Autor Thema: Meteoriten-Einschlag in Peru  (Gelesen 42405 mal)

Offline pallasit

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Re: Meteoriten-Einschlag in Peru
« Antwort #15 am: September 19, 2007, 23:27:08 Nachmittag »
Hallo Lutz,

Bei vulkanischer Aktivität muss es sich nicht gleich um einen klassischen Ausbruch handeln. Gase spielen bei Vulkanen eine große Rolle. Es gab schon im Umfeld von Vulkanen reine Kohlendioxid "Ausbrüche". Der Tod einiger Ziegen auf der Griechischen Insel Santorin in den 50er Jahren ist eventuell auf eine solche Entgasung zurückzuführen. Ein Krater gab es dabei nicht.
Ein weiterer Fall aus Kamerun (Nyos-See 1986) fällt mir ein. In einem Kratersee wurde über viele Jahre vulkanisches Kohlendioxid im Wasser angereichert. Über Nacht ist dieses ausgetreten und hat die tieferen Lagen der Umgebung geflutet. Überlebt haben nur die Tiere und Menschen, die sich auf Hügeln über dem Gasniveau aufgehalten haben.
Das können sehr unauffällige Vorgänge sein. Die Auswirkungen sind manchmal jedoch verheerend.

Neben Wasserdampf und Kohlendioxid, gibt es auch unangenehmeres wie Schwefeldioxid, Salzsäure und Flußsäure. Das alles zusammen kann leicht für beträchtliches Unwohlsein sorgen.

Grüße Willi  :prostbier:


Offline Mettmann

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Re: Meteoriten-Einschlag in Peru
« Antwort #17 am: September 20, 2007, 23:56:38 Nachmittag »
Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, daß das ein Meteoritenkrater sein könnte, jedenfalls nicht von einem Steinmeteoriten und man kann ja schon lesen, daß es ein Chondrit gewesen sein soll. Die Größe des Loches wär vollkommen atypisch.
Jedenfalls ist mir kein Steinfall bekannt, der einen auch nur annähernd solch großen Krater produziert hätte.
Der hier ist ja 30m im Durchmesser!
Dir größte Steinmeteoritenstück, die Hauptmasse von Jilin mit 1.7T, ist geschmeidig in den Boden geschnurrt, 6m tief und das Loch war grad mal 2m im Durchmesser. Der Kunya-Urgench mit seiner knappen Tonne, hat ein Loch von 6m Durchmesser geschlagen. Norton County ist mir nix bekannt.
Also Explosionskrater und Steinmeteorit (von dem dann auch noch was übrig geblieben sein soll) - ich bin da sehr skeptisch.

Martin
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ironmet

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Re: Meteoriten-Einschlag in Peru
« Antwort #18 am: September 21, 2007, 20:01:40 Nachmittag »
Hallo Martin,

ich bin wie gesagt sehr gespannt,was es wohl gewesen ist,das den Krater verursacht hat.
Einen Meteoriten ganz ausschließen,würde ich aber auch nicht.
Was hat es eigendlich bei dem Video von RTL (Link von Ha-We) mit dem Einschlag auf dem Dach auf sich?
Wurde da nix gefunden?
Muß doch in unmittelbarer Umgebung zu finden sein!
Jedenfalls sehr interessant die Sache!
Wann hatten wir denn auch zu Lebzeiten mal die Chance so ein Ereignis mitzuerleben?
Deshalb kann man sich da auch nicht auf irgendwelche Erfahrungswerte stützen.
Jilin ist in sehr weichen Boden gefallen!
Sikhote Alin,hat ewig gedauert,bis da mal jemand vor Ort bzw. am Ort des Geschehens war.
Klar sind die Gase in Peru rätselhaft?
Aber wenn da wirklich,im Boden eingeschlossene Gase,durch den Einschlag freigeworden sind,klingt das ganze schon plausibel.
Jedenfalls,wenn es ein Meteorit gewesen sein sollte,müsste davon sicher was im Boden zu finden sein,bzw.Stücke davon auffindbar sein!
Vielleicht erst in 15m Tiefe?
Sieht ja nun nicht aus wie ein echter Impaktkrater!
Eher wie ein Einschlagskrater.
Nur dazu müsste das Stück dann doch schon recht groß gewesen sein!

Aber wie auch immer?
Interessant ist es auf jeden Fall !!

Andere Meinungen?

