Autor Thema: Mineralientage München  (Gelesen 35938 mal)

Offline speul

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Re: Mineralientage München
« Antwort #60 am: November 01, 2010, 19:25:18 Nachmittag »
Der fairnesshalber sollte man immer bedenken, daß heute der Verkauf für den Spezialsammler immer mehr im Internet abgewickelt wird. Was ich so im Laufe eines JAhres kaufe, was früher, mangels Information gar nicht bis zu mir durchgedrungen wäre, fehlt natürlich den Händlern auf der Börse. Da es anderen genau so geht, steigen die entsprechenden Händler aus und die Börse sieht ärmer aus.
speul
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Re: Mineralientage München
« Antwort #61 am: November 01, 2010, 21:58:18 Nachmittag »
Moin!

Ein geneigter Sammler findet daher eben viel eher etwas auf kleineren lokalen Börsen oder durch gezielte Suche im WWW.

Der fairnesshalber sollte man immer bedenken, daß heute der Verkauf für den Spezialsammler immer mehr im Internet abgewickelt wird. .... Da es anderen genau so geht, steigen die entsprechenden Händler aus und die Börse sieht ärmer aus.

Genau! Es ist eben ein gewisser Rückkopplungseffekt zu verzeichnen, der mit dem zusätzlichen Aufschwung im Eso- und (Billig-)Schmuckbereich übereinfällt. :fluester:

Wollte hier ja auch keinem irgendwelche Vorhaltungen machen oder so, nicht dass man mich wieder falsch versteht. Sollte einfach nur der Versuch sein, mal zu verdeutlichen, woran es meiner Meinung nach liegt, dass einige viele spannende Minerale sehen bzw. und der gereifte Sammler eben nur Mist/Massenware/Uninteressantes - wie auch immer ihr es nennen möchtet und die Börsen sich eben so entwickeln, wie sie es zurzeit eben tun.

Gruß :prostbier:

Ingo

Offline schleifer

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Re: Mineralientage München
« Antwort #62 am: November 01, 2010, 23:35:16 Nachmittag »
Hallo
Bei den Mineralientagen in München geht es ja nicht um eine Börse die einen Charakter aufweist wie eine kleine regionale Börse mit moderaten Tischmieten. Wenn ich bei einer Tischmiete im vierstelligen Bereich auch noch davon leben soll bleibt letztendlich nur das Angebot so zu gestalten daß zum Schluß auch noch etwas hängen bleibt. Mit Sammlermineralien läßt sich dieses allerdings nicht bewerkstelligen, es sei denn man hätte wirklich diese außergewöhnlichen Stücke die auch ihren Preis haben. Hierbei muß allerdings auch erst ein Käufer gefunden werden der bereit ist diesen Preis zu bezahlen.
Eine Börse wie München zielt ja auf eine möglichst großen Besucherstrom, von denen die wenigsten echte Mineralien-, Fossilien- oder Meteoritensammler sind. Somit kann das Ganze auch nicht mehr als Sammlerbörse angesehen werden. Trotzdem gibt es aber noch eine genügende Anzahl dieser Spezies die auf dieser Veranstaltung mit ihrem Angebot zu finden sind. Da aber die meisten Kunden keinen Gedanken daran verschwenden welchen Aufwand, finanzieller und auch zeitmäßiger Art das bedeutet, und auch immer wieder noch um den Preis gefeilscht wird sollte man sich doch überlegen wie das Ganze dann funktionieren soll.
Für Jemand der jeden Monat sein festes Einkommen hat und sich selbst noch nicht mit Kalkulationen rumschlagen mußte wäre es nicht verkehrt sich darüber auch einmal Gedanken zu machen.
Deshalb, die Zeiten in denen man alleine von dem Verkauf von Mineralien leben konnte sind schon lange vorbei und genauso wie in sehr vielen anderen Branchen wird immer versucht sein Angebot zu erweitern damit ein Überleben gesichert ist. Tankstellen haben früher auch nur Benzin verkauft. Und heute ? Und das wird auch akzeptiert.
Jedem Besucher ist es freigestellt eine Börse zu besuchen und wenn es ihm nicht behagt diese zu meiden.
Das Schöne an diesen Mineralientagen in München ist aber doch das, daß für alle Sparten genügend vorhanden ist. Also sollte sich doch jeder dort wohlfühlen.  :super:
Gruß Robert

