Autor Thema: Historische Meteorite  (Gelesen 18059 mal)

Offline JaH073

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Re: Historische Meteorite
« Antwort #60 am: Dezember 28, 2013, 15:47:04 Nachmittag »
Hallo Rainer,

ganz klar, der Ton macht die Musik.
Man merkt ja was für einen Charakter man vor sich hat wenn man dem Betreffenden erklärt daß er da jetzt keinen Meteoriten hat, sondern nur einen x-beliebigen Stein. Die einen lassen sich überzeugen, die anderen nicht. Das ist jedem seine eigene Sache.

Hier noch ein Beispiel aus eigener Erfahrung.
Da kam ein Besucher zu mir an den Stand und zeigte mir ein altes Fundstück vom Großvater welches er als Meteoriten vererbt bekam. Ich erklärte ihm daß es eindeutig ein Stück Schlacke sei. Er wollte es nicht glauben. Im Laufe des Tages hatte ich mich mit verschiedenen anderen Meteoritenhändlern unterhalten. Bei denen war dieser Besucher ebenfalls gewesen und jeder hatte bestätigt daß es KEIN Meteorit ist und alle hatten das Teil als Schlacke definiert. Kurz vor Börsenschluß am Abend kam der Besucher nochmal bei mir vorbei. Voller Stolz berichtete er mir, daß alle Meteoritenverkäufer, denen er das Stück gezeigt hatte ihm erklärt hätten es sein gar kein Meteorit. Aber ein Händler hätte es doch als Meteorit definiert. Ich fragte wer das gewesen sei. Er antwortetet, es sei ein Mineralienhändler gewesen, der über 1000 verschiedene Mineralien alphabetisch in Döschen sortiert an seinem Stand zum Verkauf hätte.
Jetzt war der Besucher seelisch wieder hergestellt und war sich sicher, daß er doch einen echten Meteoriten vom Großvater vererbt bekam.

Beste Grüße

Hanno
Je mehr Ecken und Kanten ein Diamant hat, umso mehr funkelt und strahlt der Stein.

Suevit

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Re: Historische Meteorite
« Antwort #61 am: Dezember 28, 2013, 16:57:49 Nachmittag »
Hallo Hanno,

bei der Geschichte musste ich herzlich grinsen, vielen Dank  :laughing:

Ohne Worte...

Gruß,
Rainer

Offline speul

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Re: Historische Meteorite
« Antwort #62 am: Dezember 28, 2013, 16:59:17 Nachmittag »
 :laughing: :laughing: :laughing:
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Chrisbeck

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Re: Historische Meteorite
« Antwort #63 am: Dezember 28, 2013, 16:59:56 Nachmittag »
Jetzt wird also schon die Charakterfrage gestellt.....wie nett.
Egal ich werde sachlich bleiben.
Es ist leider Fakt das ich mir das genaue Datum des leider nicht von weiteren mir bekannten zeugen bestätigte Ereignisses, nicht gemerkt hatte.
Ich bedaure sehr, das ich mich aufgrund schwerer schicksalhafter Familiärer Begebenheiten, davon habe abhalten lassen, es von anfang an richtig zu machen.
Den Schuh ziehe ich mir an, aber es steckte keine Selbstsüchtige Absicht dahinter.

Bei dem "Flusskiesel" Bild in der unteren reihe ganz rechts ausen, war mein erster Fund von diesem Fall. Das war im Januar 2005, er zeigte Flieslinen und eine Schmelzlippe am hinteren ende.

Mit diesem Stein und einigen anderen verdächtigen, bin ich wenige Wochen später bei Dieter Heinlein gewesen, welcher mich jedoch wieder abgewimmelt hatte nachdem er festgestellt hatte das dieser an einen Tropfen erinnernde Stein nicht magnetisch war.
Er erklärte mir das Meteorite immer magnetisch seien, ansonsten könnten es keine sein.

