Autor Thema: Selfpairing, NWA 7325, IMCA, usw.  (Gelesen 26707 mal)

Offline baitylia

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Re: Selfpairing, NWA 7325, IMCA, usw.
« Antwort #45 am: Mai 20, 2013, 15:46:59 Nachmittag »
ausserdem verkaufe sebst  Meteorite( wie viele andere) , hab die klassifikation selten selber eingeriecht - kann ich die dann unter denem namen verkaufen?, oder tue ich "selfpairig"?
gp
Gregor

Offline Mettmann

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Re: Selfpairing, NWA 7325, IMCA, usw.
« Antwort #46 am: Mai 20, 2013, 16:11:35 Nachmittag »
Huch, immer diese Arbeit,
und wenn man denkt, es ist endlich erledigt, schießts wie Unkraut doch wieder hervor.
Muß leider geschwind digressiv eine Keimerstickung durchführen, die ich aber am End auf das Thema herumbiegen werd,
aber es is notwendig. Muß den Myth bösten.

Denn, seh ich erst jetzt, der kamarka scheint einem Klischee aufgesessen zu sein, aus einigen seiner mannigfaltig gesammelten Medienlinks.

Zitat
Kauf bei dem Händler, der den Met mehr liebt als den Mammon!

Know your responsible dealer!

100.000 zogen aus an den Klondyke, 400 kehrten reich zurück (eingerechnet Spediteure und Schnapsverkäufer), 10 blieben es bis an ihr Lebensende.

Das Märlein vom reichen und goldgeizigen Metthändler.

Kamarka, Martin, schlag nach bei Haag.
Wie man mit Meteoriten Millionär wird:  Nimm zwei Millionen und...
Selbst Gran Ol Nininger, der ja immerhin in einer Zeit gelebt hat, wo man ihm (für heutige Vorstellung) das Geld nur so nachgschmissen hat und der auch gut dotierte Festanstellung ausgeschlagen hat, war fast die ganze Zeit seines Lebens in Geldnöten, Mitte 80 sogar so pleite, daß er nochmal bei Null anfangend, wieder auf die Hönt gehen mußt.

Grad unlängst, auf der US-list, als ein groß Gejammer und Wehklagen anhob, daß das Land dem Sozialismus anheimfalle, da nun Kleingewerblern eine sehr moderate Abgabe abverlangt werden würde, da konnt ichs mir nicht verkneifen, mal unser Theutsches Steuer&Abgabenjoch ihnen vorzuführen.
(Hab auch sehr nette Kondolenzen daraufhin von US-Kollegen erhalten).
Weil, was demjenigen, der nicht der Lebenswelt der gewerblichen und selbsständigen Arbeit verhaftet ist, oft unbekannt ist, ist, daß der Reichthum eines Metthändlers mitnichten um den Betrag wächst, der auf dem Preisschild eines Mets steht.
Karmartin, ich wiederhols nicht, was ich dort geschrieben - aber von dem Preisschild gehen ab Umsatz-, Einkommen-, Gewerbe-, optional Kirchensteuer, Solidaritäts-, doppelter Krankenkassen- und Pflegeversicherung- Handelskammerzwangsmitgliedsbeitrag. Und je nach Potenz, für die meisten eher Luxus, Rentenversicherung-, Berufsunfähigkeits- und Arbeitslosenversicherung.
Von dem was dann noch bleibt, muß der Händler seine Betriebskosten decken, wie Maschinen, Strom, Reisen, Messen, Werbung, Verpackung, Telekommunikation usw. und natürlich auch seine Suchexpeditionen und seine Materialeinkäufe.
Da bleibt nicht allzuviel Wohlstand über, auch wenn Dir als Zuseher die Umsätze enorm vorkommen.
Gut hier in D ist man im Vgl. zu fast überall auf der Welt verratzt, frag mal den Farmermike, der mal kurze Zeit in D gewohnt und der Dir sagt, in Deutschland, bei den Steuern und Abgaben könne er sein Geschäft schlicht nicht führen.
(und beachte, hihi, daß wir hier vom Metthaus in die Anzeigensparte öfters Angebote einstellen, die billiger sind als dieselben Mets auf allen andern Händlerseiten, manchmal so billig, daß sie flugs von gewerblichen Metthändlerkollegen zum sofortigen Wiederverkauf erworben werden, während Du Dich im Ebay herumtreibst, knickknack Werbungsmodus wieder aus).
 
Wenn du zum Bsp liest, die Idee von Lisander Müller z.B., ein Sammler könne einem dt.Händler einen Sikhote oder einen Taza zum Scheibeln geben und ihm dann eben zwo Scheiberln dafür überlassen, dann macht das der Händler zwar, aber aus Gefälligkeit, denn er verbraucht viel Arbeitszeit und zahlt monetär drauf, dito beim Service der Scheibenrestaurierung. Kamartin, ich muß Dich sogar dahingehend schockieren, daß es für einen Mettmenschen in D ökonomisch nicht vertetbar ist, Scheiben von Gibeon, Sikhote, Henbury, GanGan, Munionalusta, Brahin, Mundrabilla, Gebel Kamil, Agoudal, Taza, Campo, Nantan usw. eben die günstigen Eisen zu schneiden und fachgerecht zu präparieren und zu den international marktüblichen Durchschnittspreisen zu verkaufen. Daß ers trotzdem macht, geht nur, wenn er querfinanziert, also aus anderen Einnahmen diese Scheiben bezuschusst.
Oder noch anders, wäre es dazugekommen, wie es letztes Jahr die von der Leyen vorgeschlagen, daß Selbstständige in D gesetzlich verpflichtet werden sollen, monatlich 600-800Euro in die Rentenkasse einzuzahlen,
dann hätten 4 von 5 dt.Mettanbietern ihren Laden dicht machen müssen.