Ich klopfe gerne auf Steinen herum und grabe uralte tote Tiere aus.
Robert aus Kaiserslautern

Offline JaH073

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Re: Mineralientage München
« Antwort #63 am: November 01, 2010, 23:43:07 Nachmittag »
Hallo Robert,

weise gesprochen.
Genau so isses.

Viele Grüße

Hanno
Je mehr Ecken und Kanten ein Diamant hat, umso mehr funkelt und strahlt der Stein.

Offline JaH073

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Re: Mineralientage München
« Antwort #64 am: November 03, 2010, 00:10:35 Vormittag »
Hallo,

für alle die es trotzdem interessiert wie es in München gewesen ist, für die hat mein Webmaster einige Fotos online gestellt.
Besten Dank von hier aus an ihn   :super:

Hier der Link:

http://www.strufe.net/0334af9a5a0cf8e1d/0334af9e24108a702/0334af9e241099907/index.php

Viele Grüße

Hanno
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Offline Schönedingesammler

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Re: Mineralientage München
« Antwort #65 am: November 03, 2010, 07:53:40 Vormittag »
 :super:Danke für´s zeigen, Hanno. :hut:
Dsds

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Re: Mineralientage München
« Antwort #66 am: November 03, 2010, 08:17:42 Vormittag »
 :super:

 :prostbier:

 :winke:
Liebe Grüße

Bernie IMCA#6177

Offline grobibaer

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Re: Mineralientage München
« Antwort #67 am: November 04, 2010, 07:43:26 Vormittag »
Hallo Hanno,

danke für die Bilder.  :super:
Da habe ich ja mal richtig den Bauch eingezogen  :lacher:

Viele Grüße,
Robert

Offline DCOM

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Re: Mineralientage München
« Antwort #68 am: November 04, 2010, 12:08:34 Nachmittag »
Danke Hanno, erstklassige Bilder  :super:

Da waren so viele irre Stücke dabei, dass man sie alle gar nicht aufzählen kann. Z.B. der lunare NWA 2995 vom Farmer oder der Stein von den Hmanis. Wahnsinn...  :eek:

http://www.strufe.net/images/mu201036.jpg
http://www.strufe.net/images/mu201016.jpg

Und wem gehört eigentlich dieses irre Teil, dem Bud Eisler?

http://www.strufe.net/images/mu201048.jpg

Offline Mettmann

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Re: Mineralientage München
« Antwort #69 am: November 04, 2010, 17:02:46 Nachmittag »
Salü,

Zitat
Der fairnesshalber sollte man immer bedenken, daß heute der Verkauf für den Spezialsammler immer mehr im Internet abgewickelt wird

Zitat
Fakt ist, dass die Massenware einfach mehr zahlende Kundschaft anzieht, als es Besonderheiten jemals könnten und die Anzahl an Besuchern und Ständen ist es doch, die den Messebetreiber letztlich interessiert. Dazu kommt dann noch, dass der kleine Strahler (eben der Typ mit dem Hof-Laden) die teilweise sehr hohen Standgebühren eher scheuen wird. Ein geneigter Sammler findet daher eben viel eher etwas auf kleineren lokalen Börsen oder durch gezielte Suche im WWW.

