Autor Thema: Gesetz für Meteoritenfunde  (Gelesen 47117 mal)

Offline herbraab

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Re: Gesetz für Meteoritenfunde
« Antwort #30 am: September 10, 2009, 14:32:35 Nachmittag »
Als Östreich noch bei Ungarn war.

Umgekehrt, Mettmann, umgekehrt! Ungarn war bei Österreich. :smile:

Guxx Hörb z.B. - was bräuchte es in Felix Austria ein Gesetz für Meteorite? Seit Franz Ferdinand drei popelige Meteorite!

Sag' ich ja - so selten, dass sich das auch im Einzelfall regeln lässt.

Ich glaube auch gar nicht, dass die finanziellen Aspekte so sehr die Motivation für die Meteoriten-Gesetze sind. Die Motivation scheint mir viel mehr zu sein, dass Meteoriten ausser Landes gebracht wurden, und die Staaten und deren Institutionen davon nix wussten, und schon gar kein Vorkaufsrecht ausüben konnten. Ich glaube, die Bayern wären auch nicht so glücklich gewesen, wenn Neuschwanstein I von einem Australier gefunden worden wäre und jetzt in Perth liegen würde, und Neuschwanstein II von einem Lybier und der Meteorit in Tripolis liegen würde. Daher meine ich, Gesetze wie das in Dänemark oder Kanada wurden mit der Absicht entworfen, dass Meteorite, die in Dänemark oder Kanada gefunden werden, möglichst auch im Land bleiben sollten. Wie effektiv sie zur Erreichung dieser Ziele beitragen kann durchaus kontrovers diskutiert werden.

Erholsamen Urlaub wünsch' ich, Mettmann!  :hut:

  Herbert
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Offline lithoraptor

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Re: Gesetz für Meteoritenfunde
« Antwort #31 am: September 10, 2009, 14:55:53 Nachmittag »
Moin!

Sorry, aber nun kann ich wirklich nicht mehr an mich halten:

Däääääänemark. Als Östreich noch bei Ungarn war.  Ja vielleicht als Grönland noch Dänemark war,
aber was brauchen Lilliputländer ohne Wüsten wie die Schweiz oder Dänemark ein Meteoritengesetz?
Damit, wenn alle 50 Jahr mal einer gefunden wird, der auch ja nicht im Nationalmuseum landet, sondern der Finder den Stein heimlich verkloppt, weil ihm der feuchte Händedruck und der Freifahrtschein im Luna-Park zu wenig ist?

Däääääänemark. Man siehts doch wohin das führt.  Jetzt hamse endlich mal nen Fall und die weltweit besten Profis bleiben daheim, weilse keine Auskunft vom Dänischen Staat bekommen, was sie als Belohnung bekämen,
und warum bekommense keine Auskunft?   Weil es zwar dieses Gesetz schon ewig gibt, aber es noch nie angewendet werden konnte, weil es keinen Meteoriten gab.  -  Ja geht es noch?
Sollmer nicht vielleicht ein Gesetz machen in jedem Land der Erde für ein generelles Parkverbot von fliegenden Untertassen?

Leute und besonders Martin, Dänemark hat KEIN METEORITEN-GESETZ !!! Macht Euch doch ertmal schlau, bevor hier so ein Unsinn geschrieben wird. Es gibt in Dänemark lediglich das Danekrae-Gesetz, welches den Umgang mit geologisch bzw. mineralogisch und paläontologisch bedeutenden Funden regelt (für Artefakte gibt es wohl eine ähnliche Regelung). Hatte ich das nicht schonma geschrieben? Egal!: Geschaffen wurde dieses Gesetz hauptsächlich für Fossilien und Minerale; Meteorite fallen aber eben auch darunter. Das Gesetz wurde also            NICHT EXTRA FÜR METEORITEN GESCHAFFEN ! :ehefrau:

Was das Gesetzt nun genau besagt, klang hier schon mehrfach an: Wird ein entsprechend bedeutender Fund gemacht, tritt eine Kommission zusammen, die über den Status des Fundstückes diskutiert und darüber entscheidet, ob der dänische Staat das Stück vom Finder erwerben will und einen Preis dafür festlegt. Die Preise sind nicht schlecht (was ich so von den Fossilien weiß), sind aber fern von Marktpreisen, aber darum geht es auch nicht (es ist doch die Ehre, den Fund gemacht zu haben). Die Funde werden im Übrigen ALLE publiziert und auch ausgestellt (auch mit Namen der Finder).

