Autor Thema: Selfpairing, NWA 7325, IMCA, usw.  (Gelesen 26865 mal)

MilliesBilly

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Re: Selfpairing, NWA 7325, IMCA, usw.
« Antwort #75 am: Mai 22, 2013, 10:22:36 Vormittag »

Ja, Andi, durch Erfahrung kann sich freilich die Meinung ändern und damit dann auch die Zitate. Zumal man sich - wer kennt das nicht - als Mitglied eines Ladens, der zunehmend kriselt, schonmal leicht die Entwicklung schönredet nach dem Motto: das kriegen wir schon wieder hin. Ich denke, das muss man grundsätzlich schon zugestehen. Daher sind, Ingo, die zahlreichen von dir angeführten Zitate meines Erachtens keine Argumente.

En detail halte ich mich hier allerdings raus, da ich nie in der IMCA war, dieselbe auch nie auf irgendweine Weise herausgehobene Bedeutung für mich hatte, ich sie und ihre Hintergründe also nicht wirklich kenne.



Offline gsac

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Re: Selfpairing, NWA 7325, IMCA, usw.
« Antwort #76 am: Mai 22, 2013, 12:45:50 Nachmittag »
Ojeeeh....

Jetzt mache ich mal etwas, was nur ich darf, weil ich selber den Beitrag geschrieben
habe, also ein Selbstzitat aus dem Direktoren-Bereich, den ich um die Namen meiner
Mitdiskutierer dort bereinigt habe. Da steht eigentlich alles drin, was ich zum Thema zu
sagen habe, als Reaktion auf das Posting eines sehr verdienten Forumlers übrigens, der
der Meinung ist, man solle nach aussen hin besser eine geschlossene Haltung zur IMCA
zeigen. Und en passant auch sinngemäß bemerkt, er habe sich bei Deals noch immer auf
das gute Siegel der IMCA verlassen.

@Ingo: fühl Dich nicht persönlich angegriffen, so persönlich ist es doch gar nicht gemeint!
Du hast es als Funktionsträger auch nicht leicht, das ist mir klar, aber gerade als Board-
Member kannst Du andererseits auch großen Einfluß geltend machen und wenn Du mitziehst,
die Dinge zu einem Besseren wenden, dann ziehe ich auch sofort etwas - und zwar meinen
Hut Dir gegenüber!
:hut:

So, hier mein um die Namen der Mitdiskutierer bereinigtes Posting aus dem Direktorenboard:

Hallo ...., .... und Freunde der Diskussion,

ich beurteile das anders. Warum sollen wir im Rahmen einer allgemeineren Pairing-Diskussion
nicht auch das Thema IMCA mit einbeziehen, mit durchaus auch kritischen Stimmen dazu?
So eine Organisation ist doch geradezu idealtypisch von der Idee her dazu aufgestellt, auch
solche Fragen zu behandeln, neben all den anderen Aufgaben, aus denen sie ihre Existenz
begründet.

Es geht hier doch nicht darum, die Organisation als Solche niederzumachen, es geht um den
Austausch von Meinungen zu und auch Erfahrungen mit der Organisation. Und insofern kann
es gar nicht funktionieren, lieber ...... , daß hier "nach außen hin Geschlossenheit gezeigt wird".
Wir sind doch keine Partei mit Fraktionszwang, sondern eine Gruppe von Freunden der Gesteine,
die ein durchaus heterogenes Meinungsbild hat und auch nach außen hin vertreten darf, im
Rahmen der Forumsregeln, wie schon gesagt, und diese sollten doch jedem hier bekannt sein.

Schau, es gibt Leute wie mich und Andere hier im Forum, die auch lange Mitglied bei der IMCA
waren. Ich bin ausgetreten, freiwillig, und die Gründe dafür tun an dieser Stelle nichts zur Sache,
ebenso ein paar andere Forumsmitglieder. Dann wiederum gibt es sicher welche, die ganz fest
zur IMCA stehen, wie z. B. Ingo als einer der Board-Direktoren, oder Forumler, die das IMCA-
Label als verkaufsförderndes Beiwerk schätzen, ohne möglicherweise eine hochdifferenzierte
Meinung zu den Inhalten und der Tatkraft der IMCA zu haben. Oder noch Andere, die sich
einfach geborgen in so einer Organisation fühlen, ohne als Verkäufer oder überhaupt nach
aussen hin aufzutreten.

Es muß aber auch hier erlaubt sein, im öffentlichen Sektor, für alle einsehbar, eine Haltung dazu
einzunehmen, solange es sich im Rahmen der Forumsregeln bewegt. Und insofern kann man auch
öffentlich die Meinung vertreten, daß ein Label allein eben nicht unbedingt und zwingend für
sicheren Einkauf steht, wenn man weiß, wie leicht es ist, Mitglied dieser Organisation zu werden.
Es mag die Wahrscheinlichkeit erhöhen, auf der sicheren Seite zu sein, aber es ist keine Garantie.
Darum geht es aber in der momentanen Diskussion - die sich um Pairings dreht! - auch gar nicht,
sondern da ist die Haltung der IMCA in Einzelfällen hinterfragt, wenn es einerseits um deren CoE
geht und andererseits um die Praxis, Problemfälle im Rahmen der dortigen Regeln auch tatsächlich
sachlich-neutral zu behandeln, wie es sich gehört. Und auch geht es darum, ob und wie überhaupt
man die offensichtlich vorhandenen Mängel beseitigen kann. Wir müssen das deshalb nicht unbedingt
glorifizieren durch ein gemeinschaftliches positives Auftreten gegenüber der IMCA, auch wenn ich
finde, daß so eine Organisation durchaus einen hohen Stellenwert haben kann - wenn man es richtig
macht im Sinne von Gleichbehandlung und tatsächlicher Umstzung eines Ethik-Codes in der Praxis!