Zitat
Genau! Es ist eben ein gewisser Rückkopplungseffekt zu verzeichnen,

Ja aber mei, Ingo, was willst machen?
Den Veranstaltern ist das sicherlich nicht anzulasten - das ist eine Großmesse, 4 Hallen, das ist grundsätzlich etwas anderes, als eine Schulaula oder einen Pfarrsaal anzumieten - und sie müssen a) dafür sorgen, daß die Händler kommen und es attraktiv bleibt und b) daß es einen Besucherzustrom gibt.
Und das geht halt nicht mit Tischmieten wie auf der Provinzbörse für 100Euro für den Hobbyseller, den Kiesgrubengänger oder den Kleinstrahler. Der Aufwand, die "Logistik" usw. kostet.

Und so schlecht ists ja nicht. Großhandel und Schmuck hast immer in München gehabt. Das ist ja nun auch viel mehr entzerrt worden und in zwo eigene Hallen sortiert worden. Gleichzeitig alle Meteoritenspezialisten in ein Karräääh und die Fossilo- und teilweis-Mett-Marokkaner in derselben Halle in ein anderes, plus zwei drei Überseeler im Überseeviertel.

Und so recht verstehen mag ichs auch nicht. In München findet man immer was, für jeden Geschmack und Bedarf, allein schon wegen der Größe.
Nichtzuletzt kaufen dort ja die Händler ein und es sich untereinand im Kreis herum, das Zeug, wasde dann übers Jahr im Internet und im ebay in ihren Sortimenten hast.
Und es ist eben doch ein fundamentaler Unterschied, ob man ein Stück von zwo, drei Photos wegkaufen muß oder ob mans in der Hand hat, es sich in Ruhe anschauen kann und es mit anderen Stücken vergleichen kann.
Da dann zu klagen, ja aber da gäbe es auch viel Plunder und uh, an dem muß man ja zu Fuß vorbeilatschen – also ich weiß nicht, für mich ist das schon ein bisserl erschreckend, dieser Mentalitätswandel, daß viele Sammler es anscheinend erwarten, daß man die Stücke ihres Begehrs ihnen in ihren Lehnstühlen hinterherträgt.  Ganz versteh ich dann auch nicht das Argument, daß die Kleinbörsen dann soviel lieblicher wären, mag sein, aber bis ich das beinand hab, was ich in München auf einen Sitz bekomm, muß ich ja derer zwo Dutzend abklappern, was viel zeit- und konstenaufwendiger und unbequemer ist, niwwa?

Ich halte das für sehr bedenklich, diese unglaubliche Verwöhntheit, insbesondere, wenn ihr an Ensisheim denkt.
Eine Börse, wo wirklich NICHTS stört an Tinnef, Nippes, Fachfremden – wo man auf kleinem Raum alles konzentriert hat.
Eine Veranstaltung,  die relativ zentral gelegen ist in Europa - wo man zehnmal mehr auf einem Haufen an Mets geboten bekommt,
als noch vor 20-10 Jahren auf dem zweitwichtigsten Weltereignis für Meteorite, in München eben,
…und dann sind da kaum Besucher, sowenige, daß man jetzt schon die Öffnungszeiten verkürzt hat.
Und zwar Fachbesucher, Spezialsammler.  Wenn die selbst bei sowas stöhnen, oooch keene Zeit, oooch zuweit weg, ooch Anfahrt und Übernachtung zu teuer….
Dann fragst Dich feins schon!      :ehefrau:

…insbesondere, wennst es selber noch kennst, von vor nicht allzulang vergangenen Zeiten her, was man sich früher alles aufreißen mußte, um überhaupt spezielle oder bestimmte Stücke in die Sammlung zu bekommen.

