Autor Thema: Meteoriten-Einschlag in Peru  (Gelesen 42406 mal)

Jan Hattenbach

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Re: Meteoriten-Einschlag in Peru
« Antwort #120 am: Oktober 02, 2007, 21:05:26 Nachmittag »
Tja, sieht wohl so aus, als könnte es sich lohnen, nochmal zum Loch zu fahren. Der kommende Montag ist Feiertag hier in Peru, also ein langes Wochenende...

Nur glaube ich, dass das meiste schon weg ist, oder...

Wenn der Gregory es schafft, dass Ding auszugraben, fahre ich noch mal hin!

Viele Grüße,

Jan

Offline MetGold

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Re: Meteoriten-Einschlag in Peru
« Antwort #121 am: Oktober 02, 2007, 22:01:46 Nachmittag »
Hallo,

hier kam gerade noch ein Link mit Bildern:  http://webpages.charter.net/garrison6328/titicaca/ über die mailing-list,

usw.:  http://www.signs-of-the-times.org/image/image/3376/dn12704-3_800.jpg 

 :winke:   MetGold   :alter:
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Offline pallasit

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Re: Meteoriten-Einschlag in Peru
« Antwort #122 am: Oktober 03, 2007, 01:32:04 Vormittag »
Michael Farmer war die letzten vier Tage in Peru! Für alle die die "meteorite-list" nicht mitlesen sein Kurzbericht:

>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>
Hi everyone, I am writing from an undisclosed
location, but will be home tomorrow night from Peru.
Robert Ward, Moritz Karl, and myself have been in
Carancas for the last 4 days. When I say craphole,
Desaguadero is the definition that would come up
first! More on that later, we had to get creative
today to leave town as the corrupt police had us all
staked out all night, including visits to my hotel
room last night and at 5 am this morning demanding
payment for protection and permision to leave the
country.

We toured the crater for days, bought and found some
nice material, and will post photos in a couple of
days. The crater is huge, the meteorite inside must
weigh in excess of 4000-5000 kilos. Compared with the
1700 kilogram Jilin main mass which made a crater less
than half the size of the Carancas meteorite.
Unfortunately, the government of Peru in all it´s
wisdom, wants the meteorite to rot in the water, as
they see dollar signs in bringing tourists to the
crater which in one month will be nothing more than a
mudpit as the rains are about to begin. Yesterday we
had the entire village present and pumped out the
water from the crater, and the locals were about to
dig, then at 1 pm, the mayor decided that was enough
work for the day, and would let the crater fill with
water again, so they could start from scratch again
today! The wisdom of the local mayor really impresses
me. He felt that 1 hour of labor yesterday was
sufficient, and ignored my advice that every day
sitting in fetid water was not doing the meteorite any
good.
All of the meteorite fragments that were blown out of
the crater have been sold off to people, and taken by
locals, very little is there, mostly crumbs and dust.
We got some nice pieces, all pristine, not rusted
crap, and I will offer some for sale when I get home.
The meteorite is a high-metal chondrite, highly
brecciated, and most fragments have shock veins on the
outside, where they broke apart, at first we thought
that it was strange fusion crust, then realized that
they black crust is actully shock vein where the
clasts seperated.
More later, we are tired, and have been travling the
dangerous Peruvian roads all day.
I will add more to the story soon, but rest assured,
the meteorite is mostly lost/rotted away because the
people from the universities in Peru are clueless. We
had a meeting/interrigation at police headquarters for
some hours last night, and it seems that they know
more about meteorite than I do. IE, they are
dangerous, they are contaminated, they bring diseases,
they kill livestock and poison the village water. Thus
it cant be dug up!

Michael Farmer
<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<

Herausgreifen möchte ich seine Aussage über die "strange fusion crust". Er hält diese dunklen Krusten nicht für Schmelzkrusten, sondern für "Schockkrusten". Also erst während des heftigen Aufpralls als Schockadern entstanden ("black crust is actully shock vein where the
clasts seperated").

