Autor Thema: Fundsituationen nach einem Meteoritenfall  (Gelesen 25372 mal)

Offline APE

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Fundsituationen nach einem Meteoritenfall
« am: Januar 04, 2007, 02:43:47 Vormittag »
Hallo Leute!

Ich finde, wir sollten das Thema mal richtig angehen. Da steckt wirklich viel interessanter Diskussionsstoff für ein Forum drin.
Über all verstreut (auch in diesem Forum) findet man Äußerungen, Andeutungen und Berichte über den Fundumstand eines mysteriösen Steines oder gar eines Meteoriten. Last uns doch mal nur die Fakten zusammen tragen, die halt für uns zu finden sind, wenn geschrieben steht: Meteorite nach einem beobachteten Fall gefunden ...

Meteorite, die nur sporadisch ohne Falldaten gefunden wurden, egal wie wenig diese verwittert sein mögen, sind hier nicht von Interesse. Ja!? Alles klar? H5P6? Super!

Also, Fundsituationen von Meteoriten nach einem Fallereignis beschreiben den Zustand des Himmelssteines selber und jene Beeinflussung der natürlichen Umgebung oder eines Gegenstandes beim Aufschlag. So ein Bericht sollte auch den Umstand des Findens bestmöglich erläutern, z.B. wer war da unterwegs und aus welchem Grund ... Ja, ich weiß. Solche Info´s?! Das wird schwierig.

Gerade dieser Umstand des Findens sollte aber hier von großem Interesse sein, schätze ich mal ...
Last uns nun beginnen die Fakten zusammen zu tragen. Und jeder ist angehalten einen Bericht zu finden, zu schreiben oder halt eben dazu beizutragen, die noch offenen Fragen klären zu helfen.

Ich bin gespannt, was dabei raus kommt ...

Beste Grüße
Thomas
Grau ist alle Theorie ...

Offline APE

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Re: Fundsituationen nach einem Meteoritenfall
« Antwort #1 am: Januar 04, 2007, 03:19:05 Vormittag »
Ich fange mal an ...   :user:

Der Meteoritenfall von Prambachkirchen vom 05. November 1932 (21:55MEZ) wurde beobachtet und man hat einen Meteoriten kurz danach gefunden ...

Ein Bote aus dem Sonnensystem suchte damals Oberösterreich heim, und schlug in einem Wintersaatfeld des Prambachkirchner Ortsteils Obergallspach auf.
Es gibt mehrere Augenzeugenberichte: Gegen 22 Uhr war die Gegend in dichten Nebel gehüllt. Ein Mann ging gerade an einem Gehöft vorbei, "als es von einem schwefelartigen Licht taghell wurde". Sekunden später gab es einen lauten Doppelknall, dann ein gurgelndes Geräusch, dann Stille -
Das helle Licht war in der ganzen Region sichtbar. In Seewalchen sprang ein Bäckermeister vor Schreck in den Straßengraben, weil er sich im Lichtkegel eines Autoscheinwerfers wähnte. Er beobachtete, wie sich der Meteorit in zwei Teile spaltete, die rötlich und weißlich aufblitzten und einen "raketenförmigen Schweif" nach sich zogen. Ein Frankenburger sah eine blass strahlende Feuerkugel in "Biskuitform", die sich in der Luft teilte.
Tags darauf wurden die Felder westlich von Obergallspach abgesucht. In einer Vertiefung wurde man fündig: 23 Zentimeter tief hatte sich der Meteorit in den Lehm gebohrt. Das zweite Bruchstück blieb verschollen ...

Das Bruchstück von Prambachkirchen wiegt 2,125 kg und ist im Besitz des oö. Landesmuseums. Es ist ein gewöhnlicher Chondrit (L6)

Au ja er war auch noch orientiert!   :wow:
http://www.austromet.com/index2.html
Danke Christian für die Seite ...

Gruß nach Österreich aus Deutschland :winke:
Thomas
Grau ist alle Theorie ...

