Die Scheibe, die ich da oben verlinkt habe ist aber halt etwas besondere und spricht mich persönlich sehr stark an.
Kann ich sehr gut nachvollziehen. Das betreffende Exemplar zeigt beide für Seymchan charakteristische Olivin-Lithologien, sowohl die grobe als auch die feine. Beides getrennt durch die eine ungewöhnlich breite Übergangszone. Das Stück ist mit einer quadratischen Platte, die nur blinde Olivine zeigt, nicht zu vergleichen. Es macht deshalb auch wenig Sinn, eine Lokalität über einen Kamm zu scheren und einem pauschalen Grammpreis anzusetzen. Die Individualität und der Charakter eines Stückes ist mit einem obligatorischen Handelspreis eben nicht zu erfassen. Meteoriten sind eben keine Meterware.
Na schön, und was ist dann Deiner Meinung nach mit der eingangs erwähnten 44g-Pallasit-Scheibe? Ist das nun, um im Bild zu bleiben, eher der 1Mio.-$-"Picasso" oder nur die 1000-$-Skizze unter den Seymchans? Oder ist es nur eine ordinäre Platte mit blinden Olivinen, die der Markt nur für ein Appel und ein Ei absorbiert?
Anders gefragt, wie würdest Du den Grammpreis über den Daumen gepeilt etwa taxieren? Mirko hat 5,- € pro Gramm geschätzt, und ein anderer Händler meinte, zwischen 3 und 6 ,- € pro Gramm. Liegen die mit ihrer Meinung daneben? Zur Erinnerung, so sieht sie aus:

Ich weiß nicht, ob die Frage an Haschr (Zitat) oder mich (Picasso-Beispiel) gerichtet ist. Naja, der Kollege kann sich ja auch noch äußern.
Ich glaube, es ist einfach eine andere Herangehensweise. Natürlich möchte ich auch nicht mehr Geld bezahlen als notwendig. Aber meine Intention ist: schauen, ob mir ein Stück gefällt, und dann überlegen, ob ich es mir leisten kann. Die Frage des nach Marktpreisen günstigen Kaufes ist nicht gänzlich ausgeblendet, aber eindeutig sekundär. Wenn mich ein Meteorit fasziniert, und ich kann das Geld aufbringen, bin ich auch bereit, über den Marktpreis zu gehen. Da haben wir es also, das Kriterium der Qualität. Es ist zum Teil subjektiv, hat aber natürlich erhebliche objektive Anteile. Letztere kann man in Form von gemachter Erfahrung, von (ja, ganz im Sinne Goethes) Anschauung in die Entscheidung eingehen lassen.
Aber Du möchtest natürlich eine konkrete Antwort auf Deine Frage. Zur Klarheit der Kristalle kann ich nichts sagen, dazu müsste man das Original sehen. Die Farben gefallen mir gut, jedenfalls sind es eher nicht die stumpf-braunen Olivine wie in manch andere Fällen. Die Muster der Eisenpartikel im Olivin sehen gut aus. Es ist eine Teilscheibe, Vollscheibe würde ich persönlich nach möglichkeit vorziehen.
Alles in allem würde ich die von Dir zitierten Einschätzungen für realistisch halten, allerdings eher an der unteren Grenze, also in der Gegend von 3$/gm.