Oder anders gesagt, 95%-98% der Forenmitglieder würden, wenn sie Arbeitszeit, Arbeitsaufwand und Risiko eines Metthändlers und den daraus resultierenden Ertrag kennten, das als völlig unakzeptabel und empörend ablehnen und den Job auf keinen Fall machen wollen.
(Der Rest sind eh Metthändler, also entweder Enthusiasten oder Deppen, im Regelfall beides  :einaugeblinzel:).

Soviel zu Deinem Aufruf betreffs Mettliebe vs. Mammonliebe.

Es ist relativ interessant,
dieser Popanz von den meteoritischen Gierschlünden, Drogenhändlern und Yachtbesitzern kommt immer mal wieder auf, allerdings in den letzten Jahren in der Szene weitaus weniger, da permanent (wie auch jetzt gerade) Aufklärungsarbeit geleistet wird.
Ich hab mir angewöhnt, einfach jene die das propagieren oder glauben, schlicht zu fragen, was ein hauptberuflicher Meteoritenhändler, der all das Material auftut und nicht nur die besseren in einem viel weitern Umfang als es staatlich finanzierten Unternehmungen möglich ist,
was nun eben diese ihrer Meinung nach
für ein
Monatseinkommen erhalten sollten.

Also angefangen von der Schwarzputze&Werbezettelausträger bis hin zum Topkonzerndirektor.

Nie.
Nie hab ich jemals eine Antwort erhalten.
(Wär vielleicht mal gut für eine Umfrage hier, weil die anonym).

Womit wir zur unentgeltlichen Forschungsunterstützung und zur Verantwortung kommen.

Kamarka, jeder, der einen Meteoriten klassifizieren läßt, gibt kostenlos Material einem Institut ab gemäß der 20g/20%-Regel.
Das ist ausreichend um umfassendste Forschung dran zu machen und mehrere Forschungen dran zu machen.
Man muß ja mit den heutigen Meßmethoden nimmer wie anno dunnemals ein Pfünderl vergasen.
Unds gibt auch uneigennützige Klassifikatöre, die, wenn ein Mett besonders aufregend, neu und abgedreht ist, von der Hinterlegungsmasse an Institute und Kollegen in aller Welt verteilen.
Das is auch gut so.
Nun, Kamartin, je nachdem wieviel so ein Mettdealer klassifizieren läßt und wie lang er überhaupt seinen Beruf durchhält (zähl mal wieviel Mettmenschen es auf der Welt gibt, die ausschließlich Meteorite zum Broterwerb machen und das länger als 15 oder 20 Jahre),
kann über die Jahre hinweg kostenlos abgegebenes Material im Sechs- manchmal gar im Siebenstelligen Bereich zusammenkommen.
Das kann man auch recherchieren.
Und vor allem ist es durch den kommerziellen Handel vielen Instituten ja überhaupt erst möglich an ein solchen Vielfalt an besonders wissenschaftlichen Meteoriten forschen zu können. Da hilft Dir die Bulletin Database weiter, wenn Du die Metsseltener Klassen, die auf universitären Expeditionibus gesammelt wurden, gegenüber die, die der kommerzielle Sektor erbracht hat, hältst.
Das sind also Meteorite, die selbst mit enormen Budget nicht von den Instituten selbst gefunden werden könnten.

Zudem, das Mammonargument. Praktisch samt und sonders alle Meteorite die der Privatsektor auftut, und ein Instiut, ein Museum hat bei diesen zudem den Vorteil, nicht erst hundert Chondrite auffinden und zahlen zu müssen, bisma ein Eukrit dabei ist und sie müssen nur genau die (Minder-)mengen kaufen, die sie tatsächlich brauchen,
also fast alle Meteorite, die der private Sektor auftut, kosten einen kleinen Bruchteil der gleichartigen Meteorite, die die Forschung selber auffindet.
Auf diese Weise ersparen die goldgierigen Metthändlern den Instituten enorme Budgetsummen (würden diese auf gleichem Niveau arbeiten wollen ohne kommerzielle Meteoriten) und der öffentlichen Hand große Summen an Steuergeld. (Und wennse brav sind, zahlens ja auf ihre Verkäufe auch noch Steuern, was die Chose dann teilweis refinanziert, wenn man Haushaltsdinge als einen großen Pott begreift).
Das kann man auch recherchieren. In dem man die Haushalte der Unis und Projekte anguckt, zusätzlich noch die Kosten für das Personal nicht vergißt, ect.

Den allermeisten Instituten wärs überhaupt nicht möglich sinnvoll zu arbeiten, gäbs nicht die 20% Regel und gäbs nicht die Mets zum heutigen Preisniveau.
Schau Dir mal die Budgets an der Metsammlungen und der Metinstitute noch bis Ende der 90iger, wo vielfach noch zusätzlich zum Ansatz neuer Forschung der konservatorische galt, nämlich interessante Meteorite anzuhäufen und ein Reservoir für zukünftige Forschergenerationen zu horten und zu bilden.
Das wird Deine traurigste Recherche werden..