Viele Grüße Mirko

Offline Mettmann

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Re: Meteoriten-Einschlag in Peru
« Antwort #19 am: September 21, 2007, 20:56:56 Nachmittag »
Ja nu, ich sag nur, daß es höchst ungewöhnlich wäre, wenn der Krater von einem Steinmeteoriten geschlagen worden wäre.
Das ist ja ein Riesenloch. Große Steinmeteorite haben wir aber nicht, weil die Dinger den Atmosphärenflug so schlecht überdauern.
Die größten Fälle Tsarev, NWA 869, Gao-Guenie, Jilin, Allende, Pultuks - das waren alles Schauer, weil es sie in der Luft zerissen hat.
Die größten Einzelbrocken waren dann eben schon bei Jilin 1.7t und bei Kuna-Urgench der 1Tönnler,
im Gegensatz zu den dichten und festen Eisen, wo wir eben solche Klötze wie Hoba, Armanty, Willamette usw. haben.
Nun liest man in den Berichten, in Peru, das wäre ein Chondrit oder ein Steinmeteorit gewesen und man habe Material gefunden.
Da muß uns der chiefimpaktor auf die Beine helfen,
mir fällt partout kein Krater ein - also die Riesenkrater, wo's alles zerissen und verdampft, a la Chixuclub, Nördlinger Ries mein ich jetzt nicht,
sondern wo eben so ein netter kleiner Krater entstanden ist,
da kenn ich keinen, der von einem Steinmeteoriten herrühren würd, also alles Eisen.

Also wär es schon ungewöhnlich, wenn es ein Steinmeteoritbatzen in der Größe es überhaupt zum Boden geschafft hätt
und für mich sieht das Loch eher nach Explosion aus, als nachem normalen Loch, daß es dann den Stein nicht pulverisiert und vollends zerschmatzt hätt.
Müßt uns ein Physiker helfen.

Deswegen krieg ich diesen Krater und Steinmeteorit nicht zusammen.
Schönes Kräterchen und Eisen, gerne...

Wenn Stein, dann muß er tatsächlich auf irgendetwas im Boden gestoßen sein, was sich dann explosionsartig nach oben freigesetzt hat.

Das sind zumindest meine Vorstellungen.
Aber nix gwiiiß woaßmer ned.

 :prostbier:
Martin
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Offline MetGold

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Re: Meteoriten-Einschlag in Peru
« Antwort #20 am: September 21, 2007, 21:10:31 Nachmittag »
Hallo,

vom weiten hilft uns sowieso nur abwarten und hoffen, daß nix verschleiert wird im nationalen Interesse. 

 :fluester:  Wenn nun ein kleiner Meteorit auf irgendeine vergessene Mine getroffen und die hochgegangen ist. Ick weß schon, die Wahrscheinlichkeit spricht dagegen, würde aber einiges erklären, nicht wahr ! 

 :winken:   MetGold   :alter:
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ironmet

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Re: Meteoriten-Einschlag in Peru
« Antwort #21 am: September 21, 2007, 21:13:09 Nachmittag »
Hallo Martin,

ja,Eisen könnte mir in der Hinsicht auch gut gefallen!
Aber wer weis es schon?
Warum sollte aber ein viel größerer Stein als Jilin nicht möglich sein?
Fakt ist ja,wir haben heutzutage einfach keine frischen Beispiele!
Und was vor Urzeiten gefallen ist,ist doch schon lange verwittert oder nicht mehr als Meteorit zu erkennen!
Hält ja nicht jeder einen Findling(Brandenburg sehr häufig vertreten) für nen Steinmeteoriten!
Viele Grüße Mirko

ironmet

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Re: Meteoriten-Einschlag in Peru
« Antwort #22 am: September 21, 2007, 21:16:04 Nachmittag »
Hallo Peter,

na ja, möglich ist ja alles!
Bei Valera stand auch gerade ne Kuh im Weg!
Aber ist die Gegend da wirklich von Minen besiedelt?
Davon abgesehen,so ein Loch macht keine Mine.
Glaub ich jedenfalls nicht.

Viele Grüße Mirko

Offline MetGold

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Re: Meteoriten-Einschlag in Peru
« Antwort #23 am: September 21, 2007, 21:18:50 Nachmittag »
....

dann eben auf den Zünder einer Fliegerbombe (eines Blindgängers) !   :weissefahne:

 :winke:   Metgold   :alter:
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ironmet

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Re: Meteoriten-Einschlag in Peru
« Antwort #24 am: September 21, 2007, 21:20:53 Nachmittag »
Peter,


wie war das mit dem Alkohol bzw. Drogentest vor dem einloggen? :einaugeblinzel:

Viele Grüße Mirko

Offline MetGold

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Re: Meteoriten-Einschlag in Peru
« Antwort #25 am: September 21, 2007, 21:29:38 Nachmittag »
Hallo Mirko,

das ist eben wie bei der Polizei, die müssen doch selbst auch nicht blasen.   :lacher:

:friede: MetGold   :alter:

P.S. Habe 2 Ferrero Küsschen gegessen. Ist da etwa Alkohol drin?  :laughing:
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ironmet

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Re: Meteoriten-Einschlag in Peru
« Antwort #26 am: September 21, 2007, 21:38:12 Nachmittag »
Hallo Mirko,

das ist eben wie bei der Polizei, die müssen doch selbst auch nicht blasen.   :lacher:
 

Damit hast Du aber sicher Recht!