Und gerade heutzutage bei den Meteoriten, auch wenn die Messe jetzt schwach war, find ichs sehr wunderlich, sich über Esokram und Zeug zu beklagen – da trotzdem noch an Meteoriten derart aufgefahren wird, wie es in den achso goldenen guten Zeiten, wos so einen Kram noch nicht gab, NIEEEEMALS und bei weitem nicht gegeben hat!!   Da hast Deinen Zeitschel ghabt, deinen Carion, den Alt-Eisler, den Haag, maln Lang dabei, später Eger, Erich, Labennes – und das wars dann im Grund auch schon, und die hatten alle bei weiiiiiiitem nicht soviel auf dem Tisch, wie die Metthändler heutzutag.
Insofern in das eine schwache Ausrede, und unzutreffend, daß es sich für die Mets in München nicht mehr lohne, weil zuviel anderer Krempel drumrumsteht.

Ganz wichtiger, bislang vergessener Punkt, Ingo, ist hauptsächlich auch der gewaltige Preisverfall bei den Mets die letzten 10 Jahre.
Mei früher, da hats halt gelangt, wennst 10Gramm Howardit verkauft hast und damit hast alle Kosten und Spesen dringehabt, oder wennst ein einzelnes Gramm Mond verkauft hast, dann hat sich die Messe schon gelohnt.  Heute?
Da mußt schon ein Kilo HOW drangeben für denselben Effekt – allein gibt es halt nicht hundertmal mehr Hows auf der Welt jedes Jahr, als vor 15 Jahren.
Bei Mineralienpreisen kenn ich mich nicht so aus. Bei Fossilien wars ähnlich, kann mich noch gut erinnern, wie die ersten wirren Trilobiten mit Hörnlein und Rüsselchen und anderes aus Marokko auf die Messe kam, die ersten Jahre wurd das bezahlt, daß einem Hören und Sehen…

Naja und da kann man den Veranstaltern und den Händlern und auch den wegbleibenden Kleinausstellern keinen Vorwurf machen,
wennst für einen ordentlichen Stand plus Spesen halt erstmal vier Zentner Campo drangeben mußt, um bei Null rauszukommen.

Das ist eben das Dilemma, Meteorite sind eben nicht beliebig reproduzierbar, die Weltmenge, sochichmo, und insbesondere der der semiraren und ganz raren Klassen, ist eben doch wahnsinnig begrenzt. Trotzdem wird aber erwartet, daß es verbrannt werden soll, wie eben das bunte Quarzzeug, was der Ingo so alles aufzählt.  Nur das geht eben nicht bei den Meteoriten. Die sind viel zu teuer und zu mühsam in der Beschaffung und der Qualifizierung und es gibt eben keine zehntausende Tonnen davon. Keiner kann hingehen, zu seinem Großhändler, ja mach mir mal n’paar Monde, Märse, aber nich so verwitterte wie letztes Jahr, ach und mal paar Wäschekörbe Eukrite undn paar Angrite dazu, wenn die aktuell freien Mengen auf der Welt doch sich im Bereich einzelner Kilos oder gar weniger Gramm bewegen.
Nasenfassen müssmer zum Teil uns selber auch – die Metsammler unterscheiden sich vielfach nimmer mehr so vom allgemeinen Messepublikum.
Viele wollen nur eins:   Schnäppchen machen.  Halt so fast schon ebay-Mentalität. Es darf nicht viel kosten, es muß billig sein, wasses is und wies ausschaut, ob mans überhaupt braucht, is manchmal schon reine Nebensache.
Naja – und das hat halt die letzten Jahre offensichtlich überhand genommen.
Damit, da hat der schleifer recht, kann man, wenn man so spezialisiert ist, wie eben auch die Meteoritenhändler, einfach keine Messe bestreiten.
Müßt sehen, um was zu verramschen, da kann jeder Metthändler eine kurze Mail in die spezialisierten Foren/Listen ablassen oder das Zeug ins Ebay hochladen – dafür muß er nicht sich für etliche Tausend Euro 5 Tag auf eine Messe stellen, mit der ganzen Müh, die das macht.