So, wie sah bzw. sieht es in der Praxis aus (auch da kann ich wieder nur etwas über die Fossilien sagen)?: Hat man etwas besonderes gefunden, fährt man einfach zum nächsten entspr. Museum und zeigt seinen Fund dort vor; auch Bilder via Email (dann von zu Hause) werden begutachtet. Bei Interesse wird höfflich darum gebeten, dass Stück ab zu geben. Häufig ist es jedoch so, dass ähnliche Funde (bzw. Funde der gleichen Art etc.) schon gemacht wurden und kein Interesse besteht. Die Sammlungen in Dänemark sind schon sehr gut bestückt, dennoch kommt immer mal wieder was Neues. Es ist schon vorgekommen, dass etwa ein fossiler Fisch gefunden wurde, der bereits im Vorjahr ein Danekrae (bedeutet etwa Fund des Jahres) wurde. Obwohl es NUR zwei dieser Fische gibt, wurde dem Finder diese Rarität dann nicht abgenommen und er durfte sie behalten (für uns im Bereich der Meteorite evtl. im Hinblick auf einen Schauer relevant).
Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang noch die sehr gute Zusammenarbeit (daran sollte man sich ein Beispiel nehmen) zwischen Sammlern und Wissenschaftlern. Es gab Zeiten, in denen so viele Neufunde eingereicht wurden, dass die Kommission völlig überlastet war und man längere Zeit auf eine Antwort warten musste. Ich kenne sehr viele (auch deutsche) Sammler, die ihre besonderen Fundstücke nur allzu gerne vorzeigen. Das liegt ganz einfach daran, dass die dänischen Wissenschaftler (nach eigener Erfahrung nicht nur die in den kleinen Museen, sondern auch die an der Uni in Kopenhagen) Sammlern extrem aufgeschlossen und freundlich gegenüber stehen. Das Fängt beim freundlichen Empfang an und geht über Fundortinformationen (sehr genau) bis hin zu Präparationstipps.

Das zeigt doch auch, dass es anders und eben auch einvernehmlich geht! :pro: So ein Zustand ist es doch, den wir ALLE anstreben oder? Es ist also grundlegend falsch ein entsprechendes Fund-Gesetz grundlegend abzulehnen. Es kommt einfach NUR auf die Aufmachung an.

Habt Ihr euch mal mit einem Neufund an eine deutsche Uni gewandt? Wisst ihr, was ihr da bekommt?!

Sicherlich ist so ein Gesetz nichts für kommerzielle Sammler, aber von denen gibt es eben auch nicht sooo viele...

Nurmaleinpaarinfosundmeinemeinungdazu!

Gruß

Ingo

P.S. Zum Thema Sinnigkeit und Bedarf von Gesetzen innerhalb der EU fällt mir noch dieses Beispiel ein:
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,305447,00.html Es kommt eben nicht wirklich darauf an, "ob" sondern "dass" man ein Gesetz braucht. :laughing:

Offline Mettmann

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Re: Gesetz für Meteoritenfunde
« Antwort #32 am: September 10, 2009, 15:37:42 Nachmittag »
Ja, aber warum schnallen dann die Vollpfosten auch nach Jahren nicht,
daß es dann überhaupt keine Meteorite mehr gibt, die ausser Landes gebracht werden könnten?

Oder verbuchen die das dann als Erfolg: Es gibt keine Meteorite mehr, deswegen können sie nicht ausser Landes gebracht werden, die Vitrinen im Nationalmuseum bleiben zwar leer -  aber Mission accomplished!

Der Australier wäre nie in Versuchung gekommen, den Neuschwanstein I ausser Landes zu bringen,
wenn ihm der bayerische Staat den Stein vergoldet hätte, wie er es ja artig gemacht hatte.

Ich find das absolut ungehörig, daß Länder ein einzig selektives Ding enteignen oder Zwangsverkäufe befehlen und nicht bereit sind, angemessen zu entschädigen.
Des kann man in Nordkorea vielleicht so halten, in einem Rechtstaat allerdings gehört sich das nicht.

Und ich bin halt sehr ungeduldig, wenn ich seh wie DUMM die Protektionisten handeln.

Und auch in der Hinsicht ungeduldig - so ein Bevan usw. in Australien, so eine Zipfel in Germany -  das sind Beamte, die haben ihre Pöstchen, ihre fette Altersversicherung - und müssen keinen Leistungsnachweis erbringen und vor allem sich für nichts rechtfertigen.
Mann stelle sich mal vor, die wären in der freien Wirtschaft - die haben ja oder sind just dabei, die Meteoriterei - ihren eigenen Job - vollkommen zu ruinieren und sich selbst überflüssig zu machen -
in einer Leistungsgesellschaft hätt man die längst schon achtkantig rausgeschmissen.

