Weil, Martin, gehen wir zurück zu den Antarktischen - nimm die Bulletin Database her - lange Winterabende.
Die Heißwüstenfunde, die haben ja durch die Bank im Schnitt ein viel größeres Tkw als die Antarktischen,
es steht also viel mehr und viel mehr Instituten das Zeigl zur Verfügung.
Und darüber hinaus - es ist etwas unübersichtlich, da die Antarktischen ihre Feldnummern behalten, die Pairings muß man einzeln z.B. aus den Newslettern zammpfrimeln (es handelt sich bei den Antarktischen nicht um 35.000 verschiedene Meteorite - innem älteren Paper hab ich gelesen, daß die durchschnittliche Pairingrate 5 sei, also im Schnitt 5 Antarktisnummern sind miteinand verpairt),
auch sind bei den NWAs die gewöhnlichen Chondrite im Bulletin unterrepräsentiert - weil die kein Schwein klassifizieren möcht und die Sammlerpreise dieses Jahrzehnt so niedrig waren, daß ein Händler oder Finder, wenn er sie klassifizieren ließe, draufzahlen müßt.
Aber man sieht ja ganz deutlich, daß die Privaten gegenüber allen Antarktisprojekten zusammengenommen, von den raren und rarsten Klassen und zwar praktisch bei jeder, ein größeres Vielfaches gefunden haben, an Gewicht und nach Anzahl der verschiedenen Funde.
Und das in einem Viertel der Zeitspanne, dies in der Antarktis dazu braucht.
Es ist ja oft so, daß viele der großen Nummern im Biz, als Einzelpersonen, mehr an Meteoriten einer Klasse hervorgebracht haben als alle Antarktisteams mit ihrer notwendigen finanziellen Ausstattung zusammen in 35 Jahren - und oft nehmense für die ganze Ladung nur so wenig, daß man kaum einen einzigen der Antarktisfahrer damit ein halbes oder ganzes Jahr einschließlich seiner Sozialversicherungen damit bezahlen könnte.
(Und kooft ein Institut national, gibts von dem Preis auch noch einen tüchtigen Steuerrückfluß, was es nochmal billiger macht).
Daher halte ich es für völlig indiskutabel, wenn einzelne Wissenschaftler - und gottseidank sind das nur einzelne - aus ihrem kommoden Elfenbeinturm, ohne auf diesem Sektor selbst irgend einen Leistungsnachweis erbracht zu haben,
sich selbst erlauben,
diese äußertst hart und verantwortungsvoll arbeitenden Menschen, die ihnen und ihrem Fachbereich zur Hauptsache die Arbeit ermöglicht haben und ermöglichen und ihnen und der öffentlichen Hand die Gelder ersparen, über die sie immer heulen, sie nicht zu haben,
öffentlich zu beschimpfen, zu verunglimpfen
und dafür einzutreten,
daß das großartigste und erfolgreichste Meteoritenprojekt, seit es Chladni unter den Pony gefahren ward, daß die Dinger Bruchstücke ferner Welten sind und das den Weltbestand an Meteoriten alleine vervielfacht hat,
durch gesetzliche Regelungen zu beenden.
Und, Martin, was mich eigentlich mehr erschüttert, als die fachliche Inkompetenz, die Schamlosigkeit, die fehlende Kinderstube, die Profilierungssucht und die Gedankenlosigkeit solcher Gestalten,
ist
daß deren Äußerungen im Großen und Ganzen sowohl von ihren Wissenschaftlerkollegen als auch von den privaten Sammlern, also den Gruppen, die am einschneidendsten unter deren Wüten zu leiden haben werden,
in der Öffentlichkeit kommentarlos hingenommen werden, was letztendlich diese Leute in ihrer Rücksichtslosigkeit bestärkt,
statt dasse jenen, wennse sich mal wieder vergessen, sofort eins auf den Deckel geben.
Nun, und das wird letztendlich und eher über kurz denn lang dazu führen,
daß wir als Sammler das Hobby und viele Institute die Mettforschung schlichtweg vergessen werden können
und die öffentliche Hand, was den Protagonisten ja wurscht ist, und ebenso ihr, ungleich größere Mittel für das Zeigl aufwenden werden müßt.
Calloussness killed the down-falling star,
lalalala la lala la laaah.
denn der ernsthafte Sammler möchte diese Informationen natürlich haben, damit er sie eines Tages weitergeben kann, oder?
Aber das wird doch in der Regel gemacht.
Gut, die NWAs haben halt keine Koordinaten. Das ist strukturell nicht möglich, oder zumindest nicht zu den Preisen, die sie haben.
V.a. ist es aber auch durch die Gesetze teilweise nicht mehr möglich, in solchen Wüstenländern, die Besitz und Export einschränken.
