Autor Thema: Trommelsteine  (Gelesen 29869 mal)

Offline Met1998

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Re: Trommelsteine
« Antwort #60 am: Juli 23, 2021, 11:45:19 Vormittag »
Hallo Rainer,
 :danke: für deine Antwort. Bei dem gab es aber verschiedene Meinungen: deutliche Tracheen, ein Ast, schöne dunkle, konzentrische Ringe, usw., so dass ich ihn hier mal vorstellte. Dann werde ich mal den Dateinamen in „unbestimmt“ ändern.

Aber hier in unseren Kiesgruben und Tagebauen findet man schon verschiedene Kieselhölzer. Habe ja schon welche gezeigt.
Unsere Sammler hier (Kaffesatzleser :einaugeblinzel:) schreiben dann bei solchen Stücken ohne Besonderheiten, Kieselholz-unbestimmt.

Gruß Ehrfried  :hut:
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Offline locastan

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Re: Trommelsteine
« Antwort #61 am: Juli 26, 2021, 17:51:16 Nachmittag »
Ja, über den Lydit mit dem Astloch hatten wir es ja. Ich bin mir auch nicht sicher was es nun ist.  :laughing:

Hier mache ich heute mal mit einem bunten Einhorn weiter. Ich habe kürzlich ein paar kleinere Rohsteine von Welo Honeycomb Opalen aus Ethiopien geschossen. Natürlich wollte ich die einigermaßen so zuschneiden und polieren, dass man die einzigartige Struktur der Steinchen gut sehen kann. Eine Besonderheit hat sich sofort beim schneiden gezeigt, Welo Opale sind Hydrophan. Fasst man die mit nassen Fingern an, saugen sie sich recht fest an die Haut an. Die Dinger kleben förmlich und reißen beim Abziehen etwas an der Haut! Ich hatte bisher noch keine Steine in der Hand die beißen!  :wehe:

Bei der Wasseraufnahme werden die Teile dann auch durchsichtig und verlieren erstmal ihr Feuer. Damit ist es schon schwer die nass zu schleifen, weshalb viele da auch trocken rangehen, aber da sind mir meine Lungen wichtiger. Ich denke es ist trotzdem gelungen, wie man auf dem Bild sieht (links nass, rechts nach 24 Std trocknen).

Nach dem polieren und trocknen erstrahlen die kleinen Feensteine in der Sonne in allen Spektralfarben!  :wow:

Die Entstehung des Honigwaben-Musters ist auf interessante Vorgänge während der Bildung zurückzuführen: Zunächst bildete sich eine Lage Opal, die dann durch Druck zerbrochen ist und die Spalten wieder mit Opal verfüllt wurden. Die erste Lage besitzt pyramidale Struktur, während die nicht irisierenden Zwischenbereiche aus Spheroiden besteht. (Siehe https://www.mdpi.com/minerals/minerals-10-00625/article_deploy/html/images/minerals-10-00625-g012-550.jpg aus diesem englischsprachigen Artikel: https://www.mdpi.com/2075-163X/10/7/625/htm)

Gruß Mario.

Offline locastan

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Re: Trommelsteine
« Antwort #62 am: Juli 27, 2021, 21:05:10 Nachmittag »
Okay, war vielleicht zu sehr in die Schmucksteinwelt. Ich entschuldige mich mit einem Bild meines Porphyrkörbchens mit hübschen Porphyren, Graniten und Oolithen aus den Rheinablagerungen.

Ich habe keinen Schimmer wie die alle heißen und noch weniger wie die hierher kamen, aber schä sins.  :laughing:

Gruß Mario.

Offline Eckard

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Re: Trommelsteine
« Antwort #63 am: Juli 27, 2021, 22:38:42 Nachmittag »
Hej Mario,

für mich interessante Steine, die durch's Trommeln richtig schön geworden sind. :super:

Ich hab's doch schon immer gesagt: Jeder Stein ist schön  -  oder interessant.

