Griaßdi Ingo,
grad eilig nur, den siehe anders Board, grad viel Verkehr. Huiiiiiiii.
Ich bin kein Tea-Party-Typ - ich finde nur, wenn man allenernstes eine Sondergesetzgebung für Meteorite bastelt und das auch noch in meteoritenarmen Ländern, dann muß die auf jeden Fall so gestaltet sein, daß sie Neufunde nicht verhindert, sondern im besten Falle diesen förderlich ist und wenn man letzteres nicht hat, dann muß man es zumindest richtig propagieren. Im Danekrae-Fall, Ingo Du bist Student jewesen, hast mit den Leuten zu tun,
aber ein jeder anderer - alles was Otto Normalinteressent zu Meteoriten und Dänemark finden konnte, war die lapidare Auskunft auf der Kopenhagener Museumsseite, daß jeglicher Meteoritenfund dem Museum auszuhändigen sei.
Was kostet es bitteschön, diesen Satz zu ergänzen, um einen zweiten, daß der Übergeber sodann eine Entschädigung in höhe des "Marktwerts" erhält?
Das kostet nix, ändert aber alles. In diesem Fall wars nicht möglich, weil mangels Anwendungsfall (so schwachsinnig ist das Gesetz!!) kein Däne auf Erden gewußt hat, ob es denn eine entsprechende Entschädigung gäbe. Ich hab es selbst erlebt - einige der nachweislich besten Meteoritenjäger, die wir auf dem Planeten haben, hatten mich gefragt, obse kommen sollten - als ich dann die Auskunft vom Kurator weitergegeben, daß er über die Höhe einer Entschädigung auch nicht nur die geringste Idee sagen könne - hamses alle natürlich gelassen. Und so wurde mal wieder eine große Chance auf ein höheres tkw verspielt.
In den 200 Jahren sind fast alle Meteorite dieser Welt von Privatmenschen und von Kommerziellen gefunden worden, bis dann die Antarktisprogramme aufgelegt wurden. Die sind jedoch teuer, kaum ein Land mag sich das leisten. Mittlerweile durch die Wüste sind es längst wieder die privaten und kommerziellen, die das Gros der Meteoritenneufunde besorgen.
Dem muß eine Meteoritengesetzgebung, wenn man denn eine überhaupt für notwendig erachtet - ich persönlich halte sowas ja nicht für notwendig, da wir ja rund 200 Jahre aufs prächtigste auf der Welt ohne eine solche ausgekommen sind und die Wissenschaft und die Fundzahlen und die Nationalsammlungen sich ohne Gesetze auf das prächtigste entwickelt haben, und in den Ländern, wo man neu Sondergesetze eingeführt hat, alles seitdem stagniert oder gleich ganz den Bach runtergeht -
dem muß also eine Meteoritengesetzgebung rechnung tragen.
Sonst gehts wie in Australien, sonst gehts wie in Libyen, sonst gehts wie in Südafrika ect. - und das kann kein Mensch wollen. Zumindest nicht, wenn er ernsthaft an Meteoriten interessiert ist.
Gibeon, Windhoek. Hast mal die Bilder gesehen? Von dem "Denkmal" sind etliche Stücke geklaut worden und die, die noch da sind - weißt früher war ein rostender Gibeon so etwas wie das Äquivalent zu: "Man hat schon Pferde kotzen sehen". Die Stücke sind ruiniert, schauen aus wie wenn man Campos in Salzlauge lagert und schlimmer als jeder Dronino nach 20 Jahren Saunagang. Derart kaputte Gibeons hab ich mein ganzes 30jähriges Sammlerleben nicht gesehen.
Und wenn man seine Meteorite derart verkommen läßt, dann beißt sich das eben mit dem, was in den selbsterwählten Gesetzen steht, von unwiderbringlichen Naturerbe oder gar dieser unsägliche Quast von "Kulturgut".
Und Buchwalds Agpalilik - also ehrlich, ein jeds Museum tät den zumindest ins Vestibül packen.
Und komm mir keiner, es sei kein Geld da.
Übrigens, sehr interessant, wenn man die alten Bücher liest - früher schien es zum guten Ton für die Kuratoren zu gehören, zu stiften...
dös is heut wohl nimmer so.
Als ob wenigstens ein Dacherl drüber, ein Verschlag soviel Geld kosten tät.
Generell - Ingo, Du bist zwar in den Wüstenrausch hineingekommen - aber Meteorite bleiben etwas derart unglaublich seltenes, daß sie einfach nicht per Gesetz mit Fossilien und Mineralien in einen Topf geworfen können - versteh doch, die haben völlig andere Bedingungen nötig, damit sie überhaupt gefunden werden können!
So sehe ich das zumindest.

Mettmann
Das nur gschwind, daher keinen Anstoß an der Formulierung zu nehmen, müssen doch grad uns um den Wunderstein kümmern.