H5P6

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Re: Fundsituationen nach einem Meteoritenfall
« Antwort #2 am: Januar 04, 2007, 10:32:13 Vormittag »
Hallo APE, :winke:

wer schneller schießt,lebt länger.  :user:
Ich wollte ebend gerade ein sehr ähnliches Thema,nur mit anderen Ansatz aufwerfen,da hattest Du Dein Thema schon drin.  :super:
Also sollte es erst einmal abgearbeitet werden.  :wow:

Gruß H5P6 :smile:

Offline APE

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Re: Fundsituationen nach einem Meteoritenfall
« Antwort #3 am: Januar 05, 2007, 14:37:04 Nachmittag »
color=navy]2. Beispiel   -   der flugorientierte Meteorit Villalbeto de la Pena Nr. 25[/color]

Am 04.01.2004 gab es den Meteoritenfall von Villalbeto de la Pena in Nordspanien ...

Ein paar Info´s zum Fall:
http://www.spmn.uji.es/ESP/nov38eng.html

Hier ein paar unberührte Fundsituationen anderer Meteorite des Falls per Foto festgehalten ...
http://www.ausgangspunkt-erde.de/Aktivitaeten/2004/spanienmaerz04.html


Interessant ist allerdings die Fundsituation des OriMet´s (VdlP25), da man einiges erkennen und nachvollziehen kann, denn nur wenige Wochen sind bis zum Finden vergangen und der Aufschlagsort schien unverändert geblieben zu sein. Jener Ort war ein Steilhang aus sehr groben Sand bzw. Stein-Kies-Lehm-Gemisch, der wohl eher leicht bewegbar war. Auf der Skizze zur Fundsituation (siehe Bild im Anhang) kann man mal eine Seitendarstellung der Einschlagsmulde sehen, ein richtiges Foto (senkrecht zur Erdoberfläche - nicht zur Lotsenkrechten!) des Fundortes findet ihr im zweiten Link siehe oben ...

Normalerweise fallen ja fast alle Meteorite sehr senkrecht zur Erde. Aus diesem Grunde war das erste Beispiel - Prambachkirchen - eher ein schlechter Beginn, da der als OriMet (mittlerer Größe) durch aerodynamische Randbedingungen nie den senkrechten Flug erreichte. (Möglich wäre aber auch ein ungleiches Eindringen in den Boden, doch ich glaube, dann wäre der Meteorit in die Senkrechte Position gedreht worden.)

Beim Einschlag des VdlP25 sieht man nun wie der Sand nur nach einer Richtung seitlich weggedrückt wurde, da der Widerstand des Berges unendlich groß war. Dabei ist auch der einschlagende Meteorit seitlich (hang-abwärts) abgedriftet. Die Aufschlagsenergie war jedenfalls zu schwach um einen Trichter oder einen Einschlagskanal zu erzeugen. Der L6-Chondrit ist auch nur ca.400g schwer. Doch der eher kleine orientierte Meteorit hat sich noch sehr schnell während des Einschlags gedreht. Er muß sich also mit einer gewissen Umdrehungszahl um die Achse der Flugrichtung gedreht haben. Man erkennt nämlich weiße Kratzspuren der kleinen grauen Steine auf der schwarzen Meteoritenkruste und außerdem wurden zwei Aufschlagsabbrüche vom Meteoriten unter ihm selbst gefunden, obwohl die Abbruchfläche in den Himmel nach oben zeigte ...

Durch diese relativ starke Drehung bis zum Aufschlag wurde die Flugbahn scheinbar stabilisiert, so wie bei einem Brummkreisel auf dem Gehweg. Es gab auch keine nennenswerte Abweichung des Fundortes von der Zentrallinie jenes Meteoritenfallgebiets, was aber bei nicht drehenden flugorientierten Meteoriten oft der Fall sein dürfte ... nicht um sonst werden nichtlenkbare Geschosse in Drehung versetzt, um die Zielgenauigkeit zu verbessern ...

Beste Grüße aus Berlin
Thomas Grau

European Fireball Network
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Grau ist alle Theorie ...