Wobei ich hier dem Oheim recht geben muß.
Das spendieren von Mets von Sammlern und Händlern an die Museen und Institute ist zwar zweifelsohne eine rühmliche Sache,
aber es verhält sich im Grunde ähnlich wie mit den privat organisierten Tafeln für Sozialschwache.
Die zwar ein großer mitmenschlicher Akt sind und den Betroffenen sehr helfen, und anscheinend leider notwendig sind,
aber die eben auch überdecken, daß in diesem so reichen Land der sozialen Marktwirtschaft der Staat seiner Verpflichtung, den Hilfsbedürftigen die Lebensgrundlage zu erhalten, nicht in ausreichendem Maße nachkommt.

Und so kanns halt ev. auch sein, daß dadurch, daß den Forschers durch Wüstenboom per Klassifikation soviel Material gratis zufließt und durch Einzelspenden aus der Mettszene, daß darüber vernachlässigt wird, ein ausreichend hohes und nachhaltiges, und für die Zukunft stabiles Budget einzuwerben.
Guxx Ankäufe Paris, Moskau, New York, Berlin....   es ist sehr bedenklich, wenn mans mit früher vergleicht.
Und wenn gekauft wird, dann eben meist echte Rennommierknödel, die qua natura halt das Teuerste vom Teuren auffem Markt sind,
was dann wiederum zu diesem Zerrbild bei manchen Kuratores führt, von den Metthändler  und -sammler Millionarios.
Mei wenn man sich ein Kilo Tagish kauft oder einen Pfundstissint, als ersten Marsfall nach 60 Jahren oder den Heimatfall einer seltenen Klasse, dann kostet das eben soviel, wie eine ganze Sammlung an rarsten Klassen.
Daß sie für die Acaps, die Brachis, die CRs, die Mond und Märs, die Rs, die Lods, die Hows und so weiter ansonsten nur noch ein Zwanzigstel oder Fünfzigstel zahlen müssen als noch vor 10-20 Jahren, das vergessens halt nur leider oft darüber.

Nunja,
Bleibtnoch der Sammler.

Frage nich immer was Dein Händler für Dich tun kann, frag ab und zu auchma was Du für Erm, nen?

Der größte Geldgeber und Sponsor, wenn es um Mettacquise für die Forschung geht, ist, wemmer mal die sündhaft teure Antarktis weglassen (mit 1-3% der tatsächlichen Ausgaben für die Eismets, kann man sich eine wesentlich größere Sammlung als die der Ansmet anlegen),
diese Jahre, weil sich eben die Museen und Institute sich aus dem Metterwerb seit Ende der 90iger ziemlich verabschiedet haben,

ist er:

Der Sammler.
Durch seine Käufe ermöglicht er es dem mit Abstand größten Finder der Welt,
nämlich dem Mettkommerz,
all diese Steine aufzutun und der Forschung geltlich und unentgeltlich zur Verfügung zu stellen.

Also bitte kamarka, fall nicht rein auf die reißerischen Stories in den uninformierten Medien von den pösen Goldgierigen Händlern und den ebenso pösen Sammlern, die durch ihren nicht mindergroßen Reichtum, Irrsinnspreise zahlend der Forschung alles vor der Nase wegsammeln.

Oiso.
Jetz hammer gelernt, daß Metthändler keine bösen Unholde mit $$-in den Pupillen sind,
sondern hart schuftende Meteoritenenthusiasten.
Gelernt hammer, daß Meteoritenhändler schon qua Konvention die Forschung auf das Großartigste unterstützen:
Gelernt hammer, daß Selfpairer und Self-classifyer das nicht tun.
Und gelernt hammer, daß wenn der Sammler einen hohen moralischen Anspruch an den Dealer hat,
er selber auch nicht absolut frei von Verantwortung in den selben Dingen sein sollt.

Und so hat sich der ellenlange Beitrag doch noch gelohnt.
(Auch für mich, weil ich künftig, wenns wieder um die Goldgier der pösen Mettwelt geht, nur noch hier hinlinken muß).

 :prostbier:
Mettmann :prostbier:
« Letzte Änderung: Mai 20, 2013, 16:35:31 Nachmittag von Mettmann »
"If any of you cry at my funeral,
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Offline gsac

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Re: Selfpairing, NWA 7325, IMCA, usw.
« Antwort #47 am: Mai 20, 2013, 16:11:49 Nachmittag »
allerdings, in dem Fall finde ich jede nechste klassifikation für unnöttig!
wow - das heisst dem Stefan gehört die Name?
Er hats freiwillig klasifiziert, und müsste  damit rechnen das Nachfunde von so spezielen Meteorit unter diesem Name auch angoboten werden.
gp

Ja, ich würde sagen, der Name NWA 7325 sollte auf Stefans Material begrenzt sein!
Der Rest ist "Trittbrettfahrerei" und würde den MetBull-Eintrag doch völlig unzulässig
verwässern. Gregor, hältst Du es allen Ernstes für korrekt, Nachfunde unter diesem
Namen anzubieten? Das ist doch nicht Dein Ernst! Damit tust Du der Wissenschaft
und auch den Kunden letztlich keinen Gefallen, in the long run... Das nachgefundene
Material gehört mindestens mal nachklassifiziert, und damit kann man es dann als
mögliches Pairing zum 7325er unter einer anderen Nummer verkaufen, oder von mir
aus auch vorher schon verkaufen, aber dann gekennzeichnet als "unclassified" mit
möglichem Hinweis auf ein vermutetes Pairing zu 7325. Alles andere halte ich, ehrlich
gesagt, für schlichtweg komplett unseriös!! Wie sehen die Anderen das, die hier mitlesen?