Mitunter muss man unter die raue Schale schauen, um die Schönheit zu entdecken. - Wie auch bei manchen Menschen. (Frag mich bitte nicht, wie man Menschen trommelt. :wehe:)

Der Porphyr/Rhyolit(?) oben links kommt mir bekannt vor. Solche muss die Weser bei uns abgeladen haben. Das Problem: Ich denke, das diese, die ich hier finde, eher aus dem Thüringer Raum stammen.
Aber ganz sicher bin ich mir da nicht. :nixweiss:

 :winke:
Eckard

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Re: Trommelsteine
« Antwort #64 am: Juli 28, 2021, 08:53:19 Vormittag »
Moin Mario,
sehr interessante "Farbwandler" :wow: deine „beißenden Steine“, fertig sind sie hellblaue Hingucker mit Spektralfarben!

Weil wir gerade bei Blau sind:
Die Blauen „Steine“ von Schönau, Lauchhammer, Bernsdorf, Selkesteine, Sieberachat, Bodeachat,... usw. “ dürfen bei dem Thema Trommelsteine natürlich nicht fehlen.
Diese 3 cm  „Hustenbonbons“, alles blaue Eisenschlacke aus alten Verhüttungsprozessen, gehören in jede Sammlung. :pro:
Nur mal so, Magnet haftet sehr gut.  :fluester:

Gruß Ehrfried :winke:
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Offline locastan

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Re: Trommelsteine
« Antwort #65 am: Juli 28, 2021, 09:27:27 Vormittag »
Hi Eckard,

der Rosa Rhyolith kommt auf jeden Fall nicht vom Donnersberg, die sind da alle Sandfarben gelb. Vielleicht stammt der Kies in dem ich ihn gefunden habe ja auch aus Thüringen, auch wenn Rheinkies bedeutend näher und wirtschaftlicher wäre. In den heuten Zeiten der Dumpingausschreibungen bei öffentlichen Bauprojekten würde mich nicht wundern wenn ich demnächst Moldavite aus Ottendorf auf dem Dach finde.  :lacher:

@Ehrfried: Aber bitte nicht mit Wick-Blau verwechseln wenn die Stimme versagt.  :dizzy:

Gruß Mario.

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Re: Trommelsteine
« Antwort #66 am: August 04, 2021, 15:55:51 Nachmittag »
Rundgelutschte, rote Murmel:
Dieser 4 cm porphyrische Rapakiwi (evtl. Rödö?) hat irgend wie was: :super:
Große, gerundete Quarze, teilweise am Rand aufgelöst, reichlich Feldspateinsprenglinge und eine feinkörnige, hellrote Grundmasse.

Ein variantenreiches Geschiebe!

Ehrfried :hut:
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Offline Eckard

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Re: Trommelsteine
« Antwort #67 am: August 04, 2021, 16:42:53 Nachmittag »
Moin Ehrfried,

Du hast m. E. ein Problem produziert. Zumindest für mich. Du gibst uns zwei unterschiedliche Namen für Deinen Stein an.

Åland-Quarzporphyr schließe ich aus. Die sind nicht so leuchtend rot, eher braunrot. Außerdem fehlen mir da die 'vielen' schönen Quarze.

Die leuchtendrote Farbe deutet eher auf einen Rödö-Rapakivi hin, ich hatte nur noch keinen in der Hand. (Und schon gar nicht so schön poliert. :super:)
Bin also nicht sicher, ob Rödö stimmt.

 :winke:
Eckard



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Re: Trommelsteine
« Antwort #68 am: August 05, 2021, 09:26:57 Vormittag »
Moin Eckard,
da stimme ich dir zu, Aland Quarzporphyr im Dateinamen muss geändert werden :pro:. Ich habe hier ja selber schon einige Aländer vorgestellt. :weissefahne:
Zu Rödö siehe auch hier:
https://kristallin.de/rapakiwis/rap_roed.htm
Ziegelroter Granit von Rödö (Rapakiwi) mit einem :gruebel: dahinter, kommt eher hin.
Die kantigen hellen Quarze sprechen auch dafür. Allerdings gelblich zersetzten Kalifeldspat (Rödö) kann ich auch nicht erkennen, aber Quarz in den Feldspäten schon.

 :danke: für den Hinweis!