H5P6

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Re: Fundsituationen nach einem Meteoritenfall
« Antwort #4 am: Januar 10, 2007, 15:44:46 Nachmittag »
Hallo Thomas, :winke:

hier ein Hinweis:
möglicher Meteoritenfall südlich von Cottbus am 25.01.1998

www.aip.de/~ rend/akm.html

Gruß Jürgen :smile:

H5P6

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Re: Fundsituationen nach einem Meteoritenfall
« Antwort #5 am: Januar 10, 2007, 15:57:33 Nachmittag »
Korrektur:

vollständig:

http://www.aip.de/~rend/akm.html


Offline MetGold

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Re: Fundsituationen nach einem Meteoritenfall
« Antwort #6 am: Januar 10, 2007, 16:54:48 Nachmittag »
Hallo H5P6,

bei einem möglichen Meteoritenfall in einer bewohnten Region vor 9 Jahren, wo es, wenn es Feld ist schon 8-9x umgepflügt wurde, würde ich heute (also nach 9 Jahren), auch wenn ich dort wohnen würde, überhaupt nicht erst aus dem Haus gehen um zu suchen, mal ganz abgesehen von unseren klimatischen Bedingungen und den vielen Quadratkilometern, die man meterweise absuchen müßte.

 :winke:  MetGold   :alter:

P.S. Zufallsfund immer möglich, aber gezielt suchen ... wie denn.
Ein ereignisreicher Tag ist mehr als namenlose Jahre - (Spruch aus einem chinesischen Kalender)

Offline pallasit

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Re: Fundsituationen nach einem Meteoritenfall
« Antwort #7 am: Januar 10, 2007, 17:29:33 Nachmittag »
Ok.
« Letzte Änderung: Januar 10, 2007, 22:09:01 Nachmittag von pallasit »

H5P6

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Re: Fundsituationen nach einem Meteoritenfall
« Antwort #8 am: Januar 10, 2007, 17:45:44 Nachmittag »
Hallo MetGold, :winke:

ich muß Dir da uneingeschränkt Recht geben.  :super:
Vor einiger Zeit habe ich einmal den Fund von einem Einschlagsloch beschrieben,das war etwa um das Jahr 1988.
Verdachtsfläche etwa 120x30 Meter.
Ich habe im letzten Jahr die Ecke schon zweimal abgesucht,habe aber keinen Anhaltspunkt mehr gefunden.  :gruebel:  :platt:
Kreisrunder Sandauswurf,Kanaldurchmesser etwa 12 cm,30° Neigung Richtung Ost,Tiefe etwa 85 cm,am Ende Stein erkennbar.
Ich hatte damals nicht im Ansatz die Vermutung,daß der Stein die Ursache sein könnte.  :nixweiss:
Naja,was soll's.  :dizzy:

Gruß H5P6 :smile:

Mettmann

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Re: Fundsituationen nach einem Meteoritenfall
« Antwort #9 am: Januar 10, 2007, 18:52:18 Nachmittag »
Wenn da man Waldi nich mittem irdischen Schwefelwasserstoff durchainander kommt...

Wuff.
Mettmann

Offline pallasit

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Re: Fundsituationen nach einem Meteoritenfall
« Antwort #10 am: Januar 10, 2007, 19:15:27 Nachmittag »
Ok.
« Letzte Änderung: Januar 10, 2007, 22:09:21 Nachmittag von pallasit »

Offline Aurum

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Re: Fundsituationen nach einem Meteoritenfall
« Antwort #11 am: Januar 10, 2007, 19:21:33 Nachmittag »
Hallo pallasit,

Ich stelle mir gerade die situation vor wie der arme Waldi an dem Hobart herumzieht um ihn zu Apotieren  :lacher:

Nichts für ungut der Gedanke schoss mir nur gerade so durch den Kopf .

Deine Idee hat bestimmt was nur glaube ich das die Rahmen Bedinungen hier in Mitteleuropa und in den Wüsten dieser Erde für ein solches Vorgehen nicht gegeben sind .

Bis dann Lutz  :winke:
Aller Anfang ist schwer !!

Offline APE

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Re: Fundsituationen nach einem Meteoritenfall
« Antwort #12 am: Januar 10, 2007, 19:31:55 Nachmittag »
He Leute bleibt doch mal beim Thema ...     :ehefrau:

Oder fällt keinem was dazu ein?!  :traurig:

Gruß Thomas
Grau ist alle Theorie ...