Na ist ihr Bier - nur was mich stört, ist, daß sie unsere Zunft, ohne einen einzigen triftigen Grund vorweisen zu können,
nach 200 Jahren segensreichen Wirkens, wose von dieser Zunft profitiert haben, denn die Zunft liefert ihnen ihren Forschungsgegenstand, den sie nach Lage der Dinge offenbar nicht selbst auftun können,
mit Berufsverbot belegen wollen
und damit auch den meisten ihrer Wissenschaftskollegen, die keine solchen Fachidioten sind, sondern über den Tellerrand hinausblicken können, den Ast absägen.

Ist wie wenn ein Bäcker sagt, ich bin zu faul zum backen, deswegen dürfen die Müller und die Getreidebauern nimmer ackern und mahlen.
Aber selber einen Pflug führen, könnse nich und was aus den anderen Bäckern wird, interessiert sie nicht
und daß die Leut dann ka Brout mehr ham, schon zweimal nicht.

So kann man nicht arbeiten.

Bayern hat angekauft.  Selbst Kanada hat angekauft (bzw. ankaufen müssen, weilses selber verbockt haben). Schweiz - wir sehen ja, es ist genügend Geld da.

Kauft Australien an?  Kauft Oman an?  Kauft Marokko an? Kauft Algerien an? Kauft Libyen an?
Näh.
Damit hamse keene moralische Legitimation solche Gesetze zu machen.
Von wegen schützenswertem Gut, Nationalerbe - diese Gesetze führen zum unwiderbringlichem Verlust von Nationalerbe, weil wenns keiner findt, existierts ersten gar nicht und zwotens gehts einfach Ratzfatz kaputt, weils keiner mehr find und erettet.

Se wollen also, daß es nicht ausser Landes gebracht wird- ja dann sollens halt auch was dafür tun.
Kost ja fast nyscht.

Die sind halt auch nicht in der Lage, Ursachenforschung zu betreiben und die Probleme zu erkennen.
Warum werden Meteorite ausser Landes gebracht?
Um vakoooft zu werden oder um gesammelt zu werden oder um erforscht zu werden.
Wollense das verhindern, was müssense dann tun?
Rischdisch. Sie müssen sie halt auch selber sammeln W O L L E N - aber das tunse ja anscheinend nicht - und sie müssense ankaufen wollen - wieses mit jedem andere Kulturgut, die allesamt viel teurer sind, auch tun.

Aber so, wie es jetzt in vielen Ländern läuft,
ist ja nicht einmal der Wille ersichtlich, die Nationalmeteorite in staatliche Obhut zu bringen, geschweige denn, sie zu erhalten.

Und so könnens es doch gleich bleiben lassen und nicht die anderen Wissenschaftler bei ihrer Arbeit stören.

Und darum muß das Bundesland Tyrol oder auch die Republik Österreich auch den Neuschwanstein III koofen
und das Wiener Museum bittschön mittem Zwanzigstel des Budgets des jährlichen Opernballs ausstatten zum Ankauf,
weil sonst könnt man glatt sagen, es wäre keine Kulturnation.

Und das DLR muß die wenigen freien Monde und Märse der Welt geschwind kaufen, sonst derf der Hintze nicht auf den Mond fahren und man könnt glatt sagen, Deutschland wäre keine Wissenschaftsnation.

Und deswegen muß der Oman und die Schwyz auch nicht immer nur Glitzerkram sondern alle privaten Omanfunde schnell aufkaufen, sonst könnt man glatt sagen, das sind gar keine Meteoritennationen.

Polemi und Polema. :baetsch:
 :prostbier:










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Offline Mettmann

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Re: Gesetz für Meteoritenfunde
« Antwort #33 am: September 10, 2009, 16:09:35 Nachmittag »
Zitat
Dänemark hat KEIN METEORITEN-GESETZ


WOOOOOHL !!!

Beinhaltet das Dannekräh Meteorite oder nicht?

Darf man mit Dänischen Funden machen was man will oder wird einem nicht vorgeschrieben, die abzuliefern?

Nenns halt dann Regularie mit Gesetzescharakter.


Ingo - mich hatten damals mehrere Profis gefragt, darunter etliche Kaliber, obse nach Dänemark finden gehen sollten,
weil man eben aber wegen dem Dannekräh-Gesetz alles abgeben muß und keine Zusage über die Höhe der Entschädigung abgeben konnte - sindse alle daheim geblieben.
Nix gegen den Kurator und das Häuflein Studenten, die da durch die Wiesen gestreift - aber denen traue ich doch schon mehr zu. Und 50 Augen sehen mehr als 10.

Und wie sähe es denn aus mit den tkws von Villalbeto, LaPiz, Morasko, Muonionalusta, Neuschwanstein, Moss, Hambleton usw. usf. wenn die Profis alle daheimgeblieben wären?

Also wirklich. Die Ehre. Frag einmal den Pförtner vom Kopenhagenmuseum, was er davon hielte, künftig ohne Gehaltszusage die Ehre zu haben, die Nationalen Schätze zu bewachen?
Gab hierzulande auch mal die Ehre, daß eine ganze Bevölkerungsgruppe gezwungen wurde, ihre Kunstwerke fürn Appel und Ei verkaufen zu dürfen.

