Statistik ist hier die Feindin des Wunschdenkens, aber paradoxerweise auch dessen
Hoffnung! Mag die Wahrscheinlichkeit noch so gering sein - ein Meteorit hat 1962
nun mal ein Blechdach ausgerechnet in Kiel durchschlagen, wer hätte das gedacht,
und von der Einschlagstelle des Ramsdorf-Meteoriten von 1958 im Gemüsegarten
existiert ein Foto, welches suggeriert: das kann auch in Deinem Garten passieren!
In Moss saß ein Mann draußen auf dem Plumpsklo, als es nicht etwa unter ihm,
sondern um ihn herum zu rumoren begann, und etwas herniederfiel, so, hab ich
gelesen, sei es geschehen. Das sind alles Geschichten aus *einem* realen Leben....
Warum auch nicht? Wie auch Du (..oder Du..) der nächste Jackpot-Gewinner sein
könntest, wenn Du nur mitspieltest. Man stelle sich eine imaginäre Umfrage unter
Lottomillionären vor, wie die das wohl im nachhinein erklären würden, wenn man
sie nach dem Glücksrezept fragt.... Von diesem Phänomen lebt eine ganze Branche,
und sicher nicht schlecht. Bei Spielern kann es um diese lächerlichen 36 Zahlen beim
Roulette Obsessionen geben, die sie erst in die Sucht und dann in den Ruin treiben...
Und das alles kann trotzdem zunächst Spaß bringen - auch und sogar, und das muß man
dem drei_käse_hoch lassen, die Vorfreude bzw die Vorstellung allein, man könne ja etwas
aufspüren dabei. Speci-Man hat das in seiner unnachahmlichen Weise vorhin in einen
passenden Satz hineingegossen. Das mit dieser Grundbegeisterung ist ja auch alles legitim
und kann eine nette Sprungfeder sein. Wie es dann aber auch legitim ist, mit erhobenem
Zeigefinger (...oder mit den Mitteln eines Gedichts halt) auf die realen Bedingungen und die
die mit ihnen verknüpften Wahrscheinlichkeiten für das Eintreten von bestimmten Ereignissen
hinzuweisen. Und vor diesen begründbaren Wahrscheinlichkeiten sollte man Respekt haben,
auch wenn es halt nur Wahrscheinlichkeiten sind, und man trotzdem der nächste Lotto-
millionär sein könnte.
Was soll also die ganze Aufregung? Oder geht es jetzt nur noch um das Gedicht bzw dessen
Vokabeln? Dann ginge es aber an der Grundthematik vorbei, man könnte sich nur noch drüber
aufregen oder es gelassen sehen, aber der Thread selber begänne spätestens dann, seinen
Urgrund zu verlieren und verlöre sich im Ungefähren - dann könnte man ihn also auch gleich
abschliessen...
Alex
Micha schrieb gerade: "Und wenner doch was findet?" Antwort: dann wäre ich einer der Ersten,
die ihm herzlich zum Fund gratulieren würden! Das schrieb ich auch schon gestern so. Er sollte
tun - und zwar mit Spaß an der Freud - wonach ihm ist, aber er darf sich später auch nicht
beschweren, wenn er nix Meteoritisches finden sollte, man hätte ihn ja darauf hinweisen können,
wie gering die Wahrscheinlichkeiten eigentlich sind. Die Frage nach der "Aussichtslosigkeit" eines
Funds hat er im ersten Beitrag dieses Threads doch selbst gestellt, und es wurden ihm dann
Antworten darauf geliefert - so where is the beef?