Offline Aurum

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Re: Fundsituationen nach einem Meteoritenfall
« Antwort #13 am: Januar 10, 2007, 19:52:51 Nachmittag »
Sorry Thomas ,

Aber das Thema ist so risig wie es unterschiedliche Bodenbeschafenheiten gibt ,Ein Met der in der Wüste fällt hinterlässt einen anderen Krater als einer der auf einen Acker oder in der Arktis herunterkommt .
In der Arktis ist er warscheinlich schell verweht . In der Wüste wirde der Wind auch die umgebung schnell verändern , und hier in Mitteleuropa wir wenn er nicht gesehen wird und das Glück hat in einen Wald zu fallen es wohl einige Jahre dauern bis der Krater als socher nicht mehr zu erkennen ist .
Um meine annahme zu begründen muss  ich zurück ins Jahr 1986 , damals wa ich bei der Bundeswehr .
Ich war nur wenige Kilometer von Düsseldorf Stationiert und musste wärend meine Dienstzeit einemal zusammen mit einem Kamerraden einen Schützengraben ausheben . in den Vergangenen 21 Jahren bin ich immer mal wieder dort hin und habe mir unser Machwerk angeschaut auch heute ist er immer noch nicht aufgefüllt und als Schützengraben zu erkennen ,
Ich bin der Meineung das es sich bei einem Meteoriten fall ähnlich verhält , auch wenn die abmessungen nartürlich ander Art sind .

Dennoch müsste es auch nach mehreren jahren Möglich seine einen Grösseren Meteoriten aufgrund seines Aufschlagkraters zu finden .
Nun weiss ich natürlich auf Grund deiner Photos das die auch recht klein sein können aund sich nicht wiklich von der Umgebung abheben müssen deshalb gilt meine Beschreibung auch nur für grössere Stücke ich Tippe mal so ab 25 KG .

In diesem Sinne , bis dann Lutz  :winke:

P.s Es schrieb der Anfänger !
Aller Anfang ist schwer !!

Mettmann

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Re: Fundsituationen nach einem Meteoritenfall
« Antwort #14 am: Januar 10, 2007, 21:33:31 Nachmittag »
Nuja Willi,

ich als Hund tät sagen, daß es gar viele unterschiedliche Klassen an Meteoriten gibt und daß selbst innerhalb jeder Klasse die Steine unterschiedlich riechen.
(Um die Trolit-Gehalte rauszusuchen, hab ich keine Zeit, des kann ja der Alex machen...aber manche ham fast gar keins drinne).
Ich bin überzeugt, daß ein LL5 anders als ein Eukrit riecht,
huh und mancher kohlige, der stinkt derart gewaltig, daß man kein Hund zu sein brauch...
Schmecken übrigens auch unterschiedlich, aber das führt nun zu weit....

Die Idee ist nicht neu, hier ein paar einfache Empfehlungen, welche Rassen geignet und wie das Basistraining für einen Meteoritenhund aussehen soll von der US-List von einem Feuerwehrhundetrainer:

1. It will take a lot of time for you and your dog, it depends upon the dog.
2. You must find out what metal or compound that you are wanting the dog to
find for you. The Items must not be never touched by you or anyone (use
rubber gloves). You can clean the scents with rubbing alcohol, rinse with
water, rinse and dry it each time before you but it back into a  Zip Lock
Freezer bag and replace it immediately when ripped or torn (keep a unopened
one with you when searching).
You must play games with the dog like Fetch, You better not get this and
Wheres the or Show me the Meteorite.The dog must be praised when he has
found it or get's very close to it as if this act is the most wonderful
thing that has happened to him and you. Start close and work farther and
father away from for a max distant of around 100 ft. Rewards: a toy or small
bits of food.
This is very basic training guide, if you need help just E-mail me.
Choice of  Dogs:
You best is a LAB or a  German Shepherd, note:a Shepherd is not a "City Dog"
  A pointer is a very bad choice as a search dog, they smell warm bodied
living animals not cold item's, there noses are not set up for the kind of
searching that you are looking for.
The reason that the larger dogs are mostly used is, because their noses
recycle the faint smells over and over again allowing them to smell it much
better than the other breeds. A dog smells Forty Thousand to One Million
times better that you or me. Larger Nosed dogs can lock in, rule out and
stay on track to just one scent more than the other dogs breeds. Mutt's are
just as good as any other breed, for not all dog's will be able to work for
you. The dog that will best work for you will be the one who want's to...


Also manche hams schon probiert, aber ohne Erfolg.
Mettmann

 

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