Alex

Plagioklas

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Re: Selfpairing, NWA 7325, IMCA, usw.
« Antwort #48 am: Mai 20, 2013, 16:24:57 Nachmittag »
Das Selfpairing-Problem ist vermutlich aus mehreren Gründen heraus entstanden. 3 mögliche Gründe sind:

Fall 1: Viele Chondrite sehen einander sehr ähnlich. Wenn man jetzt selbst einen Schwung Steine kauft und dann einfach eine Nummer draufschreibt, besteht eine nicht gerade geringe Wahrscheinlichkeit, dass die Nummer falsch ist und die Steine zu einem anderen Fall gehören. Der letztendliche Verkäufer der Meteoriten war seltern selbst am Streufeld. Meist werden die Steine von Einheimischen an die Händler verkauft.

Fall 2: Jemand findet 60 Gramm Mond in mehreren kleinen Steinchen und möchte beim einreichen Material sparen. Also teilt er die Proben mit jemand anderes und meldet nur 15 Gramm zur Klassifikation an. Er spart dadurch viel teures Material, das er nicht abtreten muss. Danach wird von beiden Leuten das Material unter der selben Nummer vertickert. Die Gelackmeierten sind die Klassifizierenden Institute.

Fall 3: Jemand reicht Material zur Klassifikation ein und gibt dabei entsprechend Pflichtmaterial ab. Andere Händler schreiben nun einfach die Nummer auf ihre Steine. Material abgegeben hat aber nur der erste. Fair ist das nicht. Währe es "legal", dann würden sich eventuell Wartetaktiken herrausbilden, so dass einige Händler nur Profiteure von den Abgaben der Anderen währen. Das würde bei denen zu zunehmenden Frust führen und die Neigung, Stücke zur Klassifikation einzureichen, würde sinken. Es gäbe dann vielleicht sogar mehrere unklassifizierte Märse und Monde (und noch mehr entsprechende Imitate).

Zitat
ausserdem verkaufe sebst  Meteorite( wie viele andere) , hab die klassifikation selten selber eingeriecht - kann ich die dann unter denem namen verkaufen?, oder tue ich "selfpairig"?
gp

Und das währe dann Fall 3.

MilliesBilly

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Re: Selfpairing, NWA 7325, IMCA, usw.
« Antwort #49 am: Mai 20, 2013, 16:34:03 Nachmittag »
allerdings, in dem Fall finde ich jede nechste klassifikation für unnöttig!

Na prima, dann können grüne Steine aus Marokko - glaub mir, es gibt ziemlich viele davon - demnächst ja massenhaft in die Meteoritensammlungen der Welt wandern. Hauptsache Stein. Und Hauptsache schön grün.

wow - das heisst dem Stefan gehört die Name?

Ja.

Er hats freiwillig klasifiziert, und müsste  damit rechnen das Nachfunde von so spezielen Meteorit unter diesem Name auch angoboten werden.
gp

Nein.


Offline karmaka

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Re: Selfpairing, NWA 7325, IMCA, usw.
« Antwort #50 am: Mai 20, 2013, 16:53:53 Nachmittag »
Zitat
der kamarka scheint einem Klischee aufgesessen zu sein

Der kamarka vielleicht, der karmaka sicher nicht!  :einaugeblinzel:

Lieber Mettmann,

da haste mich aber wirklich wieder VÖLLIG falsch verstanden und bist bei mir mehrfach
und wortreich durch 'offene Türen' gerannt bei deiner 'Keimerstickung' gegen nicht vorhandene 'Klischee-Keime'.
Wäre doch gar nicht nötig gewesen!
Dass Haag und Farmer nicht repräsentativ sind, ist mir völlig klar.
Es ist mir aus vielen Gesprächen absolut bewusst, dass das Leben als Teilzeit- und
Vollzeitmeteoritenhändler ein ständiger und mühsamer Kampf ohne Garantien und Sicherheiten ist.
Deshalb bin ich wie viele andere ja auch so dankbar, dass einige von euch dieses
mühsame Geschäft für uns Sammler weiterhin betreiben. Und das geht, wie du ja selber schon oft gesagt hast,
nicht ohne eine echte Leidenschaft für die Materie.
Ich habe in keiner Weise behauptet, dass das Metthändlerdasein mit 'Mammonliebe' gleichzusetzen ist.
Alle Gespräche, die ich in den letzten Jahren geführt habe, widersprechen dieser Idee völlig.
Möglichweise habe ich es in meiner spontanen Empörung zu plakativ formuliert. Für mich ist
meteoritische Materie einfach kein Handelsgut wie alle anderen, sondern ist und bleibt etwas Besonderes.
Und diese besondere Materie verlangt einen verantwortungsbewussten Umgang damit. Dazu gehört auch wesentlich
die Unterstützung der wissenschaftlichen Forschung, die auf Meteorite, als oft einzig verfügbare Erkenntnisquelle, angewiesen ist.