PS. Ich habe zwei Packungen Ferrero Küsschen gegessen und merke noch garnichts! :auslachl:

ironmet

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Re: Meteoriten-Einschlag in Peru
« Antwort #27 am: September 21, 2007, 21:52:12 Nachmittag »
Aber zurück zum Thema!

Wer hat noch irgendwelche Vermutungen oder ist ganz anderer Meinung?

Viele Grüße Mirko

Offline gsac

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Re: Meteoriten-Einschlag in Peru
« Antwort #28 am: September 21, 2007, 22:00:03 Nachmittag »
Müßt uns ein Physiker helfen.

Kann ich ooch nicht! Einfach abwarten - das Ganze scheint ja momentan in teils wilde
Spekulationen abzugleiten, und teils auch eben genauer seriös untersucht zu werden.
Ich ganz persönlich glaube, daß dies überhaupt nichts mit einem Meteoriteneinschlag
zu tun hat, sondern sich als rein irdisches Phänomen herausstellen wird, aber "glauben"
heißt bekanntlich "nicht wissen"...

"Que será, será, what ever will be will be, the future´s not ours to see.."
Lassen wir uns doch einfach überraschen vom letztendlichen Ergebnis!

PS: aber schon interessant zu bemerken, wie sehr das die Medien als "Meteoritenfall"
doch gleich aufgenommen haben - auch die alten Tanten ARD und ZDF und nicht nur
der Regenbogenverein!

Alex

Offline Mettmann

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Re: Meteoriten-Einschlag in Peru
« Antwort #29 am: September 21, 2007, 22:30:52 Nachmittag »
ARD isn Regenbogenverein, erinnere Dich, daß es Opa Lustigs abgefackelte Gartenlaube damals in die 20:00 Uhr Nachrichten geschafft hat.... :auslach:

Ja nu Mirko, über Kleinerdgeschichtliche Zeiträume hinweg, werden wir sowieso alle zermanscht, vonnem dicken Mett.
Bis jetzt ist ja auh noch niemand in der Historie von einem Meteoriten dahingerafft worden, also Lob der Statistik, sagt diese: Mett völlig harmlos.
Aaaaaber sowas, wie Canon Diablo, Wolf Creek ect, das kömmt immer wieder, fällts in den Pott, auweia.
Oder, oder, oder wenn der Tunguskerich nen Stünderl früher oder später dahergekommen, und über London oder Bielefeld explodiert, mein lieber Scholli,
dan tät der Statistiker sagen, Meteorite sind so gefährlich wie Tsunamis, Erdbeben oder noch schlimmer.

Bei Steinen gaben wir ja nicht nur die beobachteten Fälle, sondern was man sonst so gefunden hat, paar und 40.000.
Und da war eben nie ein Stück dabei, das schwerer als der dicke Jilin war. Die >1t-Stücke und das ist ja nun auch nicht soviel, Kleinwagengröße,
kannst an den Fingern einer Hand abzählen aus den 44000.
Es wirken eben gewaltige Kräfte beim Atmosphärenflug, der Thomas wirds uns berichten.
Auf der Vorderseite hast einen enormen Staudruck, wenn die daherkommen, hinten einen Unterdruck, bald schon ein Vakuum, daher zereißts die Dinger buchstäblich in der Luft.  Schau Dir mal den Cabin Creek von hinten an, riesige Löcher, wo es große Stücke einfach herausgerissen hat.
Und so ein Steinmeteorit ist eben nicht so stabil und fest wie ein Eisen, drum hat man wohl keine so großen Stücke wie bei Hoba, Campo-main-mass, Cape York und so weiter.

Nun ja und um einen so großen Sprengkrater zu erzeugen, müßt eben auch ein entsprechend großer Stein gefallen sein - ooooder eben besonders schnell noch gewesen sein, nur ob dann am End beim so einem schnellen nach der Einschlagsexplosion was übrigbleibt....

Rätsel über Rätsel
Martin
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