Es ist wirklich schon sehr traurig zu sehen, daß aus diesem Grunde in München nun schon soviele große Händlernamen, die teilweise jahrzehntelang in Folge dort ausgestellt hatten, wegbleiben und daß auch kaum mehr ein Ami den Weg über den Teich macht deswegen.
Der Haiderer, die Fectays, die Labennes, der Carion, der Haberer, wir dies Jahr auch, usw. usf. die bleiben eben weg.

Das liegt nicht an den Veranstaltern, ich hab noch nie gehört, daß bspw. ein Mettdealer abgewiesen worden wäre. Es liegt auch nicht an den Preisen;  München war immer mit das teuerste Pflaster; noch liegt es am Publikum, früher gabs weniger Besucher u.v.a. haben sich früher ja noch viel weniger Leut für Meteorite interessiert.  Meines Erachtens liegt es am Preisverfall der Mets, es trägt sich halt nimmer so gut und am veränderten Verhalten der spezialisierten Sammler, die eben die Hauptabnehmer sind auf den Messen, die neue Bequemlichkeit und das neue Anspruchsdenken.
Immer alles und zu jeder Zeit und immer billig nachgetragen zu bekommen.

Ob mans beklagen sollt, ich weiß es nicht. Wahrscheinlich nur die werdens, die immer auf Messen gegangen sind.
Was man tun könnt?
Weiß ich auch nicht.  Man hat ja schon an Gifhorn gesehen, daß kleine regionale Spezialbörsen für Meteorite nicht funktionieren, daß selbst dahin die Fachsammler nicht kommen wollen – und man siehts an Ensisheim, was zunehmend an Besucherschwund leidet und wo in den Sälen zeitweis deutlich mehr Anbieter hocken, als Sammler rumschauen.

Also könnte man fast der Ansicht sein, Börsen werden von Mettsammlern weder gewünscht noch akzeptiert. Es ist ihnen zu mühsam.

Ob sich was ändern wird? Wahrscheinlich. Je weniger Anbieter auf Messen gehen, desto mehr bleibt über für die, die sichs noch antun.
Und jetzt, wos zu Ende zu gehen scheint mit den Mets, werden eben auch die Preise wieder anziehen, sodaß es wieder lukrativer werden wird, für Fachhändler auf die Messen zu gehen.

Abwarten und
:prostbier:
Mettmann


"If any of you cry at my funeral,
I'll never speak to you again."
(S.Laurel 1890-1965)

Plagioklas

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Re: Mineralientage München
« Antwort #70 am: November 04, 2010, 17:46:13 Nachmittag »
Meine Kritik bezog sich nicht auf die Meteoriten auf den Mineralienbörsen.

Mir gehts um die Mineralienbörsen, die trotz langen Suchens nichts (mehr) zu bieten haben, was man nicht auch vom Internet aus gut sortierten Shops in teils vielfacher Ausfertigung haben könnte.

Eine Mineralienbörse zu besuchen heißt auch von Besucherheite her einen gewissen Aufwand investieren. Geld sparen, Urlaub nehmen, Anfahrt und ggf. Unterkunft. Das lohnt aber auch nur, wenn ich da etwas bekomme, was ich in der form nicht auf weniger aufwändigen Wege haben könnte.

Bei Mets lohnts sich somit fast immer, denn die Börsen bieten oft mehr Auswahl an spezifizierten Stücken als alle Shops im Net zusammen. Aber bei Mineralien ists leider so, dass eben auf vielen großen Börsen fast nüscht brauchbares mehr da ist, was ich nicht auch (zu meist auch noch besseren Preisen) aus dem Net aus bebilderten Angeboten besorgen kann. Die letzte Bremer Börse war von der Qualität der Auswahl her sogar noch miserabler als Ebay, und das selbst dann noch, wenn man die Rubrik "sonstige" bei den Mineralien entfernt. Mir war da im Nachhinein selbst die Stunde Straßenbahnfahrt zu schade für.  :ehefrau: (Randbemerkung zum Vergleich: Ein einzelner Stand mit nen paar Sikhotes, Gibeons und andren Alltagsmets währe mir auch 4 oder 5 Stunden Fahrt wert, jedoch kann ich mir diese Fahrt leider finanziell nicht leisten)

Eine Börse hat ursprünglich den Zweck spezifische Sachen in einer Auswahl anzubieten, die man sonst nicht hat. Bei Mineralien ist dies jedoch meist nicht mehr gegeben.