Du Träumer. Berlin, Wien, Paris, London - wo kommen denn die ganzen Meteorite in diesen Sammlungen bis auf wenige Ausnahmen her?  Von Privaten Leuten, denen es fast nie die Ehre genug war, ihre Funde und Sammlungen zu verschenken
und die Kuratoren dort haben auch nie erwartet, dasse Meteorite für nix bekommen, sondern es war der Normallfall, daß sie diese angekauft haben.

Wir sind hier doch nicht in der Botanik oder bei den Antiken wo staatliche Expeditionen die Objekte einsacken und herangeschafft haben. Und Meteorite sind schlicht schon wegen ihres Nichtvorkommens eine vollkommen andere Kategorie als Fossilien, Mineralien, Artefakte.

Und was hat das überhaupt mit den Kuratoren zu tun und der Zusammenarbeit mit den Sammlern?
Es ist Sache der Wissenschafts- und Kultusministerien die Kuratoren so auszustatten, dasse die Dinger für die Allgemeinheit ankaufen und bewahren können.
Und ich bleibe dabei, es ist einfach nicht akzeptabel, wenn historische oder moderne öffentliche Meteoritensammlungen Ankaufsbudgets zur Verfügung haben, über die unser Lutz zum Bsp oder das Nachttopfmuseum in München nur lachen können.
Da liegt der Hase im Pfeffer.
Zwangsenteignung und Aschenbecher vom Museum als Dank ist keine Lösung.


Zitat
Habt Ihr euch mal mit einem Neufund an eine deutsche Uni gewandt? Wisst ihr, was ihr da bekommt?!

Schon oft. Wenns in die Forschung paßt, dann bekommen wir unseren handelsüblichen Preis.
Ich würde es daher auch nicht einsehen, warum wir dann für einen Mars oder Mond, bloß weil er auf Deutschland geplumpst ist und nicht die Sahara, eine Dauerkarte für den Zoo, eine Plakette an der Vitrine, einen Obstkorb und v.a. sonst nur die Ehre erhalten sollten.

Ich finde wie gesagt die Vorstellung wirr, daß alle Universitäten und Museen ihre Ausstellungsstücke und ihr Forschungsmaterial selbstverständlich kaufen
und nur die Meteorite eine Ausnahme sein sollen?

Guck doch Ingo - das Schweizer Bsp. warum verlangt keiner von den braven Strahlern dasse ihre Monsterkristalle dem Museum schenken sollen, sondern warum ist es da ein großes Einvernehmen, daß die eben ihre Millionen bekommen?

Warum aber hätte dann, damals bei der Bodensee-Feuerkugel ein Grau, ein Haberer usw. wenn sie etwas gefunden hätten,
dasselbe sodann für die Ehre der Schwyz schenken sollen?

Das mußt Du mir erklären.


Und zwar gschwind, ich muß weg.

 :prostbier:
Mettmann



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Offline ironsforever

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Re: Gesetz für Meteoritenfunde
« Antwort #34 am: September 10, 2009, 16:58:25 Nachmittag »

Hallo,

ein schnelles Wort zwischendrin: Solange die Bestände in den öffentlichen Sammlungen weiter so vor sich hin rotten (wie wir´s hier schon an anderer Stelle diskutiert hatten) brauchmer m.E. auch keine Spezialgesetze zur Regelung der Materie. Da sind die paar Mets, die in D bzw. Europa gefunden werden, in den Händen verantwortungsvoller Sammler sicherlich 1000 x besser aufgehoben. Auch künftige Genrationen haben dann noch einen Nutzen davon. Wir werden sie auch nicht auf alle Ewigkeit besitzen...

Gruß,
Andi

Offline herbraab

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Re: Gesetz für Meteoritenfunde
« Antwort #35 am: September 10, 2009, 17:21:33 Nachmittag »
Solange die Bestände in den öffentlichen Sammlungen weiter so vor sich hin rotten (wie wir´s hier schon an anderer Stelle diskutiert hatten) brauchmer m.E. auch keine Spezialgesetze zur Regelung der Materie.

Sorry, Andi, aber das kann man so nicht stehen lassen. Deshalb hab ich's weiter oben schon einmal beeinsprucht: Anzudeuten, dass ein Meteorit mit der Aufmahme in eine öffentliche Sammlung dem unwiderruflichen Verfall ausgeliefert wäre ist einfach nicht zulässig. Es mag Einzelfälle geben - ein Dronino rostet im Museum ebenso wie in der Schublade eines Sammlers. Dabei ist die Wahrscheinlichkeit, dass er im Museum in einem Exikator aufbewahr wird ungleich höher als in Privatsammlungen. Von klimakontrollierten Räumen, die in großen Instituten häufig, bei Privatsammlern aber faktisch nie anzutreffen sind, will ich gar nicht reden.