Ich war total vor den Kopf gestosen und zog wieder von dannen.
Als ich den ersten gefunden hatte und nun wusste in welchem gebiet ich zu suchen hatte, fand ich im Sommer nach der Ernte des selben Jahres einen weiteren sehr schönen in Tropfen form.
Mit beiden bin ich dann in der Würzburger Mineralogie vorstellig gewesen, wo man aber gerade leider keine Lust hatte sich weiters um diese Sache zu kümmern, da das Institut und Museum geschlossen werden sollte.
Von Hinz zu Kunz bin ich gerannt, bis man sich 2008 in Würzburg endlich erbarmte, sie genauer unter die Lupe zu nehmen.
Leider wurden dabei zwei, der bis dahin von mir gefundenen orientierten Objekte zerteilt.
Einige Wochen später bekam ich das Ergebniss mitgeteilt, das es sich um eisenhaltige Sandsteine handeln würde.

Zu dieser Zeit hatte ich einen Dr.Tiemann in meinem engeren Bekanntenkreis, er hatte seinen Dr. in Chemie.
Er war als er erfuhr was die mit den orientierten stücken angestellt hatten, beinahe noch erschütterter als ich.
Er bemerkte das ein Blinder erkennen könne das dies zumindest keine irdischen Sandsteine sein können und man die auch problemlos zerstörungsfrei hätte analysieren können.
Sie hätten eine dichte von 4g, und schon alleine deswegen könnten dies keine irdischen Sandsteine sein.
Es ist tatsächlich so, das man bei einigen eine Struktur erkennt, welche man klar als Sedimentierung identifiziert.
Allerdings weicht die Sedimentstärke von dem ab, wie man sie bei Sandsteinen kennt.
Aber das ist nicht bei allen der Fall, bei manchen erkennt man eine sehr sehr feinkörnige eher wie Staub wirkende Konsistenz mit unterschiedlich stark komprimierten bereichen.

Ich werde mir die nächsten Tage alles nötige besorgen um möglichst gestochen scharfe Bilder zu machen.
Dann werde ich auch noch ein paar Bilder von meinem ersten hochgeladenen Stein machen, um zu veranschaulichen wieso und weshalb ich es für ausgeschlossen halte, das es sich nur um einen gewöhnlichen irdischen Stein handelt.

Bis dahin liebe grüße,

Ps:

Ich bin nicht beleidigt oder verärgert !     
















     

Offline Mettmann

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Re: Historische Meteorite
« Antwort #64 am: Dezember 28, 2013, 17:02:47 Nachmittag »
Oder kürzer:

 :belehr:

"Es riecht nicht alles gut, was kracht."

                                     Karl Valentin (1882-1948)


 :si05:
Mettmann

PS: Chrisbeck, ich würde dem Urteil des Herrn Heinlein vertrauen; er ist einer der ältestgedienten Meteoritenexperten des Landes.
Zudem würde ich das Urteil eines Mineralogen in einer sochen Frage immer über das eines Chemikers stellen, da letzterer in Ausbildung und Berufspraxis in der Regel wenig bis gar nichts mit Gesteinen oder gar Meteoriten zu tun hat. Und Du siehst doch auch hier im Forum, in dem sich soar Leut befinden, die sich hauptberuflich mit Meteoriten beschäftigen, niemand einen Meteoritenkandidaten noch Merkmale eines Meteoriten unter/bei Deinen Funden finden kann. Wenn Du also den negativen Befunden des geballten Sacherstandes nicht traust, so bliebe es mir ein Rätsel, wie Du ggfs. einem positiven Urteil vertreuen könntest....
Hinweis: mangels geeigneten Lösungsmittel durch den Mangel an Atmossphären gibt es auf den Himmelskörpern, denen die Meteorite entstammen, keine Sedimentation (zischel, pssst, Mitleser, seids ja still vom Kriegerischen und so, sonst gehts noch weiter ohne gutes End...)
« Letzte Änderung: Dezember 28, 2013, 17:31:56 Nachmittag von Mettmann »
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Offline Orion8

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Re: Historische Meteorite
« Antwort #65 am: Dezember 28, 2013, 17:23:07 Nachmittag »
 
Ich weiß zwar nicht was ein Dr. in Chemie zwingend mit Ahnung von Meteoriten oder irdischen Gesteinen zu tun hat, aber sei es drum!