Grüße Willi

Offline Mettmann

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Re: Meteoriten-Einschlag in Peru
« Antwort #123 am: Oktober 03, 2007, 01:59:51 Vormittag »
Zitat
Freiwillige vor - wer kauft den
Den kauft der Ami. Aber nur wenns der Verkäufer nicht versäumt, ein IMCA-Label unten an die Auktion zu pappen bzw. sich auf der US-list zu erkennen gibt bzw sich entsprechend beleumunden läßt. 50$/ - Lag ich also gar nicht schlecht mit meiner Schätzung, armer Jan, der Spezialgringopreis vonnem Euro für so ein Böllerchen wär gar nicht schlecht gewesen.

Zitat
Er hält diese dunklen Krusten nicht für Schmelzkrusten, sondern für "Schockkrusten". Also erst während des heftigen Aufpralls als Schockadern entstanden
Nein, nur daß das Stück entlang einer Schockader(-ebene) abgebrochen sei.
Man sagt zwar Schockader, wenn man diese schwarzen geschmolzenen Linien inner Scheibe oder außen an einem Stein sieht,
in Wahrheit gehen die ja auch räumlich in den Stein hinein und Du siehst nur den Querschnitt.
Schockadern müssen keines weg dünn und fein sein, sondern es gibt auch ganze Schockblobs, Schmelztaschen, die Adern auch bis fingerdick, bis eben hin zu vollständig Schockgeschmolzenen Meteoriten, den sogenannten Impact melt breccias  IMB.

Und Farmer mein nun, der Stein wäre eben entlang so einer Schockebene abgebrochen (die vorher schon drinne war) und das schwarze wäre nun eben die durch den Abbruch exponierte schwarze Schockebene und keine Schmelzkruste.

 :prostbier:
Jo is den heid scho Wiesn?
Martin

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Offline pallasit

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Re: Meteoriten-Einschlag in Peru
« Antwort #124 am: Oktober 03, 2007, 11:29:06 Vormittag »
Hallo Martin,

Unabhängig wie es Farmer gemeint hat, sehe ich auch die Möglichkeit, dass die "Schockadern" erst beim Aufschlag entstanden sind. Die freigewordene Energie, auch die Schockwellen, erzeugen "Schmelzflächen". Auf diesen Schwächezonen kann das Gestein zerscheren.

http://i117.photobucket.com/albums/o43/LaburnumStudio/DSCN6901.jpg
Die Riefen auf diesem Bild kann ich mir so erklären. Sie scheinen mir nicht nur durch einfaches Auseinanderbrechen entstanden zu sein. Es gehört eine Scherbewegung unter allseitigem Druck dazu.
Dazu ist jedoch von einer sehr hohen Einschlagsgeschwindigkeit auszugehen. Der Krater scheint mir dazu groß genug zu sein.

Grüße Willi  :prostbier:

Offline ganimet

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Re: Meteoriten-Einschlag in Peru
« Antwort #125 am: Oktober 03, 2007, 12:12:41 Nachmittag »
Hallo und Mahlzeit an alle :user:

so - jetzt wird wohl einigen der Kloos im Halse stecken bleiben.......... :platt: das erste Stückchen Peru Meteorit ist bei ebay weggegangen und der Preis wird sich wohl erst einmal daran orientieren..... :crying:

http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&rd=1&item=180165238220&ssPageName=STRK:MEWA:IT&ih=008

And the winner is......(seht selber) :super: Das Stückchen ist wenigstens in Europa (GB) gelandet - also nix Ami :baetsch:


Hey - 500$ für das Steinchen  - ist doch preislich sehr entspannt - oder. Es finden sich also immer freiwillige die gerade mit dem Geld schmerzfrei sind - warten wirs mal ab wie die Sache sich weiter entwickeln wird. In einem Jahr gibts von dem Meti, Stückchen bestimmt für einen Bruchteil auf dem Markt - ist halt wie immer im Leben.

Wer als erster kauft zahlt (zu)viel - wer später kauft zahlt weniger - wer zu spät kauft den bestraft das Leben!!!!