Grüße, Herbert
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Offline ironsforever

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Re: Gesetz für Meteoritenfunde
« Antwort #36 am: September 10, 2009, 18:54:14 Nachmittag »
Hallo,

naja - ich will ja nicht alle Institutionen über einen Kamm scheren, aber die Bilder sprachen eine deutliche Sprache (leider kann ich den betreffenden thread nicht mehr finden und auf der Seite vom NHM Berlin habense die gräusligsten Rosteumel, für die sie Paten gesucht haben, mittlerweile von der Website entfernt). Gleichwohl finde ich es paradox, wenn Finder durch Gesetze enteignet werden sollen, aber zur selben Zeit staatliche Sammlungen nach wie vor um Patenschaften betteln müssen, damit ihnen das Zeug nicht weggammelt. Ich möchte auch gar nicht erst wissen, was da noch so in den hinteren Kellerarchiven liegt, die wohl kaum klimakontrolliert sind, wie meinetwegen einzelne Ausstellungsräume.

Wie gesagt - ich möchte hier nicht pauschalisieren, sondern nur ein weiteres Argument gegen ein (enteignendes) Gesetz ins Feld führen, nämlich, dass die staatliche Aufbewahrung von Kulturgütern und sonstigem wertvollem Material oftmals auch nicht die erst Wahl ist. Aktuelles Beispiel hier: http://www1.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/einbaum116.html . Leider aber werden die Etats gerade in diesen Bereichen immer weiter gekürzt. Ich finde, man kann über ein Meteoriten-Gesetz erst dann nachdenken, wenn man sich die Aufbewahrung auch wirklich leisten kann. Bis dahin gibts genug zu tun, um die Bestände (mittels Patenschaften?) zu erhalten.

Im Übrigen meine auch ich, dass ein Met-Gesetz, das dem Finder das Eigentum absprechen, Ausfuhrverbote festlegen und billige "Entschädigungzahlugnen" gewähren will, eher das Gegenteil von dem bewirkt, was man damit erreichen will: Das Material wird schlicht nicht mehr gefunden und ist für Wissenschaft und Sammler gleichfalls verloren. Für Deutschland sehe ich auch keine Notwendigkeit zur Einführung eines solchen Gesetzes, die bestehenden Gesetze reichen m.E. aus und es wird uns nicht umbringen, wenn dem Finder für einen der seltenen deutschen Fälle/Funde vom Staat bzw. Steuerzahler ein angemessener Preis bezahlt wird.

Gruß,
Andi :winke::weissefahne:

Offline Mettmann

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Re: Gesetz für Meteoritenfunde
« Antwort #37 am: September 10, 2009, 20:13:18 Nachmittag »
Genau, reden wir erst einmal über eine bessere Finanzausstattung
und dann über Meteorite.

Ich bitt Euch nämlich, hier mal ein Euromet-Paper,
früher war das möglich, mit Millionen um sich zu werfen,
heutzutage - ausgerechnet, wo es nix mehr kost und die interessantesten Funde auf den Tisch kommen,
da redmer von Ankaufsbudgets von Null Euro, von Tausend Euro und so weiter und zwar im Jahr und für die größten Sammlungen Europas.

Hättens nur einen Bruchteil der Kohle von vor Zwanzig oder 15 Jahren noch, dann bräucht man über Gesetze gar nicht diskutieren, weils dann schlicht und einfach alles aufkaufen könnten, was bei 3 nich auffe Bäume.

"What Euromet is. 
Formed in 1989, is a scientific organization of over 50 laboratories and 220 scientists from over 15 European countries, dedicated to the collection, curation and worldwide distribution of meteorites..."

"...the combined budget of the different groups is almost impossible to quantify, a rough estimate indicated 8 m ecus/year as staff costs only and 20 M ecus as value of the major equipment devoted to meteoritic research."

Ecu, das war der Vorläufer vom Euro.
Keine Lust rumzusuchen, und Inflation - kurzum, die Borm und Maderln weren ihre 15 Millionen USD allein an Personalkosten gehabt haben im Jahr, dann die dicke Laborausstattung, die es nun mal braucht.

Und noch überhaupt nicht dabei, sind die Fahrtkosten, die Ausrüstung, die Infrastrukturkosten, die Transportkosten, die Versicherungskosten und Pipapo, die sie dann bei ihren Expeditionen verbraten haben.

Washamse gefunden.  259 Meteoriten in der Antarktis-Saison 1990-91, täte naturgemäß schätzen, daß es zur Hauptsache gewöhnliche Chondrite waren, wie sie gepairt, steht da ned drin - und ist ja Allgemeingut, daß die Gewichte der Antarktischen im Schnitt wesentlich kleiner als die NWAs z.B. sind.