Offline lithoraptor

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Re: Mineralientage München
« Antwort #71 am: November 04, 2010, 18:13:22 Nachmittag »
Moin!

Ja aber mei, Ingo, was willst machen?
Den Veranstaltern ist das sicherlich nicht anzulasten - das ist eine Großmesse, 4 Hallen, das ist grundsätzlich etwas anderes, als eine Schulaula oder einen Pfarrsaal anzumieten - und sie müssen a) dafür sorgen, daß die Händler kommen und es attraktiv bleibt und b) daß es einen Besucherzustrom gibt.

Ich laste KEINEM etwas an, noch habe ich hier Vorwürfe erhoben! Ich habe nur geschildert, warum sich meiner Meinung nach das Mineralienangebot auf einer Messe so darstellt, wie es dies eben gerade tut und warum der "geneigte Sammler" eben dadurch immer weniger auf einer solchen Börse fündig wird und daher wegbleibt. Ich persönlich finde den Entwicklungstrend unschön und bedaure es sehr, aber das spielt hier keine Rolle. Meine Absicht lag viel mehr darin, der "reinen Metfraktion" (wenn ich so sagen darf) hier zu verdeutlichen, warum es auf der Börse von Mineralien nur so wimmelt, sich viele Sammler aber eher negativ über München oder eine Großbörse im Allgemeinen äußern.
Ich habe ja geschildert, dass das wichtigste Kriterium für die Messeleitung immer der Besucherzustrom ist, je höher desto besser. Aber ein großes Publikum nützt einem Verkäufer allein noch nix. Die Leute müssen auch bei IHM kaufen, und wenn sie es nicht tun, da sein Sortiment nicht ihren Wünschen entspricht, dann muss er entweder umstellen oder läßt die Börse sein. Logisch! Das und nur das allein ist der Grund, warum so viele Alteingesessene Händler die Segel streichen. Die meisten Besucher, die heute über eine Börse laufen, auch das sagte ich schon mehrfach, sind eben nicht mehr die klassischen Sammler, sondern es sind Schmuckinterssierte, Esos oder ganz simpel Leute die ein nettes Geschenk oder ertwas zur Deko suchen. Daher richtet sich das Angebot dann auch daran aus. Das ist der Trend, den man beobachten kann und das ist der Trend, der sich auch fortsetzen wird. Mehr wollte ich gar nicht sagen.

Und es ist eben doch ein fundamentaler Unterschied, ob man ein Stück von zwo, drei Photos wegkaufen muß oder ob mans in der Hand hat, es sich in Ruhe anschauen kann und es mit anderen Stücken vergleichen kann.

Da stimme ich Dir volkommen zu, dennoch wirst Du wohl nicht bestreiten können, dass gerade der Internethandel im Bereich der Meteorite die wesentlich größere Einnahmequelle im Vergleich zum Verkauf auf Börsen ist, oder? Ich denke da jetzt nicht an Ebay - nur um gleich mal vorzubeugen!!!


Da dann zu klagen, ja aber da gäbe es auch viel Plunder und uh, an dem muß man ja zu Fuß vorbeilatschen – also ich weiß nicht, für mich ist das schon ein bisserl erschreckend, dieser Mentalitätswandel, daß viele Sammler es anscheinend erwarten, daß man die Stücke ihres Begehrs ihnen in ihren Lehnstühlen hinterherträgt.