Gruß und schaunwamal... :winke:

ganimet
« Letzte Änderung: Oktober 03, 2007, 13:08:25 Nachmittag von ganimet »
Daß alles vergeht;weiß man schon in der JUGEND;
aber wie schnell alles vergeht,erfährt man erst im ALTER.

ironmet

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Re: Meteoriten-Einschlag in Peru
« Antwort #126 am: Oktober 03, 2007, 13:02:13 Nachmittag »
Hallo ganimet,

na ja,man muß das immer in Relationen setzen!
Den Käufer würde ich nicht unbedingt als dumm bezeichnen!
Klar ist $50 pro Gramm nicht gerade wenig für nen H5.
Fakt ist aber es ist ein spektakulärer,frischer,beobachteter Fall!
Ob wir in unserem Leben wohl nochmal die Chance erhalten,bei einem solchen Kratererlebnis dabei zu sein?
Kommt eben auch nicht alle Tage vor!

Und Fakt ist auch,die Stücke,wie das von ebay,sind sicherlich die frischesten ,die man von diesem Fall bekommen kann.
Einfach daher resultierend,weil als erstes aufgesammelt wurden.
Wenn später dann noch jemand Stücke aus dem Krater bergen wird,werden die schon gutgehend angerostet sein.
Daher stellt sich für viele die Frage,gebe ich jetzt lieber freiwillig etwas mehr für frisches Material aus als später etwas weniger für
halb verottetes Zeug?

Ich finde die ganze Sache in Peru sehr spektakulär!
Und muß mir in jedem Fall ein relativ frisches Stück sichern.
Wenn man absoluter Fanatiker ist,mag man auch hochpreisige Stücke bzw.muß man mögen,weil man sonst nix vergleichbares erhält.

Viele Grüße Mirko

astro112233

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Re: Meteoriten-Einschlag in Peru
« Antwort #127 am: Oktober 03, 2007, 13:19:44 Nachmittag »
Hi Ganimet,

Danke für den Link.

Gruß Konrad   :winke:
« Letzte Änderung: Oktober 03, 2007, 13:40:01 Nachmittag von Astro »

Offline ganimet

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Re: Meteoriten-Einschlag in Peru
« Antwort #128 am: Oktober 03, 2007, 13:55:06 Nachmittag »
Hi Mirko,

hast ja recht dumm isser vielleicht nicht aber der Preis ist doch ziemlich ....... egal :weissefahne:

Ich meine nur bei diesem Stück ist noch überhaupt nichts ausgeschlossen. Kann sein dass es nur wenige Stückchen auf dem Markt geben wird - kann aber auch sein dass noch eine Schwemme kommt, wenn noch weitere Stücke in der Umgebung gefunden werden oder schon gefunden sind - es kann auch noch genügend frische (schon längst gesammelte) geben. Klar für Individualisten ist das mit dem Preis kein Thema - muß eben jeder selber entscheiden was er bereit ist zu bezahlen. Habe ja auch die Tage bei Dir zugeschlagen, aber da ist alles schon in trockenen Tüchern (TKW, Klasse usw....).

Ich find die Sache in Peru auch höchst interessant und spektakulär - sonst würde ich ja nicht so oft gerade hier rein schauen und schreiben.
Wenn es (sehr gerne von Dir) vom Peru Meti Stückchen zu erwerben gibt, bin ich 100% gewillt eines zu kaufen, aber nicht für 50$ pro Gramm  :dizzy:

Und als reichlich fanatisch würde ich mich bei der Stückzahl an Metis auch schon ansehen :totlach:, nur irgendwo ist auch mit dem Preis mal genug. Jeder setzt sich ein eigenes persönliches Limit.
Und wenn es garkein Limit gibt kann man sich auch behandeln lassen :lacher:

Ich warte schon aufs nächste Stückchen des Peru Meti :wow:


Gruß und bis bald; :winke:

ganimet
« Letzte Änderung: Oktober 03, 2007, 14:54:42 Nachmittag von ganimet »
Daß alles vergeht;weiß man schon in der JUGEND;
aber wie schnell alles vergeht,erfährt man erst im ALTER.

Offline MetGold

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Re: Meteoriten-Einschlag in Peru
« Antwort #129 am: Oktober 03, 2007, 14:15:30 Nachmittag »
Hallo,

also in der meteorite-list ist ja heute wieder ganz schön was los:   :streit:

--------------------------------------------------------------------------------------------------
XXX,

This is critical, I'll try to post but if it doesn't make it could you
send it to someone that will post. I know you want to stay out of the
middle.