Mir ging es auch darum auszudrücken, dass man individuellen Gewinn nicht unkollegial auf Kosten derjenigen
aufbauen soll, ohne deren Pionierarbeit und Expertise es nicht einmal das Potenzial einer Gewinnaussicht gegeben hätte.
Es ist einfach eine Frage von Respekt für diejenigen, die die Pionierarbeit geleistet haben und dabei auch hohe finanzielle
Risiken eingegangen sind. Deren 'Früchte' sollte man sich nicht bedienen, so als wäre dies selbstverständlich.
Und es wird auch nicht dadurch selbstverständlich, dass man schlicht und einfach proklamiert, es gäbe keine Regeln,
also bräuchte man auch keine Rücksicht nehmen.
Letztendlich muss der Kunde bei jeder vernommenen Äußerung sein Selbstoffenbarungs-Ohr aufsetzen, genau zuhören
und dann entscheiden, ob es Regeln geben soll und welche, denn er hat ja schließlich immer wieder neu die Wahl.

 :prostbier:

Martin

Offline Mettmann

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Re: Selfpairing, NWA 7325, IMCA, usw.
« Antwort #51 am: Mai 20, 2013, 17:23:12 Nachmittag »
Hi Plagi,

und ich würd auch noch folgende Gründe annehmen.

A) Die fehlende Funddokumentation.
Historisch ists für eine steinalte Himmelssteinlaus so, daß es früher kaum diese Dense Collection Areas "gab".
Also Antarktis gabs halt, die Australischen noch, die aber zur Hauptsach von Wissenschaftlern beackert.
Später dann als es in Libyen und auch kommerziell los ging, da haben die Sucher dito jeden Fall dokumentiert und mit Koordinaten versehen.
Und jeder noch so fade Knorz wurd klassifiziert, weil Meteorite generell halt noch für was besonders ghalten wurden (gab ja neben den Antarktischen sonst keine 2500 Funde auf der Wölt). Mit der frühen Sahara (bis auf die Klassi) wurden auch die Koordinaten dokumentiert (zumindest behaupten das eine Gruppe der Hauptakteure, obwohlse die Koordinaten bis heut nicht geliefert haben).
Naja und dann gings eben los in der Sahara, daß die Einheimischen zu suchen begannen und der NWA-Boom losbrach.
(wurd ja erst 2001 eingeführt das NWA-Benummerungsverfahren).
Nun, das sind in der Regel sehr arme Leut. Man kann schlecht von denen verlangen, sich Kamera, Maßsstabswürfel und GPS zu kaufen, da selbst wennses Geld hätten, lieber Schuh für die Kinder und dieselben ind Schui schicken taderten.
Im Oman, wos diese lokale Sucherinfrastruktur nicht gibt, war die Dokumentation bis vor kurzem auch noch viel besser.

Früher wars halt so, daß jeder Stein seinen Ort gehabt hat, deswegen waren Nachfunde auch direkter zuordenbar.

B) Der Preisverfall.
Die Preis für Mets sind ja ab 2002 rapide den Bach runtergegangen und grad bei den selteneren Klassen total gecrasht.
Bei gewöhnlichen Chondriten sowieso. Für den Gleisschotterer hast ja am Anfang von NWA noch 1000$ im kg zahlen müssen,
wenige Jahre später in Tucson hab ich gscherzt, da hat ein echter Mett aus dem Weltall (muß man sich mal vorstellen, ein Stein nicht von dieser Welt) etwas weniger gekostet als der gute Käse im Supermarkt.
Saubere Dokumentation und Klassifikation kosten schlicht und einfach Geld.
Bei 95% OCs kann man die Kosten dafür, mit dem Verkauf und den übrigen Spesen, schlicht nimmer decken.
Merkt man heut noch am Oman, früher recht gut dokumentiert, mittlerweile werden unklassifiziert Dhofars verscherbelt.

C) Die Amateurisierung des Metthandels.
Durch den Preisverfall und die wachsende Händler- und Sucherstruktur kamen die Wüstlinge besser in Reichweite der Sammler,
weil sie sodann erschwinglicher, in kleinen Mengen und durch den geringern Preis mit geringerem Risiko zu haben waren.
Ein beruflicher Händler kann anders einkaufen als der Sammler, der ein bisserl handelt, um das Hobby zu finanzieren.
Der Händler kann unter Umständen einen ganzen Fund und die Nachfunde aufkaufen und so beinandhalten, er kann die Steine länger halten,
im Geschäftsfluß ect.  Kann der Sammler nicht, der kauft eher kleine Mengen. Dadurch werden die Funde schon im Wüstenland auseinandergerissen.
Zwotens ist es geschehen, daß die Amateure, die nicht die Kostenstruktur der Händler zu stemmen haben, zusehends in und aus Marokko kaufend, für ihre Mindermengen Preise bezahlt haben, die sehr viel näher am ohnehin schon gecrashten Einzelhandelspreis lagen.
Folge ist, daß sich die Meteorite im Wüstenland so drastisch verteuert haben, daß selbst die großen Händler nicht mehr die Mengen wie früher kaufen, also die Fund beinand halten können, was früher viel weniger Pairingszahlen bedeutet hat.
No und als professioneller Händler läßt man eben seine Wüstlinge klassifizieren. Die meisten Sammler tun das nicht, oft wissens gar nicht, wie und wo,
und wennse dann erfahren, daß sie dafür 20% abgeben müssen, geht ihre Rechnung nimmer auf und sie lassen es bleiben, oder sie werden abgeschreckt, wenn sie erfahren, dasse schon mal 1-2 Jahre auf Nummer und Bulletineintrag warten müssen, ev. sogar noch zu den Klassikosten beisteuern müssen.
Dadurch ist das Nummernwesen so stark aufgefasert worden,
daß nun immer mehr sog. Sammlerhändler es einreißen lassen, ihr Zeug nimmer zu klassifizieren, sondern Schweinchenrücken und Trittbretter reiten,
meinend, dadurch, daß sie den Klassifizanteil nicht abgeben müssen, mehr verkaufen zu können, ohne Wartezeit und Spesen und dadurch etwas billiger als die Originalverkäufer zu sein.
Unschöne Entwicklung.