Guten Rutsch ins neue Jahr  :si03:

Gruß Orion8
"... Patrouillendienst am Rande der Unendlichkeit"

Offline speul

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Re: Historische Meteorite
« Antwort #66 am: Dezember 28, 2013, 17:24:42 Nachmittag »
Zitat
Zu dieser Zeit hatte ich einen Dr.Tiemann in meinem engeren Bekanntenkreis, er hatte seinen Dr. in Chemie.
damit können hier auch einige dienen, und einen davon kenne ich SEHR persönlich, der schrieb auch seine Meinung schon.
 :hut:
Lächle einfach - denn du kannst sie nicht alle töten

Offline palaeomet

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Re: Historische Meteorite
« Antwort #67 am: Dezember 28, 2013, 17:40:24 Nachmittag »
Hallo Chrisbeck,

ok, nur um das mal klarzustellen: Du glaubst einem Chemiker, der sich vermutlich noch nie auch nur ansatzweise mit Petrologie oder Mineralogie beschäftigt hat, anstandslos allen (man entschuldige meine Wortwahl) Bullsh*t, weigerst dich aber, einem Mineralogen, der sich jahre- oder jahrzehntelang mit irdischen Gesteinen beschäftigt hat, seine Aussage zu glauben... :gruebel: Und wie Du schon einigen vorhergehenden Beiträgen entnehmen konntest, ist das Zersägen oder Aufschlagen eines Gesteins nun mal unumgänglich, wenn man eine fundierte Bestimmung haben will. Niemand hat hier deine "wertvollen Funde" mutwillig zerstört.

Und dass EISENhaltige Sandsteine (Dichte Eisen: 7,8 g/cm^3 ; Dichte Quarz: 2,7 g/cm^3) etwas schwerer sind als "normale" Sandsteine, sollte auch klar sein. Google doch mal den sog. Eisensandstein, der in der Gegend um Aalen vorkommt. Der hat sicher auch Dichten von 4 g/cm^3 und ich glaube nicht, dass die gesamte Region Aalen aus außerirdischem Material besteht.

@Hanno: Die Geschichte ist klasse! :laughing:

Grüße
Xaver

Offline Contadino

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Re: Historische Meteorite
« Antwort #68 am: Dezember 28, 2013, 18:02:08 Nachmittag »
 :troll:
Doe maar gewoon, dan doe je al gek genoeg

Offline Murchison´s friend

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Re: Historische Meteorite
« Antwort #69 am: Dezember 28, 2013, 19:09:57 Nachmittag »
Chrisbeck,

Du kannst Deine Flußkiesel nicht als Fall bezeichnen !

Michael
Murchison`s friend ist für alles Neue offen - besonders um Meteorite zu finden !

Offline JFJ

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Re: Historische Meteorite
« Antwort #70 am: Dezember 28, 2013, 19:57:27 Nachmittag »
Hallo Chrisbeck,

zuerst einmal empfehle ich Dir folgende Seite: http://www.pseudometeorite.de/

Es ist immer problematisch, sich auf die Aussage eines graduierten Wissenschaftlers zu beziehen, wenn dieser fakultätsfremd ist.
Warum nicht dem Maurer oder Steinmetz vertrauen, auch diese Berufsgruppen kennen sich mit Mineralien etwas aus.

Und wenn Dir bereits ein Dieter Heinlein eine Auskunft gegeben hat, kannst Du diese ruhig für bare Münze nehmen.

Bei dem "Flusskiesel" Bild in der unteren reihe ganz rechts ausen, war mein erster Fund von diesem Fall. Das war im Januar 2005, er zeigte Flieslinen und eine Schmelzlippe am hinteren ende.

Er zeigt Strukturen, die entfernt und mit etwas Phantasie an Fließlinien oder eine Schmelzlippe erinnern.
Sorry, ist halt so.

Es wirft Dir hier niemand vor, die Sache von Anfang an nicht richtig angegangen zu sein.
Doch wenn es keine Meteorite sind, muss man sich halt damit abfinden und seine Meinung, wenn um Objektivität bemüht (sonst würde man sich ja selbst etwas vormachen), halt korrigieren.

@Hanno: Super Geschichte. Und exemplarisch dazu.

 :winke: Jörg

Ich mag Geschiebe, weil sie die entgegenkommendsten Gesteine sind.