I reviewed the report sent in by Mr. Farmer today and then I asked my
Peruvian wife to her to call my friends in Desaguadero to find out
what the situation is. I read Mike's field report and he had mentioned
that they started to pump out the water in the crater and I was
curious to know if they found the meteorite.

This is the story as my wife is relating to me after she talked to my
friend. Major Victor Anaya Barrientos of the Peruvian National Police
located in the town of Desaguadero.

Apparently, Mike and his associated went to the town of Desaguadero
and used their method of posting flyers and soliciting citizens to
sell them meteorites.They told people that the meteorite pieces were
very very valuable and they would pay good money for any samples. I
guess they made offers on a per gram basis that sent these people into
a frenzy. They never went to the municipality and asked for any kind
of permission. And they never made any contacts with scientists or
researchers in Peru. Local citizens swarmed to the site to look for
pieces and almost caused a riot. Apparently, the Spanish speaking
person with Mike told the people of the community that there was a big
meteorite in the hole and it was worth alot of money. This is the
equivalent of starting a revolution. The people gathered at the
municipality demanding that the government extract the meteorite. The
mayor of the city complied under duress, and started to pump out the
water. Meanwhile, news of this revolution went from the local to the
national level.

Local people were upset as they expected the city to find this million
dollar meteorite that Mike and his friends told them. This caused so
many problems with the municipality that the Minister of Interior at
the national level has issued an order to close the site declaring
that the site government property. The site now has a 24 hour police
guard and everyone is forbidden from entering the site. Mike never
realized the consequences of his actions. The reason he and his
friends were harassed was the police believed that they were
"trafficantes" or traffickers. The police were entirely correct in
their assessment, and gave a message to Mike that they wanted him and
his friends to leave.

The damage he caused might be irreparable. I intend on visiting the
site in a short time to see what the situation is and report back to
the list. I will try to work with my colleagues in Peru and Bolivia,
the Universities to organize an effort to extract the meteorite as a
National Treasure for the people of Peru. I believe this meteorite can
be still be saved and the crater preserved. But now that the national
government is involved, all my work at preservation might have been in
vain.

Right now, I am furious with Mike and his actions. No respect for
people. I am also deeply offended when he called the Mayor and other
Peruvian scientists stupid. Here is a man with a high school education
calling college educated professionals stupid.  He called Desaguadero
a "craphole". Yes, it is a very poor city high in the Andes and is no
way plush as the area of Tuscon he lives in. He went in with his
greedy little plan and hurt alot of people, while never trying to
understand the culture or the people.  Just criticism and a ton of
negativity toward everything. The Peruvians are good, decent,
hard-working, and religious people and I happy and proud to be
associated with them. Besides the damage he caused in Desaguadero, I
believe he tarnished the image of meteoritic community.

It really makes me think, What is the definition of a "professional"
meteorite hunter?

I take responsibility for everything I say in this post and I am
expecting criticism. After I read Mike's field report, I sent him an
e-mail. I won't post it to the list, but it is available to anyone
that wants to read it.

I am now appealing to the meteoritic community of scientists to help
me at a national level so our government can contact and assist the
government of Peru in extracting this meteorite. Every meteorite has
the potiential to harbor organic compounds or fossilized remains and
should be studied.  Give me leads or referrals is all I ask.

Randall
------------------------------------------------------------------------------------------------



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Offline JaH073

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Re: Meteoriten-Einschlag in Peru
« Antwort #130 am: Oktober 03, 2007, 14:19:54 Nachmittag »
Hallo,

es gibt immer Sammler die ein frisches Stück eines erst gefallenen Meteoriten bevorzugen und daür bereit sind einen höheren Preis zu bezahlen.
Mit Sicherheit wird das eine oder andere Teil von diesem Fall noch in Umlauf kommen.
Man weis ja noch nicht ob nicht doch ein paar km weg ein weiteres Bruchstück auf ner besseren Fläche runtergegangen ist das dann nicht im Matsch untergeht.
Das ist halt bei unserem Hobby den Meteoriten nun mal so. Selbst nach Jahren kann man noch u.U. davon was finden.
Es ist jedem seine persönliche Entscheidung ob und wann er kaufen möchte und wieviel er dafür bezahlen will.
Wird ja niemand gezwungen sich etwas davon zu nehmen.