:hut: Alex

Offline lithoraptor

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Re: Selfpairing, NWA 7325, IMCA, usw.
« Antwort #77 am: Mai 22, 2013, 13:30:35 Nachmittag »
Moin Andi, moin Milli!

Zitate habe ich in meinem Posting nur für zwei Dinge gebraucht. 1 sehr aktuelle, die ein sehr unfeines Verhalten belegen - zumal sich die angegriffene Person hier nicht verteidigen kann. Ich bin der Meinung, dass es darüber keine zwei Meinungen geben kann. Nun und zweitens um einen, meiner Meinung nach, sehr deutlichen Sinneswandel in Martin's Einstellung zur IMCA zu belgen - eben vor und nach seinem Austritt (sein Austritt ist ja nun auch schon fast zwei Jahre her), müssen meine Zitate älteren Datums sein. Nun und das Martin auch noch zu einer Zeit als er die ethischen moralischen Verfehlungen, welche er hier so unschön anprangert, bereits kennen musste, gutes über die IMCA zu berichten wusste, dass gibt der Sache meiner Meinung nach schon eine gewisse Relevanz.

Wie man es aber auch immer werten mag, ich war mit meinem Geschreibsel auch noch gar nicht richtig fertig, sondern heute früh einfach nur platt und musste daher abbrechen. Habe bereits heute Morgen um 7 weiter geschrieben, dann aber einen falschen klick mit der Maus gemacht und es war alles wech. Versuche es daher jetzt erneut...

Es geht mir ja auch gar nicht darum, dass man der IMCA nicht kritisch gegenüberstehen darf, oder dass hier offensichtliche Probleme (die ich ja nie bestritten habe) nicht diskutiert werden dürften. Im Gegenteil: Ich empfinde solche Diskussionen als sehr fruchtbar, denn nur so kann ich sehen, was euch bewegt, was euch stört und wo ihr mögliche Probleme seht. Ich sehe mich da durchaus in der Pflicht das dann auch ins Board zu kommunizieren, aber eine gewisse Form von Höfflichkeit muss man bei einer solchen Debatte erwarten dürfen. Ich habe Euch bisher, so weit ich es durfte, Rede und Antwort gestanden und ich werde da auch jetzt keine Ausnahme machen. Ich werde meine Meinung sagen und ich erwarte es auch von Euch, aber bitte bleibt fair dabei - das wäre mir ein wichtiges Anliegen.

Machen wir also weiter...

Grundsätzlich beschreibt Martin eine IMCA bzw. viel spezifischer eine Board of Directors, welches ich in der Form in meinen 1,5 Jahren in denen ich mein Amt dort inne habe niemals erlebt habe. Woher diese große Diskrepanz kommt, kann ich nicht sagen, denn auch heute sind ja viele Direktoren von damals noch im Amt. Es mag evtl. daran liegen, dass ich durch meine Mitgliedschaft in diversen Vereinen und meine Arbeit in zweien (einen davon selbst mitgegründet) sowie meinen früheren Tätigkeiten in diversen Gremien der Uni HH (Fachschaftsrat, Institutsrat, Nachbesetzungskomissionen für Professuren etc.) schon so einiges erlebt habe und mich daher nicht so schnell aus der Ruhe bringen lasse.
Ich kann auch nicht sagen, woran es lag, dass Martin anscheinend im Board auf taube Ohren gestoßen ist - ich hatte niemals das Gefühl, dass dies bei mir so war. Wenn ich aber mal eine Vermutung dazu äußern darf: Ich meine, wir kennen doch alle diese ellenlangen Beiträge von Martin (ja ja, ich weiß ich kann die auch ganz gut), wo er sprichtwörtlich von Pontius zu Pilatus kommt, wo er versucht auf einmal immer gleich möglichst ALLES abzuhaken - ich habe es schon mal "Telefonbuch-Postings" genannt. Wenn ich jetzt unterstelle, dass er auf diese Art und Weise auch im Board diskutiert hat, dann kann (nach meinem Dafürhalten) daraus schlicht nichts werden. Ich schrieb ja bereit in meinem ersten Posting in diesem Thread etwas davon, dass man vor allem sachlich und prägnant diskutieren muss. Alex, war dann der Auffassung, dass eine gewisse Emotionalität einer Argumentation auch Nachdruck verleihen kann (ich zitiere es nun nicht). Das was Alex da sagt ist sicher richtig, aber maßhalten ist hier das Stichwort - das betrifft sowohl Emotionen, wie auch Input. Wenn ich also etwas erreichen möchte, dann suche ich mir die 2 oder 3 wichtigsten Punkte heraus, versuche da meinen Standpunkt kurz und knackig klar zu machen und rege zum Diskurs an. Alles andere kann man dann nach und nach einfließen lassen. Ich denke, dass es eher kontraproduktiv für eine lösungsorientierte Diskussion ist, wenn man sein Gegenüber mit Textmenge, Standpunkten, Beispielen und Argumenten förmlich erschlägt. Aber gut, das war jetzt nur eine Spekulation, die auf dem beruht, wie ich Martin hier im Forum, in privaten Emails, am Telefon und auch vor mir stehend erlebt habe.