1991-92 hams dann 260 Tonnen Eis geschmolzen um Mikrometeorite zu sammeln.

1992 war das Highlight 13kg Meteorite aus der Nullarbor Plain gesammelt zu haben.

1993  warend es 2.2kg von dort.

       im selben Jahr ein Expedition in die Kem Kem-Region in der Sahara - wo paar Jahr später die ersten Zentner NWAs entsprangen - ohne einen Fund.

1993-94 wieder Antarktis mit 59 Funden.

Und das wars.


Kurzum, da wurd halt noch richtig Schotter ausgegeben, viele viele Dutzende Millionen für ein paar Kilo Meteorite und Gleisschotter.

Heut kann man sowas haben für 1000 Euro und braucht keine Maschinerie für Aberdutzend Millionen.
Und wenn man einen exotischen Mond haben will und sensationelle Märse, keine Million muß man mehr ausgeben.

Ich möcht mal wissen, was die Schweizer/Omani in den zehn oder acht Jahren an Personalkosten gehabt haben und wasse für die Expeditionen rausgeblasen haben.  Tipp bei uns kriegense genau so einen Kreep, wie den einzigen Mond, den sie gefunden haben und in der gleichen Größe für 0,2 Millionen und wennsie die "Amateure" nett fragen, dann kriegense für eine einzige lumpige Million 50 mal mehr an Oman-Mars, als sie selber in all diesen Jahren gefunden haben.

Ich mein, wie soll man denn da überhaupt eine ernsthafte Debatte führen?

Zanda in Paris heult rum, in ihren Veröffentlichungen, dasse Null Ankaufsmittel haben und nicht mal die Kohle, um die Sammlung fachgerecht zu unterhalten.
Selbe in Moskau und die hatten kein Euromet und keine Antarktis.
Wien fragts mal selber.

Und vor 15 Jahren hams noch die Millionen alle rausgeblasen, daß es eine Art hatte.
Und das wie ich finde vollkommen zurecht.

Uns stehen keine Millionen zur Verfügung und in 3 Jahren haben wir auf eigene Kosten von jeder seltenen Klasse wesentlich mehr geholt als das erfolgreichste Nichtantarktische Team der Welt.
Halt, daß ich nicht lüge - bei den Gleisschotterchondriten, da führen sie um Längen - weil wir das gar nicht anrühren können, weils nur noch 25$/kg Brutto bringt - aber wennses bestellen, dann holmer denen ein paar Tonnen.
Und jeder Russ und so ziemlich jeder andere, der im Oman war, schlägt als Einzelperson die Schwyzer und die Omaner um Längen mit seinen Funden und wennses ihnen abkauften, dann würdens der öffentlichen Hand unendlich viel Geld sparen
und dem Oman, wosie doch so besorgt sind darum, sein Nationalerbe sichern.
Eine scheinheilige Debatte.

....aber nein, stattdessen sollen alle die, dies nunmal besser können mit Berufsverbot belegt werden.
Ja ham die alle soviel Geld, daß sie es sich leisten können, die Dinger selber zu finden? (Was sie anscheinend nicht können).

Derer persönliche Neid und deren Kurzsichtigkeit kostet die Steuerzahler viele viele Millionen und ihre Kollegen das Material, woranse forschen wollen.


Also hörts mir auf mit diesen krokodilstränenreichen Gespensterdebatten zu Gesetzen.

Die sollen zusehen, dasse mal wieder wie früher die Millionen in die Hand bekommen und selber mal was auf die Beine stellen, damit sie überhaupt mal auf Augenhöhe ihre vermeintlichen Konkurrenten ausmerzen können.

Is doch wahr.
 :prostbier:
Mettmann

       




http://www.mna.it/english/Publications/TAP/TA_pdfs/Volume_01/TA_01_01_229_Mellini.pdf



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Offline gsac

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Re: Gesetz für Meteoritenfunde
« Antwort #38 am: September 10, 2009, 20:15:48 Nachmittag »
Es gibt in Dänemark lediglich das Danekrae-Gesetz, welches den Umgang ...

http://geologi.snm.ku.dk/english/samlinger/danekrae/dokument/
http://geologi.snm.ku.dk/english/samlinger/meteorit/

"The meteorite collection is constantly increasing through donations, purchase and
exchange and now holds around 500 different meteorites." (Zitat aus zweiter URL)

Alex

Offline APE

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Re: Gesetz für Meteoritenfunde
« Antwort #39 am: September 11, 2009, 15:06:37 Nachmittag »
Bei den in Deiner Umfrage angegebenen Antwort-Alternativen fehlt die Folgende:
„Ein Gesetz muss dem Finder entweder den Besitz seines Fundes - oder eine angemessene Entschädigung garantieren.“

Gut ich versuch es mit unter zu bringen.
Danke Svend!


