Salüli Willi,
also man braucht schon sehr hohe Drücke, daß so ein Stein solche geschmolzene Adern bekommt, ich denk mehr als 20Gigapascal.
Auffem Asteroiden kann er ja nicht aus, aber so ein bröckliger Chondrit tät das beim Einschlag wohl nicht überleben und zerstört werden.
Kann jeder nachvollziehen, dem mal so ein frischer Chondrit vom Schreibtisch gefallen.....
dumm isser vielleicht nicht aber der Preis ist doch ziemlich ....... egal
Naja, Ganimet, ich kann auch nichts so verrücktes am Preis finden, noch denke ich, daß der Käufer ein Bekloppter oder Milliardär ist.
Wie drück ich mich nur aus, daß es nicht mißverstanden wird....
Guxxt, es ist wie mir jeder Sammelei - schaust innen Briefmarkenkatalog, da gibts welche für ein, zwei Euros, aber auch welche für mehrere hundert oder tausend Euros oder schaust Dir Münzen an, man kriegt welche aussem Altertum für 10Euro aber auch welche für 20.000Euro. Es gibt Leute, die hängen sich einen alten Stich, eine Stadtansicht oder Landkarte an die Wand, die auch mal mehrere hundert Euro kosten kann und es sind keine Verrückten, sondern normale Leute, wie es auch Fossiliensammler gibt, die sich halbe Sauriers koofen, andere eben eher kleine Fischlein, Ammoniten ect.
Warum sollte es bei Meteoriten denn anders sein - d.h. eigentlich müßte es anders sein,
denn im Vergleich zu den obigen Sammlungsgegenständen sind sie gleich noch tausendmal seltener. Mantra, Mantra - Dein Campo-Klotz von 500g in der neuen Vitrine mag vielleicht nur ein paar Dutzend Euros gekostet haben, jedoch ist er so selten wie ne Schüssel voll mit einem halben Kilo Brillianten, bitte nie vergessen.
Psst übrigens, Campo hat vor 100 Jahren fünfmal mehr gekostet als Elbogen, Ganimet!
So und ein wesentlicher Faktor für den Wert/Preis eines Meteoriten - und darin unterscheidet sichs nicht von anderen Sammelgebieten - ist nun einmal die Erhältlichkeit. Oft sogar mehr ausschlaggebend als die Klasse.
Nun und da mußt sehen bei dem Peru-Fall, daß bislang noch überhaupt nicht klar ist, wieviel Material es geben wird und wieviel Material davon den Handel berühren wird. Es steht noch nicht fest, ob da tatsächlich eine Hauptmasse überlebt hat, ob sie geborgen wird, in welchem Zustand sie ist. Auch sind bislang noch keine größeren Quantitäten aufgetaucht und selbst wenn ein Hauptknödel gehoben wird, ist ja noch lang nicht raus, was damit geschehen wird.
Kann ja auch passieren, daß es par ordre de Mufti zu irgendeinem Denkmal oder dergleichen ernannt wird, und dann gibts eben nix mehr.
Man kann das nicht vergleichen mit den Mahgreb-Fällen, durch die Du verwöhnt bist. Das sind Sonderfälle, genaugenommen allesamt stark unterpreisig.
Denn in der Ecke der Welt eben auch viel mehr erfahrene Leut unterwegs, da Marokko eben der Hauptumschlagsplatz für Meteorite ist, so nehmens die Fälle besser wahr und kümmern sich drum - und Hammami, Zag, Bensour, Benguerir, Amgala/Oum Dreyga, jetzt Bassikounou mit der Dokumentation von Buhl&Bärmann - das ist jeweils phantastisches Material, nur eben nicht die Regel. Die sind so schweinebillig, wegen dem geringen Lebensstandard dort und eben der Nähe zum Meteoritenmarkt - wärens in jedem andern Land der Welt gefallen, müßte man ein Vielfaches dafür bezahlen.
(Guxx was so ein Reise nach Peru kost - der Jan hatte jamein Angebot ned für ernst gehalten - wenn da sone Jäger nachner Woche heimkehrt mit 100g, dann kanns halt ned 2Euro/g kosten...nur mal ein Nebenaspekt).
Und nun mußt wissen, daß es Sammler gibt, die sich eben auf beobachtete Fälle spezialisiert haben.
Guxxt in die Bulletin-Database - 1200 Fälle gibts nur und davon ist und war der ganz überwiegende Teil nie erhältlich.
Und es ist keineswegs wesentlich besser mit den neuen Fällen, wenn man den Mahgreb wegläßt. Schau doch mal rein, von 2001 an.
Gasseltpaoua, Devgaon, Dergaon, Bukhara, Beni M'Hira, Al Zarnkh, San Michele, Maromandia, Bhawad, Alby sur Cheran, Kasauli, Hiroshima, Orlando, Aukland...
... alles neue Fälle - von denen es nix gibt, ja von denen man teilweis überhaupt nix hört.
Und guxxt, was nun die nicht-Mahgreb-Fälle aus dieser Zeit kosten, von denen es was gibt/gab. - Neuschwanstein, Kendrapara, Moss, Villalbeto, New Orleans, Park Forest, nun La Mancha, Cali...
Aus der Perspektive kann man eigentlich nicht überrascht sein, wenn der neue Peru-Fall 50$ im Gramm kost.
Denn was für Aspekte bringt denn dieser Fall mit sich?
Er kann sich als größter und bedeuendster Beobachteter Steinfall der Geschichte entpuppen. Dazu nen Krater zuvor ungesehen bei Steinen, tolle Gschichten drumrum von rätselhaften Krankheiten, Medienhypes - Farmer schreibt er habe einen gefunden, der gar die Einschlagswolke geknipst hatte....
sowas muß dann ein Fallsammler schon haben, und sicher denkt sich der ein oder andere, bevors nix mehr gibt, kauf ich mir lieber jetzt einen.
Denn das ist auch anders als mit NWA, Masseneisen, Russenmets. Es sind wesentlich weniger Leut involviert und das Material ist endlich.
Guck doch bitte mal, was z.B. Juancheng heute kostet und wie wenig richtig gute Stücke man heute noch bekommt - und das war ein Schauer von ner halben Tonne und mehr, ein Massenfall. Guxx was zum Vgl. ein Park Forest kostet und so weiter. Schaust mal, wieviel nennenswerte Stücke Du noch von Kuna-Urgench, dem viert oder fünftgrößten Steinfall der Geschichte aufzutreiben sind. Eben - so ein Meteorit kann in kürzester Zeit durch sein. Das ist anders als mit Sikhote, Campo, Brahin und NWA 869, genauso wiede in 5 oder 10 Jahren ganz andere Preise für Bassikounou, Benguerir und Konsorte zahlen werden mußt.
Deswegen werden sich die Fallspezialisten den Peru-Fall auch leisten und sich ggfs einiges kosten lassen.
Soooo und nun muß ich die Kurve kriegen...
..das ist eben das besondere an der Meteoritensammelei. Im Grunde ist jedes Stück und seis Campo - allerhöchstexklusives Material, kaum zu Vergleichen mit irgend einem anderen Sammlungsgegenstand -
allein und das ist der Unterschied, sind Meteorite trotzdem so billig und auch gerade durch die Wüstenfunde, ists eben kein exklusives Hobby im Wortsinne mehr, wie noch vor einem Jahrzehnt, sondern es ist wirklich für jedermann etwas erschwingliches zu finden und jeder kann an diesem faszinierenden Hobby teilhaben.
Das ist doch großartig, nicht?

Martin