Meiner Meinung nach ist vieles von dem was er in diesem Thread hier geschrieben hat sachlich einfach falsch bzw. ich kann seine Erlebnisse im Board aus eigener Erfahrung nicht bestätigen, da meine komplett anders sind. Wenn ich an mein Posting von heute Nacht anknüpfen darf. Nehmen wir mal den Vorwurf der Diskriminierung und Rassismus gegenüber einem Mitglied des Boards, da gerade dieser ja ein höchstschwerwiegender ist.
Wenn einer Mitglieder der IMCA und Nichtmitglieder der IMCA aufgrund von Hautfarbe und Herkunft diskrimiert...
... wenn so etwas ekliges passiert, wie eben latenter und offener Rassismus.
Was Martin da beschreibt habe ich in dieser Form noch nicht im Board erlebt. Es liegt ja auf der Hand, dass es die einfachste Möglichkeit der Welt für einen Director wäre, seiner diesbezüglichen Gesinnung bei der Abstimmung über neue Mitgliedantrage zum tragen kommen zu lassen - zumal man so eine Gesinnung ja auch nicht einfach mal so von heute auf morgen ablegt. Zufälliger Weise spiele ich im BoD eine zentrale Rolle bei diesen Dingen. Ich sammle alles was damit zu tun hat (Anträge etwa oder Empfehlungen, Diskussionen), stelle dem Board Neuanträge vor und sammle und zähle die Stimmen, die ich dem Board dann wieder zusammengefasst als Ergebnis präsentiere. Ich bin also bestens über jede einzelne Stimme im Bilde die seit meinem Amtsantritt diesbezüglich abgegeben wurde (und ich muss denke ich nicht sagen, dass es sich dabei um etliche hunderte handelt) und kann diese jeder Zeit wieder recherchieren. Nun und es gibt da absolut keine Unterschiede bei den Wertungen von Anträgen aus diversen Ländern - egal ob es nun USler, Deutsche, Marokkaner, Chinesen, Finnen, Russen, Spanier oder sonstige Nationalitäten waren und das bei keinem Direktor. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie gerne ich euch DAS jetzt belgen wollen würde, aber ihr wisst ja, dass ich es nicht darf. Mein Wort muss euch hier reichen.

Dann ist da noch die Sache mit dem Ablauf der Complaints. Martin sagt, dass zu seiner Zeit die Complaints im Bereich Self-Pairing immer nur eine Sache von wenigen Tagen waren:
Zu meiner Zeit waren solche Selfclassifying und Selfpairingfälle die häufigsten Complaints,
sie waren immer sehr schnell und einfach vom Board bearbeitet, in dem eben der Selfpairer darauf hingewiesen wurde und ihm erklärt wurd, welche Formulierungen er verwenden könne, um das Material korrekt zu bezeichnen.
Sache von 1 bis 2 Tage.
Das kann so pauschal gar nicht stimmen, da es gerade, wenn es um das "Herauswerfen" von Mitgliedern geht eine strickte Prozedur gibt, die in unserer Satzung (ByLaws) http://www.imca.cc/index.php?option=com_content&task=view&id=6&Itemid=16 unter Artikel II, 15-A festgehalten und für jederman einsehbar ist. Ich zitiere:
Zitat
In the event that the board of directors deems it appropriate to initiate proceedings to expel or suspend a member, the board shall give such member notice of the proposed expulsion or suspension and the reason(s) for such proposed expulsion or suspension not less than 15 days prior to the date that such expulsion or suspension is due to take effect.
So, damit ihr besser versteht, wie so ein Complaint abläuft, möchte ich es Euch in groben Zügen schildern: Jemand schreibt uns an und beschwert sich über ein Mitglied z.B. seine Zahlungsmoral bei einem Deal, dass ihm ein Händler kein Rückgaberecht gewährt oder wie im Beispiel oben, dass er offensichtlich Selfpairing betreibt. Dann laufen die Mühlen des BoD an. Wir prüfen also zunächst was dran ist und nehmen dann Kontakt zu dem Mitglied auf, welches das Complaint betrifft - natürlich wird im Board darüber gesprochen, was wir nun von unserem Mitglied erwarten und wie wir es formulieren. Wir Versuchen dann zwischen den streitenden Parteien zu vermitteln, also etwa eine Ratenzahlung auszuhandeln, eine Lösung (Tausch oder Abschlagszahlung) oder im konkreten Beispiel, dem Mitglied klar zu machen, was es falsch gemacht hat und was es wie ändern soll. Ihr könnt Euch vorstellen, dass das nicht immer alles schnell über die Bühne geht (ist ja auch etwas vom Charakter des Mitglieds abhängig). Wir sind also immer und jeder Zeit bestrebt eine möglichst einvernehmliche Lösung zu erzielen, die nichts mit "Rauswurf" zu tun hat. Wie jeder andere Verein verlieren auch wir sehr ungerne Mitglieder. Zeigt sich das Mitglied nach diversen Versuchen aber uneinsichtig, dann folgt ein Diskurs darüber, ob das Mitglied der IMCA verwiesen werden soll oder nicht. Wie die letzte Entscheidung dazu dann zu treffen ist, wurde auch wieder in den ByLaws geregelt (wer bereits weitergelsen hat kennt das hier jetzt schon).
Zitat
If within said 15-day period the member requests the opportunity to be heard, the president shall either set a date for the member to be heard on the question of such member's expulsion or suspension or, at the discretion of the president, shall permit such regular or honorary member to present written testimony on the issue of such member's expulsion or suspension. The president shall appoint not less than three (3) board members to hear or decide the member's appeal. Only those board members present for oral testimony, or those board members who personally review the written testimony, shall be eligible to vote concerning the expulsion or suspension of such member. A two-thirds vote of such directors is required to expel or suspend such member. The effective date of any such expulsion or suspension shall be no sooner than five days following said oral or written testimony.
Auch dabei läuft dann alles sehr fair ab. Bei der Wahl der Entscheidungsträger wird etwa darauf geachtet, dass es keine persönlichen Verwicklungen zwischen den Direktoren und dem Mitglied über welches entschieden werden soll gibt, also ob sie sich etwa spinnefeind oder befreundet sind. Hat also rein gar nichts von Geklüngel oder ähnlichem. Ich halte das für professionell und die einzige richtige Art und Weise dabei zu verfahren.
Auf alle Fälle zeigt es doch aber, dass ein Complaint nichts ist, was man immer und unbedingt in 1-2 Tage abgefrühstückt haben kann. Ich denke, dass kann ich nun als belegt ansehen - ihr nicht?!