Achtung  +  Achtung  +  Achtung !!! Leider ist es zur Zeit nicht möglich in der veränderten Umfrage abzustimmen, weil dort zuerst ein tech. Problem gelöst werden muß!
Es kann sein, das wir alle noch einmal abstimmen müssen ... aber wenn, dann machen wir dies später.
 :nixweiss:
Thomas
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Offline APE

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Re: Gesetz für Meteoritenfunde
« Antwort #40 am: September 11, 2009, 16:17:44 Nachmittag »
Jetzt möchte ich den Ball mal an Thomas zurück spielen. Immerhin ist wohl kein anderer hier so sehr davon betroffen wie er, als mehrfach erfolgreicher Meteoritenfinder in Europa. Thomas, wünscht Du Dir rechtssicherheit durch entsprechende Gesetzte? Wenn ja, wie könnte/sollte so ein gesetz nach Deinen Vorstellungen aussehen? Welche Erfahrungen hast Du bisher in den verschiedenen Ländern mit/ohne entsprechenden Gesetzen gemacht?
Ja Herbert, auf den Ball habe ich schon gewartet ...

Bis heute hatte ich keine Probleme meine Funde offiziell zu veräußern. Es waren fast drei Dutzend Steine von 6 europ. Fällen. Dabei sind die bedeutendsten Funde von mir immer von haus aus zuerst den Museen und beteiligten Instituten angeboten worden. Nicht jede öffentliche Einrichtung eines Staates, wo der aktuelle Fall geschehen war und die eine Meteoritensammlung betreut, wollte überhaupt von mir einen Stein haben. Einige wären bereit gewesen, konnten oder wollten aber kein Geld investieren. Nur wenige Kuratoren hatten den Mut, sich auf dieses für sie gleichermaßen unangenehme Abenteuer einzulassen, den Wert des Meteoritenfundes abzuschätzen und darauf hin eine wie auch immer organisierte Bezahlung zu erwirken, die eben nicht aus der Portokasse zu begleichen war. Ich habe mich bewußt so verhalten, daß immer eine außergerichtlichen Einigung möglich war!

Und Ja Herbert, um ehrlich zu sein, ich wünsche mir Rechtssicherheit hier in Europa! Das würde mir persönlich reichen. Nicht aus dem Grunde, weil ich mit der jetzigen Situation unzufrieden wäre. Nein! Warum auch! Aber weil ich zur Zeit bemerke, wie sich vereinzelte Personen ausdrücken, rührig sind Gesetze zu installieren, die scheinbar nur für sie mehr Vorteile bringen sollen. So hoffen diese Personen das natürlich. Und da gebe ich Martin uneingeschränkt recht: Wohl aus Mangel an Erfahrung oder ich weiß nicht, warum man so kurzsichtig agiert, machen sie wohl Gesetze, die das Meteoritenfinden langfristig gesehen für jeden Beteiligten eher unattraktiv gestalten werden. Ja Martin, wie Du schon sagtest, ohne Fund nix mehr zum Forschen, ohne wissenschaftliche Artikel, scheinbar keine wertvolle oder lohnende Forschung, also kein Geld mehr dafür ... Stillstand! Und private Initiativen können dann nicht mehr helfen!

Wohl angeregt durch die Informationen und Berichte in den Medien der letzten Meteoritenfälle in Europa, die ich ja selbst teilweise mitgestaltet habe, wird eine Sache die scheinbar eine Nichtigkeit ist, weil sie so selten vorkommt, aber thematisiert und kommt in das Bewußtsein der Menschen. Sie werden jetzt eben doch wichtig! Beste Beispiele sind Krankheiten oder Terrorismus. Da habe ich persönlich viel mehr Angst vor dem deutschen LKW-Fahrer! Dessen Trefferquote liegt wesendlich höher ... wieviel Geld oder Gesetz zur Anwendung kommt, die Situation zu regeln, liegt also nicht an der Summe der Ereignisse selbst, sondern am bewußten Mitbekommen!

Aber wir wollen ja die Meteor- und Meteoritenkunde heute gerne voran bringen und diese nicht weiterhin im Dornröschenschlaf belassen wie zuvor. Wir haben ein Forum geschaffen. Schon das war ein bedeutender Schritt. Eine Art Null-Lösung, d.h. schlafende Hunde nicht zu wecken, kann also nicht unser Zeil sein. Im Gegenteil, wir sind ja auch in Bewegung geraten, und nicht nur jene, die möglicherweise für uns unverständliche Gesetze machen wollen. Ich glaube, wir kommen langfristig nicht drum herum die Rechtsfrage zu klären. Wir alle müssen zusammen über genau dieses Problem reden und möglichst diese Gesetze mit gestalten, sonst wird man die Sichtweise und Motivation des Suchers, Finders oder Sammlers nicht beachten. Und das kann nun wirklich nicht unser Ziel sein.