Gesetzt den Fall, daß überhaupt noch jemand in solchen Ländern Meteorite suchen gehen möchte oder einen Meteoriten überhaupt aufheben mag, und dafür sich dann zum Kriminellen macht, so müßte er ja den Fund verheimlichen bzw falsche Angaben machen, damit man ihn ihm nicht wegnimmt und seine Arbeit, Schweiß, eingesetzte Mittel, Lebenszeit für die Katz war.
Deswegen sind diese Gesetze ja auch so fatal! Wenn man davon ausgeht, daß sie nicht aus Rachsucht, Neid und Böswilligkeit lanciert wurden oder aus dummer Furcht, man könne die Fundleistungen gegeneinander aufwiegen,
sondern daß sie einem tatsächlichen Zweck dienen sollten, die Meteorite, die in einem Land gefunden werden, den nationalen Instituten und der nationalen Forschung zu sichern,
so sieht man ganz eindeutig, daß sie das genaue Gegenteil in der Praxis bewirkt haben.
Bitte guxxt, Martin, in Australien, wenn den Leuten ein Meteorit auf den Kopf fällt, dann sind sie in einigen Bundesländern verpflichtet, diesen nicht nur zu melden, sondern dem jeweiligen Museum zuzuführen, wofür sie dann die Fahrtkosten ersetzt bekommen.
Das ist eine so unethische Denke, daß es wirklich niemandem zu verübeln ist, wenn er halt daheim sich den Meteoriten zumindest als Familienerinnerungsstück in den Büchersschrank legt - wie auch jemand, der aktiv als Hobbysammler sucht oder gar beruflich aus Gewinnstreben, seine Funde nicht mehr melden kann - und würde in Australien der nächste Mond oder ein Mars gefunden - rumliegen tun die ja so - ist halt die Gefahr groß, daß der wegen der gesetzlichen Zwänge zu einem NWA umdeklariert werden würde. Und die Aussie-Brit-Expeditionen, die kannst vergessen, die finden sowas ja nicht.
Gäbe es keine gesetzlichen Regelungen, wie in den meisten andern Ländern oder eine Vorkaufsrechtslösung oder eine Lösung, die dem Staat einen Teil eines Fundes zuspricht, dann hätte Bevan & die Dimpflcrew schon längst ihre homeland Monde und Märse in Perth und in den anderen Museen in der Vitrine.
Bevan und solche Leut aber mit ihren idiotischen Gesetze, sind eines der größten Forschungshindernisse in der nationalen australischen Meteoriterei, es sind regelrecht Kulturgutverhinderer.
Die Dekaden davor, mehrere Hundert Funde, letzte Dekade Fünfzehn veröffentlichte Meteorite! Weil die Leut ja überhaupt erstens nimmer suchen gehen können, zweitens kein Mensch mehr einen Fund oder Fall dort unten deklarieren kann, weils ihm dann einfach weggenommen wird. Und das in einem aufgeklärten Rechtsstaat!
China ist kein solcher. Seitdem dort Gesetze eingeführt wurden, wo man im Schnitt seit 1960 jedes Jahr einen Neufall/Neufund hatte... haben wir auf einmal keinen einzigen Neufund mehr die laufende Dekade!
Libyen - auch sehr eindrucksvoll:
1800-1985 2
1986 60
1987 0
1988 2
1989 0
1990 44
1991 4
1992 0
1993 0
1994 41
1995 181
1996 163
1997 322
1998 213
1999 195
2000 197
2001 19
2002 12
2003 7
2004 2
2005 1
2006 2
2007 2
2008 2
2009 0
2010 0
R.I.P.
Weil halt nun vermutlich, das, was in Libyen gefunden wird, als NWA endet und so dem Land entgeht.
Nicht auszudenken, wenn sich jeder an das hielte, was im Oman eingeführt worden ist!
Es ist alles relativ leicht verständlich und offensichtlich.
Ich tu mir halt furchtbar schwer, weil es doch selbst für diejenigen, die solche Gesetze einführen wollen, seis Chennaoui in Marokko, seis Zucolotto in Brasilien, seis wies im Oman, in Polen, in Argentinien, in China, in Dänemark usw. usf. geschehen ist oder wiese in Australien dran festhalten,
leicht erkennbar ist - was für eine ungeheure Dummheit, was für ein Wahnsinn das ist, wasse da anrichten.
Ich kanns verstehen, wenn sich die Foaschers nicht dafür interessieren, wenn ein Prof. seine ruhige Kugel schieben will, und niemand wird daran Anstoß nehmen, noch hat solche in der Vergangenheit jemals einer gestört,
aber aktiv sich dafür einzusetzen, seinem eigenen Berufsfeld nach 200 Jahren das Grab zu schaufeln,
ja sind die denn von allen guten Geistern verlassen?