Ehrfried :winke:
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Offline Eckard

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Re: Trommelsteine
« Antwort #69 am: August 05, 2021, 09:46:24 Vormittag »
Moin Ehrfried,

das mit den gelblichen Kalifeldspäten würde ich nicht überbewerten, denn MB schreibt ja: oft gelblich zersetzt, also nicht grundsätzlich immer.
Meine Vermutung(!) ist, dass sich die Gelbfärbung wohl eher bei verwitterten Steinen zeigt; obwohl MB ja auch die Steine 'von innen' kennt.

Auf jeden Fall ein schöner Klunker.

 :winke:
Eckard



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Re: Trommelsteine
« Antwort #70 am: August 11, 2021, 09:16:05 Vormittag »
Moin Gemeinde, :hut:
diese jetzt getrommelte „Zwergenmütze“, mit der bandartigen Streifung, ist ein schöner feinkörniger, 4 cm Hornfels. (Sandstein)

 :winke: Ehrfried
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Re: Trommelsteine
« Antwort #71 am: August 18, 2021, 08:37:24 Vormittag »
„Grünstein“, Glasschlacke und Serpentinit:

Sepentinit kann lt. MA dunkel-, laub-, oder buntgrün, zuweilen auch gelblich sein.   
In meinem lindgrünen Vergleichsstück aus Österreich (8d, Obere) sind keine Calcit-Adern zu sehen, sieht farblich völlig anders aus, als der "Grünstein".

Der Magnet haftet an den dunklen Bereichen des Serpentinit, am „Grünstein“ (8d unten und 8f) aber nicht!
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Re: Trommelsteine
« Antwort #72 am: August 18, 2021, 08:46:44 Vormittag »
„Könnte Glasschlacke sein“,
sagte hier jemand zu diesem jetzt getrommelten, netzartig durchsetzten 7 cm Stück, von einem Acker bei Freiberg (Sachsen).
25% ige Essigsäure schäumt die weißen Adern (Calcit) nicht! auf, also kein Serpentinit!

Im Vergleich mal ein hellgrünes, getrommeltes Stück Glasschlacke (8c), dieses splittert beim Hammerschlag.
Der „Grünstein“ bricht dagegen in größere, eckige Einzelteile (Bild 8g)
Getrommelt sieht das „Gestein“? gar nicht mal schlecht aus! Bis zu einer besseren Lösung nenne ich es erst mal „Grünstein“ (graugrünes Gestein). :gruebel:

Gruß Ehrfried :hut:
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Re: Trommelsteine
« Antwort #73 am: August 25, 2021, 07:09:11 Vormittag »
Ein einsprenglingsreicher, 8 cm Dala Porphyr, ohne weitere Festlegung.
Zitat H. Wilske: … „Es gibt daneben jedoch eine nicht unerhebliche Anzahl an Übergangsformen bzw. unspezifischen Formen,
die ohne weitere Festlegung als Dala-Porphyr zu bezeichnen sind.“
 

Weißlich-weinrote Feldspateinsprenglinge verschiedener Korngrößen, in einer feinkörnigen, roten Matrix. Quarz ist kaum zu erkennen!
Die dunklen Mineralen sollen Biotit, Chlorit oder Epidot sein?
Der Magnet haftet eindeutig nur an den dunklen Mineralen, von Magnetit ist aber nicht die Rede. Er hat in seinem Leben schon viel erlebt! :unfassbar:

 :hut: Ehrfried
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Offline Eckard

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Re: Trommelsteine
« Antwort #74 am: August 25, 2021, 10:17:32 Vormittag »
Moin Ehrfried,

ein wirklich schöner einsprenglingsreicher Porphyr, und sicherlich auch aus dem Dalarnagebiet, einer Region mit einem interessanten Typenreichtum.

Eine Frage jedoch dazu: Wie stelle ich ohne Magnet fest, ob Magnetit vorhanden oder nicht vorhanden ist? :nixweiss:

Noch 'ne Frage: Was hast Du dem armen Steinchen angetan, dass aus zwei Rechtecken 2 Gänseblümchen wurden? (s. 15c_8 u. r.)

 :winke:
Eckard
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(Heinz Bennent am 17.10.2002 in 3sat)

 

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