Geh Mirko.....

Ich glaub, Du verstehst unter "frisch" zeitlich gesehen "jung".
Wenn Du einen Apfel auf den Gartentisch legst und ihn da eine Woche in der Sonne schrumpeln läßt,
so ist er nimmer frisch. Legst ihn dieselbe Zeit in den Kühlschrank, dann ist er noch wunderbar frisch.
Er hat sich dann gut gehalten.
Also nochma in alter Frische.
Das neue Eisen ist sehr gut erhalten.
In der Diskussion gings doch darum, ob die zerhutzelten Oberflächen echte Regmaglypte darstellen
oder nur solche vortäuschen, in Wahrheit aber durch Erosion eingefressen worden seien, seis durch Windschliff, Säuren, Auswitterung und weiß der Geier was.
Diese Frage kan nun eindeutig beantwortet werden: Ja es sind aecht griabige Regmaglypte.
Warum? Weil die Eisen im Anschnitt und geätzt an den verhutzelten Seiten den rekristallisierten Rand zeigen.
Punktum.
Denn so ein rekristallisierter Rand entsteht beim Atmosphärenflug durch die Hitze und kann nicht durch irdische Prozesse im Boden entstehen.
Erosion und Windschliff bedeutet, daß da etwas weggenommen wird. Das weißt ja vom Autolackieren, daß man vorher den alten Lack sandstrahlt oder abschleift.
Und bei den Eisen verläuft auch die Verrostung von außen nach innen. Siehe bspw. den Huckitta, den Wolf Creek, den Odessa - wo man frisches Eisen nur noch im Innern findet.
Denn es ist ja nicht so, daß so ein Eisen im Boden sagt: Heh Eisen- und Nickelionen, kommt zu Papa, kommt zahlreich aus der Umgebung, ich will eine Oxidschlonzschicht über meinem rekristallisierten Rand und wenns geht daumendick ausbilden.
Eisen wachsen niiiicht - geht der alte Schlager.
So, und so ein rekristallisierter Rand pflegt eben nur seine 1-2mm dick zu sein, da die Hitz in der Flugphase, wos außen heiß wird und nimmer abgetragen wird, zu kurz ist, als das die Hitze tiefer reicht.
(Jajaja Henbury, orientierte Sikhotes, da schon mal dicker, weils kleine Individuals sind, das heißt die Oberfläche zum Volumen größer ist - weswegen ja auch die Pinguine und Pottwale so über aus groß sind, da se dann die Wärme besser halten können, als der Spatz und das Meerschwein, was in borealen Gefilden verratzt wär).
Seh ich also nen rekristallisierten Rand (und weiß, daß der Schleifer nicht anner Walze geschliffen, sodaß die Ränder schief),
so weiß ich - ahaaaa, da ist nicht viel weggegangen von der Seite.
Und grad bei dem Eisen sind die Regmaglypte ja teilweis bis zu 1cm tief eingegraben - so dick ist kein rekristallisierter Rand nicht.
Und auch die andere Frage ist geklärt - die Seiten, die diese Zerhutzelungen nicht zeigen, glatter und flächiger ausgeprägt und speziell bei diesem Eisen ockrig verfärbt sind, da sind die Regmaglypten furtgewittert,
denn da ist kein rekristallisierter Rand mehr, noch sind das Stellen später im Fluge abgeplatzt, noch Semi-Shrapnelle, wies bei Sikhote vorkommen kann.
Schwupp ein Bsp. häng ich unten an. Eine Vollscheibe. Da sieht man von links oben über die komplette Längsseite bis nicht ganz bis nach unten auf der rechten Schmalseite den Sankt Reheated Rim, na und der Rest des Schützenfest, das ist die verwitterte (und plattere Seite), da hat er sich verabschiedet.
Und auch die Dritte frage ist gelöst,
welche Seite denn nun die exponierte gewesen, war die Regmaglyptenseite in der Luft oder im Boden?
Erinnere Dich an das 15kg-Teil auf der Münih-Messe - eh das einzige nennenswerte Stück des neuen Eisens dort.
Weißt noch? Das ist rundrum hellbraun vergammelt und lediglich ein wönziger eckiger hervorstehender Zipfel, der war noch so "frisch" wie wirs von den besseren Exemplaren mit ihren Regmaglyptenseiten kennen.
Daß nun dieser längliche und schwere Knorzen nur mit dem winzigen Eckelein im Boden stuk und die ganze unhandliche fette Masse in der Luft balancierte, neeeee dat geht gar nich, das geht nur in Schwerelosigkeit.
Ich find grad das Photo nicht, Du, der Hanno oder der André hatten doch eins....
Nja und Frische - also nich alle Moraskos müssen ins Säurebad, gibt auch welche, die nicht sooo wahnsinnig schlonzig sind.
Huh und nuju, ganz so frisch scheint ja grad der nicht zu sein, der muß schon ordentlich Chlor genuckelt haben, siehst ja, wie der in den Ritzen arbeitet. Gibt aber auch sehr brave Moraskos, wenn auch in der Minderheit. Ist halt so wie bei vielen großen Eisenfunden, Lotterie.
Das neue NWA-Eisen unabhängig davon, ist schon eine Wucht, gell?
Schöner als Zagora, da eben die Form - tkw. mäßig - kanns ned soviel gewesen sein, habts ja gesehen, daß in München ziemlich Essig war. Wenn man so Stimmen zum Spiel hört, tät man schätzen vielleicht ein Gewicht von Udei Station? Was meint ihr?
Hups - zweite Beobachtung am Rande - damit ihr seht, wie guuuuuut ichs immer mit Euch mein und daß ihr auch mal hören müßt auf das, was ich sag.
Habt ihrs gesehen? In München? Letztes Jahr: ein jeder Marokkaner Malis und Bassis nach Lust und Laune, große und kleine, alle Qualitäten und eben auch die Suuuuuuuupimuseumsweltbestqualität.
Die Tische reich gedeckt!
Und dieses Jahr? Alles leer, fast nix mehr da an Mali und Bassi.
Und wers vertrödelt hat, der schaut halt jetzt in die Röhre und muß sich mit schlechterer Qualität begnügen (oder für die once-in-a-lifetime-individuals, wenn er noch überhaupt eins find, erheblich mehr berappen).
So schnell geht das selbst mit solch relativ großen Fällen.
Wie gesagt, wenn sich abzeichnet, daß es einigermaßen Fundmengen gibt, dann braucht man nix überstürzen, aber allzulange darf man auch nicht warten, in die Hufe zu kommen.
(Wohlgemerkt gehts ned um Rechthaberei, wir haben ja gar keinen Bassi oder Mali im Angebot gehabt, d.h. von letzterem nur die ulkigen Minifutzis - ich will halt nur, daß die Sammler glicklich werden und bei solchen Gelegenheiten Stücke sich sichern, an denen sie ihr ganzes Sammlerleben lang Freude haben werden).

Martin