Offline Andyr

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Re: Historische Meteorite
« Antwort #71 am: Dezember 28, 2013, 21:07:43 Nachmittag »

Mit diesem Stein und einigen anderen verdächtigen, bin ich wenige Wochen später bei Dieter Heinlein gewesen, welcher mich jedoch wieder abgewimmelt hatte nachdem er festgestellt hatte das dieser an einen Tropfen erinnernde Stein nicht magnetisch war.
Er erklärte mir das Meteorite immer magnetisch seien, ansonsten könnten es keine sein.


Ich bezweifle stark, dass Dieter Heinlein diese Aussage so getroffen hat. Ich kenne ihn gut genug, dass ich mir sicher bin, dass er weiß dass es da ein paar wenige Ausnahmen gibt. Sprich Meteoriten, die nicht bzw. nur sehr schwach magnetisch sind.


Zu dieser Zeit hatte ich einen Dr.Tiemann in meinem engeren Bekanntenkreis, er hatte seinen Dr. in Chemie.
Er war als er erfuhr was die mit den orientierten stücken angestellt hatten, beinahe noch erschütterter als ich.
Er bemerkte das ein Blinder erkennen könne das dies zumindest keine irdischen Sandsteine sein können und man die auch problemlos zerstörungsfrei hätte analysieren können.
Sie hätten eine dichte von 4g, und schon alleine deswegen könnten dies keine irdischen Sandsteine sein.
Es ist tatsächlich so, das man bei einigen eine Struktur erkennt, welche man klar als Sedimentierung identifiziert.
Allerdings weicht die Sedimentstärke von dem ab, wie man sie bei Sandsteinen kennt.
   

g ist keine Einheit von Dichte sondern nur von Gewicht. Wahrscheinlich ist 4 g/cm3 gemeint. Trotzdem ist es nicht möglich, alleine anhand von der Dichte eine Gesteinsansprache durchzuführen.
« Letzte Änderung: Dezember 28, 2013, 22:07:06 Nachmittag von Andyr »

Offline Met1998

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Re: Historische Meteorite
« Antwort #72 am: Dezember 28, 2013, 23:24:57 Nachmittag »
Hallo Chrisbeck,
wenn das auf Bild 047.JPG Meteoriten sind, dann habe ich ja einen ganzen Sack davon voll, und beginne ab morgen mein Rentnerleben. So etwas findet man bei uns an der Tagebaukante auf jedem Meter.

Gruß, Met1998
Der Mensch hat die Fähigkeit zur Vorahnung und er reift mit Geduld, wie Whisky, Käse und Wein!

Offline Nordnugget

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Re: Historische Meteorite
« Antwort #73 am: Dezember 28, 2013, 23:47:52 Nachmittag »
sehen gut aus, hast mal bei ebay reingestellt ?  :si07:

Offline Chondrit 83

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Re: Historische Meteorite
« Antwort #74 am: Dezember 29, 2013, 01:25:41 Vormittag »
Hallo Chrisbeck,

ich finde du hast anfänglich alles richtig gemacht.
Dich an das renomierte Fachwissen dieses Forums zu wenden war definitiv richtig.

Leider und das bestätigen dir leider alle Antworten, handelt es sich bei deinen Steinen um irdische Materie.
Bitte bedenke, dass sich hier im Forum ein Großteil der deutschsprachigen Meteoritenszene untereinander austauscht!!! EDV Foren z.B. gibts viele, deutschsprachige Meteoritenforen nur dieses. Ich will nur sagen, die Leute hier meinen es gut und du kannst auf deren Fachkompetenz zählen!

Offenbar scheint dich das Thema Meteorite ja zu berühren und begeistern, daher bist du meiner Meinung nach hier goldrichtig, aber eben nicht mit deinen Steinen.

Vielleicht findest du bei unseren Händlern einen schönen echten Meteoriten und es wird eine Sammelleidenschaft geweckt  :einaugeblinzel:

Sei nicht verärgert und entäuscht über die ehrlichen und fachlich korrekten Antworten der Forumler sondern fühl dich ermutigt mehr über Mereorite in Erfahrung zu bringen, du wirst sehen du wirst auf eines der faszinierendsten Hobbies stoßen  :super:

Probiers aus, ich wünsch dir viel Spaß dabei  :hut:

Grüßle

Marco

Mit einem Gibeon hat’s begonnen....

 

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