Auch hier kann ich nur wieder für mich sprechen: Das Rumlatschen auf der Börse stört mich überhaupt nicht (auch wenn mir dann regelmäßig die Füsse weh tun). Ich finde es viel anstrengender für die Augen. Sehr unangenhem empfinde ich dann auch noch die von Stand zu Stand wechselnden Düfte immer neuer Räucherstäbchen, Harze und Öle und (recht neu, aber sicher jedem Messegänger bekannt) das ständige geknatter in die Luft geworfener "Power-Magneten". Selbst benachbarte Händler nervt es häufig. Sollten hier aber nur ein paar Beispiele sein...


Insofern in das eine schwache Ausrede, und unzutreffend, daß es sich für die Mets in München nicht mehr lohne, weil zuviel anderer Krempel drumrumsteht.

Martin, DAS habe ich überhaupt nicht gesagt. Es ging hier lediglich nur um das Angebot von Mineralien. Ich würde Dich bitten nicht immer alles in einen Topf zu werfen, dat bringt uns in einer Diskussion nicht weiter.

Bei Mineralienpreisen kenn ich mich nicht so aus. Bei Fossilien wars ähnlich, kann mich noch gut erinnern, wie die ersten wirren Trilobiten mit Hörnlein und Rüsselchen und anderes aus Marokko auf die Messe kam, die ersten Jahre wurd das bezahlt, daß einem Hören und Sehen…

Das liegt eben daran, dass es ganz besondere Stücke sind/waren. Hat sich in den Jahren jedoch auch schon schwer geändert, da viele der Lokalitäten schlicht ausgebeutet sind bzw. das angebotene Material häufig völlig kaputt präpariert ist. Das war früher auch alles anders.

Naja und da kann man den Veranstaltern und den Händlern und auch den wegbleibenden Kleinausstellern keinen Vorwurf machen, ...

Tat ich, wie schon mehrfach geschrieben, auch nicht! Wirf es mir BITTE also auch nicht immer vor. Das Einzige, was Du mir vorwerfen kannst ist, dass ich den Trend nicht gutheiße, aber das ist meine Meinung und die werde ich jawohl haben dürfen.

Das ist eben das Dilemma, Meteorite sind eben nicht beliebig reproduzierbar, die Weltmenge, sochichmo, und insbesondere der der semiraren und ganz raren Klassen, ist eben doch wahnsinnig begrenzt. Trotzdem wird aber erwartet, daß es verbrannt werden soll, wie eben das bunte Quarzzeug, was der Ingo so alles aufzählt.  Nur das geht eben nicht bei den Meteoriten...

Das war auch gar nicht das Thema und behauptet oder gefordert habe ich DAS auch nie!


Es ist wirklich schon sehr traurig zu sehen, daß aus diesem Grunde in München nun schon soviele große Händlernamen, die teilweise jahrzehntelang in Folge dort ausgestellt hatten, wegbleiben und daß auch kaum mehr ein Ami den Weg über den Teich macht deswegen.

Ja, da stimme ich Dir völlig zu und das ist ja auch genau der Trend, den ich beschrieben habe. Du findest ihn aber eben nicht nur bei den Meteoriten, sondern auch bei den Mineralien und Fossilien und es wird noch so weitergehen...

Gruß

Ingo

Plagioklas

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Re: Mineralientage München
« Antwort #72 am: November 04, 2010, 18:42:02 Nachmittag »
Zitat
Ja, da stimme ich Dir völlig zu und das ist ja auch genau der Trend, den ich beschrieben habe. Du findest ihn aber eben nicht nur bei den Meteoriten, sondern auch bei den Mineralien und Fossilien und es wird noch so weitergehen...