@Gregor
Zitat
wow - das heisst dem Stefan gehört die Name?

Im Zivil- und Markenrechtlichen Sinne nicht.
Im Meteoritenrechlichen Sinne:  Selbstverständlich.
Und er ist ja auch in der Standardreferenz, dem MetBull, als Eigner eingetragen.

Zitat
Er hats freiwillig klasifiziert, und müsste  damit rechnen das Nachfunde von so spezielen Meteorit unter diesem Name auch angoboten werden.
Nö. Nur von unseriösen Zeitgenossen.
Unter Meteoritenkollegen ist es - mit Ausnahme von gutbekannten Massenfunden a la 869, Taza und sowas - ein absolutes Tabu,
eigenes unklassifiziertes Material unter einer fremden Nummer als diese Nummer auszugeben.

Was man zu tun hat, ist a) seine Steine gefälligst selber klassifizieren und offiziell "pairen" zu lassen und sich eine eigen Nummer zu besorgen,
oder man muß es b) eben als unklassifiziert verkaufen und auch ganz deutlich hinschreiben, daß es nur eines eigene persönliche Meinung ist, daß dieses Material zu der Nummer gepairt sein könnte (potentialis).

Jemand der im Endverkauf, auf vermutlich gepairte Steine eine fremde Nummer draufschreibt,
hat im Metthandel nix verloren.

Und wennst schaust Gregor,
früher hat sich bei so planetarem Zeug sich brav jeder seine Nummer geholt.
Guxxt Kurz-übersicht Märse und Monde alle Nummern beim Norbert:

http://www.meteoris.de/mars/list-non.html

http://www.meteoris.de/luna/list-non.html

Wie Du siehst, eine Selbstverständlichkeit, da hast auf der Liste etliche, wo für Pairings selbst für Steinlein unter 10g die Leut es, wie es sich gehört, sich Klassifikation und Benummerung geholt haben.

So richtig eingerissen hat die Schlamperei und das Sich-Drücken vor den Kosten/Wartezeit meiner Erfahrung nach,
mit den Pöpperln der NWA 2975/2986/4766/...usw Serie,
als sich Amateursellers eben einzelne Minibröckerl auf den Messen und übers Internet aus Marokko holen konnten undse für den ganz schnellen Böck eben weitervertickt hatten.

Wär eigentlich auchn Job für die IMCA als Sammlerclub gewesen, auf die Einhaltung des früheren Standards mehr zu pochen.

 :prostbier:
Mettmann
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Offline gsac

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Re: Selfpairing, NWA 7325, IMCA, usw.
« Antwort #52 am: Mai 20, 2013, 20:42:36 Nachmittag »
ausserdem verkaufe sebst  Meteorite( wie viele andere) , hab die klassifikation selten selber
eingeriecht - kann ich die dann unter denem namen verkaufen?, oder tue ich "selfpairig"?

Gregor, Du bist schon soooo.. viele Jahre dabei! Bist Du wirklich der Meinung, nachgefundenes
Material mit nur grobem Verdacht auf NWA 7325 kann als NWA 7325 verkauft werden, oder auch
nachgefundenes Material "Black Beauty" NWA 7034 vom Mars kann dann als NWA 7034 verkauft
werden - ungeprüft und nur auf losen Verdacht hin??? Wäre das Deine Verkaufspolitik, wenn
Du das Material hättest? Das glaube ich einfach nicht, ich hielte das für hochgradig unseriös!
GP macht so etwas mit? Korrigiere mich bitte, wenn ich unrecht habe...

Wenn das wirklich so ist, so wird es grosse Enttäuschungen geben: später bei den Sammlern,
wenn die ihr derlei erklärtes Material mal wieder verkaufen möchten, oder auch Ungewissheit
bei den Wissenschaftlern, wenn denen etwas zur Analyse vorgelegt werden sollte, was nicht
vorher einen wasserdichten Klassifikationsprozeß durchlaufen hat! Nur Schaden überall, sonst
doch nichts, ausser einer bewußt vollzogenen kurzfristigen Renditemaximierung des Verkäufers,
der das so handhabt, und einem Sammler, der sich vielleicht freut, etwas günstiger einkaufen
zu können, ohne an die späteren Konsequenzen zu denken, wenn er es vielleicht dereinst mal
veräussern möchte, von der Verwässerung der Datenbankangaben mal ganz zu schweigen...

Na gut, was schert es mich, ich bin ja auch (freiwillig) nicht (mehr) bei dieser IMCA... Ingo, wie
siehst Du die Problematik als Board-Member? Gibt es dazu Richtlinien?