So ähnlich war es auch, als ich den Bassikounou auf den Markt gebracht habe.
Mein erstes Stück wurde am Tag nach dem Fall gefunden, nur Stunden nachdem es gelandet war.
Mein Zulieferer hat Stein und Bein geschworen, daß es das einzigste Stück war was gefallen ist.
Auch eine Suche in der Umgebung hatte kein weiteres Material zum Vorschein gebracht.
Erst als nach Wochen und Monaten die Klassifikation durch war, hat man durch Zufall 30 km weiter in Richtung NNO noch weiteres Material gefunden.
Nicht meckern, erst mal selber dort vor Ort sein und 30 km Luftlinie weiter weg was finden in dem unwirtlichen Gelände.
Darunter waren dann mehr und weniger angewitterte Stücke. Farmers Mohamed hatte z.B. in Ensisheim und St.Marie Material vom Bassi dabei, welche bereits eindeutig anhaftende Caliche zeigt. Hätte niemals geglaubt, daß das so schnell gehen kann. Kommt wohl darauf an wo es runterkommt wie dort die Bodenbeschaffenheit und die klimatischen Bedingungen sind.
Wer hat denn Material in seiner Sammlung, das nur Stunden nach dem Fall gesammelt wurde ?
Jeder weis, daß er dieses hütet und nicht mehr hergibt.
Stelle sich jeder die Frage: "hätte ich nicht auch gerne davon etwas in meiner Sammlung?"

Gruß

Hanno
Je mehr Ecken und Kanten ein Diamant hat, umso mehr funkelt und strahlt der Stein.

Offline APE

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Re: Meteoriten-Einschlag in Peru
« Antwort #131 am: Oktober 03, 2007, 16:43:47 Nachmittag »
...
Die Riefen auf diesem Bild kann ich mir so erklären. Sie scheinen mir nicht nur durch einfaches Auseinanderbrechen entstanden zu sein. Es gehört eine Scherbewegung unter allseitigem Druck dazu.
Dazu ist jedoch von einer sehr hohen Einschlagsgeschwindigkeit auszugehen. Der Krater scheint mir dazu groß genug zu sein.

Grüße Willi  :prostbier:

Hallo Willi,

ich denke die Schockadern sind schon viel länger im Stein gewesen, denn es sind meines Wissens nach immer Ergebnisse des Einschlags auf dem Asteroiden, bei dem der Meteoroide entstanden ist, um letztlich einen Weg zur Erde zu finden ...
Der Einschlag im Erdreich war zu weich und nur im Überschallenergiebereich, da gehe ich jede Wette ein ... kann ja eh keiner wirklich nachweisen!   :einaugeblinzel:

Gruß Thomas
Grau ist alle Theorie ...

Offline Mettmann

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Re: Meteoriten-Einschlag in Peru
« Antwort #132 am: Oktober 03, 2007, 19:33:35 Nachmittag »
Salüli Willi,

also man braucht schon sehr hohe Drücke, daß so ein Stein solche geschmolzene Adern bekommt, ich denk mehr als 20Gigapascal.
Auffem Asteroiden kann er ja nicht aus, aber so ein bröckliger Chondrit tät das beim Einschlag wohl nicht überleben und zerstört werden.
Kann jeder nachvollziehen, dem mal so ein frischer Chondrit vom Schreibtisch gefallen.....

Zitat
dumm isser vielleicht nicht aber der Preis ist doch ziemlich ....... egal
Naja, Ganimet, ich kann auch nichts so verrücktes am Preis finden, noch denke ich, daß der Käufer ein Bekloppter oder Milliardär ist.
Wie drück ich mich nur aus, daß es nicht mißverstanden wird....
Guxxt, es ist wie mir jeder Sammelei - schaust innen Briefmarkenkatalog, da gibts welche für ein, zwei Euros, aber auch welche für mehrere hundert oder tausend Euros oder schaust Dir Münzen an, man kriegt welche aussem Altertum für 10Euro aber auch welche für 20.000Euro. Es gibt Leute, die hängen sich einen alten Stich, eine Stadtansicht oder Landkarte an die Wand, die auch mal mehrere hundert Euro kosten kann und es sind keine Verrückten, sondern normale Leute, wie es auch Fossiliensammler gibt, die sich halbe Sauriers koofen, andere eben eher kleine Fischlein, Ammoniten ect.
Warum sollte es bei Meteoriten denn anders sein - d.h. eigentlich müßte es anders sein,
denn im Vergleich zu den obigen Sammlungsgegenständen sind sie gleich noch tausendmal seltener. Mantra, Mantra - Dein Campo-Klotz von 500g in der neuen Vitrine mag vielleicht nur ein paar Dutzend Euros gekostet haben, jedoch ist er so selten wie ne Schüssel voll mit einem halben Kilo Brillianten, bitte nie vergessen.