Weiterhin schreibt Martin dies:
Und wenns unbedingt um Gesetze gehen muß,
dann höchstens, die IMCA unterstütz keinen illegalen ect.pp.
+ brauchts dann aber auch einen rechtlichen Haftungsausschluß, daß der Verein nicht für die Untaten seiner Mitglieder haftet.

Was mir zeigt, dass er gar nicht auf dem Laufenden ist, denn so einen Disclaimer, den gibt es bereits. Er steht unter dem CoE, hier: http://www.imca.cc/index.php?option=com_content&task=view&id=5&Itemid=15
Sicher, alt ist das Ding noch nicht, aber es gab ihn bereits vor dem Diskurs. Wie auch immer man nun werten mag, was da geschrieben steht, wenn ihr erkennt, dass die IMCA eben nicht so starr (oder sollte ich nun starrköpfig) ist, wie es hier vermittelt wurde, dann wäre es ein Anfang. Das BoD hört Euch alle eben doch und es nimmt sich eurer Sorgen und Nöte auch an - dauert eben etwas.

Dann wir hier ja immer wieder der Punkt angesprochen, dass es zu viele Dealer im Board gibt. Als Beispiel mal hier eine prägnante Aussage von Stefan:
Was man bei der IMCA besser machen kann? Ganz einfach: alle Dealer raus aus dem Direktorium!  :pro:
Zur Kenntniss genommen und verstanden - eine Sammler-Vereinigung will auch hauptsächlich von Sammlern gesteuert werden. Leider zeigt dieses Beispiel auch, wie leicht es ist Vorwürfe zu machen und wie schwer diese dann praktisch umzusetzen bzw. wie weit diese von der Realität entfernt sind.
Fragt Euch doch mal woran es liegt, dass es immer wieder viele Dealer im Board gibt. Ganz einfach - die wurden gewählt und warum ist das so? Na, da es eben in der Natur der Sache selbst liegt, dass die Sammler die Händler meist viel besser und auch häufiger kennen als andere Sammler - sie zu Sammlern aus anderen Ländern meist auch weit weniger Kontakte unterhalten, als zu Händlern aus anderen Ländern. Nun ja und das obwohl in Zeiten des Internets auch die Sammler genau so leicht zu erreichen sind. Somit werden dann bei der Wahl eben eher Händler gewählt bzw. bekommen das Gros der Stimmen. Fragt Euch doch wer wohl wohl mehr Stimmen bekommen würde, ein Ingo H. oder ein Mirko G. - beide kommen aus Germany, beiden haben die gleichen Proportionen (Sorry Mirko! :prostbier:) nur der eine ist Vollzeithändler und bestens bekannt, der andere eben nicht. Hoffe, ihr könnt mir folgen.
Nun habe ich hier irgendwo einen Vorschlag gelsen, der besagte, dann eben die Anzahl der Händler im BoD über die Satzung zu reglementieren. Das ist auch wieder so ein Problem. Um der ganzen Arbeit Herr zu werden braucht man eine gewisse Anzahl von Vorständlern - klar. Wir haben jedes Jahr vor den Wahlen wieder große Probleme genügend Mitglieder zu finden, die überhaupt bereit wären sich zur Wahl zu stellen. Wer von den hier anwesenden IMCAlern ist noch nicht diesbezüglich angeschrieben worden?! Finger hoch! Nee, musst ihr jetzt nicht - würde ja auch keiner sehen. :einaugeblinzel: Das Problem kennt man doch aus anderen Bereichen auch - alle wollen konsumieren, aber kein will sich aktiv beteiligen. Jeder will das IMCA-Logo, aber nur sehr wenige wollen dafür auch Verantwortung im BoD übernehmen. Wir sind jedes Jahr wieder froh, wenn wir unsere Kandidaten zusammen haben und soll ich dann jemanden blocken nur weil er Dealer ist?! Das ist der Punkt!!!
Übrigens habe ich in der Vergangenheit bei Händler relevanten Diskussionen die kritischten Kommentare dazu auch von Händlerseite gehört - das zeigt mir auch, dass es diese Leute auch verstehen die Interessen der IMCA den eigenen voranzustellen. Auch das ist in meinen Augen professionelles Handeln.

Nun sind meine Finger aber wund getippt und meine Schreibfehler häufen sich. Ich möchte daher nun schließen...

Gruß

Ingo


 

Offline lithoraptor

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Re: Selfpairing, NWA 7325, IMCA, usw.
« Antwort #78 am: Mai 22, 2013, 13:36:36 Nachmittag »
Moin Alex!

Keine Bange, ich nehme nichts persönlich. Evtl. werden Dir meine Beweggründe für mein nächtliches Posting etwas deutlicher, wenn Du dich durch mein letztes Posting gekämpft hast.

Gruß

Ingo

Offline gsac

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Re: Selfpairing, NWA 7325, IMCA, usw.
« Antwort #79 am: Mai 22, 2013, 13:40:22 Nachmittag »
Moin Alex!

Keine Bange, ich nehme nichts persönlich. Evtl. werden Dir meine Beweggründe für mein nächtliches Posting etwas deutlicher, wenn Du dich durch mein letztes Posting gekämpft hast.

Gruß

Ingo

Ja, auch dies! Aber Vorsicht: nicht nur an Personen festmachen!
Bleib einfach dran, bei uns sagt man doch: --> "tuwat"!

Letztlich wird man die Leute immer mehr am Handeln messen als
an Worten. Das gilt für mich, für Dich, das gilt für alle...