Bei den Mineralien ist der Trend jedoch um ein vielfaches extremer ausgeprägt als bei den Meteoriten. Während bei den Mets erheblich vielseitigeres Material als vor 15 Jahren auf den Börsen zu finden ist, wird bei den Mins erheblich weniger vielfalt an Material angeboten.

fossi47

  • Gast
Re: Mineralientage München
« Antwort #73 am: November 04, 2010, 18:46:51 Nachmittag »
Hi alle miteinander,
Ihr braucht nicht meckern,das ist nun mal so in der Marktwirtschaft,da gehts um Profit,um sonst nichts,......und da wird sich auch nichts ändern...,allerdings,wenn ich mir so ansehe,was heimgeschleppt wurde,hab ich den Eindruck,daß hier auf sehr hohem Niveau gejammert wird.
Gruß Günter

Offline gsac

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Re: Mineralientage München
« Antwort #74 am: November 04, 2010, 20:17:04 Nachmittag »
Mir gehts um die Mineralienbörsen, die trotz langen Suchens nichts (mehr) zu bieten haben, was man nicht auch vom Internet aus gut sortierten Shops in teils vielfacher Ausfertigung haben könnte.

Ich habe das Problem, das gerade mein privates Internet nur sehr suboptimal funktioniert, und insofern kann ich auf den soeben geführten Dialog nicht so gut eingehen, aber....

...ich denke mal, "Plagioklas" hat im Wesentlichen recht mit seinem obigen Satz. "Leider", mag man vielleicht sagen, wobei dies auch eine Frage der Perspektive ist! Ich weiss es nicht genau, denn ich bin ja kein Händler und auch in meiner recht langen Sammlerkarriere eigentlich stets immer nur Einkäufer gewesen, aber ich stelle mir schon konkret diese "moderne" Klientel vor, auch hier im Forum übrigens deutlich vertreten, selbstverständlich ohne es namentlich festzumachen, die immer und jederzeit zuallererstmal aufs Ebay schielt und das Schnäppchen heimfahren will, und vielleicht eher den ein wenig unglückseligen, weil kurzfristig gedachten finanziellen "Profit" sieht statt den Meteoriten (oder auch das erworbene Mineral, das ist wohl grenzüberschreitend) als solchen in den eigentlichen Mittelpunkt der Betrachtung und der Freude zu stellen! Was im Einzelfall gelegentlich nicht verkehrt sein mag, was mir aber als Grundidee bei der Sammelei dieses doch extrem seltenen, tollen Materials irgendwie widerstrebt, wenn man es auch und vielleicht sogar primär aus so einer Perspektive sieht in den Internet-Zeiten (PS: ich bin da übrigens nicht nur Nostalgiker, ich habe das Ebay früher auch schon einmal genutzt, gebe ich gern zu! :-)). Übrigens: was uns diese Klientel der "Spekulanten" auf anderen Gebieten ansonsten, also im nichtmeteoritischen Bereich, zum Teil auch eingebracht haben, wissen wir ja alle aus anderer Erfahrung, aber das gehört hier nicht vertieft. Ich finde es halt sehr schade, wie sehr, gerade in diesen Zeiten, die fast auch schon wieder vorbei sind, wo es doch wirklich tolles und exotisches Material gab und gibt, zunehmend auf sogenannte "Schnäppchen", auf Minipreise per Gramm, auf den finanziellen Aspekt geachtet wird statt das Augenmerk auf die eigentliche Sache, nämlich die Verfügbarkeit als solche, plus auch die Honorierung so mancher Händler, die so etwas überhaupt erst mit viel persönlichem Einsatz ermöglichen und dafür gerade stehen, zu achten. Das finde ich im Grunde genommen sehr schade! Freilich bin ich da auch nur Beobachter, kann und werde es nicht ändern, mag mich aber lieber mit den paar "know-your-dealer"-Händlern abgeben, die mir noch das Gefühl eines guten persönlichen Kontakts vermitteln und nicht nur die billige anonyme Ebay-Nummer, bei der man "abzieht, was abzuziehen ist", wie an der Finanzplatzbörse...

Alex

 

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