Psst übrigens, Campo hat vor 100 Jahren fünfmal mehr gekostet als Elbogen, Ganimet!

So und ein wesentlicher Faktor für den Wert/Preis eines Meteoriten - und darin unterscheidet sichs nicht von anderen Sammelgebieten - ist nun einmal die Erhältlichkeit. Oft sogar mehr ausschlaggebend als die Klasse.

Nun und da mußt sehen bei dem Peru-Fall, daß bislang noch überhaupt nicht klar ist, wieviel Material es geben wird und wieviel Material davon den Handel berühren wird. Es steht noch nicht fest, ob da tatsächlich eine Hauptmasse überlebt hat, ob sie geborgen wird, in welchem Zustand sie ist. Auch sind bislang noch keine größeren Quantitäten aufgetaucht und selbst wenn ein Hauptknödel gehoben wird, ist ja noch lang nicht raus, was damit geschehen wird.
Kann ja auch passieren, daß es par ordre de Mufti zu irgendeinem Denkmal oder dergleichen ernannt wird, und dann gibts eben nix mehr.

Man kann das nicht vergleichen mit den Mahgreb-Fällen, durch die Du verwöhnt bist. Das sind Sonderfälle, genaugenommen allesamt stark unterpreisig.
Denn in der Ecke der Welt eben auch viel mehr erfahrene Leut unterwegs, da Marokko eben der Hauptumschlagsplatz für Meteorite ist, so nehmens die Fälle besser wahr und kümmern sich drum - und Hammami, Zag, Bensour, Benguerir, Amgala/Oum Dreyga, jetzt Bassikounou mit der Dokumentation von Buhl&Bärmann - das ist jeweils phantastisches Material, nur eben nicht die Regel. Die sind so schweinebillig, wegen dem geringen Lebensstandard dort und eben der Nähe zum Meteoritenmarkt - wärens in jedem andern Land der Welt gefallen, müßte man ein Vielfaches dafür bezahlen.
(Guxx was so ein Reise nach Peru kost - der Jan hatte jamein Angebot ned für ernst gehalten - wenn da sone Jäger nachner Woche heimkehrt mit 100g, dann kanns halt ned 2Euro/g kosten...nur mal ein Nebenaspekt).

Und nun mußt wissen, daß es Sammler gibt, die sich eben auf beobachtete Fälle spezialisiert haben.
Guxxt in die Bulletin-Database - 1200 Fälle gibts nur und davon ist und war der ganz überwiegende Teil nie erhältlich.
Und es ist keineswegs wesentlich besser mit den neuen Fällen, wenn man den Mahgreb wegläßt. Schau doch mal rein, von 2001 an.
Gasseltpaoua, Devgaon, Dergaon, Bukhara, Beni M'Hira, Al Zarnkh, San Michele, Maromandia, Bhawad, Alby sur Cheran, Kasauli, Hiroshima, Orlando, Aukland...
... alles neue Fälle - von denen es nix gibt, ja von denen man teilweis überhaupt nix hört.
Und guxxt, was nun die nicht-Mahgreb-Fälle aus dieser Zeit kosten, von denen es was gibt/gab. - Neuschwanstein, Kendrapara, Moss, Villalbeto, New Orleans, Park Forest, nun La Mancha, Cali...
Aus der Perspektive kann man eigentlich nicht überrascht sein, wenn der neue Peru-Fall 50$ im Gramm kost.