:prostbier: Alex

Allende

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Re: Selfpairing, NWA 7325, IMCA, usw.
« Antwort #80 am: Mai 24, 2013, 23:21:05 Nachmittag »
Liebe Leute vom Forum   :winke:

So selten wie ich – aus verschiedenen Gründen – momentan im Forum lese, hab ich leider ein paar Dinge zeitlich verpasst.
Ich bin aber jetzt nach ziemlich genau 29 Jahren Sammlertätigkeit durch das, was ich jetzt hier in diesem Thread quergelesen habe, recht erstaunt.  :gruebel:

Ich fasse mal für mich zusammen: Wenn ich die Rädelsführer dieses Threads richtig verstehe, wollt Ihr, dass praktisch jedes Meteoritenstück separat klassifiziert wird?! Und wenn Material einmal klassifiziert ist und jeder Sammler es eindeutig zuordnen kann (mein Beispiel: Millbillillie, rote Kruste, Flowlines, meist leicht angeschlagen mit hellen Innereien) gilt das nicht?
Wenn ein neues Material den Markt erreicht, Stefans grüner Stein, der so eindeutig unique zu allen anderen bisherigen Fällen und Funden ist, dann gilt diese „Rädelsführer-Regel“, die offensichtlich auch von der IMCA gestützt wird?

Ein Hin und her, je nachdem wie der eine oder der andere das für sich auslegt? Ich glaube, dass Ihr alle total spinnt (Vermutung mit hoher Wahrscheinlichkeit).  :eek:

Beispiele:
Wie ist es mit Bassikonou, von dem in allen Stückgrössen hunderte Einzelstücke von mindestens 100 verschiedenen Händlern (Marokkaner, US, Europäer) weltweit verteilt wurden und immer noch verteilt werden? Gilt das oder nicht? Muss ich jetzt für jedes Bassikonou-Stück, dass ich kaufen möchte etweder Koordinatenbilder und Exportpapiere verlangen oder es neu klassifizieren lassen? Und was ist, wenn ich eine Stück weitergeben möchte und sage, dass es Bassikonou ist…
Stefans grüner Merkurstein? Gilt das oder gilt das nicht? Ich frag einfach mal, weil der Sachverhalt wird immer unklarer.
Wie sieht es aus mit Allende? Mein oben genanntes Millbiliilie-Beispiel? NWA 869? Kommt das auf den Namen an, oder gilt das nur für nummerierte Steine? SaU 001 = gibt es in tausenden Stücken, alle sehen gleich aus und sind doch im Detail unterschiedlich. Gesammelt von mindestens 100 verschiedenen Leuten (ich auch!), muss jetzt jedes Stück nachklassifiziert werden? Sind Museumsstücke oder alte Sammlungsstücke von der „Regel“ ausgenommen?
 
Ein schönes Gegenbeispiel für Euren Irrsinn hab ich: NWA 1485. Das ist das gleiche Material wie der wunderschöne NWA 869er Stein. Ich hatte mal im 2001 oder so satte 30 kg (!) von dem tollen Zeugs ganz am Anfang gekauft, es in Münster klassifizieren lassen, dann wurde es im Met-Bulletin No. 87 (2003) publiziert. NWA 869, den jeder kennt, hingegen wurde erst im Met Bulletin No. 90 (2006) publiziert. Ich war derweil schon lange dran, meine NWA 1485er Bestände durch Verkauf und Tausch zu reduzieren, bis ich von immer mehr „Kollegen“ Bemerkungen gehört hatte: „Schäme Dich, NWA 869er Material unter einer anderen Nummer zu verkaufen. Du willst nur deine Verkaufsmöglichkeit verbessern…“. Wie viele Händler haben im Laufe der Zeit das gleiche Zeug ohne je wieder eine Klassifikation gemacht zu haben pauschal als NWA 869 verkauft? Alle!

Das Gleiche passiert jetzt mit NWA 7325. Die Marokkaner haben schon oder finden sicher weitere Stücke. Jeder kennt das toll grüne Material und alle Marokkaner, später sind, wenn die Verteilung gut läuft auch alle europäischen und US-Händler, zufrieden wenn sie es an Sammler, Museen und Universitäten verkaufen können. Einzig Stefan wird etwas unglücklich sein. Ich verstehe ihn, aber auch die anderen (und mich auch).

Fasst Euch an die eigene Nase, es kann nur gelten, dass jedes derart eindeutige Material frei von jeder Bindung sein muss, sonst muss jedes Stück, egal ob Fund oder Fall, egal ob historisch oder selber nachgesucht in was weiss ich für einem Streufeld neu klassifiziert werden. Dafür gibt es weltweit aber keine Kapazitäten.

Gedankenmodel:
Mal angenommen ich kaufe von einem Marokkaner ein Stück grünes Material und will mich mit den Rädelsführern gut stellen und möchte mir ein Klassifikationslabor suchen, damit mein grünes Zeug eine eigene Nummer bekommt. Wo soll ich dann hingehen? Es klassifiziert kaum noch ein Wissenschaftler freiwillig etwas. Münster macht nichts mehr. Mainz war einmal, in der HUB dauert es lange Monate/Jahre und dann ist alles nur provisorial. In Frankreich ist es eine Katastrophe mit Klassifikationen. Bern/CH klassifiziert nur Swiss-Omani-Funde und ganz selten vielleicht mal einen anderen Stein. In den USA sieht es vielleicht besser aus (gegen Bezahlung). Spielen wir jetzt das Gedankenmodel noch ein Stück weiter. Zehn von Euch, nur zehn, kaufen von zehn verschiedenen Marokkanern jeder ein grünes Stück und jeder möchte „legal“ sein und eine Nummer für sein Material lösen. Wo und von wem sollen die 10 Grünen klassifiziert werden? Wie sieht es aus, wenn nicht zehn, sondern 20 oder 50 von Euch… Erkennt Ihr den Blödsinn von so einer Forderung?

Ich habe Hoffnung, dann nicht alle von Euch spinnen.

Alexanderp, Du solltest ein wenig Weisheit, die Weisheit Deines hohen Alters jetzt salomonisch rauslassen und wieder Frieden stiften.

Freundlichst
Allende  :gruebel:

Offline Murchison´s friend

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Re: Selfpairing, NWA 7325, IMCA, usw.
« Antwort #81 am: Mai 24, 2013, 23:31:04 Nachmittag »
hallo Allende,

Deine Hoffnung, dass nicht alle hier im Forum spinnen, kann ich Dir erfüllen :

ES SPINNT KEINER IN DIESEM FORUM !!!