Alex
« Letzte Änderung: Mai 20, 2013, 21:12:34 Nachmittag von gsac »

Offline baitylia

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Re: Selfpairing, NWA 7325, IMCA, usw.
« Antwort #53 am: Mai 21, 2013, 09:05:12 Vormittag »
@
plagioklas:

meteorite die ich verkaufe- meine ich meteorite mit "Namen" .

@
milliesBilly
jaa!, Neein!, sehr deutlich und aussagekräftig aber hat mich nicht überzeugt

@
gsac
die liste bei Norbert? hat nichts zu diese Sache, ist doch selbstverständlich.
...
 bin dabei? verkaufe erst seit 1993, obwohl manche meine zeitgenossen leben nicht mehr!


Gregor

MilliesBilly

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Re: Selfpairing, NWA 7325, IMCA, usw.
« Antwort #54 am: Mai 21, 2013, 11:07:51 Vormittag »

Lieber Gregor, mein Ja und Nein ist zugegebenermaßen sehr knapp, wobei der Kollege Mettmann in ausführlicherer Argumentation letztlich zu den selben Antworten gelangt: Ja. Nö.

Ich habe außerdem aber auch noch anderes geschrieben. Ebenso wie Mettmann. Ebenso wie Alex aka gsac. Es sind hier nämlich eine Reihe konkreter Fragen an dich gestellt worden, die im Kern auf die Frage von Alex hinauslaufen:

"Bist Du wirklich der Meinung, nachgefundenes Material mit nur grobem Verdacht auf NWA 7325 kann als NWA 7325 verkauft werden, oder auch nachgefundenes Material "Black Beauty" NWA 7034 vom Mars kann dann als NWA 7034 verkauft werden - ungeprüft und nur auf losen Verdacht hin??? Wäre das Deine Verkaufspolitik, wenn Du das Material hättest? Das glaube ich einfach nicht, ich hielte das für hochgradig unseriös! GP macht so etwas mit?"

Diese Frage hast Du bislang, soweit ich sehe, noch nicht beantwortet, aber genau auf diese Antwort warte ich, warten vermutlich noch einige andere Mitglieder dieses Forums mit Spannung.


Offline gsac

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Re: Selfpairing, NWA 7325, IMCA, usw.
« Antwort #55 am: Mai 21, 2013, 11:14:00 Vormittag »
@
gsac
die liste bei Norbert? hat nichts zu diese Sache, ist doch selbstverständlich.
...
 bin dabei? verkaufe erst seit 1993, obwohl manche meine zeitgenossen leben nicht mehr!

Zitat: "die liste bei Norbert?" Ich verstehe jetzt absolut nicht, Gregor, was Du
damit meinst. Welcher Norbert? Und was soll "selbstverständlich" sein..?? Sehr
geheimnisvoll und für mich unergründlich derzeit, was Du sagst. Aber egal: ich
kenne Dich als Händler sehr lange, und 1993, also jetzt 20 Jahre her - das kann
sehr gut hinkommen! Du kennst also noch gut die alten Zeiten, auch ohne das
Internet, bist einer der alteingesessenen Leute der Szene. Dann weißt Du aber
doch auch, wie wichtig es ist, einem Meteoritennamen EINDEUTIG ein Material
zuordnen zu können, und nicht nur MÖGLICHERWEISE. Und man einen Namen
nicht einfach benutzen darf (oder sollte, pardon!), wenn der bereits für eine
definierte Menge von Material vergeben ist, für das eine Klassifikation vorliegt,
nur auf Verdacht hin. Für 7034 und 7235 darf es auch keine Ausnahme geben,
gerade für derart seltenes Material verbietet es sich sogar ganz besonders!

Ist meine Meinung dazu, und "unter old boys" werden wir uns darüber auch
nicht wirklich streiten. Aber mir fehlt auch eine nachvollziehbare Erklärung zu
dieser Angelegenheit von Dir. Sag uns doch einfach den Grund, warum Du für
legitim hältst, was ein paar der Sammlerfreunde hier sehr infrage stellen, ganz
einfach, um es besser zu verstehen. Ich bin Sammler, und es interessiert mich,
wie ein etablierter Händler darüber denkt, nur deshalb frage ich Dich wiederholt,
das ist doch erlaubt, Gregor.

Alex

PS: meinst Du mit "Norbert" den Norbert Classen und dessen Meteorite? Falls
ja: Norbert handelt vorbildlich! Aber wieso erwähnst Du Norbert? Es geht hier
um die konkrete Frage, wie mit selfpairings umgegangen wird. Und da sehe ich
jetzt überhaupt keinen Zusammenhang mit Norberts Sammlung. Du hast meine
(..und Millies, wie ich gerade aus dem Vorposting sehe..) Fragen einfach noch
nicht beantwortet, das ist der Punkt, Gregor. Oder aber wolltest Du mit Deinem
Hinweis auf "Norbert" vielleicht einen Bezug zur IMCA herstellen, weil Norbert
Classen früher mal Präsident der IMCA war? Dann verstehe ich trotzdem nicht,
was Du mit diesem "hat nichts zu diese Sache, ist doch selbstverständlich."
sagen willst...
« Letzte Änderung: Mai 21, 2013, 11:56:56 Vormittag von gsac »

Plagioklas

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Re: Selfpairing, NWA 7325, IMCA, usw.
« Antwort #56 am: Mai 21, 2013, 11:51:15 Vormittag »
Zitat
@
plagioklas:

meteorite die ich verkaufe- meine ich meteorite mit "Namen" .

