fuer einen feuchten Haendedruck hergegangen waeren, das ist ein MAERCHEN !!!
Das gabs noch nie in der 200jaehrigen Geschichte der Meteoriterei.
Und Sakradi, so billig wie dieser Jahre wars doch noch nieeeeeeeeeeeeeeeee !!!!!

Mensch. Vor 10, 20 Jahren, da gabs 3000 Mets. Basta. Heut gibts 10.000 mehr! Da haelt der Nachfragezuwaxx bei weitem nicht mit!!
Wann habts denn bitte jemals oder wann gabs das jemals in den letzten 1000 Jahren, dass man nen Mond fuer 500 oder 1000 Muecken herbekommen hat?
Wann einen Acapulcoiten unter 50$, nen Howie fuer 10 oder 15, ach R und CK sowas war ja noch nicht einmal erfunden!!!

Wissts jetzt schon, was ich damals fuer meinen Muonionalusta hab hinlegen muessen?  25 DMark im Gramm!  Die ersten Sikhotes der 90iger, ich sags Euch, 5 bis 9 Dollar im Gramm!!  Carion stand auf den Messen und hat lecker Chinga fuer 5Mark im Gramm verkloppt. Ich weiss es noch genau, wie Afanasjev das erstemal auf der Muenchner Messe aufgetaucht ist mit Brahin. 6-10Mark im Gramm und das wurd allgemein als Wahnsinnsschnaeppchen angesehen!
Pallasovska, Seymchan usw. das hats uerberhaupt nicht geben und wennsas geben haett, nicht auszudenken, was das gekostet haett!
Nehmts doch die neuen Brenhams her, bis runter auf 50cents in Scheiben - ja meints ihr Old-Nininger oder Huss haetten zu ihren Zeiten 7cent im Gramm fuer Brenham-Scheiben genommen, was dem heutigen Preis entspraeche?
Uaaah, wann hats denn in der Geschichte schommal einen frischen kumulierten Eukriten wie jenen Dho 007 fuer 2 oder 3$ im Gramm gegeben??
Jessas Kinder schauts doch ins ebay nei, wo die besten Millbillillies fuer 6$ im Gramm verschachert werden, ja meints, die ham vor 20 Jahren weniger koscht?

Uuuuuh und diese Museumsleuchten. Die Ward-collection, die Teile der Niningercollection, das waren Ankaeufe der Museen im Millionenbereich, die Summen die all die Jahrhunderte von den Instituten ausgegeben worden sind... heut ists doch viel billiger!!!
Und billiger sowieso als wenn die Unis selber suchen gehen.

Und was koscht der Hosur heut? 40 Dollar, 50 Dollar fuer Kleinkram, groessers billig.

Liebster Ingo, jetzt nehmen wir mal die Wikipedia-Goldmark-Umrechnung und schaun, was Du als Sammler und die Museen vor 100 Jahren fuer die indischen hinlegen haben muessen. Nach Cohen, und da sind die Wardlisten schon drin

Dhurmsala im Schnitt  18Euro im Gramm.  25$/g
Ja tschullige Ingo, die sassen zeitlich naeher am Fall und ich nehm fuer meinen Klotz auch nicht mehr,
glaub sogar weniger.

Benares   300$/g

Ambapur Nagla  105$/g

Bori  108$/g

Manbhoom  250$/g

Parnallee  39.7$/g

Yatoor  128$/g

Shalka  280$/g

Sodala, also dagegen nimmt sich doch Hosur oder damals der Orissa ja fast schon wie ein Schnaeppchen aus!

Wann ist Obernkirchen gefunden worden? 1863?  Die Preise stammen von nur 20 Jahren spaeter und da hast, lieber Ingo, bester Hoerb, 65$ im Gramm hinblaettern muessen!  Fuer was hat der Andi nun 110 Jahre spaeter - und mehr ist Obernkirchen nicht geworden - genommen? Muesst nachschaun, hier im Forum. Warens 25$ im Gramm?