LG,
Michael
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Offline Thin Section

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Re: Selfpairing, NWA 7325, IMCA, usw.
« Antwort #82 am: Mai 25, 2013, 00:01:49 Vormittag »
hallo Allende, Deine Hoffnung, dass nicht alle hier im Forum spinnen, kann ich Dir erfüllen: ES SPINNT KEINER IN DIESEM FORUM !!! LG, Michael

Michael, ich möchte Dir nicht zu nahe treten aber Du hast da etwas in den "falschen Hals" gekriegt. Ich, jedenfalls, danke Allende für diese aufrichtigen und kritischen aber positiv gemeinten Worte und, ... bevor sich wieder irgend jemand auf den Schlips getreten fühlt, dies ist mein erster Kommentar zu diesem ..., ich nenn' es mal thread und dabei bleibt es auch, getreu der uralten Weisheit (Dummheit?): Quod licet Iove, non licet bove !

Ein herzliches  :prostbier: in die Schweiz,

Bernd  :winke:
(247553) Berndpauli = 2002 RV234

Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, dass die Dummen todsicher und die Intelligenten voller Zweifel sind. (Bertrand Russell, britischer Philosoph und Mathematiker).

Offline Murchison´s friend

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Re: Selfpairing, NWA 7325, IMCA, usw.
« Antwort #83 am: Mai 25, 2013, 00:08:50 Vormittag »
Lieber Bernd,

nein, das glaube ich nicht, dass ich die Vermutung von Allende :

"Ich glaube, dass Ihr alle total spinnt" in den falschen Hals gekriegt habe.

Natürlich ist den Ausführungen von Allende nichts hinzuzufügen, aber ich hab nur seine Hoffnung, dass nicht alle hier im Forum spinnen, bestärkt.

Sollte ich aber auf der Leitung stehen, dann kläre mich bitte auf, lieber Bernd.

LG,
Michael
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MilliesBilly

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Re: Selfpairing, NWA 7325, IMCA, usw.
« Antwort #84 am: Mai 25, 2013, 00:46:16 Vormittag »

@Allende: Irrsinn. Rädelsführer. Spinner.

Einfach mal von Bewusstsein und Vokabular her betrachtet - finde ich das nicht weiter berücksichtigenswert.

MilliesBilly

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Re: Selfpairing, NWA 7325, IMCA, usw.
« Antwort #85 am: Mai 25, 2013, 01:13:01 Vormittag »
(...) dies ist mein erster Kommentar zu diesem ..., ich nenn' es mal thread und dabei bleibt es auch, getreu der uralten Weisheit (Dummheit?): Quod licet Iove, non licet bove !

Bernd, die in der Tat Weisheit, nicht Dummheit, ist von Terenz überliefert und lautet korrekt: "Quod licet Iovi, non licet bovi."

« Letzte Änderung: Mai 25, 2013, 02:14:11 Vormittag von MilliesBilly »

Offline SR-Meteorite

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Re: Selfpairing, NWA 7325, IMCA, usw.
« Antwort #86 am: Mai 25, 2013, 02:02:33 Vormittag »
Hallo Allende,

diese Bezeichnung "Rädelsführer" gefällt mir nicht. Ich möchte bitte so nicht genannt werden! Danke.

Stefan

Offline SR-Meteorite

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Re: Selfpairing, NWA 7325, IMCA, usw.
« Antwort #87 am: Mai 25, 2013, 03:06:45 Vormittag »
Weiter unten habe ich mal ein Foto angehängt, auf dem man gut sehen kann, wie "unverwechselbar" dieses Material tatsächlich ist. Alles aktuelle Angebote aus Marokko von "garantiert echtem NWA 7325", "garantiert von der Fundstelle", "100% das gleiche Material"...

Es sind sicher ein paar authentische NWA 7325-Pairings im Umlauf, aber es gibt weitaus mehr grüne Pseudos auf dem Markt. Bei Dr. Irving waren auch schon die ersten Gurken aufgetaucht. Was mich auch kaum wunderte, da NWA 7325 genau wie ein irdisches Gestein aussieht. Und es waren keine Anfänger, die das dorthin geschickt hatten. Das nur so nebenbei..

Es steht jedem Sammler frei zu kaufen was er will. Jeder Händler muss für sich entscheiden, wie er es handhabt. Ich jedenfalls werde weiterhin nur gut dokumentierte NWA-Funde anbieten. Den schnellen Euro sollen von mir aus andere machen.

Sorry Ingo, von meiner Seite war das nicht als "Rachefeldzug" an der IMCA gedacht. Es gibt aber nur eben einige deutliche Kritikpunkte an dieser Organisation, was ich zum Ausdruck bringen wollte, nicht mehr und nicht weniger.

Grüsse,
Stefan

Offline lithoraptor

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Re: Selfpairing, NWA 7325, IMCA, usw.
« Antwort #88 am: Mai 26, 2013, 19:21:55 Nachmittag »
Moin!

Ich fange heute mal unten an und arbeite mich nach oben hin durch:

Sorry Ingo, von meiner Seite war das nicht als "Rachefeldzug" an der IMCA gedacht. Es gibt aber nur eben einige deutliche Kritikpunkte an dieser Organisation, was ich zum Ausdruck bringen wollte, nicht mehr und nicht weniger.
Habe ich auch genau so aufgefasst Stefan. Wie ich schon mehrfach geschrieben habe, einer sachlichen Kritik der IMCA gegenüber (die es zu jeder Zeit geben darf und geben dürfen muss) verschließe ich mich nicht und diskutiere diese auch gerne mit.
Wie schon in einem anderen Board geschrieben: Ich habe damals kurz vor meiner Wahl in den IMCA-Vorstand sehr klar gesagt wofür ich stehe und zu Problemen, den CoE (und die sehe ich auch) betreffend Stellung bezogen. Ich verstehe es so, dass ich aufgrund dieser Aussagen/Stellungsnahme gewählt wurde und damit sind meine Linie und mein Auftrag (würde man in der Politik wohl auch so sagen) innerhalb des Vorstands klar und das verfolge ich. Gerne dürfen die IMCA-Mitglieder dann, wenn die Amtsperiode vorüber ist und ich wieder Stellung beziehe, auch werten, was davon umgesetzt wurde und was nicht. Aber diese Zeit bitte ich mir aus.