Das verstehe ich irgendwie nicht. Du redest doch von Nachfunden, die du selbst benennen willst.

Bei NWAs ist das Problem, dass nur die allerwenigsten von Meteoritenhändlern gesammelt werden. Die meisten werden von Einheimischen gesammelt und abgekauft. Wobei die Einheimischen zudem auch nicht gerade häufig über die Lokalität reden und dann auch nicht immer ehrlich sind (um sich das Areal für weitere Suchen vorzubehalten, oft stimmt nicht mal die Angabe des Landes).

Auf gut deutsch: wenn du einen Meteoriten von dem Marrokaner am Stand kaufst und der Marrokaner sagt, "ja das wird schon irgendwie so was von dem NWA soundso sein", dann möchtest du ihn doch entsprechend bennennen. Meinst du das mit Namen?

Woher weißt du denn dann, dass der Marrokaner dich nicht verar***t?

Offline gsac

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Re: Selfpairing, NWA 7325, IMCA, usw.
« Antwort #57 am: Mai 21, 2013, 12:03:52 Nachmittag »
Ist doch klar, plagi: Meteorite mit Namen verkaufen sich viel besser als "no names"!
Das gilt erst recht, aber auch in besonders unzulässiger Weise, aus meiner Sicht, für
so superseltenes Material wie z. B. NWA 7034 oder 7235. Und wenn es auch noch so
"ähnlich" aussieht wie das Ursprungsmaterial: ein Nachfund gehört erneut in den Prozeß
einer Klassifikation! ODER aber, was ja auch legitim wäre: man verkauft es als "unclassified",
mit Hinweis auf ein mögliches/wahrscheinliches Pairing zu dem klassifizierten Material. Das
wäre ja ok. Aber das "kommt" für den Verkäufer natürlich nicht so gut wie gleich 7034 oder
7235 auf das Label zu schreiben, und sei es nur rein auf Verdacht. Letzlich eine ethische
Frage. Das "know your dealer!" ist auch unter diesem Aspekt mal wieder zu bemühen...

Offline Mettmann

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Re: Selfpairing, NWA 7325, IMCA, usw.
« Antwort #58 am: Mai 21, 2013, 12:56:53 Nachmittag »
Hi Ohormy,

mit "Namen" meint der Gregor Meteorite mit geographischen Eigennamen im Ggs zu denen mit Nummern, wie die DaGs, Dhos, HaHs, NWAs...

Der Norbert kam durch mich ins Spiel,
weil ich dessen Übersicht sämtlicher Mars- und Mondnummern hingelinkt habe,
da aus der ersichtlich wird, daß man selbst kleinste Mengen/Anteile eines Monds oder Mars, auch wenn es unter 10g. war,
selbstverständlich klassifizieren hat lassen und eine eigene Nummer zu besorgen hatte und so auch das Pairing offiziell zu bestätigen hatte.
Und zwar so extrem streng, daß bei den Oman-Monden sogar verlangt wurde, daß Funde mehrerer Steine auf einer Expedition und am selben Ort gefunden, mehrere Nummern bekommen müssen.

(Und den Hinweis darauf, warum und wann das überhaupt eingerissen ist, seltenste Klassen self zu pairen und self zu classifyen.
Nämlich das ging los mit den Frischmärslein der 2975er-Gruppe, weil dieser Fund aus sehr vielen kleinen Pöpperln bestund,
sodaß auch der Sammler und Amateur damit handeln konnte und eben viele die Mühen, Zeit und Kosten einer Klassifiz gescheut hatten
und lieber es für den schnellen Böck unklassifizt weiterverkauft hatten - vorher, wenn da einer mit einem Unklassifizierten Planetaren dahergekommen wär, hätt das keiner gekauft, und wenn mans unter einer bestehenden Nummer oder auch nur vermutet gepairt zu einer bestehenden Nummer angeboten hätt, dann hätt man ziemlich auf den Deckel bekommen, und gsagt, sieh zu daßde deine eigene Nummer bekommst).

(is also einer der wenigen Fälle, wo man ausnahmsweis mal nicht den Händlern der Vorwurf der Gewissenlosigkeit machen kann, sondern diesmal den Sammlern, die das verkauft ham).

 :prostbier:
Mettmann

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I'll never speak to you again."
(S.Laurel 1890-1965)

Offline baitylia

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Re: Selfpairing, NWA 7325, IMCA, usw.
« Antwort #59 am: Mai 21, 2013, 12:57:58 Nachmittag »
Meteorite mit Namen- meine ich Meteorite die Namen haben, allgemein, wie murchison, millbillillie,allende ua., nicht nur nwa, persönlich selten biete nwa an, auch nie hab welche selbst benannt,- mit Norbert habe gar nichts gedeutet, da war nur ein link in der diskussion.

Hätte Haag nicht etwas anderes gehabt, hätte nie den calkalong klasifiezieren lassen!

In diese diskussion habe teilgenommen weil ich selbst wissen will, wo selfpairing ist, wo nicht-
hätte ich ein grüner meteorit...- wurde den klassifizieren.
Habe doch ein - der ist DIO, werde den weder verkaufen noch klasifizieren. Einfach keine interesse.
gp
ps. gleiche Lied, verschiedene Vereine(Chore) :fluester:
Gregor

 

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