Und weil der Mark meint, der neue Kanadier sei ja sowas wie der Pultusk unserer Zeit, schon richtig, aber dass er deswegen billig....... Pultusk war damals vor 120 Jahren in der Tat sowas wie der Gao unserer Zeit, schwupp, schau ich mal nach....
....jupp, das war seinerzeit der billigste Stein ueberhaupt. Hat ja der olle August Krantz damals im Streufeld tuechtig aufgekauft, hihi.
Nur Mark, fuer den hast halt auch Deine 0,3 Goldmark hinlegen muessen. Also auch sowas um die 7,4$ heutzutag.

Und fuer Brenham hast damals 19.80 Dollares im Gramm hinlegen duerfen, fuer Campo gar 97 Dollar im GRAMM und nicht im Kilo, und fuer Gibeon 63 Dollar im Gramm also 60.000 im Kilo, so schauts aus.

Oiso hoerts doch auf mit den Preisgschichten und dasses vielmehr Sammler und viel mehr Nachfrage und dass es frueher gar goldene Zeiten......

Schluchz.

 :kiss:
Martin
 
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Offline lithoraptor

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Re: Die neuen Fälle aus Argentinien, Indien und Kanada – kaufen oder nicht kaufen?
« Antwort #58 am: Januar 05, 2009, 20:21:37 Nachmittag »
Moin!

Och Martin, nicht gleich  :crying:, ich sehe das ja auch so, dass wir heute im Met-Himmel leben! Dennoch kann ich mich (obwohl ja nur ein gutes Jahrzent bei den Mets) noch sehr gut an gaaaanz andere Preise für etwa Allende (etwa DM 3,50) erinnern. Wie ich schon sagte, ich bin im Prinzip eine Wüstenfan und da ich die meiste Zeit (den lieben Himmelsteinchen sei DANK  :laughing:) recht knapp bei Kasse bin, empfinde ich es (aus heutiger Sicht betrachtet) als Unding für einen fallfrischen OC $ 50 oder mehr geben zu müssen, wenn ich eben selbes Material (nur weil inner Wüste gefallen) aus Afrika für einen Bruchteil krich. Das gilt natürlich insbesondere dann (prädigst selbst Du ja immer) wenn ich die seltensten Klassen (eben weil och Wüste) zum gleichen Kurs oder sogar drunter bekommen kann.
So ist es denn auch meist so, dass ich die OC-Frischfallinge dann auch links oder rechts liegen lasse (Ausnahmen gibt es aber  :fluester:) und meine Knete für gaaaanz anderes Zeug raus tu (und damit meine ich nu nich unbedingt Märser oder Monde).
Nuja und die Tatsache, dass sich frische Fälle so wie auch orientiertes Material innerhalb der letzten 7 Jahre deutlich verteuert haben wirst Du doch wohl kaum leugnen, ODER?
Im Übrigen betrachte ich Orientierung auch nur als "nettes feature", is mir dann aber och nicht das Zehnfache vom Normalpreis wert...

So, und nu halte ich mich hier raus!

Gruß und  :kiss: zurück  :laughing:

Ingo

Offline herbraab

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Re: Die neuen Fälle aus Argentinien, Indien und Kanada – kaufen oder nicht kaufen?
« Antwort #59 am: Januar 05, 2009, 20:28:14 Nachmittag »
Mensch. Vor 10, 20 Jahren, da gabs 3000 Mets. Basta. Heut gibts 10.000 mehr! Da haelt der Nachfragezuwaxx bei weitem nicht mit!!

Wer einen frischen europäischen oder nordamerikanischen Fall haben will, den helfen aber die 10.000 "neuen" Meteorite nix. Bei europäischen oder nordamerikanischen Fällen war die Nachfrage immer schon groß. Und heute wird der Kuchen zwischen wesentlich mehr Sammlern aufgeteilt, als vor 20 oder 30 Jahren. Das wirkt wohl nicht unbedingt mildernd auf den Preis, das wird auch der Mettmann zugestehen müssen, oder?

Herbert  :prostbier:
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