Etwas erstaunt bin ich dann doch darüber, dass es hier so viel Unklarheit im Bezug auf die Regelungen beim Pairing gibt. Leute, die Regelungen sind doch nicht neu und auch die Ansicht der IMCA dazu nicht.
Weiterhin habe ich den Eindruck, dass dabei vieles ducheinander gewürfelt wird und das mag gerade für Neueinsteiger in unser Hobby verwirrend sein. Ich möchte es daher, gerade im Hinblick auf das Selfpairing, noch mal kurz trennen und sortieren:

Die Regelungen zur Meteoriten-Nomenklatur und zum Umgang mit Pairings wurden von der Meteoritical Society (MetSoc) bzw. dem Nomenklatur Committee (NomCom) festgelegt. Hier könnt ihr es nachlesen:
http://meteoriticalsociety.org/index.php?page_id=59 Die IMCA hat damit grundlegend rein gar nichts zu tun. Wenn ihr diese nun als nicht gut oder ungeeignet empfindet, dann wendet euch an die MetSoc.
Die IMCA verlangt von ihren Mitgliedern nun, dass sie sich bei allen ihren Aktivitäten an die von der MetSoc ausgegebenen Richtlinien halten. Das ist auch sehr gut so und schließt eben die Regelungen zum Umgang mit Pairings mit ein (es ist aber durchaus richtig, dass es hier ein paar Problemfälle gibt - dazu unten mehr) und dazu steht zu lesen:
Zitat
4.2 Dense collection areas. In areas of dense meteorite concentrations such as those covered under §3.3c and §3.4c, the following guidelines apply:

   a) Level of scrutiny. Sequential names comprising a prefix and numeric suffix will be given to new meteorites without checking for possible pairings, although a single (collective) name may be given in cases where fragments fit together or similar-looking fragments are found within a few meters of each other.

    b) Pairing groups. Two or more newly discovered meteorites in dense collection areas may be considered paired with each other or with another formally named meteorite if there is overwhelming evidence, including geographic data, that is consistent with the meteorites being part of a single fall. The evidence must be evaluated by the Committee. (...was einschließt, dass das fragliche Material einen offiziellen Klassifikationsprozess durchlaufen haben muss.) All approved members of a pairing group will be named with a geographic prefix plus a number in the same way as are unpaired meteorites; special type-specimen requirements will apply to newly paired meteorites (section 7.1f). If two or more numbered meteorites with formal names are subsequently determined to be paired, their names should not be changed. (...was den von vielen so angeprangerten NWA-Nummern-Salat produziert.) Pairing groups may be referred to collectively by the lowest specimen number, the most widely studied mass number or the largest mass number (e.g., the EET 87711 pairing group).

Man mag, gerade auf den erzeugten Nummern-Salat bei den NWAs, dazu denken was man möchte, aber es gibt eine von wissenschaftlicher Seite erarbeitete Richtlinie die funktioniert (mit einigen Ausnahmen) und auch vom Gros aller Händler anerkannt ist. Als Beispiel dazu etwa die NWA 011 - Pairing-Gruppe, da es auch einzigartiges und unverwechselbares (unique) Material ist. NWA 011 wurde von einer Gruppe um S. Afanasiev 1999 (40 g) aufgetan, es folgten:
- NWA 2400 von einem anonymen Käufer, 2003 (136 g)
- NWA 2976 von Michael Farmer und Jim Strope, 2005 (219 g)
- NWA 4587 von Greg Hupé, 2006 (530 g)
- NWA 4901 von (uns) Stefan Ralew, 2007 (27 g)
- NWA 5644 von Aziz Habibi, 2008 (200 g) und
- NWA 7129 von Gary Fujihara im Jahre 2011 (50 g).
Somit blickt diese Pairing-Gruppe auf eine satte 12 jährige Geschichte zurück, von der wir auch heute noch nicht sicher sagen können, ob sie abgeschlossen ist oder nicht. Als bedeutend möchte ich mal herausstellen, dass sowohl unser Stefan als auch Gary ihr Material haben klassifizieren lassen, obwohl der Verlust bei so einem Prozess (20/20-Regel) immens ist. Ähnliche Beispiele für derartige Vorgänge findet ihr quer duch alle Wüstenfüchse (sehr auffällig natürlich nur bei seltenen Gruppen, Stichwort: Rumurutis) - ja und so muss das doch sein, ob man nun IMCAler ist oder nicht (Michael Farmer ist übrigens keiner).

Wenn sich so ein Verein, wie die IMCA, nun ein eigenes Regelwerk schafft, dass von seinen Mitgliedern verlangt die besagten MetSoc-Richtlinien zu befolgen, dann ist das so. Wem das nicht passt, der ist ja nicht gezwungen bei uns Mitglied zu werden - viele Sammler und Händler handeln nach den MetSoc-Richtlinien ohne IMCA-Mitglieder zu sein. Wer Mitglied ist, akzeptiert das und agiert entsprechend. Wenn dann etwas als nicht ganz astrein betrachtet und in Form eines Complaints vorgetragen wird, dann reagiert der Vorstand so, wie in Antwort #77 geschildert. Für mein Dafürhalten: einfach, fair und effektiv.

Nun zu dem Posting von Allende:

Zum Begriff "Rädelsführer" wurde ja schon was geschrieben - finde ich auch nicht gut.