Mag sein, das ich die ins rollen gekommene Kugel nicht mehr zum Stehen bringen kann. Aber bitte, dann schuppse ich diese so, wie ich es für richtig halte!
 :user:
Thomas
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Offline MetGold

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Re: Gesetz für Meteoritenfunde
« Antwort #41 am: September 11, 2009, 16:44:29 Nachmittag »
Hallo,

Abstimmung ist erhalten geblieben, ihr könnt euer Kreuzchen jetzt aber jederzeit ändern!


 :hut:   MetGold
Ein ereignisreicher Tag ist mehr als namenlose Jahre - (Spruch aus einem chinesischen Kalender)

H5P6

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Re: Gesetz für Meteoritenfunde
« Antwort #42 am: September 11, 2009, 17:16:38 Nachmittag »
Hallo, :fluester:

das,was Thomas geschrieben hat,habe ich schon lange kommen sehen.Die Medien geben den Anstoß und jemand beginnt an der Strippe zu schneiden ,an der das Schwert hängt,was die ganze Zeit über den Meteoristen hängt. :eek:
Wo ist die Stelle,an der man den Hebel ansetzt,um das Ding in die richtige Richtung zu lenken? :nixweiss:

Gruß Jürgen :hut:

Offline APE

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Re: Gesetz für Meteoritenfunde
« Antwort #43 am: September 14, 2009, 15:09:54 Nachmittag »
... Außerdem noch, ob die Dänen Dich nach Deinem Dafürhalten wenigstens "angemessen" entschädigt haben für Deinen Fund dort (... also nur
eine rein qualitative Aussage dazu von Dir - Details sind Deine Privatsache und gehören hier nicht hin).

Maribo ist aufgenommen als Danekræ und es gab wohl schon ein Gutachten über den Fund in Dänemark, aber gemeldet hat sich bei mir noch niemand vom Komitee. Ich schätze mal, das dies ein Schreiben aus dem Ministerium sein müßte. Ich habe natürlich guten Kontakt zu Henning Haack vom Museum in Kopenhagen ... na jedenfalls sind wir sehr gespannt auf das Resultat!

Wenn ich das vergleiche mit meinen anderen Erfahrungen (aus drei EU-Ländern), dann ist das bis her ein normaler Verlauf. Eben Schritt für Schritt!
Bei Neuschwanstein hat es etwa ein Jahr gedauert ... bis zur Einigung mit Unterschrift! Da brauchte ich noch lange nicht aufs Konto schaun ...
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Thomas
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Offline APE

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Re: Gesetz für Meteoritenfunde
« Antwort #44 am: September 14, 2009, 16:21:52 Nachmittag »
... Dänemark hat KEIN METEORITEN-GESETZ !!! Macht Euch doch ertmal schlau...

Nun diese Aussage Ingo muß Du noch mal genau erklären! Denn für mich steht es sehr wohl drin. Schau mal hier:
http://geologi.snm.ku.dk/samlinger/danekrae/dokument/

Schon manch Wissenschaftler meine voreilig: "Es sei ja wohl klar das dies auch für Meteorite gilt!" obwohl diese Objekte eben nicht deutlich als Wort im Text erwähnt wurden. Nun das wäre für mich eine sehr diskusionswürdiger Fall. Aber so weit ich es mitbekommen habe, sind im Gesetz zum Danekræ explizit auch die Meteoritenfunde erwähnt. Darüber würde ich nicht gerade einen Rechtsstreit führen wollen.

Wann und Wo habt ihr schon mal darüber diskutiert, das Du Dir der Sache so sicher bist!

Übrigens, auch das muß man mal sagen, mühen sich bestimmt einige Leute seit Jahren ab, daß endlich auch ihr Fundstück zum Danekræ eingestuft wird! Der Staat will ja gar nicht alles haben! Nur bei den Meteoriten, da ist es was anderes. Aber das muß nicht in jedem Fall für den Staat günstig sein! Nur ein Blick auf die Meteoritenfall- oder Fundstatistik im Lande Dänemark und ich verstehe sofort, warum das Gesetz so in Dänemark verabschiedet wurde. Aber genau so ein Gesetz wäre in Polen niemals verabschiedet worden! Aus Erfahrung nicht! Der Staat müßte ja große Angst davor haben, daß jeder Zeit ein zweites Pultusk-Ereignis geschehen kann ...

 :user:
Thomas
« Letzte Änderung: September 14, 2009, 16:47:23 Nachmittag von APE »
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