Denn was für Aspekte bringt denn dieser Fall mit sich?
Er kann sich als größter und bedeuendster Beobachteter Steinfall der Geschichte entpuppen. Dazu nen Krater zuvor ungesehen bei Steinen, tolle Gschichten drumrum von rätselhaften Krankheiten, Medienhypes - Farmer schreibt er habe einen gefunden, der gar die Einschlagswolke geknipst hatte....
sowas muß dann ein Fallsammler schon haben, und sicher denkt sich der ein oder andere, bevors nix mehr gibt, kauf ich mir lieber jetzt einen.

Denn das ist auch anders als mit NWA, Masseneisen, Russenmets. Es sind wesentlich weniger Leut involviert und das Material ist endlich.
Guck doch bitte mal, was z.B. Juancheng heute kostet und wie wenig richtig gute Stücke man heute noch bekommt - und das war ein Schauer von ner halben Tonne und mehr, ein Massenfall. Guxx was zum Vgl. ein Park Forest kostet und so weiter. Schaust mal, wieviel nennenswerte Stücke Du noch von Kuna-Urgench, dem viert oder fünftgrößten Steinfall der Geschichte aufzutreiben sind. Eben - so ein Meteorit kann in kürzester Zeit durch sein. Das ist anders als mit Sikhote, Campo, Brahin und NWA 869, genauso wiede in 5 oder 10 Jahren ganz andere Preise für Bassikounou, Benguerir und Konsorte zahlen werden mußt.
Deswegen werden sich die Fallspezialisten den Peru-Fall auch leisten und sich ggfs einiges kosten lassen.

Soooo und nun muß ich die Kurve kriegen...
..das ist eben das besondere an der Meteoritensammelei. Im Grunde ist jedes Stück und seis Campo - allerhöchstexklusives Material, kaum zu Vergleichen mit irgend einem anderen Sammlungsgegenstand -
allein und das ist der Unterschied, sind Meteorite trotzdem so billig und auch gerade durch die Wüstenfunde, ists eben kein exklusives Hobby im Wortsinne mehr, wie noch vor einem Jahrzehnt, sondern es ist wirklich für jedermann etwas erschwingliches zu finden und jeder kann an diesem faszinierenden Hobby teilhaben.

Das ist doch großartig, nicht?
 :prostbier:
Martin


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Offline Mettmann

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Re: Meteoriten-Einschlag in Peru
« Antwort #133 am: Oktober 03, 2007, 19:54:05 Nachmittag »
Hupsie Willi,

nachtrag - solche Verwerfungen, Brüche und Verschiebungen - Scherungen kennt man durchaus in Meteoriten.
Im Englischen, huch, hoffentlich setz ich mich jetzt nicht in die Nesseln und erzähl Unfug  :dizzy:, heißens die glaub ich slickenslides.

Odaso.
Martin
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Offline ganimet

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Re: Meteoriten-Einschlag in Peru
« Antwort #134 am: Oktober 03, 2007, 19:59:22 Nachmittag »
Aua aua aua.......... :platt:

Hey ich habe doch nicht gesagt dass der bekloppt oder dumm ist - was wird denn einem jetzt das Wort im Munde umgedreht - find ich nicht gut  :streit:

Hab doch eigentlich schon alles dazu geschrieben, dass es jedem sein Ding ist wieviel Geld man für nen Stückchen ausgiebt :fingerzeig:

Und  -  ich habe auch so einige Schätzchen unter meinen Metis die auf den Fotos garnicht zu erkennen sind nur ausgerechnet mitm Campo werde ich disqualifiziert? :gruebel:

Ich beschäftige mich auch schon ein paar Jahre mit den Preisen und weiß auch schon ganz gut was da abgeht :einaugeblinzel:

Außerdem habe ich mich auch selber schon als verrückt geautet (was meine Frau bestätigen kann) mußt mir nicht erzählen was es heiß ein Sammler zu sein. Jetzt wollen wir mal wieder zum Thema zurückkehren und über den Fall sprechen und bitte nicht weiter auf mir und der Meinung die garnicht böse gemeint ist rumreiten - man :neenee: :unfassbar: :imsorry: :traurig2:

Gruß und ich habe trotzdem alle lieb;

ganimet

P.S.: wenn es tatsächlich nicht viel von diesem Meti geben wird werde ich mich vielleicht auch noch zu 50,-$ pro Gramm hinreißen lassen - vielleicht :einaugeblinzel:
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aber wie schnell alles vergeht,erfährt man erst im ALTER.

 

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