..., wollt Ihr, dass praktisch jedes Meteoritenstück separat klassifiziert wird?! Und wenn Material einmal klassifiziert ist und jeder Sammler es eindeutig zuordnen kann (mein Beispiel: Millbillillie, rote Kruste, Flowlines, meist leicht angeschlagen mit hellen Innereien) gilt das nicht?
Nein, die Richtlinien der MetSoc differenzieren zwischen Meteoriten mit Namen und solchen, für die eine Nummer vergeben wird - eben Meteorite aus "Dense Collection Areas". Hast Du einen Millbillillie bei einer Nachsuche im Streufeld gefunden, dann nennst Du ihn auch so. Findest Du einen in irgendeiner Schublade ohne Zettel und bist 100%ig sicher, dass es einer ist, dann nennst Du ihn auch so - stehst als IMCAler aber mit deinem Namen und deiner Nummer dafür ein - mal ab von deinem Leumund als Sammler.

Wenn ein neues Material den Markt erreicht, Stefans grüner Stein, der so eindeutig unique zu allen anderen bisherigen Fällen und Funden ist, dann gilt...
..., dass jeder Nachfund klassifiziert werden muss und seine eigene Nummer bekommt (siehe NWA 011-Pairing-Gruppe), wo gerade bei so einem besonderen Material eine penible Aufzeichnung und die zentrale Erfassung der vorhandenen Menge ein absolutes MUSS sein sollte. Es steht Dir natürlich frei das Stück auch unklassifiziert zu verkaufen, Du musst es (als IMCAler) auf deinen Labels und deinem Angebot dann allerdings auch als solches kenntlich machen. Eine Einschätzung dazu, um was es sich handelt darfst Du auch abgeben a la: "Meiner Meinung nach mit NWA 7325 gepairt." oder so. Als IMCAler darfst Du es nicht als NWA 7325 anbieten, was es streng gesehen nach den MetSoc-Richtlinien auch nicht ist. Als NWA 7325 gelten nur die 345 g von Stefan - mehr nicht.

Wie ist es mit Bassikonou, ... , wenn ich eine Stück weitergeben möchte und sage, dass es Bassikonou ist…
Dann machst Du es! Du allein stehst als IMCAler dafür gerade.

Wie sieht es aus mit Allende? NWA 869?
Allende ist kein Problem, da ja ein Fall. NWA 869 ist so ein Problemfall, den ich oben schon angedeutet habe. Theoretisch müsstest Du in der Tat dein Lot - wie beschrieben - klassifizieren lassen. Aufgrund der enormen Fundmenge hat es sich so durchgesetzt, dass es nicht gemacht wird. Das Material wurde von diversen Klassi-Stellen schlicht abgelehnt und das teilweise schon lange vor der generellen Ablehnung von OCs, wie sie heute herrscht. Warum es sich so entwickelt hat entzieht sich meiner Kenntniss.
Bei SaU 001 verhält es sich anscheinend ähnlich. Hier kommt jedoch noch hinzu, dass die Lage des Streufelds mit Koordinaten bei der MetSoc erfasst wurde. Ob das nun der Grund dafür ist?! Ich kann es nicht sagen.

Wie gesagt, wer Probleme mit den Richtlinien des NomCom hat oder darauf verweisen möchte, dass dabei Ungereimtheiten auftreten, möge sich dort beschweren.

Gruß

Ingo

P.S. Ach, noch vergessen: Für alle Interessierten, die sich fragen, wie es ursprünglich zur Gründung der IMCA kam. Hier ein Link dazu: http://imca.cc/index.php?option=com_wrapper&Itemid=65 Ich finde, dass daraus sehr gut ersichtlich ist, dass die Gründung der IMCA auch nicht von heute auf morgen geschah, sondern ein Prozess gewesen ist - ihre Entwicklung ist es ebnso...


Offline gsac

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Re: Selfpairing, NWA 7325, IMCA, usw.
« Antwort #89 am: Mai 26, 2013, 21:09:15 Nachmittag »
Wenn ein neues Material den Markt erreicht, Stefans grüner Stein, der so eindeutig unique zu allen anderen bisherigen Fällen und Funden ist, dann gilt...
..., dass jeder Nachfund klassifiziert werden muss und seine eigene Nummer bekommt (siehe NWA 011-Pairing-Gruppe), wo gerade bei so einem besonderen Material eine penible Aufzeichnung und die zentrale Erfassung der vorhandenen Menge ein absolutes MUSS sein sollte. Es steht Dir natürlich frei das Stück auch unklassifiziert zu verkaufen, Du musst es (als IMCAler) auf deinen Labels und deinem Angebot dann allerdings auch als solches kenntlich machen. Eine Einschätzung dazu, um was es sich handelt darfst Du auch abgeben a la: "Meiner Meinung nach mit NWA 7325 gepairt." oder so. Als IMCAler darfst Du es nicht als NWA 7325 anbieten, was es streng gesehen nach den MetSoc-Richtlinien auch nicht ist. Als NWA 7325 gelten nur die 345 g von Stefan - mehr nicht.

D'accord, so sehe ich das auch, und es gibt viele Gründe dafür, daß so eine
Regelung auch sinnvoll ist, für alle, auf lange Sicht und nicht nur im kurzfristigen
Interesse von Händlern und/oder Sammlern, die andere Vorteile erkennen mögen.

Auch denke ich, daß hier Vergleiche mit Millbillillie, Allende etc. unzulässig sind.
Den Grund dafür hat Ingo beschrieben. Man muß da schon differenzieren statt
zu pauschalieren. Stichwort "dense collection areas"...

@Allende: Frieden gilt es nur zu stiften, wo Krieg herrscht! Das sehe ich hier gar
nicht. Es geht um berechtigte Fragestellungen, die man inhaltlich und formal auch
sachlich diskutieren kann. No problem, oder? Meine Meinung zur Sache ist auch nur
eine unter vielen anderen Meinungen, wie man sieht, nicht mehr und nicht weniger..

Alex

 

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