Vielleicht kann mans bei so jungen Kräften a la Smith verstehen, die ham halt nicht gelernt, woher die Meteorite kommen und sind zu faul, es lernen zu wollen, ich mein grad als Kurator, da sollt man doch sich eigentlich schon kundig machen, wie die eigene Sammlung entstanden,
oder im Oman oder in Marokko, wo man halt überhaupt keine Meteoritentradition gekannt - aber nach 20-10 Jahren und mit den einfachsten Statistiken, da sollte man doch mittlerweile auch schon weiter sein.
Überhaupt nicht verstehen kann ich die älteren Semester, die ja noch wissen, wie es früher war, die gesehen haben, wie segensreich die Entwicklung war, die letzten beiden Dekaden, die mit dem Zeug ihre Institutssammlungen gefüllt, daran gearbeitet und mit den Arbeiten an den privat gefundenen ihre Karrireren befördert,
daß es auch da welche gibt - die sich, ihr Institut, die Tradition in ihrem Land und ihre nationale Mettforschung ohne Not über die Klinge springen lassen wollen.
Das ist nicht normal.
Warum ich überhaupt so reden darf?
Weil ich meinen ersten Mett vor 30 Jahren in die Hand genommen hab und es eben alles gesehen hab,
die ersten Vorstöße in die Wüsten, und der ganze Segen, der dann hereinbrach - Libyen, Oman, Marokko - wie eifrig die Forschers und beglückt waren, über so viele ganz besondere neue Funde, all die neuen Papers und wiese sich die Dinger in die Museen geladen haben. Wie sich die Private Sammelei revolutioniert hat, wie dadurch immer mehr Meteorite gefunden werden konnten, und zwar auch in Europa, die neuen Fälle, wie dann die Sammler in USA endlich wieder anfingen und bald Old-Nininger übertrumpften. Wie Meteorite erhältlich wurden, von denen man 200 Jahr lang nur träumen konnte. Und wie die Preise zusammenfielen, daß sich für den privaten Sammler und für die Kuratoren Möglichkeiten auftaten, wie es sie noch niemals gegeben hatten.
Und dann begleitete ich aber auch, wie die finsteren Mächte ihre hohlen Kepf erhoben. Wie Australien, das Mekka der Meteorite und der Eisen schlicht und einfach hingerichtet wurde. Wie man sich im Oman ins gemachte Nest gesetzt hat und zum Dank, denen, die die Arbeit gemacht, höhnisch in den Hintern getreten hat. Wie Namibien mit dem letzten Aufflackern durch Korrabes nicht etwa eine neue Zeit eingeleitet, sondern in Finsternuß verschwand. Wie die Krähen in Südafrika geschnattert und heut Kongresse über Meteorite veranstalten, so spannend wie Bridge-Abende alter Weiber im Heim, die nichts mehr zu bereden haben, weil die letzten 30Jahr ois schon gesagt und sie keene Mets mehr haben. Wie in Polen, die fast schon vergessene, aber umso urältere Meteoritentradition wieder auflebte, mit Ausstellungen, Meetings, Büchern, Registern, Webseiten, dem wunderbaren Zaklodzie, die neuen Moraskohauptmassen, die neuen alten Pultusks, die Rettung vergammelnder Stücke längst vergessen in finsteren Universitätsschubladen, die errichtung von Gedenktafeln und -steinen.. und wie dann ein Provinzgockel, der wohl noch was werden und ins Fernsehen wollte, wegen ein paar nichtdeklarierter Brahine aus Polen ein Ground Zero gemacht hat.
Die Argentinier, die längst ihre Camposchutzgesetze hatten, und deren Einhaltung nicht überwacht, wie sie beschlossen, fortan solle nie mehr ein Meteorit berührt werden, was zu Überwachen viel schwieriger ist - und koste es uns alle unsere Neufälle der Zukunft, die nimmer dokumetiert werden.
Was man wohl an Maribo hätte finden können, hätte es eine klare Aussage gegeben, was Helfer zu erwarten hätten, was aber nicht möglich war, weil man ja dieses tolle Gesetz 30 Jahre lang hatte, es aber nie zur Anwendung gekommen war, weils der erste Fall. In USA gehen dutzende, wenn nicht Hundert auf die Pirsch nach jedem Dropperling, am Bodensee, da ists auch schee - aber weil Smith, Schmitt, Scmidt&Barrister die absichtsvolle Fehlinformation gestreut, in ihrem so moralisierenden Paper, wer fuhr schon hin. China! Jilin... und wie waren alle froh über Juancheng!! Die Schauer der Zukunft, sie werden unbemerkt bleiben.
Einzig Lichtblick: Kanada.
Warum tut ihr das?Diese Frage hat keiner dieser Terroristen jemals beantwortet.
Nicht mal das.
A Gschwerl, sogt da Börnie.
A Gfrett, sogi.

Mettmann